Sebastian Kienle

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Triathlon
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Deutschland 0 Sebastian Kienle
Sebastian Kienle beim Ironman Germany, 2016
Sebastian Kienle beim Ironman Germany, 2016
Personenbezogene Informationen
Geburtsdatum 6. Juli 1984 (39 Jahre)
Geburtsort Mühlacker, Deutschland
Spitzname Sebi
Größe 180 cm
Gewicht 73 kg
Vereine
2015–2016 Bahrain Elite Endurance Triathlon Team
Aktuell Tri-Team Heuchelberg
Erfolge
2005, 2006, 2010 3 × Deutscher Meister Crosstriathlon
2006 Deutscher Meister Triathlon Kurzdistanz U23
2010 Deutscher Meister Triathlon Langdistanz
2012, 2013 2 × Sieger Ironman 70.3 World Championships
2013, 2019 2 × Dritter Ironman World Championships Hawaii
2014, 2016, 2017 3 × Sieger Ironman European Championships Frankfurt
2014–2019 3 × Deutscher Meister Triathlon Mitteldistanz
2014 Sieger Ironman World Championships Hawaii
2015, 2016 2 × Zweiter Ironman 70.3 World Championships
2016 Zweiter Ironman World Championships Hawaii
2019 Sieg Challenge - The Championships
Status
2023 zurückgetreten

Sebastian Kienle (* 6. Juli 1984 in Mühlacker) ist ein ehemaliger deutscher Triathlet und Sieger des Ironman Hawaii 2014. Er wird in der Bestenliste deutscher Triathleten auf der Ironman-Distanz geführt.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits mit zwölf Jahren startete Sebastian Kienle seine Triathlon-Karriere beim TV Bretten. Während seines Physik-Studiums in Karlsruhe betrieb Kienle den Triathlon-Sport semi-professionell im Tri Team Heuchelberg. Nach dem Vordiplom brach er das Studium ab.[1] Seither studiert er an der Hochschule Ansbach Internationales Management, ein mit Unterstützung des DOSB speziell für Spitzensportler ausgerichteter Studiengang mit einer Mischung aus Präsenzphasen und Fernstudium.[2][3]

Deutscher Meister Crosstriathlon 2005[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2005 wurde er bei der X-Terra Germany Deutscher Meister im Cross-Triathlon und er konnte sich diesen Titel im Folgejahr und 2010 zum dritten Mal sichern.

2009 war Kienle beim Ironman 70.3 Germany 2009 in Wiesbaden der Schnellste. Er benötigte für die halbe Ironman-Distanz (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen) 4:04:35 Stunden und stellte damit einen neuen Streckenrekord auf.

2010 trat Kienle erstmals auf der Langdistanz (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen) an. Er wurde Zweiter bei der Challenge Roth und erreichte mit 7:59:06 Stunden die schnellste Langdistanzpremiere aller Zeiten. Dabei stellte er mit seiner Zeit von 4:14:07 Stunden einen neuen Langdistanzweltrekord im Radfahren auf, womit er den elf Jahre alten Rekord von Jürgen Zäck um elf Sekunden unterbot.[4]

Nach einem, wegen drei Radstürzen, abgebrochenen Rennen in Wiesbaden verzichtete Kienle auf einen Start bei der Ironman-70.3-WM 2011 in Las Vegas.[5]

Sieger Ironman 70.3 World Championship 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juli 2012 wurde er in Frankfurt Zweiter bei der Ironman European Championship und im September gewann er die Ironman 70.3 World Championship.[6] Im Oktober erreichte Kienle bei seinem ersten Start beim Ironman Hawaii den vierten Platz, nachdem ihn beim Radfahren, in Führung liegend, technische Probleme zurückgeworfen hatten. Die Saison 2012 brachte Kienle auch international verstärkt Anerkennung, insbesondere nach seinem Triumph bei der Ironman 70.3 World Championship.

Im September 2013 konnte er seinen Titel verteidigen und gewann in Las Vegas erneut die Ironman 70.3 World Championship auf der Mitteldistanz. Beim Ironman auf Hawaii erreichte er das Podium und belegte als bester Deutscher den dritten Platz.[7]

Sieger Ironman Hawaii 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni 2014 wurde er im Kraichgau Deutscher Meister auf der Mitteldistanz. Am 6. Juli 2014, seinem 30. Geburtstag, holte er sich beim Ironman Germany den Sieg und gewann damit die Ironman European Championship. Am 11. Oktober 2014 triumphierte er beim Ironman Hawaii und gewann so die Ironman World Championship.[8] Im Jahr 2014 gewann Kienle bei Ironman-Wettbewerben 145.000 US-Dollar an Preisgeldern, womit er diesbezüglich der bestverdienende Athlet war.[9]

In der Saison 2015 startete er für das neu gegründete Bahrain Elite Endurance Triathlon Team, welches vom Australier Chris McCormack geleitet wird.[10][11] Am 5. Juli wurde er in Frankfurt Zweiter bei der Ironman European Championship. Im August wurde er im österreichischen Bundesland Salzburg auf der Mitteldistanz Zweiter bei der Ironman 70.3 World Championship im Rahmen des Ironman 70.3 Zell am See-Kaprun.

Zweiter Ironman Hawaii 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2016 wurde er in Australien wieder Zweiter bei der Ironman 70.3 World Championship. In der Kombinationswertung „Kona-Maui Double Winner“ (Xterra und Ironman) wurde er im Oktober Zweiter.

Im Juli 2017 konnte er in Frankfurt am Main zum dritten Mal die Ironman European Championships mit 7:41:42 h und damit neuer persönlicher Bestzeit für sich entscheiden. Beim Ironman Hawaii belegte er im Oktober 2017 den vierten Rang. Er wurde wenige Kilometer vor dem Ziel noch vom Briten David McNamee überholt und aus den Medaillenrängen verdrängt. Sebastian Kienle wurde von 2006 bis 2018 dreizehn Jahre lang von Luboš Bílek trainiert.[12] Kienles neuer Trainer seit Ende 2018 war Philipp Seipp, der z. B. auch Laura Philipp trainiert.[13]

Im Mai 2019 wurde der damals 34-Jährige mit seinem Sieg bei der Challenge Heilbronn zum dritten Mal Deutscher Meister auf der Triathlon-Mitteldistanz und gewann im Juni die Challenge World Championships in Šamorín.[14] Im Oktober wurde er nach 2013 zum zweiten Mal Dritter beim Ironman Hawaii.[15]

Im November 2021 kündigte Kienle an, Ende 2023 seine professionelle Karriere als Triathlet zu beenden. 2022 erreichte er den 14. Platz bei den Ironman World Championships in Utah (USA). Bei seinem letzten Start im Oktober 2022 beim Ironman Hawaii belegte Kienle mit persönlicher Bestzeit und erstmalig unter acht Stunden auf Hawaii den sechsten Platz.

Für 2023 hatte er die Absicht, bei Rennen anzutreten, die er bisher noch nicht habe bestreiten können.[16] Am 10. Juni gewann er den Halbdistanz-Triathlon in Zarautz in Spanien mit einer Zeit von 3:49:40 h.[17] Im November belegte der 39-Jährige bei seinem als letztes Rennen titulierten Start im Ironman Mexico den vierten Rang.[18]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sebastian Kienle ist verheiratet und lebt heute mit seiner Ehefrau, der Läuferin und Duathletin (Deutsche Duathlon-Meisterin 2012), Christine Schleifer in Mühlacker.[19] Sie haben einen Sohn (* 2021).[20]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sportliche Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sebastian Kienle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Eder: Sport darf nie zur Einbahnstraße werden. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 13. Oktober 2012;.
  2. BIM-Student Sebastian Kienle gewinnt Ironman 2014 auf Hawaii. In: Hochschule Ansbach.
  3. Frank Hellmann: Tiefstapeln kann ich nicht mehr. In: Frankfurter Rundschau. 10. Oktober 2014;.
  4. Roth: Henning und Kienle schreiben Geschichte tri-mag.de, 18. Juli 2010
  5. Kienle nicht zur Ironman-70.3-WM tri-mag.de, 25. August 2013
  6. Kienle fliegt zum WM-Titel (9. September 2012)
  7. Van Lierde und McKenzie gnadenlos, Kienle Dritter tri-mag.de, 13. Oktober 2013
  8. Kienles Höllenritt endet mit dem Sieg beim Ironman (12. Oktober 2014)
  9. IRONMAN-Preisgeldkönige aus dem Jahr 2014 (3. Februar 2015)
  10. Bahrain Elite Endurance Triathlon Team
  11. 10 Things To Know About The All-Star Bahrain Endurance 13 Team (Memento vom 9. Mai 2015 im Internet Archive) (6. Mai 2015)
  12. Neuer Coach: Triathlet Sebastian Kienle geht neue Wege (5. November 2018)
  13. PHILIPP SEIPP IST DER NEUE KIENLE-COACH (13. November 2018)
  14. Detail. 16. November 2021, abgerufen am 9. Dezember 2021.
  15. Frodeno und Haug gewinnen Ironman-WM (13. Oktober 2019)
  16. Letzte Saison 2023 | Sebastian Kienle kündigt Karriereende an. In: tri-mag.de. 2. November 2021, abgerufen am 28. März 2022 (deutsch).
  17. Sebastian Kienle y Sara Pérez ganan el Triatlón de Zarautz. triatlonnoticias.com, abgerufen am 26. Juni 2023 (spanisch).
  18. IRONMAN Cozumel 2023: Chevalier triumphs, Kienle bows out and Frades retains crown (19. November 2023)
  19. Porträt Sebastian Kienle – Der Unauffällige (Januar 2014)
  20. Sebastian Kienle: Für Kona bin ich sehr positiv gestimmt (19. April 2021), auf tri2b.com
  21. Sieg für Nowitzki, Petkovic und DFB-Elf (Memento vom 11. Januar 2015 im Webarchiv archive.today) (8. Januar 2014)
  22. DNF nach Zeitstrafe für Kienle bei Challenge St. Pölten 2023 mit Überraschungssiegern (22. Mai 2023)
  23. DAS TEAM EUROPE GEWINNT DIE COLLINS CUP-PREMIERE (28. August 2021)
  24. Sensationssieg in Nizza: Gustav Iden gewinnt die Ironman-70.3-WM (8. September 2018)
  25. CHALLENGE SAMORIN: SEBASTIAN KIENLE NEUER CHAMPION (2. Juni 2019)
  26. The Championship: Lucy Charles, Lionel Sanders repeat in Samorin (4. Juni 2018)
  27. ISLAND HOUSE TRIATHLON: SIEGE AN BEN KANUTE UND FLORA DUFFY, SEBASTIAN KIENLE SIEBTER (19. November 2017)
  28. Sebastian Kienle gewinnt Cannes Triathlon (16. April 2017)
  29. IRONMAN 70.3 WM: TIM REED RINGT SEBASTIAN KIENLE IM ZIELSPRINT NIEDER (4. September 2016)
  30. Red Bull Tri Islands: Jonas Schomburg verteidigt seinen Titel (24. Juli 2016)
  31. Allgaeu-Triathlon: Sebastian Kienle gewinnt, Faris Al-Sultan feiert grossen Abschied (16. August 2015)
  32. Kienle demütigt Schildknecht und Bracht (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive) (15. Juni 2014)
  33. Sebastian Kienle mit Vollgas zum zweiten Sieg (Memento vom 27. Juni 2012 im Internet Archive) (24. Juni 2012)
  34. Deutsches Duell: Kienle in Miami vor Raelert
  35. Sebastian Kienle siegt auf Lanzarote (11. Oktober 2011)
  36. Kienle gewinnt Stausee-Triathlon
  37. Raelert rennt zum Titel (Memento vom 26. März 2016 im Internet Archive) tri-mag.de, 15. August 2010
  38. Kienle schlägt Böcherer und Bracht (Memento vom 24. Januar 2016 im Internet Archive) tri-mag.de, 13. Juni 2010
  39. Siegerland-Cup Buschhütten: Sebastian Kienle gelingt dritter Sieg in Folge tri2b.com, 9. Mai 2010
  40. Viernheimer VCard Triathlon: Kienle bleibt weiter unschlagbar tri2b.com, 23. August 2009
  41. Challenge Kraichgau: Triumphaler Sieg für Sebastian Kienle
  42. Challenge Roth: Top-Starterfeld lässt auf neue Rekorde hoffen (22. Juni 2023)
  43. Marathon in 2:30:32 Stunden: Patrick Lange siegt mit Laufrekord – Ruth Astle vor Bleymehl und Riveros (25. November 2022)
  44. Deutsche Stars beim Ironman Israel (22. November 2022)
  45. Detail. 9. Oktober 2022, abgerufen am 9. Oktober 2022.
  46. Detail. 9. Oktober 2022, abgerufen am 9. Oktober 2022.
  47. Detail. 16. November 2021, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  48. Sebastian Kienle, Lisa Roberts Win 2017 Ironman Cozumel
  49. Kienle und Ryf als Highlight in Frankfurt (14. April 2015)
  50. Sebastian Kienle: „Ich bin super happy!“ (13. Oktober 2013)
  51. Premieren-Triumph in Sachsen – und das mit weitem Abstand, Der Westen, 13. August 2012