Różewo (Wałcz)

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Różewo (deutsch Rosenfelde) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Wałcz (Deutsch Wałcz) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, etwa neun Kilometer südlich von Wałcz (Deutsch Krone), 18 Kilometer westnordwestlich von Schneidemühl und fünf Kilometer ostnordöstlich von Gostomia (Wałcz) (Arnsfelde).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruine im Ortszentrum

Ältere Ortsbezeichnungen sind Roszwelte (1448) und Rozwald (1641), neupolnisch Różopole. 1682 wurde hier ein Gut aus sechs Hufen verödeten Landes gebildet. Nach der preußischen Inbesitznahme wurde das Dorf an einen von Herzberg zu adligen Rechten verliehen. Im Dorf waren vier Schulzen. Das Dorf soll bereits 1400 gegründet worden sein.[1]

Die Gemeinde Rosenfelde hatte um 1930 drei Wohnplätze:[2]

  • Buschvorwerk
  • Paulsruh
  • Rosenfelde

Im Jahr 1945 gehörte Rosenfelde zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Rosenfelde war Sitz des Amtsbezirks Rosenfelde.

Im Februar 1945 wurde Rosenfelde von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Rosenfelde wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Różewo“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Rosenfelde vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 königliches Dorf und Vorwerk nebst einer katholischen Kirche, im Netzedistrikt, Kreis Krone, 60 Feuerstellen (Haushaltungen)[3]
1818 367 königliches Dorf, Amt Schrotz[4]
1910 1046 am 1. Dezember, 902 im Dorf (davon 354 Evangelische, 531 Katholiken und 15 Juden; acht Personen mit polnischer Muttersprache), und 144 im Gutsbezirk (darunter 92 Evangelische, 50 Katholiken; eine Person mit polnischer Muttersprache)[5]
1925 1099 darunter 425 Evangelische, 665 Katholiken und neun Juden[2]
1933 1065 [6]
1939 962 [6]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bis 1945 anwesenden Protestanten verfügten im Dorf über eine eigene Pfarrkirche. Das massive Gebäude ohne Turm war am 26. Dezember 1844 als Filiale von Deutsch Krone eingeweiht worden[1] und ersetzte eine 1777 eingerichtete Betstube, die mit der Schulstube verbunden war. Die Kirche war mit einer Orgel ausgestattet.[7]

Die Katholiken hatten ebenfalls eine Kirche im Dorf.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rosenfelde, Dorf und Rittergut (mit Buschvorwerk), Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Rosenfelde (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 221 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 464–465 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Różewo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 221 (Google Books).
  2. a b Die Gemeinde Rosenfelde im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 194 (Google Books).
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 171, Ziffer 2553 (Google Books).
  5. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 74 (Google Books), und S. 16–17, Ziffer 136 (Google Books).
  6. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 464–465 (Google Books).

Koordinaten: 53° 12′ N, 16° 30′ O