Gostomia (Wałcz)

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Gostomia (deutsch Arnsfelde) ist ein Dorf im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, etwa 20 Kilometer westnordwestlich von Piła (Schneidemühl) und zehn Kilometer südsüdwestlich von Wałcz (Deutsch Krone).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche, bis 1945 Gotteshaus der katholischen Gemeinde Arnsfelde (Aufnahme 2009)
Arnsfelde (oberer Bildrand), westnordwestlich der Stadt Schneidemühl und südsüdwestlich von Deutsch Krone auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung)

Ältere Ortsbezeichnungen sind Arnsfeld (1337), Gostomia (1590), Arensfeld (1636), neupolnisch Arnopol. Der Name Arnsfelde ist deutsch und wurzelt in dem Namen Arnoldsfelde. Möglicherweise wurde das Dorf einst, wie die Schlösser Dramburg, Draheim und Deutsch Krone, von dem Ritter Arnold von der Goltz gegründet. Der Name Gostomia geht auf den Starosten Hieronymus Gostómski zurück, der den Ort 1590 neu anlegte. 1641 wohnten hier nur Katholiken, die eine hölzerne Kirche hatten.[1]

Das katholische Kirchdorf Arnsfelde war im 18. Jahrhundert dem Amt Neuhof zugeordnet, das seinen Amtssitz auf dem Vorwerk Klein Schrotz hatte.[2]

Um 1930 hatte Arnsfelde zwei Wohlstätten:[3]

  • Arnsfelde
  • Bahnhof Arnsfelde

Im Jahr 1945 gehörte Arnsfelde zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Arnsfelde war dem Amtsbezirk Rosenfelde zugeordnet.

im Februar 1945 wurde Arnsfelde von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Arnsfelde wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Gostomia“ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Arnsfelde vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 königliches Dorf mit einer katholischen Kirche, im Netzedistrikt, 47 Feuerstellen (Haushaltungen)[4]
1818 265 königliches Dorf, zum Amt Schrotz gehörig[5]
1864 908 davon 323 Evangelische, 585 Katholiken[6]
1867 867 am 3. Dezember[7]
1871 826 am 1. Dezember, davon 326 Evangelische, 486 Katholiken, acht sonstige Christen und sechs Juden[7]
1910 667 am 1. Dezember, davon 271 Evangelische, 392 Katholiken; sieben Einwohner mit polnischer Muttersprache[8]
1925 723 davon 355 Evangelische, 368 Katholiken[3][9]
1933 740 [9]
1939 654 [9]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum Kirchspiel Deutsch Krone.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arnsfelde, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Arnsfelde (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 218–219 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 464–465 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt. Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 218 (Google Books).
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Marienwerder 1789, S. 118, Ziffer 3.) (Google Books).
  3. a b Die Gemeinde Arnsfelde im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  4. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 5 (Google Books).
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 34, Ziffer 1056 (Google Books).
  6. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868, S. 54–66, Ziffer 7 (Google Books).
  7. a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 498–499, Ziffer 8 (Google Books).
  8. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 8 (Google Books).
  9. a b c Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Marienwerder, Band 76, Nr. 28, vom 14. Juli, Marienwerder 1886, S. 209–210, Ziffer 17 (Google Books).

Koordinaten: 53° 11′ N, 16° 26′ O