Rinschheim

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Rinschheim
Wappen von Rinschheim
Koordinaten: 49° 31′ N, 9° 24′ OKoordinaten: 49° 30′ 50″ N, 9° 23′ 34″ O
Höhe: 345 m
Fläche: 2,66 km²
Einwohner: 267 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 100 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1974
Postleitzahl: 74722
Vorwahl: 06281
Blick auf Rinscheim, von Hettingen kommend.
Blick auf Rinscheim, von Hettingen kommend.

Rinscheim ist ein Stadtteil von Buchen (Odenwald) im Neckar-Odenwald-Kreis (Baden-Württemberg).

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haufendorf Rinschheim liegt im Bauland, etwa fünf Kilometer östlich der Kernstadt Buchen im oberen Rinschbachtal.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelne Funde aus der Bronzezeit belegen bereits frühe Anwesenheit von Menschen. Unmittelbar östlich vom heutigen Rinschheim verlief der Obergermanisch-Raetische Limes, von dem noch Reste römischer Wachposten in Ortsnähe sowie das oberirdisch nicht mehr sichtbare Kleinkastell Rinschheim unmittelbar am nordöstlichen Ortsbereich zeugen.

Die erste urkundliche Erwähnung als Rinzesheim im Lorscher Codex stammt von 788 aus einer Güterschenkung an das Kloster Lorsch.[2] Die Ortsherrschaft lag später bei den Herren von Dürn, ab 1322 hälftig bei den Rüdt von Collenberg und beim Kloster Amorbach, ab 1485/86 beim Kloster Amorbach mit Landesherrschaft beim Kurfürstentum Mainz.

Rinschheim um 1900

1803 kam Rinschheim im Rahmen der Säkularisation zum Fürstentum Leiningen und 1806 zum Großherzogtum Baden. Zum 1. Oktober 1974 erfolgte die Eingemeindung nach Buchen.

Kirchlich war das überwiegend katholische Rinschheim ein Filialort der Pfarrei Götzingen. 1805 wurde die Filialkirche St. Hippolyt und Kassian als kleiner Saal mit zwiebelgekröntem Dachreiter neu errichtet.

Am 1. Oktober 1974 wurde die Stadt Buchen mit Götzingen, Hainstadt, Hettigenbeuren und Hettingen zur heutigen Stadt Buchen vereinigt. Rinschheim kam am selben Tag hinzu.[3]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In geteiltem Schild oben in Silber drei (2:1) blaue Lilien, unten in Blau ein rotbewehrter, rotbezungter silberner Adler. - Die Lilien erinnern an das Kloster Amorbach, der Adler an die Fürsten von Leiningen.

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rinschheim ist ein landwirtschaftlich geprägter Ort, allerdings mittlerweile ohne hauptberufliche Landwirte. Als Ort im Bauland liegt Rinschheim in der „Heimat des Grünkerns“, der als Dinkel halbreif geerntet und unmittelbar darauf künstlich getrocknet (gedarrt) wird. Eine restaurierte alte Grünkerndarre erinnert an die bäuerliche Geschichte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bergkapelle Rinschheim

Kulturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Limes-Radweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Rinschheim führt der Abschnitt WalldürnLeibenstadt des 818 Kilometer langen Deutschen Limes-Radwegs von Bad Hönningen durch Westerwald, Taunus und Odenwald nach Regensburg, orientiert am historischen Verlauf des Obergermanisch-Raetischen Limes. Als Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs durchquert der Limes-Wanderweg des Schwäbischen Albvereins den Stadtteil. Von Miltenberg bis Osterburken wird dieser Weg als Östlicher Limesweg vom Odenwaldklub betreut.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norbert Linsler: Ortssippenbuch Rinschheim: Ortsteil der Stadt Buchen, Neckar-Odenwald-Kreis, Baden-Württemberg. Buchen 1991 (= Badische Ortssippenbücher 62), Bearbeiteter Zeitraum 1652–1952

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rinschheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eberstadt. Abgerufen am 16. Oktober 2023 (deutsch).
  2. Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 4), Urkunde 2845, 1. Oktober 788 – Reg. 2068. In: Heidelberger historische Bestände - digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, 1. Oktober 788, abgerufen am 31. März 2015.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 485.