Liste der Stolpersteine in Berlin-Prenzlauer Berg

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Stolperstein­verlegung für die Familie Hirsch (2015)

In der Liste der Stolpersteine in Berlin-Prenzlauer Berg sind die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg im Bezirk Pankow aufgeführt, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

Finanziert werden Stolpersteine durch private Spenden. Die Verlegung der Stolpersteine wird durch die Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin[1] und die Stolperstein-Gruppe Prenzlauer Berg[2] koordiniert. 2002 verlegte Gunter Demnig die ersten sechs Stolpersteine in der Prenzlauer Allee 15. Regelmäßig verlegt werden Stolpersteine im Ortsteil Prenzlauer Berg seit 2006.

Die Spalten der Tabelle sind selbsterklärend. Neben den 754 Stolpersteinen, die in der Liste erfasst wurden, liegt im Ortsteil Prenzlauer Berg auch eine „Stolperschwelle“. Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Stolperschwellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bisher in Berlin-Prenzlauer Berg verlegte Stolperschwelle ist folgende:

Bild Standort Lage Verlege­datum Erläuterung
Kastanienallee 22 6. Okt. 2023 Messiaskapelle

Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bild Person Adresse und Koordinate () Verlege­datum Information
Doris Abraham Naugarder Straße 17 10. Mai 2023
Horst Abraham Naugarder Straße 17 10. Mai 2023
Karl Abraham Naugarder Straße 17 10. Mai 2023
Paul Abraham
(1886–1943)
Schönhauser Allee 138/139
(Ecke Cantianstraße)
Welt-Icon 9. Dez. 2006 Paul Abraham, geboren am 18. Dezember 1886 in Berlin, Sohn des Kaufmanns Abraham und Helene Abraham (geborene Bock); von Beruf Rechtshistoriker und Mitarbeiter der Preußischen Akademie der Wissenschaften, zunächst von der militärischen Dienstpflicht im Ersten Weltkrieg befreit, meldete er sich Anfang 1915 „als freiwilliger Krankenpfleger zum Heeresdienst“, kehrte im Februar 1919 zurück; arbeitete an dem 1910 als Student begonnenen Vocabularium Iurisprudentiae Romanae (VIR; Wörterbuch der römischen Rechtssprache) weiter, bis zu seiner Entlassung als jüdischer Mitarbeiter der Berliner Akademie im April 1939; arbeitete kurz in einer Wohlfahrtseinrichtung der Jüdischen Kultusgemeinde, stellte ab 1942 als Zwangsarbeiter Militärausrüstungen her; lebte unverheiratet, wohnte seit 1924 in der Schönhauser Allee 138 in einer Zweizimmerwohnung;[3] Deportation am 26. Februar 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 30. Osttransport[4]
Arthur Abrahamsohn
(1889–1943)
Zehdenicker Straße 2 Welt-Icon 20. März 2007 Arthur Abrahamsohn, geboren am 26. September 1889 in Berlin; verheiratet mit Margarete Jacobsohn; von Beruf Schuhmacher; Deportation am 3. März 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 33. Osttransport; damaliger 16-jähriger Sohn Zvi Aviram entkam der Deportation, fand Anschluss an die illegale jüdische Jugendgruppe Chug Chaluzi, wurde zweimal verhaftet, erlebte im Jüdischen Krankenhaus (Sammellager Schulstraße) die Befreiung.
Margarete Abrahamsohn
(1901–1943)
Zehdenicker Straße 2 Welt-Icon 20. März 2007 Margarete Jacobsohn, geboren am 9. April 1901 in Berlin; verheiratet mit Arthur Abrahamsohn, gemeinsamer Sohn Zvi Aviram; Deportation am 1. März 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 31. Osttransport,[5] ebenda ermordet
Elkan Ackerhalt Mendelssohnstraße 10 10. Mai 2023
Eva Ackerhalt Mendelssohnstraße 10 10. Mai 2023
Paul Ackerhalt Mendelssohnstraße 10 10. Mai 2023
Regina Ackerhalt Mendelssohnstraße 10 10. Mai 2023
Selma Ackerhalt Mendelssohnstraße 10 10. Mai 2023
Paul Ludwig Angress
(1879–1943)
Bötzowstraße 20 Welt-Icon 7. Aug. 2014 Paul Ludwig Angress, geboren am 13. November 1879 in Peiskretscham (polnisch Pyskowice), Sohn von Bertha Brauer und Jacob Angress; Hochzeit mit Selma Mannheimer am 3. Mai 1921 in Frankfurt am Main, zwei gemeinsame Söhne (beide in Berlin geboren, Hans am 24. August 1922 und Robert am 14. März 1924);[6] letzter Eintrag im Berliner Adressbuch von 1939 mit der Berufsbezeichnung Handelsvertreter;[7] Deportation am 1. März 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[8]
Bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist, dass der Sohn Shimon (ehem. Robert) Angress den Holocaust überlebt hatte.[9] Die Stolpersteinverlegung fand in Anwesenheit von Nachkommen aus Israel statt.[10][11]
Selma Angress
(1890–1943)
Bötzowstraße 20 Welt-Icon 7. Aug. 2014 Selma Mannheimer, geboren am 10. Oktober 1890 in Frankfurt am Main, Tochter von Jeanette Blumenthal und Abraham Mannheimer;[12] Hochzeit mit Paul Ludwig Angress am 3. Mai 1921 in Frankfurt am Main, zwei gemeinsame Söhne (beide in Berlin geboren, Hans am 24. August 1922 und Robert am 14. März 1924);[13] Zwangsarbeit bei Osram in Berlin vom 25. Oktober 1940 bis 27. Februar 1943;[14] Deportation am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport[15] von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[16]
Bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist, dass der Sohn Shimon (ehem. Robert) und ihr Bruder Willy Mannheimer den Holocaust überlebt hatten. Die Stolpersteinverlegung fand in Anwesenheit von Nachkommen aus Israel statt.
Perl Gittel Anstreicher
(1871–1942)
Lottumstraße 1b Welt-Icon 23. Juli 2012 Perl Gittel Kieferbaum, geboren am 30. November 1871 in Lemberg; Deportation am 12. August 1942 mit dem Transport I/43 von Berlin nach Theresienstadt,[17] starb am 14. September 1942 nach offizieller Todesfallanzeige an Lungentuberkulose,[18] ihr Mann Fischel Anstreicher (geb. 17. Oktober 1857 in Lemberg) war Kaufmann und stand bis 1933 im Berliner Adressbuch, sie hatten am 26. Mai 1888 in Berlin geheiratet
Reisel Johanna Aron
(1865–1944)
Choriner Straße 53 Welt-Icon 1. Juli 2010 Reisel Johanna Aron, geboren am 16. November 1865 in Dobryzin; verwitwet; Deportation am 22. September 1942 mit dem Transport I/67 von Berlin nach Theresienstadt,[19] ebenda am 28. April 1944 ermordet
Berl Lot Aron
(1940–?)
Choriner Straße 53 Welt-Icon 1. Juli 2010 Berl Lot Aron, geboren am 10. August 1940 in Berlin, Sohn von Isidor (geboren am 5. Oktober 1906 in Gollub) und Jenni Aron (geboren am 1. September 1910 in Berlin, geb. Reck); Deportation zusammen mit seinen Eltern am 19. Februar 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[20][21]
Hannchen Aron
(1886–1942)
Immanuelkirchstraße 32 4. Dez. 2019 Hannchen Lewin, geboren am 1. Februar 1886 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Sally Lewin und der Pauline (geborene Prager), verheiratet mit dem Kaufmann Gustav Aron (1878–1937), gemeinsamer Sohn Alfred (geboren 1911). Die Familie wohnte seit 1915 in der Immanuelkirchstraße 32; Deportation am 2. Juni 1942 mit dem 14. Osttransport von Berlin in das Vernichtungslager Sobibor, ebendort ermordet.
Bruno Albert Auerbach
(1886–1944)
Pappelallee 12/13 Welt-Icon 18. März 2011 Kellner, am 15. Juni 1886 in Küstrin geboren, mit dem Transport I/90 am 18. März 1943 von Berlin nach Theresienstadt und am 16. Oktober 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert,[22] ebenda ermordet, in der Transportliste I/90 ist als letzte Wohnanschrift Kleine Alexanderstraße 12–13 angegeben
Tina Austerlitz Rykestraße 35 6. Apr. 2022
Emil Bab
(1887–1942)
Prenzlauer Allee 34 Welt-Icon 20. Aug. 2010 Emil Bab, geboren am 28. August 1887 in Vietz (polnisch Witnica); zuletzt im Berliner Adressbuch von 1932 mit der Berufsbezeichnung Vertreter eingetragen, zu der Zeit wohnte Bab noch in der Wehlener Straße 7 in Weißensee;[23] wahrscheinlich wohnte er nach dieser Zeit zur Untermiete in der Prenzlauer Allee; nahm sich am 23. Dezember 1942 in Berlin das Leben[24]
Werner Bab
(1924–2010)
Schönhauser Allee 187 Welt-Icon 20. Aug. 2010 Internatsschüler, zog nach der „Reichspogromnacht“ 1938 erneut nach Berlin, versuchte 1942 in die Schweiz zu flüchten, wurde jedoch von der Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, überlebte, am 6. Mai 1945 im KZ Ebensee von der US-Armee befreit
Willy Bab
(1885–1944)
Prenzlauer Allee 27 A Welt-Icon 20. Aug. 2010 geboren am 21. November 1885, mit dem Transport I/73 am 29. Oktober 1942 von Berlin nach Theresienstadt deportiert, ebenda am 13. Oktober 1944 ermordet, in der Transportliste I/73 ist als letzte Wohnanschrift Neue Grünstraße 33 angegeben
Betty Bähr Torstraße 33 9. Okt. 2022
Arno Bagainski
(1924–?)
Greifswalder Straße 202 Welt-Icon 7. Aug. 2014 Arno Bagainski (* 30. Januar 1924)[25] Sohn von Helena und Hermann Bagainski, Bruder von Julius und Miriam[26] Deportation am 5. Juni 1942.[27] Aus Berlin zusammen mit seiner Stiefmutter und Stiefgeschwistern in das Ghetto Theresienstadt in einem Sondertransport zusammen mit ca. 100 Angehörigen der Erschossenen vom 28. und 29. Mai 1942, die am Brandanschlag auf die NS-Propagandaausstellung Das Sowjet-Paradies beteiligt waren.[28]
Aus den Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem geht hervor, dass die Schwester Miriam den Holocaust überlebt hat.
Die Verlegung dieses Stolpersteins und weitere zwei Stolpersteinverlegungen für den Vater und den Bruder am selben Tag fanden in Anwesenheit der Familienmitglieder Herbert Zimmermann, Ingold Kühne und Thilo Kühne statt. Thilo Kühne übernahm die Patenschaft für den Stolperstein, sein Großvater Herbert Zimmermann ist der Cousin von Arno Bagainski.
Hermann Bagainski
(1888–1942)
Greifswalder Straße 202 Welt-Icon 7. Aug. 2014 Hirsch Hermann Bagainski (* 8. Mai 1888, Gnesen), Sohn von Minna und Julius Bagainski. Heiratete Hermann Helene, geb Ruschin, und hatte mit ihr mindestens drei Kinder (Julius, Arno und Margot [in Israel als Miriam]). Familie Bagainski siedelte offenbar vor dem Jahr 1921 nach Berlin über, da der älteste Sohn Julius Bagainski bereits in Berlin geboren wurde. Im Berliner Adressbuch war Hermann Bagainski erstmals im Jahr 1925 eingetragen.[29] Von 1927 bis 1935 lebte Hermann mit seiner Familie in der Lietzmannstraße 6, NO 43 (ab 1939 als Gerlachstraße, in den 1960er Jahren überbaut.[30]) Am 5. Juli 1930 verstarb seine Ehefrau Helene. In den Büchern der Jahre 1930 bis 1935 ist Hermann als Kaufmann eingetragen, von 1936 bis einschließlich 1941 ist er Büroangestellter.[31] Um das Jahr 1933 heiratete Hermann erneut. Mit seiner zweiten Ehefrau Magarete Bagainski, geb. Schach, hat er zwei weitere Kinder (Erna Minna, geboren am 20. August 1934[32] und Joachim, geboren am 7. Januar 1937). Im Jahr 1935 oder 1936 erfolgte der Umzug in die letzte frei gewählte Wohnung in der Greifswalder Straße 202 in Berlin-Prenzlauer Berg. Hermann wurde am Abend des 27. Mai 1942, anlässlich einer Vergeltungsaktion der Nationalsozialisten als Reaktion auf den Brandanschlag gegen die NS-Propagandaausstellung Das Sowjet-Paradies am 18. Mai 1942 durch die Gruppe um Herbert Baum, als Jude in Geiselhaft genommen und direkt nach der Ankunft am Morgen des 28. Mai 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet.[33]
Aus der zentralen Datenbank von Yad Vashem geht hervor, dass die Tochter Miriam den Holocaust überlebt hat.[34] Hermann Bagainski war somit einer von 250 Juden und Gefangenen, die als Vergeltungsaktion ermordet wurden, und er ist zudem eine von nur zwei Personen, bei denen dieses Schicksal belegbar ist [Verweis: Archiv des KZ-Sachsenhausens].
Die Verlegung dieses Stolpersteins fand im Beisein von Familienangehörigen aus Deutschland und Israel statt.[35] Herbert Zimmermann übernahm die Patenschaft für den Stolperstein seines Onkels Hermann.
Julius Bagainski
(1921–1942)
Greifswalder Straße 202 Welt-Icon 7. Aug. 2014 Julius Bagainski (* 6. Mai 1921, Berlin), Sohn von Helena und Hermann Bagainski, Bruder von Arno und Miriam. Landwirtschaftliche Ausbildung auf einem Gutshof für deutsche Juden in Groß Breesen. Deportation am 18. Oktober 1941 von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz), weitere Deportation am 7. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno), ebenda am selben Tag ermordet.[36]
Nach den Angaben der zentralen Datenbank von Yad Vashem hat die Schwester Miriam den Holocaust überlebt.[37]
Die Verlegung dieses Stolpersteins und weitere zwei Stolpersteinverlegungen für den Vater und den Bruder am selben Tag fanden in Anwesenheit der Familienmitglieder Herbert Zimmermann, Ingold Kühne und Thilo Kühne statt. Ingold Kühne übernahm die Patenschaft für den Stolperstein, ihr Vater Herbert Zimmermann ist der Cousin von Julius Bagainski.
Margarete Baran
(1887–1942)
Lottumstraße 16 Welt-Icon 16. Okt. 2014 Margarete Meth, geboren am 16. August 1887 in Berlin, Tochter von Friederike und Salomon Meth; verheiratet mit Max Baran, gemeinsamer Sohn Heinz; Deportation am 29. Oktober 1941 mit dem III. Transport von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź), weitere Deportation am 5. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno), ebenda nach der Ankunft ermordet[38]
Bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist, dass der Sohn Heinz den Holocaust überlebt hatte[39]
Max Baran
(1884–1942)
Lottumstraße 16 Welt-Icon 16. Okt. 2014 Max Baran, geboren am 17. Juni 1884 in Berlin, Sohn von Anna Baran; verheiratet mit Margarete Meth, gemeinsamer Sohn Heinz; im Berliner Adressbuch von 1940 mit der Berufsbezeichnung Kaufmann eingetragen;[40] Deportation am 29. Oktober 1941 mit dem III. Transport von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź), starb ebenda am 11. März 1942[41]
bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist, dass der Sohn Heinz den Holocaust überlebt hatte[42]
Ida Judith Bamberger
(1891–1942)
Fehrbelliner Straße 92 12. Juni 2016 Ida Judith Bamberger, geboren am 17. September 1891 in Stettin (polnisch Szczecin), Tochter des Kaufmanns Hermann Bamberger (geboren am 24. Juni 1853 in Punitz im Kreis Gostyn, poln. Poniec) und seiner Frau Rosa Bamberger (geborene Brieger, geboren am 17. August 1863 in Breslau). Sie hatte zwei ältere Schwestern, Elsa (geboren am 25. Mai 1886 in Stettin) und Susi (geboren am 15. Februar 1889 in Stettin) und einen jüngeren Bruder Curt (geboren am 8. Januar 1900 in Stettin). Am 1. November 1938 starb ihr Vater in Stettin. Während der Volkszählung 1939 war sie, zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern, noch in der Bismarckstraße 17 III in Stettin gemeldet. Laut Berliner Adressbuch von 1940 war sie Heimleiterin des jüdischen Kinderheims in der Fehrbelliner Straße 92.[43] Das Kinderheim wurde im Sommer 1942 geschlossen und die verbliebenen Kinder zumeist in das Altersheim in der Schönhauser Allee 22 verlegt. Am 29. November 1942 erfolgte die Deportation mit dem 23. Osttransport von Berlin in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. In der Deportationsliste ist als letzte Wohnanschrift die Marburger Straße 5 in Charlottenburg angegeben, wahrscheinlich war dies nicht ihre letzte frei gewählte Adresse.[44]
Ihre Mutter Rosa und ihre Schwestern Elsa und Susi wurden bereits am 12. Februar 1940 von Stettin ins Ghetto Glusk deportiert. Susi Bamberger starb ebenda am 24. Februar 1940. Elsa Bamberger starb am 29. März 1940 im Ghetto Lublin und Rosa Bamberger starb am 31. März 1940 in Glusk. Der Bruder Curt Bamberger war Chemiker und emigrierte mit seiner Familie nach Belgien. Im Mai 1940 wurde er dort verhaftet und in das Internierungslager Saint-Cyprien gebracht. Auf Geheiß eines amerikanischen Chemieunternehmens konnte die Freilassung erreicht werden. Im August 1941 konnte er mit seiner Frau Alice Esther (geborene Guttmann) und den Töchtern Eva und Dorothea mit dem Frachtschiff SS Navemar von Sevilla aus in die USA reisen. Er starb am 8. November 1991 in New Brunswick im Bundesstaat New Jersey.[45]
Georg Baumgarten
(1892–1943)
Immanuelkirchstraße 24 Welt-Icon 16. Juli 2007 Kaufmann, am 19. Februar 1892 in Leitersdorf geboren, Deportation am 3. März 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 33. Osttransport,[46] ebenda ermordet
Martha Baumgarten
(1892–1943)
Immanuelkirchstraße 24 Welt-Icon 16. Juli 2007 geb. Kiwi, am 19. Dezember 1892 in Posen geboren, verheiratet mit Georg Baumgarten; Deportation am 1. März 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 31. Osttransport,[47] ebenda ermordet
Erika Becker
(1924–?)
Stargarder Straße 6 Welt-Icon 19. Aug. 2006 geboren am 7. Februar 1924 in Berlin, Tochter von Alexander und Helene Becker; Deportation am 1. März 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 31. Osttransport, ebenda ermordet[48]
Stefan Liebich, damaliger Pankower Wahlkreisabgeordneter des Deutschen Bundestages (DIE LINKE.), übernahm die Patenschaft[49]
Helene Becker
(1893–?)
Stargarder Straße 6 Welt-Icon 19. Aug. 2006 geborene Kunstmann; geboren am 21. August 1893 in Berlin; verheiratet mit Alexander Becker (Schicksal unbekannt), gemeinsame Tochter Erika; wohnte bis zur Fabrikaktion bei dem Kaufmann Albert Schilling; Deportation am 1. März 1943 mit dem 31. Osttransport von Berlin nach Auschwitz-Birkenau,[50] ebenda ermordet
Stefan Liebich, damaliger Pankower Wahlkreisabgeordneter des Deutschen Bundestages (DIE LINKE.), übernahm die Patenschaft[51]
Charlotte Behrendt
(1922–?)
Mendelssohnstraße 3
früher Rombergstraße 11
Welt-Icon 24. Juni 2015 Charlotte Rotholz, geboren am 27. Oktober 1922 in Berlin, Tochter von Eva und dem Schneider Markus Rotholz. Ihr Vater kam aus Posen und die Mutter aus der westpreußischen Krojanke. Charlotte war die jüngste von drei Geschwistern (Irma, Siegbert). Heiratete am 23. Dezember 1940 Heinz Behrendt. Leistete Zwangsarbeit bei Siemens.[52] Deportiert am 14. November 1941 mit dem 5. Transport nach Minsk. Dort Ende Juli 1942 vom Sicherheitsdienst verhaftet. Es verliert sich ihre Spur. Charlottes Bruder, Siegbert Rotholz, war Mitglied in der Herbert-Baum-Gruppe, die am 18. Mai 1942 einen Brandanschlag auf die NS-Propagandaausstellung „Das Sowjet-Paradies“ im Berliner Lustgarten unternahm. Die Gruppe wurde enttarnt. Als Angehöriger dieser Gruppe wurde Siegbert Rotholz und seine Frau Lotte verhaftet. Am 4. März 1943 wurde Siegbert Rotholz im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Inwieweit ein Zusammenhang zwischen dem Anschlag und der Verhaftung von Charlotte im Juli 1942 besteht, ist nicht geklärt.
Die Verlegung dieses Stolpersteins und einen weiteren für ihren Mann Heinz am selben Tag wurde durch Dagmar Janke für ihre Verwandten in Zusammenarbeit mit Oberschülern des Max-Planck-Gymnasiums in Berlin-Mitte initiiert. Insgesamt wohnten in der Kellerwohnung noch acht weitere Familienmitglieder: Charlottes Eltern Eva und Markus Rotholz sowie für Charlottes Schwester Irma mit ihrem Mann Siegbert Joseph und deren vier Kindern (Berl, Denny, Günther und Marion). Für diese Familienangehörigen wurden 2017 weitere Stolpersteine verlegt. Das Wohnhaus wurde Ende der 1960er Jahre abgerissen, der Straßenzug geändert und in den 1970er Jahren durch Neubaublöcke ersetzt.[53] Für Siegbert Rotholz wurde ein Stolperstein in Berlin-Kreuzberg in der heutigen Axel-Springer-Straße 50 verlegt.
Heinz Behrendt
(1919–1975)
Mendelssohnstraße 3
früher Rombergstraße 11
Welt-Icon 24. Juni 2015 Heinz Behrendt, später Chaim Baram, geboren am 5. August 1919 in Berlin, 1975 im Kibbutz Naan in Israel verstorben. Verheiratet mit Charlotte Behrendt, geb. Rotholz und Sara Baram, geb. Holländer. Deportation am 14. November 1941 mit dem 5. Transport nach Minsk. von dort Konzentrationslager Maly Trostenez, Vernichtungslager Majdanek, Arbeitslager Budzyn bei Krasnik, Arbeitslager Mielec, Lager Wieliczka, Vernichtungslager Auschwitz, Konzentrationslager Flossenbürg. Von dort zwang man ihn auf den Todesmarsch nach Dachau. Befreiung durch amerikanische Truppen am 25. April 1945. Heinz Behrendt gab sich den Namen Chaim Baram. Er ging nach Israel, heiratete erneut und hatte mit seiner zweiten Frau vier Kinder. 1961 sagte er im Prozess gegen den SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann aus. Deutschen Boden betrat er nie mehr. Heinz Behrendt ist einer der wenigen Überlebenden des Minsker Ghettos.
Die Verlegung dieses Stolpersteins und einen weiteren für seine Frau am selben Tag wurde durch Dagmar Janke für ihre Verwandten in Zusammenarbeit mit Oberschülern des Max-Planck-Gymnasiums in Berlin-Mitte initiiert. Insgesamt wohnten in der Kellerwohnung noch acht weitere Familienmitglieder, für diese sind 2017 weitere Stolpersteine verlegt worden. Das Wohnhaus wurde Ende der 1960er Jahre abgerissen, der Straßenzug geändert und in den 1970er Jahren durch Neubaublöcke ersetzt.
Für die Großfamilie Behrendt wurden durch Janke bereits drei weitere Stolpersteine in Prenzlauer Berg (Rosa Schlagk, Herta Henschke, Hedwig Peters) sowie fünf Stolperstein in Friedrichshain (Jenni Bukofzer, Samuel Bukofzer, Luise Bendit, Leo Bendit, Aron Bendit) verlegt.
Max Moses Behrendt Hufelandstraße 47 12. Nov. 2021 Max Behrendt wurde am 18. Juni 1879 als ältestes von zwölf Kindern der Familie Behrendt geboren. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg für Deutschland und arbeitete zuletzt als Pförtner auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee. Max wurde mit vielen anderen Mitarbeitern der jüdischen Gemeinde am 26. Oktober 1942 mit dem 22. Osttransport deportiert und wenige Tage später in den Wäldern bei Riga erschossen.

Die Stolpersteine für Max und Meta Behrendt wurden auf Initiative von Dagmar Janke in einem gemeinsamen Projekt mit Schüler*innen der Heinz-Brandt-Schule verlegt. Es sind für Janke die Steine 21 und 22, welche sie zumeist in Zusammenarbeit mit Schulen zum Gedenken an ihre Großfamilie Behrendt verlegen ließ.[54]

Meta Behrendt Hufelandstraße 47 12. Nov. 2021 Meta Behrendt, geborene Bieber, kam am 2. August 1889 zur Welt. Sie heiratete Max Behrendt und wohnte mit ihm zuletzt in der Hufelandstraße. Ihre Ehe blieb kinderlos. Sie wurde am 2. März 1943 mit dem 32. Osttransport nach Auschwitz deportiert wurde, wo sie ermordet worden ist.

Die Stolpersteine für Max und Meta Behrendt wurden auf Initiative von Dagmar Janke in einem gemeinsamen Projekt mit Schüler*innen der Heinz-Brandt-Schule verlegt. Es sind für Janke die Steine 21 und 22, welche sie zumeist in Zusammenarbeit mit Schulen zum Gedenken an ihre Großfamilie Behrendt verlegen ließ.[54]

Erwin Berger
(1931–?)
Schönhauser Allee 163A/164 Welt-Icon 23. Juli 2012 geboren am 7. März 1931 in Berlin, befand sich im Kinderheim Donat-Lindenbaum; Deportation am 6. März 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 35. Osttransport[55] (wahrscheinlich mit seinem Bruder Imanuel, geb. am 4. Juni 1928); ebenda ermordet
Esther Biegeleisen Straßburger Straße 20 16. Feb. 2023
Rosa Bleiberg
(1926–1943)
Rykestraße 52 Welt-Icon 21. Sep. 2013 Rosa Bleiberg, geboren am 6. Januar 1926 in Berlin, wahrscheinlich Tochter von Frieda (Frayda) Bleiberg (geborene Warenhaupt, geboren am 6. Juli 1901[56] in Bochnia (deutsch Salzberg), am 2. März 1943 deportiert[57]); Deportation am 3. März 1943[58] mit dem 33. Osttransport von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz,[59] Mutter und Tochter wohnten zur Volkszählung 1939 in der Rykestraße, zuletzt laut Deportationsliste in der Raabestraße 1 bei Glogauer
Die Verlegung dieses Stolpersteins wurde durch „The 1920s Berlin Project“ initiiert, welches hierfür auf ihrer Internetseite das Geld sammelte.[60]
Gertrude Bloch
(* 1911)
Straßburger Straße 19 27. Nov. 2018 Gertrude (Gertrud) Hebel, geboren am 17. Oktober 1911 in Berlin; Heiratete 1936 in Berlin-Schöneberg den Kaufmann Hans Bloch; Zur Volkszählung 1939 wohnte das Ehepaar in der Barbarossastraße 40 in Berlin-Schöneberg, ebenda wohnte sie mit ihrem Ehemann laut Berliner Adressbuch bereits unmittelbar nach ihrer Eheschließung. Im Juni 1939 emigrierte Gertrude Bloch zusammen mit ihrem Ehemann nach Großbritannien.
Hans Bloch
(* 1904)
Straßburger Straße 19 27. Nov. 2018 Hans Bertold Bloch, geboren am 26. Dezember 1904 in Berlin-Wilmersdorf, Sohn von Anna und Karl Bloch;[61] Heiratete 1936 in Berlin-Schöneberg Gertrud (Gertrude) Hebel; Zur Volkszählung 1939 wohnte das Ehepaar in der Barbarossastraße 40 in Berlin-Schöneberg, ebenda wohnte der Kaufmann laut Berliner Adressbuch bereits unmittelbar nach seiner Eheschließung.[62] Im Juni 1939 emigrierte Hans Bloch zusammen mit seiner Frau nach Großbritannien.
Elfriede Blumenthal Greifswalder Straße 220 6. Apr. 2022
Erna Blumenthal
(1901–1943)
Christburger Straße 41 Welt-Icon 24. Okt. 2012 Erna Blumenthal, geboren am 5. Februar 1901 in Berlin, Tochter von Olga und Julius Blumenthal; Deportation von Berlin nach Auschwitz am 1. März 1943[63]
Franziska Blumenthal Immanuelkirchstraße 14 6. Apr. 2022
Hans Blumenthal Greifswalder Straße 220 6. Apr. 2022
Karl Heinz Blumenthal Greifswalder Straße 220 6. Apr. 2022
Lilli Blumenthal
(1900–1943)
Christburger Straße 41 Welt-Icon 24. Okt. 2012 Lilli Blumenthal, geboren am 14. Januar 1900 in Berlin, Tochter von Olga und Julius Blumenthal; Deportation von Berlin nach Auschwitz am 1. März 1943[64]
Olga Blumenthal
(* 1868)
Christburger Straße 41 Welt-Icon 24. Okt. 2012 Olga Pottlitzer, geboren am 3. Dezember 1868 in Vandsburg (polnisch Więcbork); verheiratet mit dem Handlungsgehilfen Julius Blumenthal, gemeinsame Kinder Lilli, Olga und Wally (geboren am 10. Juli 1897 in Berlin); Deportation am 18. März 1943 von Berlin nach Theresienstadt,[65] überlebte den Holocaust, am 24. Mai 1946 suchte sie im „Der Weg“ ihre beiden Töchter Lilli und Erna Blumenthal, bereits damals vermutete sie die Deportation ihrer Töchter nach Auschwitz; die Tochter Wally heiratete vor Beginn des Zweiten Weltkrieges Hermann Lintzel (geboren am 31. Juli 1897 in Brandenburg (Havel)); Olga Blumenthal kam nach dem Krieg zurück nach Berlin und wohnte zu der Zeit in Berlin-Siemensstadt, in der ehemaligen Wohnung ihrer Tochter Wally und dem Schwiegersohn Hermann Lintzel;[66][67] Hermann Lintzel emigrierte nach Amerika, wohnte 1945 in Hollywood, er suchte 1945 im Aufbau ebenfalls zwei Personen: Lillian G. Mayer und Harry Goodman; Lintzel war von Beruf Diplom-Ingenieur bei Siemens, er reichte mehrere Patente ein.[68]
Rahel Blumenthal Greifswalder Straße 220 6. Apr. 2022
Alfred Bober Choriner Straße 25 10. Mai 2023
Harri Bober Choriner Straße 25 10. Mai 2023
Klara Bober Choriner Straße 25 10. Mai 2023
Abraham Boroschek
(1860–1943)
Schönhauser Allee 140 8. Okt. 2020 Abraham Boroschek, geboren am 31. Oktober 1860 in (poln. Jarocin), von Beruf Herrenschneider; verheiratet mit Rosa Peiser (geboren 1926 in Berlin); 4 gemeinsame Kinder Sara, Regina, Jack und Max, alle in Jaroschin geboren. Familie wohnte ab 1896 in Berlin, ab 1937 bei Tochter Regina in Charlottenburg, Niebuhrstraße 69, nach deren Emigration zog Abraham Boroschek 1939 zu seinem Sohn Jack und seiner Schwiegertochter Martha und mit ihnen ab 1943 in die Schönhauser Allee 140; Deportation am 17. März 1943 mit dem 4. großen Alterstransport von Berlin in das Ghetto Theresienstadt, dort am 24. Dezember 1943 ermordet.
Jack Boroschek
(1891–1961)
Schönhauser Allee 140 8. Okt. 2020 Jack Boroschek, geboren am 2. Oktober 1891 in Jarotschin (poln. Jarocin) als Sohn des Schneiders Abraham Boroschek und dessen Ehefrau Rosa geborene Peiser, von Beruf Kaufmann; verheiratet mit der katholisch getauften Martha geborene Szpurka; wohnte ab 1938 in Pankow, musste 1943 in die Schönhauser Allee 140 umziehen; entging der Deportation wegen sogenannter „Mischehe“; starb am 13. Juli 1961 in Berlin und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.
Martha Boroschek
(1901–1961)
Schönhauser Allee 140 8. Okt. 2020 Martha Klara Sofie Szpurka, geboren am 19. Februar 1901 in Berlin als Tochter des Brauers Josef Szpurka; heiratete 1930 den jüdischen Kaufmann Jack Boroschek, trat bei der Eheschließung zum jüdischen Glauben über, wohnte ab 1938 in Pankow, trat 1940 aus der Jüdischen Gemeinde aus, um ihren Mann durch diese sogenannte „Mischehe“ vor der Deportation zu schützen; musste 1943 in die Schönhauser Allee 140 umziehen und Zwangsarbeit bei der Firma H. Dobbrick leisten; verstorben am 28. November 1985 in Berlin, auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.
Abraham Borus
(1890–1940)
Choriner Straße 2 8. Sep. 2017 Abraham Borus, geboren am 20. September 1890 in Sieniawa; Mit seiner späteren Ehefrau, Beila Braun, zog er nach dem 1. Weltkrieg von Galizien nach Berlin. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Samuel (geboren 1923), Sonja (geboren 1927) und Martin (geboren 1932). Die orthodox-religiöse Familie bewohnte in der Choriner Straße eine Zweiraumwohnung mit Küche. Im Berliner Adressbuch von 1938 trägt der Familienvater die Berufsbezeichnung Handelsmann.[69] Aufgrund seiner polnischen Herkunft wurde Abraham Borus vom 13. September 1939 bis zu seinem Tod, am 11. April 1940, im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert.[70]
Anlässlich der von Dr. Klaus Voigt initiierten Stolpersteinverlegung reiste die Tochter, Sonja (heute Shoshana Harari), als einzige Überlebende der Familie Borus aus Israel an. Begleitet wurde sie durch ihre eigenen Kinder und Enkel. Finanziert wurden die Stolpersteine von Micheline Schöffler, Susanne Mucchi und Helmut Walz.[71]
Beila Borus
(1893–?)
Choriner Straße 2 8. Sep. 2017 Beila Braun, geboren am 30. August 1893 in Nowy Wiśnicz; verheiratet mit Abraham Borus, drei gemeinsame Kinder; Nach der Inhaftierung ihres Ehemannes konnte sie die Miete in der Choriner Straße nicht mehr zahlen und bezog mit ihren Kindern Sonja und Martin ein Zimmer in der Lottumstraße 13. Sie arbeitete als Zwangsarbeiterin bei Siemens. Recha Freier unterstützte die Familie finanziell. Mit ihrer Hilfe wurde auch Sonja 1941 nach Zagreb gebracht, um von dort mit dem Zug über Istanbul nach Palästina gerettet zu werden.[72] Aufgrund fehlender Papiere gelang dies Sonja und einer Gruppe von über 70 weiteren Kindern und Jugendlichen zunächst aber nicht. Mit der Hilfe von Josef Indig sowie zahlreichen weiteren Bürgern der italienischen Stadt Nonantola konnte die Gruppe in der Villa Emma einen Zufluchtsort finden und später in die Schweiz flüchten, von wo sie 1945 nach Palästina gelangten. Am 12. Januar 1943 wurde Beila Borus von Siemens und ihr Sohn Martin vom Kinderheim aus zu einer Sammelstelle gebracht. Beide wurden noch am gleichen Tag mit dem 26. Osttransport von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.[73][74]
Anlässlich der von Dr. Klaus Voigt initiierten Stolpersteinverlegung reiste die Tochter, Sonja (heute Shoshana Harari), als einzige Überlebende der Familie Borus aus Israel an. Begleitet wurde sie durch ihre eigenen Kinder und Enkel. Finanziert wurden die Stolpersteine von Micheline Schöffler, Susanne Mucchi und Helmut Walz.[71]
Martin Borus
(1932–?)
Choriner Straße 2 8. Sep. 2017 Martin Borus, geboren am 23. Oktober 1932 in Berlin, Sohn von Abraham und Beila Borus,[75] Bruder von Samuel und Sonja Borus; Als seine Mutter zur Zwangsarbeit bei Siemens verpflichtet wurde, war Martin und zunächst noch seine ältere Schwester Sonja tagsüber im jüdischen Kinderheim in der Fehrbelliner Straße untergebracht. Von dort wurde er am 12. Januar 1943 zu einer Sammelstelle gebracht und noch am gleichen Tag mit dem 26. Osttransport von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert[76][74]
Anlässlich der von Dr. Klaus Voigt initiierten Stolpersteinverlegung reiste die Tochter, Sonja (heute Shoshana Harari), als einzige Überlebende der Familie Borus aus Israel an. Begleitet wurde sie durch ihre eigenen Kinder und Enkel. Finanziert wurden die Stolpersteine von Micheline Schöffler, Susanne Mucchi und Helmut Walz.[71]
Samuel Borus
(1923–?)
Choriner Straße 2 8. Sep. 2017 Samuel („Sami“) Borus, geboren am 8. April 1923 in Berlin, Sohn von Abraham und Beila Borus, Bruder von Martin und Sonja Borus; floh zwischen 1938 und 1939 nach Polen, schloss sich einer Hachschara-Bewegung an, um sich auf die Alija vorzubereiten; Das letzte Lebenszeichen war ein Brief aus dem Jahr 1941 aus der Nähe von Lemberg an seine Schwester Sonja[77]
Anlässlich der von Dr. Klaus Voigt initiierten Stolpersteinverlegung reiste die Tochter, Sonja (heute Shoshana Harari), als einzige Überlebende der Familie Borus aus Israel an. Begleitet wurde sie durch ihre eigenen Kinder und Enkel. Finanziert wurden die Stolpersteine von Micheline Schöffler, Susanne Mucchi und Helmut Walz.[71]
Joachim Boschwitz
(1934–?)
Winsstraße 16 19. März 2018 Joachim Boschwitz, geboren am 18. August 1934 in Berlin, Sohn von Moritz und Susanne Boschwitz; Deportation am 2. März 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[78]
Moritz Boschwitz
(1890–?)
Winsstraße 16 19. März 2018 Moritz Boschwitz, geboren am 18. Mai 1890 in Bromberg (polnisch Bydgoszcz), Sohn von Fanny und Joseph Boschwitz; Sein Vater war Kürschnermeister und wohnte bereits in den 1920er Jahren in der Winsstraße 16.[79] Moritz Boschwitz war von Beruf Geschäftsmann.[80] Heiratete 1929 Susanne Borchardt, gemeinsamer Sohn Joachim; Deportation am 2. März 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[81]
Susanne Boschwitz
(1894–?)
Winsstraße 16 19. März 2018 Susanne Borchardt, geboren am 30. Mai 1894 in Berlin, Tochter von Clara und Eugen Borchardt; Heiratete 1929 den Geschäftsmann Moritz Boschwitz,[82] gemeinsamer Sohn Joachim; Deportation am 1. März 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[83]
Flora Friedel Brandt
(1866–1942)
Pappelallee 3 Welt-Icon 21. Sep. 2013 geborene Silber; geboren am 11. Oktober 1866 in Ostrowo, Tochter von Ernestina und Hermann Silber; Witwe, war mit Emil Brandt verheiratet, gemeinsame Tochter Hedwig konnte vor dem Holocaust fliehen;[84][85] Deportation am 16. Juni 1942 mit dem 6. Alterstransport von Berlin in das Ghetto Theresienstadt,[86] weitere Deportation am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka[87]
Abraham Brettler Christburger Straße 35 4. Juni 2021
Johanna Brüning
(1884–1943)
Prenzlauer Allee 35 Welt-Icon 18. Okt. 2014 Johanna Jaretzki, geboren am 20. Dezember 1884 in London (Großbritannien); verheiratete Brüning (bzw. Bruening); Tochter des Schneidermeisters Aron Arje Jarecki (geboren am 27. Juli 1862 in Rogasen, poln. Rogoźno, gestorben 1889 in Berlin) und der Dora Müller (geboren am 30. Oktober 1856 in Jarotschin, poln. Jarocin, gestorben am 5. März 1941 in Berlin, beide Eltern wurden auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee beigesetzt); seit dem 5. Lebensjahr Halbwaise; ihr Bruder Leo Jaretzki (Leo/Leiser/Leib/Jarecki) kämpfte als jüdischer Soldat im Ersten Weltkrieg;[88] im Berliner Adressbuch ab 1933 unter der Adresse zunächst mit der Berufsbezeichnung Vertreterin,[89] später als Näherin eingetragen;[90] Deportation am 4. März 1943 mit dem 34. Osttransport[91] von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[92]
Gitel Brzezinski
(1878–1941)
Pasteurstraße 24 Welt-Icon 7. Juni 2013 geboren am 4. Oktober 1878 in Berlin; Deportation am 17. November 1941 von Berlin in das Ghetto Kowno (Kauen) Fort IX,[93] ebenda am 25. November 1941 ermordet[94]
Auguste Bukofzer
(1862–1943)
Prenzlauer Allee 200 Welt-Icon 23. Juli 2012 Auguste Rosenberg wurde am 18. Oktober 1862 in Welpin, Kreis Tuchel geboren. Sie war die Frau von Jakob Bukofzer, der zuvor bereits mit Ernestine Rosenberg, ihrer Schwester, verheiratet gewesen ist, die Anfang der 1890er Jahre verstorben war. Aus der ersten Ehe von Jakob Bukofzer entstammten fünf Kinder: Arnold (1876–1942), Sally (1881–1942), Jenny (1885–1942 verh. Becker), Hedwig (1886–1964 verh. Braunhart) und Max (1888–1938). Aus der zweiten Ehe mit Auguste stammen die Kinder Leopold (1894–1943), Toni (1899–1943), Selma (1901–1943 verh. Cohn) und Isbert (1904). Jakob Bukofzer starb 1914 in Bromberg, danach ist Auguste mit den Kindern nach Berlin gezogen.[95] 1940 stand sie als Witwe im Berliner Adreßbuch mit der Anschrift Prenzlauer Allee 200, dort hatte sie eine Einzimmerwohnung erworben.[96] Auguste Bukofzer wurde am 28. Mai 1943 aus dem jüdischen Altersheim in der Auguststraße 14–16 mit dem 90. Alterstransport von Berlin in das KZ Theresienstadt deportiert,[97] sie kam dort innerhalb von zwei Monaten aufgrund mangelnder Ernährung und unzureichender medizinischer Versorgung am 23. Juli 1943 nach offizieller Todesfallanzeige an einer Lungenentzündung zu Tode.[98] Von ihren vier Kindern überlebte nur Isbert, der sich später Israel nannte, den Holocaust. Leopold Bukofzer lebte als Kaufmann in Fulda, am 12. Juni 1933 zog er nach Berlin, von dort floh er nach Spanien, dann Monaco[99] und im Januar 1939 nach Frankreich, wo er am 19. August 1942 verhaftet und am 23. August 1942 in das Sammellager Drancy gebracht worden ist. Von dort wurde er am 31. August 1942 nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[100]

Zusammen mit seiner Halbschwester Hedwig und seinem Halbneffen Ernest (früher Ernst) stellte Israel Bukofzer 1959 für seine ermordeten Geschwister und Halbgeschwister Klagen auf Wiedergutmachung. Für die Eltern von Ernest Bukofzer, Sally und Emilie Bukofzer, und seine Schwester Hilde Rosa wurden in Essen im Stadtteil Steele drei Stolpersteine verlegt.[101] Sein Onkel Max Bukofzer, der bei seinem Bruder Sally lebte, hatte am 5. Juli 1938 Selbstmord begangen. Arnold Bukofzer und seine Familie wohnten ab April 1936 in Berlin in der Christburger Straße 10, am 27. Oktober 1941 wurden sie von dort in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, am 7. Mai 1942 weiter in das Vernichtungslager Kulmhof und dort ermordet.[102] Jenny Becker wohnte 1939 mit ihrem Sohn Siegfried in Anklam, am 27. Oktober 1941 wurde sie aus der Marienburger Straße 33 ebenfalls in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, am 7. Mai 1942 weiter in das Vernichtungslager Kulmhof und dort ermordet, Siegfried starb am 5. April 1944 auf der Flucht in Shanghai.

Toni Bukofzer
(1899–1943)
Prenzlauer Allee 200 Welt-Icon 23. Juli 2012 Toni Bukofzer wurde am 16. Januar 1899 in Groß Bislaw, Kreis Tuchel geboren, ihre Eltern waren Jakob und Auguste Bukofzer. 1920/21 arbeitete sie bei ihrem Halbbruder Arnold Bukofzer in Würzburg als Dienstmädchen.[103] Seit 1925 war sie in der Verkaufkskontrolle im Kaufhaus Nathan Israel tätig, 1936 verlor sie diese Stellung. Toni musste ab 1941 Zwangsarbeit bei der Chemiefirma J.D. Riedel – E. de Haën AG in Britz leisten,[95] am 4. März 1943 wurde sie aus der Prenzlauer Allee 200 von Berlin mit dem 34. Osttransport in das KZ Auschwitz deportiert[104] und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.
Hermann Shimon Burstein Wisbyer Straße 11C 27. Juli 2022 Hermann Shimon Burstein wurde am 16. September 1903 in Berlin als Sohn von Karl und Henriette Burstein, geb. Bauer, geboren. Er hatte zwei jüngere Brüder, Herbert und Kurt, und eine jüngere Schwester, Ruth. Als junger Mann arbeitete er als Vertreter für Tabakwaren. Nach der Zwangsarisierung der renommierten Tabakfabrik Glücksmann 1938 entschloss er sich, nach Palästina auszuwandern und bereitete sich darauf in Ellguth bei Steinau (Oberschlesien) und in Paderborn vor. Im August 1940 brach er nach Bratislava auf. Von dort gelangte er mit dem Schiff nach Palästina. Auf der Pazific lernte er Marianne Bach kennen, seine spätere Ehefrau. Nach fast drei Monaten auf See überlebten sie die Explosion des Schiffes Patria im Hafen von Haifa im November 1940 und wurden dann von den Briten im Gefangenenlager Atlit in Palästina bis September 1941 festgehalten. Die Mutter von Hermann Shimon Burstein, Henriette, und sein Bruder Herbert war bereits 1934 nach Palästina ausgewandert. Sein anderer Bruder, Kurt, floh nach Argentinien und seine Schwester Ruth floh nach Frankreich, wo man nie wieder etwas von ihr hörte. Im Internierungslager erhielt Hermann Shimon Burstein ein Telegramm von seinem Bruder Herbert, dass ihre Mutter schwer krank sei. Er bat um Erlaubnis, seine Mutter sehen zu dürfen, aber die Briten lehnten seine Bitte ab. Einige Tage später erhielt er ein weiteres Telegramm, das ihren Tod mitteilte. Nach sie aus dem Atlit-Lager freigelassen wurden, heirateten Hermann und Marianne und schlossen sich einer Gruppe anderer Holocaust-Flüchtlinge als Gründungsmitglieder des neu gegründeten Kibbuz Gal’ed an. Sie begannen ihr Leben in einem neuen Land mit nichts anderem als der Kleidung auf dem Rücken. In den Anfängen des Kibbuz lebten sie in Zelten, räumten Steine von den Feldern, um Feldfrüchte anzubauen, und Hermann Shimon Burstein war in verschiedenen Berufen tätig, hauptsächlich als Handwerker und „Alleskönner“. Er liebte Musik, war ein Meisterschachspieler, ein hingebungsvoller Ehemann und seinen drei Kindern und Enkelkindern ein liebevoller Vater und Großvater. Er war ein weltoffener Mensch und das Leben im Kibbuz war oft schwierig und ganz anders als sein früheres Leben im geschäftigen Berlin. Sein Sohn berichtet, dass Hermann Shimon Burstein von seiner Erfahrung so traumatisiert war, dass er sich weigerte zu glauben, dass das Deutschland von Bach und Goethe, das er liebte, den Holocaust begangen hatte und die zwölf Jahre des Naziregimes als einen Irrweg betrachtete, eine Periode, die er als einen einmaligen Albtraum in seinem Gedächtnis einkapselte.

Hermann Shimon Burstein lebte für den Rest seines Lebens in Israel und verstarb am 30. September 1982 im Alter von 79 Jahren.

Cäcilie Casper Chodowieckistraße 10 20. Mai 2022 Cäcilie Casper, geborene Rudermann wurde am 30. Dezember 1917 geboren. Sie lebte gemeinsam mit ihrer Mutter Johanna Rudermann, den Schwestern Hilde Peritz, Charlotte Matzner und ihrer Nichte Ruth Matzner in der Chodowieckistraße 10. Cäcilie hatte sich in Rudolf Casper aus der Chodowieckistraße 8 verliebt. Zwei junge Menschen, die Pläne für eine gemeinsame Zukunft machten und sich auf eine mögliche Umsiedlung vorbereiteten. Als Cäcilie zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Hilda am 1. November 1941 mit dem 4. Transport in das Ghetto Litzmannstadt deportiert wurde, hat sich Rudolf Casper angeschlossen. Wie viele dachten sie, dass sie nur umgesiedelt werden. Damit sie im Ghetto Litzmannstadt nicht getrennt wurden, haben sie am 9. Dezember 1941 geheiratet. Fünf Monate später, am 9. Mai 1942 wurden sie in das Vernichtungslager Kulmhof verschleppt und dort in einem Gaswagen ermordet.

Um an das besondere Schicksal zweier junger Menschen zu erinnern, wurden vor der Chodowieckistraße 8 und 10 Stolpersteine verlegt.[105]

Lene Casper
(1879–1942)
Chodowieckistraße 8 Welt-Icon 27. Apr. 2012 Helene (Lene) Casper, geborene Loszinski; geboren am 19. Juni 1879 in Schokken (polnisch Skoki); verheiratet mit Sally Casper; Deportation am 19. Oktober 1942 von Berlin nach Riga mit dem 21. Osttransport,[106] ebenda am 22. Oktober 1942 ermordet,[107] in der Transportliste steht sie unter dem Namen Helene und dem Geburtsdatum 12. Juni 1872.[108]
Rudolf Casper Chodowieckistraße 10 20. Mai 2022 Rudolf Casper war eines der sieben Kinder von Lene und Sally Casper. Er wurde am 28. April 1917 in Posen (poln. Poznan) geboren. Er hatte sich in Cäcilie Rudermann aus der Chodowieckistraße 10 verliebt. Sie rechneten damit ebenso, wie schon viele andere, die Aufforderung zur Umsiedlung zu bekommen. An einem anderen Ort wollten sie sich ein gemeinsames Leben aufbauen. Darum schloss sich Rudolf als Cäcilie die Aufforderung zur Umsiedlung nach Litzmannstadt bekam, ihr an. Sie wollten nicht getrennt werden und haben am 9. Dezember 1941 im Ghetto Litzmannstadt geheiratet. Am 9. Mai 1942 wurden sie in das Vernichtungslager Kulmhof verschleppt und dort in einem Gaswagen ermordet.

Um an das besondere Schicksal zweier junger Menschen zu erinnern, wurden vor der Chodowieckistraße 8 und 10 Stolpersteine verlegt.[109]

Sally Casper
(1879–1942)
Chodowieckistraße 8 Welt-Icon 27. Apr. 2012 Sally Casper wurde am 16. Januar 1879 in Schokken (polnisch Skoki) geboren. Er war verheiratet mit Lene Casper, geborene Loszinski. Sie wurden mit dem 21. Osttransport nach Riga deportiert[110] und dort ermordet. Von ihren sieben Kindern wurden fünf gemeinsam mit ihren Familien ebenfalls im Holocaust ermordet.[111][112]
Leopold („Poldi“) Chones Jablonskistraße 7 27. Aug. 2021 geboren 1924, lebte in Berlin, war Mitgründer und Aktivist der zionistischen Widerstandsgruppe Chug Chaluzi, wurde 1943 verhaftet, gefoltert und in Auschwitz ermordet. An ihn erinnert auch sein Name auf einer Gedenktafel im Eingangsbereich des Hauses Kollwitzstraße 74.[113][114]
Helga Chosch Dietrich-Bonhoeffer-Straße 21 20. Mai 2022
Horst Chosch Dietrich-Bonhoeffer-Straße 21 20. Mai 2022
Martha Chosch Dietrich-Bonhoeffer-Straße 21 20. Mai 2022
Moritz Chosch Dietrich-Bonhoeffer-Straße 21 20. Mai 2022
Bertha Cohn
(1878–1942)
Czarnikauer Straße 12 Welt-Icon 18. März 2011 geborene Korytowski; geboren am 1. November 1878 in Czempin (polnisch Czempiń), verheiratet mit John Cohn, hatten zusammen vier Kinder; Deportation von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) am 29. Oktober 1941, weitere Deportation am 5. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof;[115] der Sohn Harry Cohn überlebte den Holocaust[116]
Ehrhard Cohn
(1886–1942)
Greifswalder Straße 3 27. Aug. 2021 Ehrhard Cohn, geboren am 13. November 1886 in Fürstenfelde (poln. Boleszkowice); von Beruf Kaufmann und Expedient; verheiratet mit Minna geborene Fränkel (Scheidung 1938), wohnte ab 1934 in der Greifswalder Straße 3; am 29. Oktober 1941 mit dem 3. Transport aus Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert; am 6. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno) „verlegt“ und dort vermutlich noch am selben Tag ermordet.
Erna Cohn
(1904–1941)
Winsstraße 64 Welt-Icon 11. Nov. 2013 geborene Levy; geboren am 22. Oktober 1904 in Berlin; verheiratet mit Leo Cohn, gemeinsame Tochter Inge Susanne Cohn; Deportation am 17. November 1941 von Berlin in das Ghetto Kowno (Kauen) Fort IX, ebenda am 25. November 1941 ermordet[117]
Günther Cohn Pasteurstraße 27 4. Juni 2021
Helene Cohn
(1910–1942)
Czarnikauer Straße 12 Welt-Icon 18. März 2011 Verkäuferin; geboren am 23. Dezember 1910 in Berlin; Tochter von Bertha und John Cohn, Zwillingsschwester (wahrscheinlich) Helga Cohn; Deportation mit Mutter und Schwester von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) am 29. Oktober 1941, am 5. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof; Bruder Harry überlebte den Holocaust und gibt als Geburtsdatum den 13. Oktober 1909 an[118]
Helga Cohn
(1910–1942)
Czarnikauer Straße 12 Welt-Icon 18. März 2011 Verkäuferin; geboren am 23. Dezember 1910 in Berlin; Tochter von Bertha und John Cohn, Zwillingsschwester (wahrscheinlich) Helene Cohn; Deportation mit Mutter und Schwester von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) am 29. Oktober 1941, am 5. Mai 1942 ins Vernichtungslager Kulmhof; Bruder Harry überlebte den Holocaust und gibt als Geburtsdatum den 13. Oktober 1909 an[119]
Henriette Cohn Pasteurstraße 27 4. Juni 2021
Henriette Cohn Pasteurstraße 27 4. Juni 2021
Hugo Cohn Pasteurstraße 27 4. Juni 2021
Ilse Cohn Pasteurstraße 27 4. Juni 2021
Inge Susanne Cohn
(1932–1941)
Winsstraße 64 Welt-Icon 11. Nov. 2013 geboren am 5. Oktober 1932 in Berlin; Tochter von Erna und Leo Cohn; Deportation am 17. November 1941 von Berlin in das Ghetto Kowno (Kauen) Fort IX, ebenda am 25. November 1941 ermordet[120]
Leo Cohn
(1901–1941)
Winsstraße 64 Welt-Icon 11. Nov. 2013 geboren am 22. April 1901 in Luisenfelde (polnisch Dąbrowa Biskupia); verheiratet mit Erna Levy, gemeinsame Tochter Inge Susanne Cohn; Deportation am 17. November 1941 von Berlin in das Ghetto Kowno (Kauen) Fort IX, ebenda am 25. November 1941 ermordet[121]
Evelyne Cohn
(1936–1943)
Prenzlauer Allee 200 Welt-Icon 23. Juli 2012 geboren am 27. Januar 1936 in Berlin; Deportation, zusammen mit den Eltern Selma und Hugo Cohn, am 3. Februar 1943 mit dem 28. Osttransport von Berlin nach Auschwitz, ebenda ermordet;[122]
Hugo Cohn
(1902–1943)
Prenzlauer Allee 200 Welt-Icon 23. Juli 2012 geboren am 18. Juli 1902 in Inowrazlaw (polnisch Inowrocław); Hochzeit mit Selma Bukofzer am 13. September 1928 in Berlin; Deportation am 3. Februar 1943 aus der Fehrbelliner Straße 97 mit dem 28. Osttransport von Berlin nach Auschwitz,[123] zusammen mit seiner Frau Selma und der Tochter Evelyne, ebenda ermordet;[124]
Selma Cohn
(1901–1943)
Prenzlauer Allee 200 Welt-Icon 23. Juli 2012 am 27. September 1901 in Groß Bislaw, Kreis Tuchel, geborene Bukofzer; Eltern Jakob und Auguste Bukofzer;[95] Hochzeit mit Hugo Cohn am 13. September 1928 in Berlin; Deportation am 3. Februar 1943 aus der Fehrbelliner Straße 97 mit dem 28. Osttransport von Berlin nach Auschwitz, zusammen mit ihrem Ehemann Hugo und ihrer Tochter Evelyne, ebenda ermordet;[125]
Fritz Cohn
(1920–1941)
Stargarder Straße 38A Welt-Icon 30. März 2013 geboren am 9. Mai 1920 in Berlin, Sohn von Helene und Hermann Cohn; Deportation am 17. November 1941 von Berlin in das Ghetto Kowno (Kauen) Fort IX, ebenda am 25. November 1941 ermordet[126]
Helene Cohn
(1891–1941)
Stargarder Straße 38A Welt-Icon 30. März 2013 geborene Klein, geboren am 15. November 1891 in Berlin, verheiratet mit Hermann Cohn, gemeinsamer Sohn Fritz; Deportation am 17. November 1941 von Berlin in das Ghetto Kowno (Kauen) Fort IX, ebenda am 25. November 1941 ermordet[127]
Hermann Cohn
(1888–1941)
Stargarder Straße 38A Welt-Icon 30. März 2013 geboren am 1. Oktober 1888 in Wronke (polnisch Wronki), verheiratet mit Helene Klein, gemeinsamer Sohn Fritz; Deportation am 17. November 1941 von Berlin in das Ghetto Kowno (Kauen) Fort IX, ebenda am 25. November 1941 ermordet[128]
Martin Cohn Pappelallee 44 30. Aug. 2023
Gertrud Croner Jablonskistraße 7 27. Aug. 2021
Herbert Croner Jablonskistraße 7 27. Aug. 2021
Erna Czwiklitzer Grellstraße 6 9. Mai 2019
Heinz Czwiklitzer Grellstraße 6 9. Mai 2019
Hermann Czwiklitzer Grellstraße 6 9. Mai 2019
Else David
(1904–1943)
Käthe-Niederkirchner-Straße 25
früher Lippehner Straße
Welt-Icon 6. Juni 2013 geborene Zlotnicki; geboren am 12. März 1904 in Berlin, Tochter von Theresa und Max Zlotnicki; verheiratet mit Ludwig David; durch die Angaben ihrer Schwester Irina in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist bekannt, dass sie als Schreibkraft arbeitete;[129] Deportation am 3. Februar 1943 von Berlin mit dem 28. Osttransport in das Vernichtungslager Auschwitz,[130] ebenda am 21. Februar 1943 ermordet[131][132]
Die Verlegung dieses Stolpersteins und weitere 15 Stolpersteinverlegungen für die Familie Zlotnicki und Rosen sowie deren Angehörige am selben Tag wurde durch Sigrun Marks von der Stolperstein-Initiative Stierstraße in Friedenau initiiert.
Ludwig David
(1898–1943)
Käthe-Niederkirchner-Straße 25
früher Lippehner Straße
Welt-Icon 6. Juni 2013 geboren am 30. November 1898 in Eberbach, verheiratet mit Else Zlotnicki, von Beruf Kaufmann;[133] Deportation am 3. Februar 1943 mit dem 28. Osttransport von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz,[130] für tot erklärt[134]
Die Verlegung dieses Stolpersteins und weitere 15 Stolpersteinverlegungen für die Familie Zlotnicki und Rosen sowie deren Angehörige am selben Tag wurde durch Sigrun Marks von der Stolperstein-Initiative Stierstraße in Friedenau initiiert.
Georg Dimentstein
(1897–1945)
Grellstraße 18 Welt-Icon 9. Juni 2009[135] jüdischer Kommunist und Widerstandskämpfer, geboren am 6. Januar 1897 in Kirchhain (Brandenburg); Kunstzeichner, seit 1928 verheiratet mit Gertrud Dimentstein (geb. Lehmann, 30. November 1899 in Berlin); gehörte seit 1942 der Gruppe um Hugo Kapteina, Arthur Grimmer, Hans Lippmann, Reinhold Hermann an, gemeinsamer politischer Meinungsaustausch, schlossen sich der Bewegung „Nationalkomitee Freies Deutschland“ an; Kapteina fertigte ihm einen gefälschten Ausweis mit seinem eigenen Foto; Frühjahr 1944 Treffen mit Anton Saefkow, durch Willy Krüger und Wilhelm Moll; verbreitete Flugschriften; zusammen mit seiner Frau wurden sie durch Marga Schumacher bei Emil Leo eingeführt; aktiv in der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation, größte Widerstandsorganisation während des Zweiten Weltkrieges in Deutschland; warnte Arthur Grimmer und andere nach der Verhaftung Kapteinas; Gerhard Churfürst fälschte ihn einen neuen Ausweis auf den Namen „Willi Bonner“, konnte sich bei Freunden und Verwandten verstecken; Festnahme am 17. August 1944 durch die Gestapo, bekam als Jude kein Gerichtsurteil, wurde auf Befehl aus dem Reichssicherheitshauptamt im KZ Sachsenhausen am 6. Januar 1945 erschossen[136]
Alice Donat
(1898–?)
Schönhauser Allee 163A/164 Welt-Icon 23. Juli 2012 Alice Donat, geboren am 16. August 1898 in Wien; absolvierte ein Hochschulstudium;[137] leitete laut einer Übersicht des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft 1934 zusammen mit Helene Lindenbaum die nach ihnen benannte Kinderpension Donat-Lindenbaum in Wandlitz; im Berliner Adressbuch ist die sogenannte Kinderpension von 1934 bis 1938 in der Schönhauser Allee 164 aufgeführt;[138] Deportation am 6. März 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 35. Osttransport[139] zusammen mit den Kindern Imanuel und Erwin Berger; ebenda ermordet
Helga Drell
(1929–1943)
Schönhauser Allee 163 Welt-Icon 8. oder 9. Juni 2009 geboren am 6. November 1929 in Berlin; Deportation, zusammen mit der Mutter (Margarete geb. Tasselkraut am 11. März 1900 in Posen (polnisch Poznań)), Vater Chaim Gedalje, geb. am 24. Oktober 1890 in Dünaburg (russ. Daugavpils, Даугавпилс; Angestellter) und Bruder Jackie Drell, am 17. Mai 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 38. Osttransport[140]
Jackie Drell
(1928–1943)
Schönhauser Allee 163 Welt-Icon 8. oder 9. Juni 2009 geboren am 4. Dezember 1928 in Berlin;[141] Deportation der gesamten Familie am 17. Mai 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 38. Osttransport; zur Familie siehe Schwester Helga Drell
Pauline Ebel
(1874–?)
Mendelssohnstraße 5
früher Rombergstraße 25
Welt-Icon 19. Aug. 2006 geborene Selbiger; geboren am 15. April 1874 in Berent (polnisch Kościerzyna); Deportation am 13. Januar 1942 von Berlin nach Riga mit dem sog. VIII. Transport;[142] siehe auch Familie Selbiger
Anna Eckstein
(1907–?)
Raabestraße 13 Welt-Icon 20. Aug. 2010 geborene Pantiel; geboren am 22. Oktober 1907 in Iwitz (polnisch Gemeinde Cekcyn), Deportation am 3. Februar 1943 mit dem 28. Osttransport von Berlin nach Auschwitz,[143] zusammen mit ihrem Ehemann Joseph Georg und ihrer Schwester Erika Pantiel[144] (geb. 19. Dezember 1905 in Iwitz) sowie ihren Bruder Max Pantiel (geb. am 28. Mai 1916 in Iwitz), in der Transportliste steht bei allen die Adresse in der Raabestraße, Erika Pantiel steht zusammen mit den weiteren Familienmitgliedern Elly Pantiel (geb. Abramowsky am 19. Dezember 1877) und Sally Pantiel (geb. am 4. Januar 1874) jedoch auf der „Liste Moabiter Holocaust-Opfer“ unter der Adresse Stromstraße 69[145]
Hedwig Eckstein
(1860–1943)
Raabestraße 13 Welt-Icon 20. Aug. 2010 geborene Glass; geboren in Schrimm bei Posen am 10. Juni 1860, Witwe; Deportation am 14. Januar 1943 mit dem 81. Alterstransport von Berlin nach Theresienstadt,[146] starb am 22. Januar 1943 nach offizieller Todesfallanzeige an Bronchitis/Luftröhrenentzündung[147]
Paul Eckstein
(1893–?)
Raabestraße 13 Welt-Icon 20. Aug. 2010 geboren am 9. Dezember 1893 in Landsberg (polnisch Gorzów Śląski), Deportation am 17. März 1943 mit dem sog. „4. großen Alterstransport“ (I/90) von Berlin nach Theresienstadt,[148] zusammen mit seiner Frau Cilly Claire (geb. Michaelson am 10. November 1892); am 29. September 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz, ebenda ermordet[149]
Joseph Georg Eckstein
(1898–?)
Raabestraße 13 Welt-Icon 20. Aug. 2010 geboren am 6. September 1898 in Landsberg (polnisch Gorzów Śląski), Deportation am 3. Februar 1943 mit dem 28. Osttransport von Berlin nach Auschwitz,[150] zusammen mit seiner Frau Anna Eckstein
Fritz Efros
(1891–1942)
Danziger Straße 28 Welt-Icon 4. Aug. 2011 am 20. November 1891 geboren, Deportation von Berlin ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) am 27. Oktober 1941, Todesdatum am 26. Januar 1942[151]
Jenny Eick
(1881–?)
Bernhard-Lichtenberg-Straße 15
früher Rastenburger Straße 15
Welt-Icon 7. Juni 2013 geborene Schollack; geboren am 8. März 1881 in Wongrowitz (polnisch Wągrowiec), laut Berliner Adressbuch wohnte die Witwe Jenny Eick ab 1936 in der Rastenburger Straße 15;[152] Deportation am 14. Dezember 1942 mit dem 25. Osttransport von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[153][154]
Julius Einhorn
(1915–?)
Wörther Straße 38 5. Dez. 2017 Julius Einhorn, geboren am 1. Juli 1915 in Berlin;[155] Sohn von Sabina und Salomon Einhorn, hatte drei weitere Geschwister: Emanuel (* 1916), Heinrich (* 1924) und Ruth (* 1926); 1938 Zwangsausweisung im Zuge der so genannten „Polenaktion“ nach Bentschen (polnisch Zbąszyń), weiteres Schicksal unbekannt
Ruth Einhorn
(1926–?)
Wörther Straße 38 5. Dez. 2017 Ruth (Rachel) Einhorn, geboren am 15. April 1926 in Berlin;[156] Tochter von Sabina und Salomon Einhorn, hatte drei weitere Geschwister: Emanuel (* 1916), Heinrich (* 1924) und Julius (* 1915); 1942 Deportation, ermordet in Theresienstadt
Sabina Einhorn
(1885–?)
Wörther Straße 38 5. Dez. 2017 Sabina (Sabine) Atlas geboren am 28. Februar 1885 in Tarnow (polnisch Tarnów);[157] verheiratet mit dem Weinhändler Salomon Einhorn, vier gemeinsame Kinder: Emanuel (geboren am 10. August 1916), Heinrich (geboren am 12. Juli 1924), Julius (geboren am 1. Juli 1915) und Ruth (Rachel) (geboren am 15. April 1926); 1942 Deportation, ermordet in Theresienstadt
Salomon Einhorn
(1882–?)
Wörther Straße 38 5. Dez. 2017 Salomon Einhorn, geboren am 2. Februar 1882 in Brzesko (Polen); verheiratet mit Sabina (Sabine) Atlas, vier gemeinsame Kinder: Emanuel (* 1916), Heinrich (* 1924), Julius (* 1915) und Ruth (Rachel) (* 1926); im Berliner Adressbuch von 1933 mit der Berufsbezeichnung Weingroßhändler eingetragen[158]; bereits zur Volkszählung 1939 war die Familie Einhorn in der Immanuelkirchstraße 3 gemeldet, unter der Adresse waren mehr als 25 weitere jüdische Bewohner registriert;[159] 1938 Zwangsausweisung im Zuge der so genannten „Polenaktion“ nach Bentschen (polnisch Zbąszyń), weiteres Schicksal unbekannt
Bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem sowie der Wiedergutmachungs-Datenbank im Landesarchiv Berlin ist, dass die Söhne Heinrich (inzwischen Henry Elliott) und Emanuel den Holocaust überlebt hatten.[160][161]
Leib Engelhard
(1886–1940)
Torstraße 89
früher Lothringer Straße 34/35
19. März 2018 Leib Engelhard, geboren am 14. November 1886 in Sanok (Galizien). 1921 heiratete er Sophie Piltz in Berlin, 1922 wurde ihr Sohn Max geboren. In ihrem Wohnhaus führte das Ehepaar ein Geschäft für Stoffe und Schneiderzubehör. Aufgrund seiner polnischen Herkunft wurde Leib Engelhard vom 13. September 1939 bis zu seinem Tod, am 2. März 1940, im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert.[162] Bereits am 28. Oktober 1938 sollte Leib Engelhard und sein Sohn Max nach Polen ausgewiesen werden. Da nicht genügend Züge zur Verfügung standen, wurden sie für einige Tage verhaftet und wieder nach Hause entlassen. Vor der Inhaftierung in Sachsenhausen, versuchte Leib Engelhard die Wohnung und das Geschäft aufzulösen.[163]
Die Verlegung der Stolpersteine für die Familie Engelhard wurde durch zwei Studentinnen initiiert.
Max Engelhard
(* 1922)
Torstraße 89
früher Lothringer Straße 34/35
19. März 2018 Max Engelhard, geboren am 1. Januar 1922 in Berlin, Sohn von Leib und Sophie Engelhard. Max wuchs in einer religiösen Familie auf. Bis 1934 besuchte er das Gymnasium zum Grauen Kloster, bevor er auf das jüdische Gymnasium der Gemeinde Adass Jisroel wechselte. Am 28. Oktober 1938 sollte er und sein Vater Leib nach Polen ausgewiesen werden. Da nicht genügend Züge zur Verfügung standen, wurden sie für einige Tage verhaftet und wieder nach Hause entlassen. Daraufhin versuchte er mit seiner Mutter Sophie vergeblich die Flucht über die Grenze nach Antwerpen. Nachdem sie wieder nach Berlin zurückkehrten, kam Max im Februar mit dem Kindertransport nach Großbritannien ins Exil. In den 1950er Jahren studierte er in London Jura und wurde Rechtsanwalt. Mit seiner Ehefrau Rena bekam er fünf Kinder.[163]
Sophie Engelhard
(1900–1942)
Torstraße 89
früher Lothringer Straße 34/35
19. März 2018 Sophie Piltz (Pilz), geboren am 15. November 1900 in Dubiecko. 1921 heiratete sie Leib Engelhard in Berlin, 1922 wurde ihr Sohn Max geboren. Mit ihrem Mann führte sie im gleichen Wohnhaus ein Geschäft für Stoffe und Schneiderzubehör. Nachdem ihr Mann 1938 erstmals verhaftet worden war, versuchte sie mit ihrem Sohn Max illegal über die Grenze nach Antwerpen zu ihrer Schwester zu fliehen. Nach der gescheiterten Flucht konnte sie ihren Sohn von Berlin mit einem Kindertransport nach Großbritannien retten. Ein zweiter Fluchtversuch über die Grenze nach Antwerpen gelang ihr wenige Monate später. Doch im Herbst 1940 wurde sie nach der deutschen Besetzung Belgiens als Jüdin registriert. Am 5. August 1942 folgte die Inhaftierung in das SS-Sammellager Mecheln, von dort wurde sie am 11. August in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.[163] In der Gedenkstätte ’’Kaserne Dossin’’ befinden sich ein Foto von Sophie Engelhard[164] und ihr Eintrag auf der Transportliste,[165] (dort als Sofie Pilz oder Sofia Piltz).
Helene Epstein
(1895–1942)
Choriner Straße 46 Welt-Icon 21. Sep. 2013 geborene Herschendörfer; geboren am 26. Juni 1895 in Żurawno; verheiratet mit Leopold Epstein, mindestens drei gemeinsame Kinder (Martha, Oscar, Charlotte), die Tochter Charlotte überlebte den Holocaust; Deportation am 29. Oktober 1941 von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź), weitere Deportation am 5. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno), ebenda nach der Ankunft ermordet[166]
Leopold Epstein
(1901–1942)
Choriner Straße 46 Welt-Icon 21. Sep. 2013 geboren am 29. August 1901 in Berlin; verheiratet mit Helene Herschendörfer;[167] im Berliner Adressbuch von 1938 mit der Berufsbezeichnung kaufmännischer Angestellter eingetragen;[168] Deportation am 29. Oktober 1941 von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź), weitere Deportation am 5. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno), ebenda nach der Ankunft ermordet[169]
Martha Epstein
(1920–1942)
Choriner Straße 46 Welt-Icon 21. Sep. 2013 geboren am 22. März 1920 in Berlin; Tochter von Helene und Leopold Epstein; Deportation am 29. Oktober 1941 von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź), weitere Deportation am 5. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno), ebenda nach der Ankunft ermordet[170]
Oscar Epstein
(1929–1942)
Choriner Straße 46 Welt-Icon 21. Sep. 2013 geboren am 11. April 1929 in Berlin; Sohn von Helene und Leopold Epstein; Deportation am 29. Oktober 1941 von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź), weitere Deportation am 5. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno), ebenda nach der Ankunft ermordet[171]
Johanna Falk
(1884–?)
Erich-Weinert-Straße 7
früher Carmen-Sylva-Straße 132
Welt-Icon 19. Aug. 2006 geborene Fränkel; geboren am 29. August 1884 in Lőcse (ehem. Ungarn; slowak. Levoča),[172] im Berliner Adressbuch von 1940 mit der Berufsbezeichnung Angestellte eingetragen;[173] Deportation von Berlin ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) am 24., 27. oder 29. Oktober 1941;[174][175] wohnte im Ghetto in der Reiterstraße 23, Wohnungsnummer 21,[176] ebenda ermordet
Heinz Fass Immanuelkirchstraße 8 8. Okt. 2020
Selma Fass Immanuelkirchstraße 8 8. Okt. 2020
Berthold Feit
(1928–?)
Torstraße 89
früher Lothringer Straße 34/35
Welt-Icon Mai 2006 geboren am 9. März 1928 in Berlin; Deportation am 4. März 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 34. Osttransport,[177] zusammen mit der Mutter Sara, ebenda ermordet; siehe auch Vater Iro Feit
Iro Feit
(1898–?)
Torstraße 89
früher Lothringer Straße 34/35
Welt-Icon Mai 2006 geboren 1898 in Dukla; verheiratet mit Sara Felder bzw. Weitmann, gemeinsamer Sohn Berthold und Tochter Henny; von Beruf Händler; am 28. Oktober 1938 Zwangsausweisung ins polnische Zbąszyń (deutsch Bentschen), überlebte den Holocaust;[178]
Tochter Henny (geboren 1922 in Berlin) überlebte ebenfalls, wurde Gesellschaftswissenschaftlerin und heiratete den Wirtschaftswissenschaftler Norbert Jacob (geboren 1922 in Darmstadt); da Iro Feit möglicherweise wie seine Frau den Namen seines Vaters annehmen musste, könnte sein offizieller Name auch Iro Barth lauten; durch einen Vergleich mit der zentralen Datenbank von Yad Vashem könnte es sich daher bei Miriam Alden[179] und Ester Kril[180] um seine Schwestern handeln sowie bei Jehonatan Ben Tzvi[181] um seinen Bruder
Sara Feit
(1899–?)
Torstraße 89
früher Lothringer Straße 34/35
Welt-Icon Mai 2006 geborene Sara Ryfka Felder; geboren am 16. April 1899 in Czernitz (Kreis Rybnik), verheiratet mit Iro Feit, gemeinsamer Sohn Berthold und Tochter Henny; Deportation mit Sohn am 4. März 1943 von Berlin mit dem 34. Osttransport nach Auschwitz-Birkenau, ebenda ermordet; unter dem Namen Sura Ryfka Feit steht sie in der Transportliste und bei Yad Vashem;[182] nach jüdischer Tradition hat sie den Familiennamen der Mutter, Henny Felder (gestorben 1918 in Baligrod), und nicht den des Vaters, Baruch Dan Weitmann (gestorben vor 1914 in Baligrod, Gutsbesitzer); durch erlassenes Gesetz ist auch der Mädchenname Sara Weitmann möglich
Max Hersch Finger
(1893–1942)
Torstraße 75
früher Lothringer Straße 28/29
Welt-Icon 15. Sep. 2009 Hersch (Max) Finger, geboren am 12. Februar 1893 in Zduńska Wola; von Beruf Malermeister;[183] anlässlich einer Vergeltungsaktion der Nationalsozialisten als Reaktion auf den Brandanschlag gegen die NS-Propagandaausstellung „Das Sowjet-Paradies“ am 18. Mai 1942 durch die Gruppe um Herbert Baum, als Jude im Konzentrationslager Sachsenhausen in Geiselhaft genommen,[184] ebenda am 1. August 1942 ermordet
Johanna Fischel
(1899–1942)
Oderberger Straße 39 18. Feb. 2022 Johanna Loewinsohn geboren am 20. Juni 1899 in Prenzlauer Berg; Tochter des Geschäftsreisenden Alphons Loewinsohn und dessen Ehefrau Bertha geborene Jacubowski; verheiratet mit dem Kaufmann Salomon Fischel; gemeinsame Kinder: Ruth (* 1922), Lothar (* 1926), Manfred (* 1939). Wohnte ab 1933 in der Oderberger Straße 39; 1939 Zwangsumzug in die Strelitzer Straße 28; Ehemann Salomon Fischel wurde am 13. September 1939 von der Gestapo verhaftet und in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Dachau und Buchenwald inhaftiert; am 2. März 1942 in die (Tötungs-)Anstalt Bernburg a. d. Saale deportiert und dort ermordet. Seine Urne wurde der Witwe mit der Auflage zugestellt, sie auf eigene Kosten beizusetzen (siehe Jüd. Friedhof Weisensee Gräberfeld G 7, Reihe 34 a). Johanna Fischel wurde mit ihren Kindern am 5. September 1942 mit dem 19. Osttransport nach Riga deportiert und dort am 8. September 1942 bei einer Massenerschießung ermordet.
Lothar Fischel
(1926–?)
Oderberger Straße 39 18. Feb. 2022 Lothar Fischel wurde am 5. Mai 1926 in Berlin als zweites von drei Kindern des Kaufmanns Salomon Fischel und seiner Frau Johanna geb. Loewinsohn geboren. Die Familie wohnte bis 1932 in Berlin-Mitte in der Kleinen Frankfurter Straße 21. 1933 zog sie in die Oderberger Straße 39 in Berlin-Prenzlauer Berg. Unter dieser Adresse wurde die fünfköpfige Familie Fischel auch bei der Volkszählung in Deutschland am 17. Mai 1939 erfasst. Nur wenige Wochen später mussten die Fischels diese Wohnung verlassen und in die Strelitzer Straße 28 umziehen. Der Vater wurde am 13. September 1939 von der Gestapo verhaftet und in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Dachau und Buchenwald inhaftiert, bevor er am 2. März 1942 in die (Tötungs-)Anstalt Bernburg a.d. Saale deportiert und dort ermordet wurde.

Nur wenige Monate nach dem Tod des Vaters wurde die Mutter Johanna mit ihren Kindern Ruth, Lothar und Manfred mit dem 19. Osttransport am 5. September 1942 nach Riga deportiert. Die Mutter Johanna sowie die Geschwister Ruth und Manfred wurden noch am Ankunftstag des Deportationszuges, dem 8. September 1942, in einer Massenerschießung ermordet. Der 16-jährige Lothar Fischel wurde von den Nazis offenbar als „arbeitsfähig“ selektiert und in das Ghetto Riga eingewiesen. Von dort wurde er am 2. November 1943 von der Sipo Riga (Sicherheitspolizei Riga im Ghetto) in das KZ Buchenwald „überstellt“ - wie aus den überlieferten Häftlingsunterlagen hervorgeht. Im April 1944 wurde er in das KZ Stutthof verlegt und im November 1944 zur Arbeit im Polte-Werk in Magdeburg - einem Außenlager des KZ Buchenwald - gezwungen. Danach verliert sich seine Spur. Es ist davon auszugehen, dass er die unmenschlichen Haftbedingungen und die gefährlichen Arbeitsbedingungen nicht überlebt hat.

Manfred Fischel
(1939–1942)
Oderberger Straße 39 18. Feb. 2022 Manfred Fischel wurde am 14. April 1939 in Berlin als jüngstes von drei Kindern des Kaufmanns Salomon Fischel und seiner Frau Johanna geboren. Die Familie wohnte bis 1932 in Berlin-Mitte in der Kleinen Frankfurter Straße 21. 1933 zog sie in die Oderberger Straße 39 in Berlin-Prenzlauer Berg. Unter dieser Adresse wurde die 5-köpfige Familie Fischel auch bei der Volkszählung in Deutschland am 17. Mai 1939 erfasst. Nur wenige Wochen später mussten die Fischels diese Wohnung verlassen und in die Strelitzer Straße 28 umziehen. Der Vater wurde am 13. September 1939 von der Gestapo verhaftet und in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Dachau und Buchenwald inhaftiert, bevor er am 2. März 1942 in die (Tötungs-)Anstalt Bernburg a.d. Saale deportiert und dort ermordet wurde.

Nur wenige Monate nach dem Tod des Vaters wurde die Mutter Johanna mit ihren Kindern Ruth, Lothar und Manfred mit dem 19. Osttransport am 5. September 1942 nach Riga deportiert. Die Mutter Johanna sowie die Geschwister Ruth und Manfred wurden noch am Ankunftstag des Deportationszuges, dem 8. September 1942, in einer Massenerschießung ermordet.

Ruth Fischel
(1922–1942)
Oderberger Straße 39 18. Feb. 2022 Ruth Fischel wurde am 5. März 1922 in Berlin als ältestes von drei Kindern des Kaufmanns Salomon Fischel und seiner Frau Johanna geboren. Die Familie wohnte bis 1932 in Berlin-Mitte in der Kleinen Frankfurter Straße 21. 1933 zog sie in die Oderberger Straße 39 in Berlin-Prenzlauer Berg. Unter dieser Adresse wurde die fünfköpfige Familie Fischel auch bei der Volkszählung in Deutschland am 17. Mai 1939 erfasst. Nur wenige Wochen später mussten die Fischels diese Wohnung verlassen und in die Strelitzer Straße 28 umziehen. Der Vater wurde am 13. September 1939 von der Gestapo verhaftet und in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Dachau und Buchenwald inhaftiert, bevor er am 2. März 1942 in die (Tötungs-)Anstalt Bernburg (Saale) deportiert und dort ermordet wurde.

Nur wenige Monate nach dem Tod des Vaters wurde die Mutter Johanna mit ihren Kindern Ruth, Lothar und Manfred mit dem 19. Osttransport am 5. September 1942 nach Riga deportiert. Die Mutter Johanna sowie die Geschwister Ruth und Manfred wurden noch am Ankunftstag des Deportationszuges, dem 8. September 1942, in einer Massenerschießung ermordet.

Salomon Fischel
(1893–1942)
Oderberger Straße 39 18. Feb. 2022 Salomon Fischel, geboren am 22. Oktober 1893 in Żabno; von Beruf Kaufmann; heiratete 1921 Johanna Loewinsohn. Sie hatten drei Kinder: Ruth * 1922, Lothar (* 1926) und Manfred (* 1939). Von 1933 bis Mitte 1939 wohnten sie in der Oderberger Straße 39 in Berlin-Prenzlauer Berg.

Danach Zwangsumzug in die Strelitzer Straße 28. Am 13. September 1939 wurde Salomon Fischel verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert, im September 1940 in das KZ Dachau und von dort im Juli 1941 in das KZ Buchenwald „überstellt“. Am 2. März 1942 wurde er in die (Tötungs-)Anstalt Bernburg (Saale) deportiert und dort ermordet. Offiziell wurde sein Tod am 14. März 1942 im Standesamt Weimar II beurkundet. Seiner Witwe Johanna schickten die Nazis „von Amts wegen“ nicht nur die entsprechende Sterbeurkunde per Post, sondern auch die Urne mit seiner Asche - verbunden mit der Auflage, auf eigene Kosten für die Beisetzung zu sorgen. Das Grab von Salomon Fischel befindet sich noch heute auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee, Gräberfeld G 7, Reihe 34 a.

Kurt Fischer
(1901–1943)
Schönhauser Allee 113 Welt-Icon 25. Apr. 2014 Kurt Fischer, geboren am 18. August 1901 in Berlin; wohnte zuletzt als Untermieter bei der Familie Schwarz in einer Zweizimmerwohnung im dritten Stockwerk; leistete Zwangsarbeit bei der „Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG“ (DWM) (Eichborndamm 103–127) in Berlin-Borsigwalde; sein Vermieter Max Schwarz wurde im Oktober 1942 mit seiner Tochter deportiert; nahm sich am 1. März 1943 in Berlin das Leben[185][186]
Weitere Informationen über sein Leben existieren wohl nicht mehr. Möglicherweise handelt es sich bei dem im jüdischen Adressbuch für Groß-Berlin von 1931 eingetragenen Kurt Fischer um denjenigen, der in der Esmarchstraße 23 Ecke Hufelandstraße 7 in Prenzlauer Berg wohnte. An ebendieser Stelle wohnte zeitgleich die Sekretärin Margarete Fischer.[187][188]
Hertha Fleischer
(1893–1944)
Gleimstraße 26 5. Sep. 2018 Hertha Meyer, geboren am 5. Juni 1893 in Schwanau (polnisch Sianowo), verheiratete Fleischer; wohnte zuletzt in Fünfeichen und Berlin-Prenzlauer Berg; Deportation am 3. Mai 1944 von Berlin in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, starb ebenda am 9. November 1944[189]
Martin Michael Fleischer
(1922–1945)
Gleimstraße 26 5. Sep. 2018 Martin Michael Fleischer, geboren am 2. Mai 1922 in Fünfeichen (Schlaubetal); Deportation am 12. Juli 1944 von Berlin in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, starb ebenda am 4. März 1945[190]
Hans Fleischhacker
(1920–?)
Zehdenicker Straße 5 20. Mai 2022 Hans Fleischhacker wurde am 6. Juni 1920 in Berlin als Sohn der 17-jährigen unverheirateten Klara Fleischhacker geboren. Diese heiratete im August 1920 den Kaufmann Otto Hermerschmidt. Geburt der Schwester Helga 1932, die Ehe der Mutter wurde 1934 geschieden. Hans Fleischhacker absolvierte 1937 eine Lehre als Ofensetzer. Nach der Scheidung zog Mutter Klara mit den beiden Kindern zu ihren Eltern in die Zehdenicker Straße 5. Am 12. März 1943 wurden Mutter und Schwester Helga mit dem 36. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Hans Fleischhacker wurde am 11. Juli 1943 in Rüdersdorf bei Berlin, Werksheim 4, verhaftet - vermutlich an seinem Zwangsarbeitsplatz im Kalkwerk Rüdersdorf. Von September 1943 bis April 1945 war er im KZ Buchenwald inhaftiert und wurde dort als Ofensetzer und Betonarbeiter ausgebeutet. Am 11. April 1945 konnten die Häftlinge des KZ die Kontrolle über das Lager übernehmen und es der US-Armee übergeben. Hans Fleischhacker überlebte, da die US-Armee am 6. Mai 1945 die Entlassung der Häftlinge verfügte. Auf eigenen Wunsch wollte Hans zur Familie Ley nach Weimar entlassen werden. Ob er dorthin gelangte und wohin ihn sein weiterer Lebensweg führte, konnte trotz Unterstützung durch das Archiv Weimar nicht geklärt werden.
Henriette Fleischhacker
(1870–1943)
Zehdenicker Straße 5 20. Mai 2022 Henriette Brandt wurde am 14. Oktober 1870 in Berlin geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns Karl Kallmann, genannt Brandt, und seiner Frau Rosalie, geborene Jacobi. Im Juni 1902 heiratete sie den in Tuchola geborenen Isidor Fleischhacker. Isidor war von Beruf Commis (Kaufmann) und Henriette von Beruf Verkäuferin, wie aus der Heiratsurkunde hervorgeht. Am 27. Mai 1903 wurden ihre Zwillingstöchter Klara und Jenny im Jüdischen Krankenhaus Wedding geboren. Am 10. November 1904 folgte die dritte Tochter Charlotte. 1910 zog die fünfköpfige Familie Fleischhacker in die Fehbelliner Straße 40/41, wo die Eltern Isidor und Henriette bis 1936 lebten.

Ab 1937 wird der Haushaltsvorstand Isidor Fleischhacker im Berliner Adressbuch mit der Adresse Zehdenicker Straße 5 geführt. Etwa Ende Mai/Anfang Juni 1942 wurde der Ehemann Isidor Fleischhacker verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Dort starb er am 19. Oktober 1942, also keine 5 Monate später. Als Todesursache wurde von der Lagerkommandantur Sachsenhausen Ruhr angegeben und in der Sterbeurkunde des Standesamtes Oranienburg dokumentiert. Henriette Fleischhacker wurde bereits am 17. August 1942 (also zwei Monate vor dem Tod ihres Mannes) in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort wurde ihr Tod am 17. Februar 1943 dokumentiert.

Isidor Fleischhacker
(1876–1942)
Zehdenicker Straße 5 20. Mai 2022 Isidor Fleischhacker, geboren am 17. Juli 1876 in Tuchel (polnisch Tuchola) als Sohn des Schneiders Nathan Fleischhacker und dessen Ehefrau Johanna geborene Cohn, - kam vermutlich um die Jahrhundertwende nach Berlin. Hier heiratete er im Juni 1902 die gebürtige Berlinerin Henriette Brandt. Isidor war von Beruf Commis (Kaufmann) und Henriette Verkäuferin, wie aus ihrer Heiratsurkunde hervorgeht. Im Mai 1903 wurden im Jüdischen Krankenhaus im Wedding die Zwillingstöchter Klara und Jenny geboren. Im November 1904 folgte die dritte Tochter Charlotte. 1910 zog die fünfköpfige Familie Fleischhacker in die Fehbelliner Straße 40/41, wo die Eltern Isidor und Henriette bis 1936 wohnten, dann zogen sie in die Zehdenicker Straße 5. Ende Mai/Anfang Juni 1942 wurde Isidor Fleischhacker verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Dort starb er am 19. Oktober 1942, also keine 5 Monate später. Als Todesursache wurde von der Lagerkommandantur Sachsenhausen Ruhr angegeben und in der Sterbeurkunde des Standesamtes Oranienburg dokumentiert.
Alfred Flinker Schliemannstraße 48 10. Mai 2023
Margarete Fränkel
(1879–1943)
Immanuelkirchstraße 14 6. Apr. 2022 Margarete Blumenthal wurde am 9. November 1879 als Tochter des Kaufmanns Moses Jakob Blumenthal und seiner Frau Bertha, geborene Riese, in der Choriner Straße 77 in Berlin-Prenzlauer Berg geboren. Im September 1909 heiratete sie den Kaufmann Oskar Fränkel. Die Ehe blieb vermutlich kinderlos. Von 1927 bis 1933 lebten sie in Berlin-Friedenau. Von 1934 bis 1936 wohnten sie laut Adressbuch Berlin in der Müllerstraße in Berlin-Wedding. Vermutlich 1937 zogen sie als Untermieter zu Ella Gumpel in die Immanuelkirchstraße 14. Im Mai 1939 - zum Zeitpunkt der Volkszählung - wurden sie dort als jüdische Einwohner registriert. Margarete und Oskar Fränkel wurden am 1. März 1943 (im Rahmen der „Fabrikaktion“) mit dem 31. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Oskar Fränkel
(1882–1943)
Immanuelkirchstraße 14 6. Apr. 2022 Oskar Fränkel wurde am 1. Juli 1882 in Kriewen (poln. Krzywiń) als Sohn des Händlers Elias Fränkel und dessen Ehefrau Helene geb. Mamlok geboren. Im September 1909 heiratete der Kaufmann Oskar Fränkel in Berlin-Mitte die 1879 in Berlin geborene Margarete Blumenthal. Die Ehe blieb vermutlich kinderlos. Von 1927 bis 1933 lebten sie in Berlin-Friedenau. Von 1934 bis 1936 wohnten sie laut Adressbuch Berlin in der Müllerstraße in Berlin-Wedding. Vermutlich 1937 zogen sie als Untermieter zu Ella Gumpel in die Immanuelkirchstraße 14. Im Mai 1939 - zum Zeitpunkt der Volkszählung - wurden sie dort als jüdische Einwohner registriert. Oskar und Margarete Fränkel wurden am 1. März 1943 (im Rahmen der „Fabrikaktion“) mit dem 31. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Johanna Freiberg Torstraße 83 21. Feb. 2019
Max Freiberg Torstraße 83 21. Feb. 2019
Anna Magdalena Friede Käthe-Niederkirchner-Straße 36
früher Lippehner Straße
19. März 2018 Anna Maria Magdalena Herrmann wurde 1907 geboren. Sie heiratete 1930 in Berlin-Wilmersdorf den jüdischen Büroangestellten Louis Walther Friede. Das Ehepaar hatte zwei gemeinsame Söhne. Nachdem ihr Mann 1943 aufgrund seiner jüdischen Herkunft verhaftet worden war, engagierte sie sich erfolgreich beim Protest in der Rosenstraße. Ihr Mann kam wenige Tage später wieder frei, musste sich jedoch im Untergrund aufhalten. Die Familie war ohne das Einkommen des Vaters mittellos und bewohnte inzwischen ein Zimmer in der Lippehner Straße (heute Käthe-Niederkirchner-Straße). Als ihr Mann wenige Tage vor Kriegsende zur Familie zurückkehren wollte, wurde er von Nachbarn beobachtet und denunziert. Am 26. April 1945 wurde Louis Walther von der Gestapo in das nahe gelegene „Kreishaus der NSDAP“ verschleppt. Am 7. Februar 1952 wurde ihr Mann mit Beschluss des Amtsgerichts Berlin-Mitte für tot erklärt. Magdalena Friede wanderte mit ihren Söhnen nach Israel aus.
Die Stolpersteinverlegung fand in Anwesenheit von Jacob Friede, dem noch lebenden Sohn, aus Israel statt.
Louis Walther Friede
(1896–1945)
Käthe-Niederkirchner-Straße 36
früher Lippehner Straße
19. März 2018 Louis Walther Friede, geboren am 27. März 1896 in Magdeburg. Der Sohn jüdischer Eltern, Paul Albert und Ottilie Friede (geborene Frank), wuchs in Helmstedt auf. 1930 heiratete er die nichtjüdische (Gojah) Anna Maria Magdalena Herrmann in Berlin-Wilmersdorf. Zuletzt wurde Friede im Berliner Adressbuch von 1940 mit der Berufsbezeichnung Büroangestellter und dem vorgeschriebenen zwangsweisen Namenszusatz „Israel“ eingetragen.[191] Als Wohnanschrift wird, wie auch bereits zur Volkszählung 1939, die Spenerstraße 16 in Berlin-Moabit genannt. Am 27. Februar 1943 wurde Friede während der Fabrikaktion verhaftet. Als Ehemann einer sogenannten „Mischehe“ wurde er zusammen mit ca. 2000 weiteren Personen aussortiert und in das Gebäude der ehemaligen Behörde für Wohlfahrtswesen und Jugendfürsorge der Jüdischen Gemeinde in der Rosenstraße verbracht. Vor dem Gebäude versammelten sich Ehepartner und andere Angehörige, die deren Freilassung verlangten. Es entwickelte sich die größte spontane Protestdemonstration im Deutschen Reich während der Zeit des Nationalsozialismus. Auch seine Frau unterstützte die Aktion. Am 2. März 1943 wurde er wieder freigelassen. Inzwischen bewohnte seine Frau und die beiden Söhne ein Zimmer in der Lippehner Straße (seit 1974 Käthe-Niederkirchner-Straße). Louis Walther Friede lebte bis zum 25. April 1945 im Untergrund. Nachbarn der Familie Friede beobachteten ihn, als er in den letzten Kriegstagen aus seinem Versteck in Berlin-Weißensee zu seiner Familie zurückkehrte und denunzierten ihn. Am nächsten Tag wurde er von der Gestapo entführt und in das wenige hundert Meter entfernte „Kreishaus der NSDAP“ (zwischen der Straße Am Friedrichshain und Greifswalder Straße) verschleppt. Bis zum 31. Mai 1945 konnte kein Lebenszeichen von Louis Walter Friede gefunden werden. Am 7. Februar 1952 wurde er mit Beschluss des Amtsgerichts Berlin-Mitte für tot erklärt. Die Familie wanderte später nach Israel aus.
Die Stolpersteinverlegung fand in Anwesenheit von Jacob Friede, dem noch lebenden Sohn, aus Israel statt.
Bruno Friedländer Gleimstraße 16 5. Apr. 2022
Martha Friedländer Gleimstraße 16 5. Apr. 2022
Frida Frisch Aalesunder Straße 3 27. Nov. 2018
Karl Frisch Aalesunder Straße 3 27. Nov. 2018
Erna Fromm
(* 1892)
Immanuelkirchstraße 5 Welt-Icon 27. Apr. 2012 geborene Wolff; geboren am 24. Mai 1892 in Berlin, Heimarbeiterin; Deportation am 10. Januar 1944 mit dem sog. 99. Theresienstadttransport von Berlin nach Theresienstadt,[192] überlebte den Holocaust; Tochter Inge sowie ihr späterer Ehemann Henry Oertelt, Hochzeit im September 1946, überlebten ebenfalls den Holocaust[193]
Bruno Fuchs
(1902–1942)
Greifenhagener Straße 13 Welt-Icon 28. Nov. 2012 geboren am 27. Juni 1902 in Bedzin (Polen), verheiratet mit Rosa Siegel, emigrierten zusammen nach Belgien; Deportation vom SS-Sammellager Mechelen ins Vernichtungslager Auschwitz am 25. August 1942, ebenda am 3. November 1942 ermordet[194]
Rosa Fuchs
(1915–1942)
Greifenhagener Straße 13 Welt-Icon 28. Nov. 2012 geborene Ziegel; geboren am 24. September 1915 in Berlin, Tochter von Golda und Israël Ziegel, verheiratet mit Bruno Fuchs, emigrierten zusammen nach Belgien; Deportation vom SS-Sammellager Mechelen ins Vernichtungslager Auschwitz am 25. August 1942, ebenda ermordet[195]
Else Fuß
(1899–?)
Stargarder Straße 38A Welt-Icon 30. März 2013 geborene Cohn, geboren am 3. April 1899 in Berlin, Mutter von Hans Ulrich Fuß; von Beruf Arbeiterin; Deportation am 24. August 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz,[196] ebenda ermordet
Hans Ulrich Fuß
(1924–1945)
Stargarder Straße 38A Welt-Icon 21. Sep. 2013 geboren am 8. Oktober 1924 in Berlin, Sohn von Else Fuß, von Beruf Arbeiter; versteckte sich vor der Deportation, nach seiner Entdeckung wurde er am 24. November 1944 mit dem 59. Osttransport von Berlin nach Sachsenhausen deportiert,[197] ermordet am 10. März 1945 im Konzentrationslager Neuengamme
Der Stein ersetzte den am 30. März 2013 verlegten ursprünglichen Stolperstein, auf dem das Datum der Deportation nach Sachsenhausen missverständlich als Verhaftungsdatum angegeben war.
Jochewet Gitel Geczynski Winsstraße 16 21. Feb. 2019
Gertrud Gehr Hufelandstraße 5 Welt-Icon 11. Mai 2016 Gertrud Gehr wurde am 13. Oktober 1895 in Stettin (polnisch Szczecin) geboren. Zur Volkszählung 1939 wohnte sie mit ihrem Ehemann, Max Gehr, bereits in der Hufelandstraße 48. Am 15. Dezember 1942 wurde das Ehepaar von Berlin mit dem 76. Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt und am 23. Januar 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.[198]
Jacob Gehr Greifswalder Straße 43A 4. Apr. 2022
Jenny Gehr Greifswalder Straße 43A 4. Apr. 2022
Max Gehr
(1895–1943)
Hufelandstraße 5
früher Hufelandstraße 48
Welt-Icon 11. Mai 2016 Max Gehr wurde am 20. Januar 1895 in Pakosch (polnisch Pakość) geboren. Im Berliner Adressbuch von 1939 ist er mit der Berufsbezeichnung Kaufmann eingetragen. Zur Volkszählung 1939 wohnte er mit seiner Ehefrau, Gertrud Gehr, bereits in der Hufelandstraße 48. Am 15. Dezember 1942 wurde er von Berlin mit dem 76. Alterstransport in das Ghetto Theresienstadt und am 23. Januar 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.[199][200]
Anna Gerechter
(1887–1942)
Winsstraße 41 14. Juni 2018 Anna Fabian, geboren am 6. Januar 1887 in Kallies (polnisch Kalisz Pomorski), Tochter von Paul Fabian (1851–1925) und Julie (Juliane) Lippmann (1859–1927), hatte fünf jüngere Geschwister; heiratete am 23. Dezember 1913 in Berlin den Rauchwarenhändler Erich Siegfried Gerechter (geboren am 29. September 1887 in Berlin),[201] aus der Ehe ging der Sohn Martin Gerechter (geboren am 6. Oktober 1919) hervor; ihr Mann diente als Soldat im Ersten Weltkrieg und wurde dafür mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet, er starb 1927 im Jüdischen Krankenhaus II und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee beigesetzt; Deportation am 1. November 1941 von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź), wohnte im Ghetto in der Siegfriedstrasse 9, Wohnung 6 und arbeitete als Krankenpflegerin;[202] weitere Deportation am 9. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno), ebenda nach der Ankunft ermordet[203]
Ihr Sohn Martin Gerechter konnte am 15. August 1939 mit einem Jugendtransport über Belgien nach England ausreisen. Er starb 2017.
Fanny Getzow
(1898–1941)
Oderberger Straße 20 Welt-Icon 20. März 2007 Arbeiterin, geboren am 16. Dezember 1898 in Minsk; Deportation am 27. November 1941 mit dem siebten Berliner Transport (Da 31) von Berlin nach Riga, ebenda bereits am 30. November 1941 gestorben;[204] die zentrale Datenbank von Yad Vashem gibt als Todesort Kaunas in Litauen an[205]
Gertrud Glaser
(1899–?)
Heinrich-Roller-Straße 23 Welt-Icon 18. Nov. 2008 Kontoristin, geboren am 16. Mai 1899 in Liebenwalde; Deportation am 8. November 1943 von Berlin nach Auschwitz;[206] siehe auch den Bruder Walter Glaser
Walter Glaser
(1901–1943)
Heinrich-Roller-Straße 23 Welt-Icon 18. Nov. 2008 Zahnarzt, geboren am 8. Dezember 1901 in Liebenwalde; hatte in der Heinrich-Roller-Straße 23 eine Zahnarztpraxis; konnte vor der Deportation untertauchen; Max Wagner (1899–1944), Emil Erath und Anton Hummler (1908–1944) besuchten im Juni 1943 den Berliner Widerstandskämpfer Heinz Bogdan in Berlin, der darum bat, Walter Glaser in die Schweiz zu bringen; im August 1943 kam Glaser mit gefälschten Ausweis nach Stuttgart und wohnte kurze Zeit bei dem kommunistischen Widerstandskämpfer Wagner; Erath wollte die Überführung in die Schweiz übernehmen, er war jedoch ein Spitzel der Geheimen Staatspolizei und Glaser wurde festgenommen und wieder zurück nach Berlin gebracht; am 21. Oktober 1943 nahm Glaser sich im Jüdischen Krankenhaus in Berlin das Leben;[207] siehe auch Schwester Gertrud Glaser
Joachim Glass Hufelandstraße 17 30. Aug. 2023
Amalie Glück Schliemannstraße 48 10. Mai 2023
Hermine Goldschmidt Kollwitzstraße 90 8. Okt. 2020
Salomon Goldschmidt Kollwitzstraße 90 8. Okt. 2020
Alfred Goldstein
(1924–1942)
Zehdenicker Straße 25
(Ecke Gormannstraße 17B)
früher Zehdenicker Straße 24/25
Welt-Icon Nov. 2009 geboren am 12. März 1924 in Berlin; Sohn von Israel und Dina Goldstein, Bruder von Sally (* 1912) und Ruth (* 1923); der Vater betrieb in der Brunnenstraße ein Möbel- und Textilwarenunternehmen, das Geschäft musste Mitte der 1930er Jahre aufgrund zunehmender Entrechtung schließen; 1938 versuchte der Vater mit einer Reise in die USA zu seinen dort lebenden Brüdern eine Aufenthaltsgenehmigung für die Familie zu erhalten, trotz Erfolg scheiterte die Emigration an der Aufnahmequote; folgte zusammen mit seiner Mutter im Sommer 1939 seinem Vater, der am 28. Oktober 1938 ins polnische Zbąszyń (deutsch Bentschen) zwangsausgewiesen wurde, in die Geburtsstadt der Eltern nach Kolomea (heute: Kolomyja); lebten nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht ab 1941 im Ghetto von Kolomea, zuletzt 1942 gesehen
Die Schwestern Ruth und Sally konnten erfolgreich in die USA fliehen[208]
Dina Goldstein
(1886–1942)
Zehdenicker Straße 25
(Ecke Gormannstraße 17B)
früher Zehdenicker Straße 24/25
Welt-Icon Nov. 2009 geborene Twiasschor; geboren am 15. November 1886 in Kolomea (Ukraine: Kolomyja); kam 1897 mit der Familie nach Berlin; seit 1911 verheiratet mit Israel Goldstein, hatten zusammen drei Kinder (Sally, Ruth, Alfred); der Mann betrieb in der Brunnenstraße ein Möbel- und Textilwarenunternehmen, welches Mitte der 1930er Jahre aufgrund zunehmender Entrechtung geschlossen wurde; „durch eine größere Kapitaleinlage“ wurde sie 1935 Teilhaberin im Matratzengeschäft von Siegfried Stempel, des Ehemanns ihrer Tochter Sally, in der Lothringer Straße; ihr Mann war in dem Geschäft Angestellter, dieser versuchte 1938 in den USA bei seinen Brüdern eine Aufenthaltsgenehmigung für die Familie zu erhalten, trotz Erfolg scheiterte die Emigration an der festgesetzten Aufnahmequote für polnische Immigranten, die sie nach dem Versailler Vertrag 1918/19 geworden waren; folgte zusammen mit ihrem Sohn Alfred im Sommer 1939 ihrem Ehemann, der am 28. Oktober 1938 ins polnische Zbąszyń (deutsch Bentschen) zwangsausgewiesen wurde, in die gemeinsame Geburtsstadt Kolomea; lebten nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht ab 1941 im Ghetto von Kolomea, zuletzt 1942 gesehen[209]
Israel Goldstein
(1888–1942)
Zehdenicker Straße 25
(Ecke Gormannstraße 17B)
früher Zehdenicker Straße 24/25
Welt-Icon Nov. 2009 geboren am 9. März 1888 in Kolomea (Ukraine: Kolomyja); kam 1908 nach Berlin; seit 1911 verheiratet mit Dina Twiasschor, hatten zusammen drei Kinder (Sally, Ruth, Alfred); nahm als österreichischer Staatsbürger „am ersten Weltkrieg in der K.u.k. Armee an der italienischen Front“ teil; gründete nach Kriegsende in der Brunnenstraße ein Möbel- und Textilwarenunternehmen, welches Mitte der 1930er Jahre aufgrund zunehmender Entrechtung schließen musste; wurde daraufhin Angestellter in einem Matratzengeschäft in der Lothringer Straße bei seiner Tochter Sally und deren Ehemann Siegfried Stempel sowie ab 1935 unter seiner Ehefrau Dina, die Teilhaberin geworden war; 1938 versuchte er mit einer Reise in die USA zu seinen dort lebenden Brüdern eine Aufenthaltsgenehmigung für die Familie zu erhalten, trotz Erfolg scheiterte die Emigration an der festgesetzten Aufnahmequote für polnische Immigranten, die sie nach dem Versailler Vertrag 1918/19 geworden waren; am 28. Oktober 1938 wurde er festgenommen und ins polnische Zbąszyń (deutsch Bentschen) zwangsausgewiesen; 1939 folgten ihm seine Ehefrau und sein Sohn in die Geburtsstadt Kolomea; lebten zusammen nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht ab 1941 im Ghetto von Kolomea, zuletzt 1942 gesehen[210]
Leo Goldstein
(1925–?)
Sredzkistraße 54
früher Franseckystraße 54
Welt-Icon 13. Sep. 2007 Hilfsarbeiter, geboren am 11. Juni 1925 in Berlin; Sohn von Moses und Therese Goldstein (geb. Gross, 17. November 1878 in Preußisch Stargard (polnisch Starogard Gdański)); Einschulung mit fünf Jahren in die Jüdische Volksschule in der Rykestraße 53; sein Vater starb früh; arbeitete seit dem 16. Lebensjahr als Hilfsarbeiter in der Blindenwerkstatt von Otto Weidt am Hackeschen Markt; Deportation mit der Mutter[211] am 12. Januar 1943 von Berlin nach Auschwitz;[212] am 9. Mai 1943 erfolgte die Räumung der Wohnung und die Pfändung des Wohnungsinventars mit einem Erlös von 87 Reichsmark für den Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg[213]
Elisabeth Gossmann
(1874–1942)
Hufelandstraße 37
früher Hufelandstraße 32
Welt-Icon 7. Juni 2013 geboren am 19. März 1874 in Berlin, die Familie Gossmann wohnte laut Berliner Adressbuch seit 1914 in der Wohnung, als Haushaltsvorstand wurde zunächst Julius Gossmann mit der Berufsbezeichnung Kaufmann angegeben,[214] ab 1919 stehen die Geschwister Elisabeth und Margarete im Adressbuch;[215] Deportation am 3. September 1942 von Berlin in das Ghetto Theresienstadt mit dem 56. Alterstransport,[216] starb ebenda am 7. September 1942 nach offizieller Todesfallanzeige an Lungenentzündung[217][218]
Margarete Gossmann
(1885–1943)
Hufelandstraße 37
früher Hufelandstraße 32
Welt-Icon 7. Juni 2013 geboren am 22. April 1885 in Berlin, Schwester von Elisabeth Gossmann; Deportation am 3. September 1942 von Berlin in das Ghetto Theresienstadt mit dem 56. Alterstransport,[216] starb ebenda am 11. Januar 1943 nach offizieller Todesfallanzeige an Lungenentzündung[219][220]
Rosa Dora Gross
(1878–?)
Schönhauser Allee 174 Welt-Icon 27. Apr. 2012 geborene Salinger; geboren am 9. September 1878 in Schlochau (polnisch Człuchów); Deportation am 13. Januar 1942 von Berlin nach Riga;[221] vermutlich gemeinsam mit ihrem Ehemann Alex Gross (geb. am 24. Januar 1876 in Schlochau) deportiert; siehe auch die Schwägerin Ernestine Jellinek, mit der sie zuletzt lebten
Witti Grossmann Kastanienallee 74 4. Apr. 2022
Melchior Gruda
(1886–1945)
Korsörer Straße 18 Welt-Icon 9. Juni 2009[135] Widerstandskämpfer, geboren am 6. Januar 1886 in Klein Hoschütz; verheiratet mit Anna Gruda; von Beruf Händler, arbeitete als Oberwachtmeister der Luftschutzpolizei in Prenzlauer Berg; ließ sich 1944 durch Wilhelm Knop für den Widerstand anwerben, unter Willi Heinze bekam er den Decknamen „Seppl“ und den Auftrag zur Zusammenarbeit mit Helmut Wagner; Festnahme am 19. August 1944, das Verfahren wurde im Herbst 1944 an das Oberste SS- und Polizeigericht in München weitergeleitet; befand sich bis zur Entlassung am 24. April 1945 in Untersuchungshaft in Alt-Moabit, wurde bei den Kampfhandlungen in Berlin am 30. April 1945 erschossen[136]
Fancia Grün
(1904–1945)
Kollwitzstraße 48
früher Weißenburger Straße 20
Welt-Icon 18. März 2011 geborene Glück; geboren am 22. August 1904 in Stryj; geschieden von Gerhard Grün (1906–1945); arbeitete als Sekretärin in der Meldestelle der Jüdischen Gemeinde und hatte u. a. Deportationslisten zu schreiben, dem befreundeten Werner Scharff gab sie Informationen zu den Deportierten und er konnte so Betroffene warnen; Deportation am 4. August 1943 von Berlin nach Theresienstadt zusammen mit ihrem Freund Scharff,[222] bereits im September konnten beide zusammen aus dem Ghetto fliehen; Scharff hatte durch den alten Bekannten Günter Samuel in Theresienstadt erfahren, dass sie sich in Luckenwalde bei Hans Winkler verstecken können, dieser hatte jedoch nicht die Möglichkeit beide zu verstecken, da er bereits den jüdischen Widerstandskämpfer und Autor Eugen Herman-Friede versteckt hielt; Scharff ging weiter nach Berlin in den aktiven Widerstand und Fancia Grün konnte zunächst bei einem Bekannten von Winkler, dem Besitzer der Gaststätte „Zur kleinen Hütte“ Paul Rosin, ein Fremdenzimmer benutzen und arbeitete an der Theke, Rosin ahnte zunächst nichts von ihrer Identität, später tauchte sie bei weiteren Familien in Luckenwalde unter; nach der erneuten Verhaftung wurde sie zurück nach Theresienstadt gebracht und wohl zur „Abschreckung“[223] ebenda am 3. März 1945 ermordet
Fanny Grünberg Kollwitzstraße 74 27. Aug. 2021
Felix Fischel Grünberg Kollwitzstraße 74 27. Aug. 2021
Max Grünwald
(1882–1933)
Prenzlauer Allee 15 Welt-Icon 2002 Max Grünwald, geboren am 1. März 1882 in Zabrze,[224] verheiratet mit Julie Johanna Mannheim; war Inhaber der 1900 gegründeten Immanuel Apotheke in der Prenzlauer Allee 15; nach einem Verhör durch die Gestapo nahm er sich am 8. April 1933 das Leben; die Apotheke wurde unter seinem Namen übernommen,[225] bevor im Juni 1934 die Firma im Handelsregister in Immanuel-Apotheke Inhaber Dr. phil. Wilhelm Quint umbenannt wurde;[226] die Beisetzung fand auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee statt[227]
Julie Johanna Grünwald
(1894–1933)
Prenzlauer Allee 15 Welt-Icon 2002 Julie Johanna Mannheim; geboren am 19. August 1894 in Wangerin (polnisch Węgorzyno), Ehefrau von Max Grünwald; nahm sich nach der Kenntnisnahme über den Selbstmord ihres Ehemannes am 8. April 1933 noch am selben Tag selbst das Leben, das Ehepaar wurde auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee bestattet.[228]
Hirsch Gulko
(1877–1942)
Dunckerstraße 2a Welt-Icon 13. Sep. 2008 Schneider, geboren am 12. August 1877 in Odessa; verheiratet mit Lina Eitzer; Deportation am 29. Oktober 1941 von Berlin ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź), am 4. Mai 1942 im Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno) ermordet[229]
Lina Gulko
(1877–1942)
Dunckerstraße 2a Welt-Icon 13. Sep. 2008 geborene Eitzer; geboren am 7. Oktober 1877 in Berlin; verheiratet mit Hirsch Gulko; Deportation am 29. Oktober 1941 von Berlin ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź), am 4. Mai 1942 im Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno) ermordet;[230] unter dem Namen Liesa Gulko steht sie in der zentralen Datenbank von Yad Vashem,[231] im Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945“ findet man sie unter dem Namen Lina Lisa Gulko
Bruno Gumpel
(1925–1996)
Immanuelkirchstraße 14 6. Apr. 2022 Bruno Gumpel wurde am 15. Januar 1925 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Gotthold Gumpel und seiner Ehefrau Ella geb. Salinger geboren. Die Familie Gumpel wohnte in der Immanuelkirchstraße 14. Die Ehe der Eltern wurde 1934 geschieden. Nach der Scheidung blieb die Mutter Ella mit dem Sohn in der Wohnung. Sie verdiente den Lebensunterhalt für die Familie als Schreibkraft. Oster 1939 beendete Bruno die Schule und begann eine Lehre an der Jüdischen Gewerbeschule Berlin und in der Metallfabrik Berlin des Fabrikanten Max Köhler. Am 26. Oktober 1942 wurde seine Mutter Ella Gumpel nach Riga deportiert und - wie alle Menschen ihres Transports - am 29. Oktober 1942 bei einer Massenerschießung in den Wäldern von Riga Rumbula ermordet.

Dem 17-jährigen Sohn Bruno gelang es mit Hilfe mutiger Mitmenschen, als sogenanntes „U-Boot“ in Berlin bis Kriegsende 1945 zu überleben. Die Ehepaare Ernst und Maria Treptow sowie Max und Clara Köhler wurden dafür 1988 von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt. Ausführliche Berichte sind online bei Yad Vashem nachzulesen. Bruno emigrierte Anfang 1946 in die USA, wo er 1996 in Kalifornien starb.

Ella Gumpel
(1886–1942)
Immanuelkirchstraße 14 6. Apr. 2022 Ella Salinger wurde am 6. Januar 1886 in Berlin-Mitte als Tochter des Schneidermeisters Julius Salinger und seiner Frau Marie (geborene Cohn) geboren. Im Mai 1915 heiratete sie den Kaufmann Gotthold Gumpel. 1919 zog das Ehepaar Gumpel in die Immanuelkirchstraße 14. Im Januar 1925 wurde ihr Sohn Bruno geboren. Die Ehe wurde 1934 geschieden. Nach der Scheidung blieb Ella mit ihrem Sohn in der Wohnung. Den Lebensunterhalt für die Familie verdiente sie als Schreiberin. Ella Gumpel wurde am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert und - wie alle Menschen ihres Transports - am 29. Oktober 1942 bei einer Massenerschießung in den Wäldern von Riga Rumbula ermordet.
Irma Guter
(1907–1944)
Hans-Otto-Straße 11
früher Braunsberger Straße 51
Welt-Icon 26. Sep. 2015 Irma Guter, geboren am 30. Juli 1907 in Culm (polnisch Chełmno); Deportation von Berlin in das Ghetto Theresienstadt am 16. Juni 1943, weitere Deportation am 12. Oktober 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz, ebenda ermordet
Ludwig Gutkind
(1877–1942)
Immanuelkirchstraße 14 6. Apr. 2022 Ludwig Gutkind wurde am 19. März 1877 in Neutomischel (poln. Nowy Tomyśl) geboren. Vermutlich um die Jahrhundertwende ging er nach Berlin, wo er als Schneider arbeitete.

Im November 1910 heiratete er Martha Gutmann, geboren 1879 in Berlin. Die Ehe blieb vermutlich kinderlos. Ab 1912 betrieben die Gutkinds im Erdgeschoss der Immanuelkirchstraße 14 eine Schneiderei für Herrenbekleidung. Ludwig Gutkind starb im Oktober 1942 an einem Herzleiden.

Martha Gutkind
(1879–1943)
Immanuelkirchstraße 14 6. Apr. 2022 Martha Gutmann wurde am 21. September 1879 in Berlin-Prenzlauer Berg in der Metzer Straße 37 als Tochter des Bäckers Max Gutmann und seiner Frau Rosalie geboren. Bis zu ihrer Heirat arbeitete sie als Näherin. Im November 1910 heiratete sie den 1877 in Neutomischel geborenen Schneider Ludwig Gutkind. Die Ehe blieb vermutlich kinderlos. Ab 1912 betrieben die Gutkinds im Erdgeschoss der Immanuelkirchstraße 14 eine Schneiderei für Herrenbekleidung. Der Ehemann Ludwig starb im Oktober 1942 an einem Herzleiden. Die Witwe Martha Gutkind wurde am 3. Februar 1943 mit dem 28. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
James Gutmann
(1874–1942)
Wörther Straße 41 19. März 2018 James Joseph Gutmann, geboren am 27. Mai 1874 in Berlin, Sohn des Kaufmanns Heinrich und seiner Frau Luise Laura Gutmann (geborene Schwabach). James hatte eine ältere Schwester, Friederike Frida (geboren am 22. September 1870 in Berlin) sowie einen jüngeren Bruder, Leib Martin (geboren am 9. Februar 1876 in Berlin). Vier Jahre nach seiner Geburt starb sein Vater im Alter von 44 Jahren. Am 12. Mai 1920 heiratete sein Bruder Martin Emma Mertinat, die im Gegensatz zur Familie Gutmann nicht jüdisch, sondern evangelischer Religion war. Im Beisein von James starb 1923 seine Mutter im Alter von 78 Jahren. Zu dieser Zeit wohnte sie in der Weißenburger Straße 71 (heute Kollwitzstraße) seit über 17 Jahren, ebenda wohnte James noch bis ca. 1936. Im Berliner Adressbuch ist James bis dahin mit der Berufsbezeichnung Vertreter bzw. Kaufmann eingetragen.[232] Ein Jahr später starb seine ledige Schwester im Städtischen Krankenhaus Hasenheide, die bei ihrem Bruder James, inzwischen verrentet, in der Wörther Straße 41 wohnte. Am 1. November 1941 erfolgte die Deportation von Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź). Dort wohnte er in der Hohenstraße 39 und starb am 9. Februar 1942 laut offizieller Todesursache an Unterernährung.[233]
Der Bruder Martin Gutmann war während der Volkszählung 1939 noch in der Brennerstraße 28 in Pankow gemeldet, er überlebte den Holocaust und starb am 18. Oktober 1956 in Pankow.[234]
Malcha Gutmann
(1908–?)
Raumerstraße 21 Welt-Icon 4. Dez. 2005 geborene Kleinmann; geboren am 16. Juni 1908 in Fürth; Hausfrau, verheiratet mit Nathan Gutmann, hatten zusammen mindestens zwei Töchter, die den Holocaust überlebt haben; 1938 Emigration nach Frankreich (evtl. auch Belgien); kam ins Internierungslager Camp de Gurs sowie ins Camp de Rivesaltes, befand sich vom 13. September bis zur Deportation nach Auschwitz am 16. September 1942 im Sammellager Drancy;[235] im Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945“ findet man sie unter den Namen Malka, Mala oder Mali Gutmann, ihre Töchter nennen sie Mala, Mali und Malcha
Nathan Gutmann
(1902–?)
Raumerstraße 21 Welt-Icon 4. Dez. 2005 Verkäufer, geboren am 12. November 1902 in Leipzig; verheiratet mit Malcha Kleinmann, arbeitete in Berlin als reisender Vertreter für Kosmetikbedarf; 1938 Emigration nach Frankreich, kam in Fresnes ins Gefängnis, befand sich vom 29. Januar 1943 bis zur Deportation ins Vernichtungslager Auschwitz am 13. Februar 1943[236] im Sammellager Drancy; von mindestens zwei Töchtern, Sylvia Ruth Gutmann und Suzanne Ringel, ist durch ihre Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem bekannt, dass sie den Holocaust überlebten[237][238]
Eva Haarzopf
(1933–1943)
Schönhauser Allee 41 Welt-Icon 5. Juli 2008 Eva Haarzopf wurde am 28. Februar 1933 in Stettin geboren; Tochter von Hugo und Paula Haarzopf; Deportation am 26. Februar 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 30. Osttransport,[239] ebenda ermordet; siehe auch Mutter Paula und Vater Hugo
Hugo Haarzopf
(1896–1943)
Schönhauser Allee 41 Welt-Icon 5. Juli 2008 Hugo Haarzopf wurde am 20. August 1896 in Grätz geboren; verheiratet mit Paula Jacob, gemeinsame Tochter Eva; von Beruf Textilkaufmann, musste 1938 seinen Handel aufgeben, betrieb in seiner Vier-Zimmer-Wohnung in der ersten Etage in der Schönhauser Allee 41 bis ca. 1941 eine Schneiderei für Morgenröcke, am 16. Februar 1943 durch die Gestapo („Gruppe des Herrn Rohde“) verhaftet,[240] Deportation am 26. Februar 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 30. Osttransport,[241] am 20. April 1943 vom Häftlingskrankenbau Buna ins Stammlager Auschwitz aufgrund eines Geschwürs am linken Fuß, am 30. Juli 1943 ins KZ Natzweiler-Struthof, am 17. oder 19. August 1943 ermordet[242]
Paula Haarzopf
(1907–1943)
Schönhauser Allee 41 Welt-Icon 5. Juli 2008 Paula Jacob wurde am 21. Juni 1907 in Graudenz geboren; heiratete den Textilkaufmann Hugo Haarzopf, gemeinsame Tochter Eva; Deportation am 26. Februar 1943 von Berlin nach Auschwitz-Birkenau mit dem 30. Osttransport,[243] ebenda ermordet; siehe auch Kind Eva und Ehemann Hugo
Sure Halle
(1892–?)
Schönhauser Allee 161A
wohnte Schönhauser Allee 166
Welt-Icon 11. Mai 2016 Sure Birnbaum, geboren am 13. April 1892 in Leżajsk; heiratete vor 1920 in Berlin Israel (Yisroel) Isser Halle; am 11. August 1939 Emigration nach Polen; Deportation in das Ghetto Wilna (heute: Ghetto Vilnius), ermordet[244]
Bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist, dass eine Tochter den Holocaust überlebt hatte.[245] Warum der Stolperstein vor dem Haus in der Schönhauser Allee 161A verlegt worden ist, ist nicht bekannt. Die Verlegung dieses Stolpersteins und für den Ehemann Yisroel Isser am selben Tag wurde durch Angehörige initiiert, die zum Teil auch bei der Stolpersteinverlegung anwesend waren.
Yisroel Isser Halle
(1893–?)
Schönhauser Allee 161A
wohnte Schönhauser Allee 166
Welt-Icon 11. Mai 2016 Israel (Yisroel) Isser Halle, geboren am 25. Mai 1893 in Nisko; heiratete vor 1920 in Berlin Sure Birnbaum; im Berliner Adressbuch von 1938 trägt er den Vornamen Isidor, als Beruf wird „Pelzwaren“ vermerkt;[246] emigrierte noch vor seiner Ehefrau und wohl vor der Volkszählung 1939 nach Polen; Deportation in das Ghetto Wilna (heute: Ghetto Vilnius), ermordet[247]
Bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist, dass eine Tochter den Holocaust überlebt hatte.[248] Warum der Stolperstein vor dem Haus in der Schönhauser Allee 161A verlegt worden ist, ist nicht bekannt. Die Verlegung dieses Stolpersteins und für die Ehefrau Sure am selben Tag wurde durch Angehörige initiiert, die zum Teil auch bei der Stolpersteinverlegung anwesend waren.
Paul Otto Hamme Stargarder Straße 66 16. Feb. 2023
Rosalie Hammer
(1865–1943)
Winsstraße 14 Welt-Icon 8. oder 9. Juni 2009 geborene Jacoby; geboren am 20. September 1865 in Rosenberg in Westpreußen (polnisch Susz), war seit 1902 verheiratet und hatte zwei Kinder; Deportation am 7. September 1942 mit dem 58. Alterstransport von Berlin in das Ghetto Theresienstadt,[249] starb ebenda am 4. März 1943, nach offizieller Todesfallanzeige hatte sie einen Herzklappenfehler und starb an Herzschwäche;[250]
Elke Breitenbach, damaliges Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses für die Partei DIE LINKE., übernahm 2010 die Patenschaft[251]
Hedwig Hartung
(1914–1945)
Kastanienallee 29/30 Welt-Icon 8. Juni 2009[135] Sprechstundenhelferin, Stenotypistin und Widerstandskämpferin, geboren am 12. Januar 1914 in Berlin, wohnte zuvor wohl in der Chodowieckistraße 28; zusammen mit ihrem Bruder Hugo Mitglied in der Sozialistischen Arbeiter-Jugend (SAJ), später in der SPD; 1935 Festnahme als Angehörige der marxistischen Organisation und Widerstandsorganisation „Miles-Gruppe“, wurde freigesprochen; frühestens ab 1938 beim Oberkommando der Wehrmacht (OKW) in der Abteilung für Wehrmachtpropaganda angestellt, lernte ebenda den Unteroffizier Heinrich Werner kennen und ab 1944 von dessen politischen Treffen mit Erwin Freyer und der Bewegung „Nationalkomitee Freies Deutschland“, als Begleitung zu einem Treffen konnte sie am 8. Juli 1944 Werners Verhaftung beobachten; Festnahme am 15. Juli 1944, Untersuchungshaft in Moabit, im Prozess Werner erneuter Freispruch, aus Mangel an Beweisen, Urteil VGH 1. Senat am 18. Sept. 1944; gestorben entweder im Januar 1945, kurz nach der Hinrichtung von Werner, an „Herzversagen“, wahrscheinlich Selbstmord,[136][252] oder laut Stolperstein am 26. Februar 1945 an den Haftfolgen.
Felicitas Hebel Straßburger Straße 19 27. Nov. 2018
Hermine Hebel Straßburger Straße 19 3. Sep. 2018
Hertha Hebel Straßburger Straße 19 27. Nov. 2018
Joachim Hebel Straßburger Straße 19 27. Nov. 2018
Samuel Kahane Hebel Straßburger Straße 19 3. Sep. 2018
Max Heinrich Heidenfeld
(1883–1941)
Kopenhagener Straße 18 Welt-Icon 8. oder 9. Juni 2009 Max Heinrich Heidenfeld, geboren am 8. Februar 1883 in Rybnik; verheiratet mit Minna Muschel, gemeinsame Tochter Betty Lotte Heidenfeld (geboren am 25. Juni 1908 in Zabrze); von Beruf Kaufmann, arbeitete 1908 in Zabrze als Gastwirt;[253] befand sich vom 8. April 1941 bis zu seinem Tod am 5. Dezember 1941 im Konzentrationslager Sachsenhausen
Regina Heim
(1876–1944)
Pasteurstraße 24
früher Pasteurstraße 11
Welt-Icon 18. März 2011 geborene Keil; geboren am 5. Oktober 1876 in Borek (polnisch Borek Wielkopolski), verheiratet mit Samuel Heim, gemeinsame Tochter Resi; Deportation von Berlin nach Theresienstadt am 17. März 1943,[254] am 16. Mai 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz mit dem Transport Ea;[255]
die Friedensglockengesellschaft Berlin suchte Spender und trug die Lebensdaten zusammen, finanziert wurde der Stein von Klaus Lemmnitz[256]
Resi Heim
(1903–?)
Pasteurstraße 24
früher Pasteurstraße 11
Welt-Icon 18. März 2011 geboren am 11. November 1903 in Borek (polnisch Borek Wielkopolski), Tochter von Regina und Samuel Heim; in der Vermögenserklärung von 1943 gab sie an, geschieden zu sein, wahrscheinlich von dem Fleischer Siegfried Leopold; war Eigentümerin eines Eckgrundstücks Große Döllner Chaussee Ecke Hirschweg in Groß Schönebeck, am 1. Februar 1943 wurde sie enteignet; der Internationale Suchdienst (ITS) in Bad Arolsen gibt an, dass sie vom 25. April 1940 bis Februar 1943 bei den Siemens-Schuckertwerken Berlin gearbeitet hat;[257] Deportation von Berlin nach Auschwitz am 1. März 1943;[258]
die Friedensglockengesellschaft Berlin suchte Spender und trug die Lebensdaten zusammen, finanziert wurde der Stein von Dr. Johannes Panzram
Samuel Heim
(1875–1942)
Pasteurstraße 24
früher Pasteurstraße 11
Welt-Icon 18. März 2011 Kaufmann, geboren am 21. August 1875 in Wronke (polnisch Wronki), Sohn von Markus Heim und Röschen Cohn; verheiratet mit Regina Keil, gemeinsame Tochter Resi; Deportation von Berlin nach Sachsenhausen, Häftlingsnummer 042734, Häftlingsblock 39, starb ebenda am 28. Juli 1942 nach offizieller Sterbeurkunde des Standesamtes Oranienburg, Nr. 2226 vom 6. August 1942, an „Herz- und Kreislaufschwäche, Ruhr“[259]
die Friedensglockengesellschaft Berlin suchte Spender und trug die Lebensdaten zusammen, finanziert wurde der Stein von Klaus Lemmnitz
Ettel Heller
(1868–1944)
Zehdenicker Straße 28 Welt-Icon 11. Nov. 2013 Ettel Pak, geboren am 25. September 1868 in Rozwadow (siehe Stalowa Wola), verheiratet mit Gustav Heller, mindestens eine gemeinsame Tochter; Deportation am 28. Januar 1943 mit dem 83. Alterstransport von Berlin in das Ghetto Theresienstadt,[260] ebenda am 5. Mai 1944 gestorben[261]
bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist, dass die Tochter Gertrud den Holocaust überlebt hatte; den Namen ihrer Mutter gibt sie mit Henrietta Pak an[262]
Gustav Heller
(1871–1944)
Zehdenicker Straße 28 Welt-Icon 11. Nov. 2013 Gustav Heller, geboren am 1. Januar 1871 in Brno (deutsch Brünn), Sohn von Rosa und Salomon Heller; verheiratet mit Ettel Pak, mindestens eine gemeinsame Tochter; gelernter Kaufmann; vom 26. September 1939 bis zum 2. November 1939 im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert; Deportation am 28. Januar 1943 mit dem 83. Alterstransport von Berlin in das Ghetto Theresienstadt, ebenda am 4. Mai 1944 gestorben[263]
bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist, dass die Tochter Gertrud den Holocaust überlebt hatte[264]
Herta Henschke
(1898–1943)
Winsstraße 7 Welt-Icon 17. Juni 2014 Herta Berndt, geboren am 20. Januar 1898 in Berlin, Schwester von Hedwig und Rosa Behrendt; insgesamt hatte die Großfamilie Behrendt 12 Kinder; durch eine unkorrekte Übermittlung steht auf ihrer Geburtsurkunde der Name Berndt, statt Behrendt, gleicher Fehler geschah bei ihrer Schwester Jenni; um 1897 kam die Familie nach Berlin; verheiratete Henschke; ihre Schwester Hedwig wohnte im selben Haus, ihre Schwester Rosa wohnte unweit in der Greifswalder Straße; bedingt durch Krankheit konnte sie nicht wie geplant im Frühjahr 1943 von der Gestapo aus ihrer Wohnung abgeholt werden; vergiftete sich mit Veronal, bevor es zu einem erneuten Versuch der Gestapo kam, starb am 9. März 1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin;[265] die Beisetzung fand auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee statt[266]
Die Verlegung dieses Stolpersteins und weitere zwei Stolpersteinverlegungen für die Schwestern Hedwig und Rosa am selben Tag wurde durch Dagmar Janke für ihre Großtanten in Zusammenarbeit mit Oberschülern der Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule initiiert.[267] Für die Schwester Jenni Bukofzer (geborene Berndt) wurde ein Stolperstein in Friedrichshain verlegt.
Erich Hermann
(1906–1940)
Straßburger Straße 16 Welt-Icon 8. Okt. 2011 Erich Hermann, geboren im Jahr 1906; laut Berliner Adressbuch wohnte der Bürogehilfe erst ab 1940 in der Straßburger Straße;[268] gehörte den Zeugen Jehovas an; verweigerte aus religiösen Gründen den Wehrdienst; 1940 verhaftet und im Gefängnis Plötzensee inhaftiert, am 24. September 1940 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet[269]
Helga Hermerschmidt
(1932–1943)
Zehdenicker Straße 5 20. Mai 2022 Helga Hermerschmidt wurde am 7. September 1932 als Tochter des Kaufmanns Otto Hermerschmidt und seiner Ehefrau Klara (geborene Fleischhacker) geboren und wuchs mit ihrem 12 Jahre älteren Bruder Hans auf. Im Februar 1934 wurde die Ehe der Eltern geschieden. Danach zog die Mutter Klara mit den Kindern Hans und Helga zu ihren Eltern in die Zehdenicker Straße 5. Diese Adresse ist als Wohnort der Familie bei der Einschulung von Helga Ostern 1939 in der Schulkartei vermerkt. Helga wurde in die Jüdische Mädchenschule in der Auguststraße in Berlin-Mitte eingeschult. Als jüdisches Kind durfte sie nach der NS-Gesetzgebung keine öffentliche Schule mehr besuchen. Im Juni 1942 wurden alle jüdischen Schulen geschlossen. Helga hatte gerade die dritte Klasse abgeschlossen. Am 12. März 1943 wurden Helga Hermerschmidt und ihre Mutter Klara mit dem 36. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihr Bruder Hans überlebte Zwangsarbeit und Haft im KZ Buchenwald.
Klara Hermerschmidt
(1903–1943)
Zehdenicker Straße 5 20. Mai 2022 Klara Fleischhacker und ihre Zwillingsschwester Jenny wurden am 27. Mai 1903 im Jüdischen Krankenhaus Wedding als Töchter des Händlers Isidor Fleischhacker und seiner Frau Henriette (geborene Brandt) geboren. 1904 kam ihre Schwester Charlotte zur Welt.

Im August 1920 heiratete Klara Fleischhacker im Alter von 17 Jahren den Kaufmann Otto Hermerschmidt. Bereits im Juni 1920 wurde Klaras Sohn Hans geboren. Im September 1932 wurde die Tochter Helga geboren. Im Februar 1934 wurde die Ehe geschieden. Danach zog Klara mit den beiden Kindern Hans und Helga zu ihren Eltern in die Zehdenicker Straße 5. Am 12. März 1943 wurden Klara Hermerschmidt und ihre Tochter Helga mit dem 36. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Der Sohn Hans überlebte Zwangsarbeit und Inhaftierung im KZ Buchenwald.

Frieda Herzfeld Dunckerstraße 21 30. Aug. 2023
Heinz Herzfeld Dunckerstraße 21 30. Aug. 2023
Hertha Herzfeld Dunckerstraße 21 30. Aug. 2023
Gerhard Hinkelmann Schieritzstraße 34 2. Juni 2021
Hildegard Hinkelmann Schieritzstraße 34 2. Juni 2021
Rita Hinkelmann Schieritzstraße 34 2. Juni 2021
Betti Hirsch Choriner Straße 25 10. Mai 2023
Heinz Hirsch Choriner Straße 25 10. Mai 2023
Jona Hirsch Choriner Straße 25 10. Mai 2023
Norbert Hirsch
(1917–1943)
Raabestraße 11 Welt-Icon 24. Juni 2015 geboren am 10. Mai 1917 in Berlin; Deportation von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz am 19. April 1943, ebenda ermordet
Renate Hirsch
(1891–1943)
Raabestraße 11 Welt-Icon 24. Juni 2015 Renate Riesenburger, geboren am 1. Juli 1891 in Drausnitz (Kreis Tuchel); besuchte in Drausnitz die Schule, absolvierte ebenda eine Ausbildung zur Schneiderin; heiratete am 25. Februar 1913 den Kaufmann Sally Hirsch; gemeinsame Kinder Gerda (geboren am 25. Dezember 1913 in Zielenzig, starb am 26. Dezember 1926 in Zielenzig) sowie die Zwillingsbrüder Martin und Norbert (geboren am 10. Mai 1917 in Berlin-Kreuzberg im noch heutigen Geburtshaus in der Müllenhoffstraße 17); das Ehepaar zog nach der Hochzeit in den Ort Zielenzig (polnisch Sulęcin), eröffnete ein Konfektions- und Textilwarengeschäft; sie leitete in der Damenabteilung den Ein- und Verkauf, übernahm Änderungsschneidereien; ihr Sohn Martin beschrieb sie als „die Seele des Ladens“; 1931 Geschäftsaufgabe, sie führte nun Änderungsarbeiten zu Hause aus, ihr Mann handelte mit Textilien; Familie zog im April 1933 nach Berlin; David Hirsch, der Bruder ihres Ehemannes, lebte bereits als Schneidermeister in der Stadt; Familie wohnte kurze Zeit in der Augsburger Straße, Pasteurstraße sowie Prenzlauer Straße, zuletzt acht Jahre in der Raabestraße; ihr Mann handelte weiter mit Textilien und wurde Geschäftsführer zweier Filialen, sie arbeitete zu Hause als Näherin; durch Arisierung des Unternehmens wurde ihr Mann im Oktober 1938 entlassen, leistete zuletzt Zwangsarbeit, ihr Sohn Martin konnte im Dezember 1938 nach Holland flüchten, seit August 1939 bereitete sich ihr Sohn Norbert im Landwerk Neuendorf bei Fürstenwalde auf das Leben in Palästina vor; Deportation am 3. Februar 1943 mit dem 28. Osttransport von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz,[270] starb ebenda im März 1943; Martin Hirsch überlebte den Holocaust und immigrierte nach Israel.
Die Verlegung dieses Stolpersteins und zwei weitere für ihren Mann Sally und ihren Sohn Norbert am selben Tag wurde durch Iris Ugurel initiiert. Zudem ermöglichte sie für den Bruder von Sally und dessen Familie drei Stolpersteine in Berlin-Mitte.
Sally Hirsch
(1886–1943)
Raabestraße 11 Welt-Icon 24. Juni 2015 Sally Hirsch, geboren am 30. August 1886 in Rederitz (Landkreis Deutsch Krone), Sohn von Adolf und Henriette Hirsch, Bruder von Rosalie (geboren 1884) und David Hirsch (geboren 1889); Deportation am 3. Februar 1943 mit dem 28. Osttransport von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz,[270] starb ebenda im März 1943
Blanca Hirschberg Danziger Straße 21 10. Mai 2023
Hugo Hirschfeld
(1885–1943)
Greifswalder Straße 36 Welt-Icon 30. März 2013 geboren am 4. Mai 1885 in Körlin (polnisch Karlino); Deportation am 1. März 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[271][272]
Martha Hirschfeld
(1887–1943)
Greifswalder Straße 36 Welt-Icon 30. März 2013 geboren am 20. April 1887 in Körlin (polnisch Karlino); Deportation am 1. März 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[273][274]
Gittla Hochberg
(1887–1942)
Schönhauser Allee 150 Welt-Icon 11. Mai 2016 Gitta bzw. Gittla oder Gitla Gude Grumet, geboren am 7. Januar 1887 in Humnick oder Stuminsk;[275] verheiratet mit Moses Hochberg, mindestens zwei gemeinsame Söhne (Paul (Saul), geboren am 16. Oktober 1913; Jacob, geboren am 15. März 1919); ihr Mann verstarb im Verlauf der 1930er Jahre; laut Berliner Adressbuch hatte das Ehepaar in den 1930er Jahren eine Gummimäntelfabrik und Herrenbekleidung vertrieben, im Adressbuch trägt sie wohl den Vornamen Gisela;[276] Deportation von Berlin nach Riga mit dem 21. Osttransport am 19. Oktober 1942[277] ebenda am 22. Oktober 1942 ermordet[278]
Bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem sowie der Wiedergutmachungs-Datenbank im Landesarchiv Berlin ist, dass die Söhne Paul (Saul) und Jacob den Holocaust überlebt hatten.
Gotthard Hoffmann
(1905–1941)
Buchholzer Straße 4 Welt-Icon 9. Juni 2009 Arbeiter, Kommunist, am 26. April 1905 in Warnsdorf/Böhmen geboren; zog als Kind mit seiner Familie nach Breslau (Wrocław); seit 1920 im KJD, Orgleiter im Bezirk Schlesien, 1922/23 Mitglied des Erwerbslosenausschusses Breslau, Herbst 1923 verhaftet, seit 1925 Mitglied der KPD; zog 1928 mit seiner Frau Anna nach Berlin, da er als bekannter Kommunist in Breslau keine Arbeit mehr bekam; Polleiter in Prenzlauer Berg bzw. Nordost, März 1933 in die Stadtverordnetenversammlung Berlin gewählt, noch am Abend des Reichstagsbrands verhaftet, bis zum 9. März 1933 in „Schutzhaft“; unter dem Decknamen „Walter“ organisierte er als Polleiter für Neukölln bzw. Kreuzberg illegale Arbeit gegen das NS-Regime, Festnahme am 30. Januar 1934, Juni 1934 Verurteilung zu drei Jahren Zuchthaus in Luckau, kurze Zeit nach der Entlassung am 24. März 1937 erneut verhaftet und ins KZ Sachsenhausen überstellt, beim Entschärfen eines Blindgängers ebenda am 2. August 1941 ums Leben gekommen[279][280]
Grete Hoffmann
(1881–1944)
Senefelderstraße 4 Welt-Icon 27. Apr. 2012 geborene Czarlinski; geboren am 31. Mai 1881 in Preußisch Stargard (polnisch Starogard Gdański), verheiratet mit Louis Hoffmann; Deportation am 5. November 1942 von Berlin nach Theresienstadt[281] und von dort am 16. Mai 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz mit dem Transport Ea;[282] in der Transportliste wird als letzte Adresse Rykestraße 41 angegeben
Louis Hoffmann
(1874–1944)
Senefelderstraße 4 Welt-Icon 27. Apr. 2012 geboren am 6. April 1874 in Tuchel (polnisch Tuchola), verheiratet mit Grete Czarlinski; Deportation am 5. November 1942 von Berlin nach Theresienstadt[281] und am 16. Mai 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz mit dem Transport Ea;[283] in der Transportliste wird als letzte Adresse Rykestraße 41 angegeben
Dora Holzmann
(1889–1942)
Greifswalder Straße 152 Welt-Icon 23. Juli 2012 geborene Sprinz; geboren am 11. Mai 1889 in Krone an der Brahe (polnisch Koronowo); Näherin, Heirat am 19. Dezember 1914 mit Fritz Holzmann, gemeinsame Kinder Gerhard und Charlotte; Deportation von Berlin ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) am 29. Oktober 1941, wohnte im Ghetto in der Reiterstraße; am 5. Mai 1942 ins Vernichtungslager Kulmhof;[284] bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist, dass die Tochter Charlotte Disney den Holocaust überlebt hatte;[285] Die Verlegung wurde finanziert durch Chaggai Newman, den in Israel wohnenden Enkel von Charlotte Disney.
Fritz Holzmann
(1892–1943)
Greifswalder Straße 152 Welt-Icon 23. Juli 2012 Kaufmann, geboren am 6. Dezember 1892 in Berlin, Heirat am 19. Dezember 1914 mit Dora Sprinz, gemeinsame Kinder Gerhard und Charlotte; Deportation von Berlin ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) am 29. Oktober 1941, wohnte im Ghetto in der Reiterstraße, am 14. November 1941 ins Zwangsarbeitslager Paulseck (Pawlowo), ebenda am 4. März 1943 gestorben;[286] Die Verlegung wurde finanziert durch Chaggai Newman, den in Israel wohnenden Enkel von Charlotte Disney.
Gerhard Holzmann
(1918–1943)
Greifswalder Straße 152 Welt-Icon 23. Juli 2012 Arbeiter, geboren am 28. Februar 1918 in Berlin, Sohn von Dora und Fritz Holzmann, Bruder von Charlotte;[287] Deportation von Berlin ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) am 29. Oktober 1941, wohnte im Ghetto in der Reiterstraße, am 14. November 1941 ins Zwangsarbeitslager Paulseck (Pawlowo), ebenda am 25. Februar 1943 gestorben; Die Verlegung wurde finanziert durch Chaggai Newman, den in Israel wohnenden Enkel von Charlotte Disney.
Abraham Adolf Horowicz Mendelssohnstraße 10 23. März 2021
Charlotte Horowicz Mendelssohnstraße 10 23. März 2021
Gitla Horowicz Mendelssohnstraße 10 23. März 2021
Menachem Manfred Horowicz Mendelssohnstraße 10 23. März 2021
Bruno Hurtig
(1888–1943)
Immanuelkirchstraße 26 15. Nov. 2016 Bruno Hurtig, geboren am 17. Oktober 1888 in Chemnitz; verheiratet mit Else Stein, gemeinsame Kinder Herbert, Lisa und Paula; im Berliner Adressbuch von 1939 mit der Berufsbezeichnung Schneider eingetragen,[288]; Deportation am 4. März 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[289] ebenda ermordet
Bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist, dass die Tochter Lisa den Holocaust überlebt hatte.[290]
Else Hurtig
(1887–1943)
Immanuelkirchstraße 26 15. Nov. 2016 Else Stein, geboren am 21. Oktober 1887 in Rybna (ehem. Kreis Tarnowitz; heute Woiwodschaft Schlesien); verheiratet mit Bruno Hurtig, gemeinsame Kinder Herbert, Lisa und Paula; Deportation am 4. März 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[291]
Bekannt durch die Angaben in der zentralen Datenbank von Yad Vashem ist, dass die Tochter Lisa den Holocaust überlebt hatte.
Herbert Hurtig
(1924–1943)
Immanuelkirchstraße 26 15. Nov. 2016 Herbert Hurtig, geboren am 22. April 1924 in Berlin, Sohn von Bruno und Else Hurtig; Deportation, zusammen mit der Schwester Paula, am 1. März 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz, drei Tage vor der Deportation der Eltern;[292] verstarb ebenda am 5. Mai 1943[293]
Paula Hurtig
(1921–1943)
Immanuelkirchstraße 26 15. Nov. 2016 Paula Hurtig, geboren am 11. Juli 1921 in Berlin, Tochter von Bruno und Else Hurtig; bei der Volkszählung 1939 ist sie sowohl unter der Anschrift ihres Elternhauses als auch in der Brunnenstraße 41 mit dem Zusatz Altersheim aufgeführt; dort betrieb ein jüdischer Frauenverein das nach seiner Gründerin benannte Minna-Schwarz-Heim;[294] Deportation, zusammen mit dem Bruder Herbert, am 1. März 1943 von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz, drei Tage vor der Deportation der Eltern[295][296]
Harry Hüttel
(1897–1950)
Rykestraße 22 Welt-Icon 30. März 2013 Harry Gustav Paul Hütte, geboren am 17. August 1897 in Berlin, Sohn von Oskar und Agnes Anna Gertrud Hüttel, geb. Richter; verheiratet mit Irma Maerker, von Beruf Maler; Widerstandskämpfer, Politischer Leiter der Roten Hilfe, später Politischer Instrukteur der KPD in Prenzlauer Berg, Weißensee und Friedrichshain; am 3. März 1936 auf offener Straße verhaftet, kam zunächst in das Zuchthaus Brandenburg, später Sachsenhausen und wurde am 5. Mai 1945 „schwer krank“[297] aus dem Konzentrationslager Mauthausen befreit; starb 1950.
Seine Frau konnte nach der Verhaftung die Arbeit ihres Mannes fortsetzen.
Lotte Ibermann
(1922–?)
Fehrbelliner Straße 86 Welt-Icon 1. Juli 2010 Schneiderin,[298] geboren am 9. Februar 1922 in Berlin, Tochter von Taube Ibermann; hatte zwei Schwestern (Sonja und Ursula), die den Holocaust überlebt haben; Deportation von Berlin ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) am 29. Oktober 1941;
Verlegung wurde finanziert durch die frühere Lehrerin Melitta Rheinheimer[299]
Taube Ibermann
(1891–?)
Fehrbelliner Straße 86 Welt-Icon 1. Juli 2010 geborene Rösler; geboren am 24. November 1891 in Dombrowa (polnisch Dąbrowa Górnicza), Mutter von drei Kindern (Lotte, Sonja und Ursula), Witwe[300] und von Beruf Schneiderin; Deportation zusammen mit der Tochter Lotte von Berlin ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) am 29. Oktober 1941;
Verlegung wurde finanziert durch die frühere Lehrerin Melitta Rheinheimer; die Töchter Sonja und Ursula überlebten den Holocaust in England; in der zentralen Datenbank von Yad Vashem geben beide Töchter den Namen ihrer Mutter mit Toni und den des Vaters mit Leo an[301]
Ignatz Jacob Isak Schwedter Straße 22 29. Okt. 2018
Netty Isak Schwedter Straße 22 29. Okt. 2018
Sigfried Isak Schwedter Straße 22 29. Okt. 2018
Adolf Jacks
(1895–?)
Otto-Braun-Straße 87
früher Neue Königstraße 4
Welt-Icon 27. Apr. 2012 geboren am 28. September 1895 in Berlin, verheiratet mit Rahel Seelig, zwei gemeinsame Kinder (Egon und Wilhelm), von Beruf Lagerverwalter;[302] Deportation von Berlin nach Auschwitz am 2. März 1943, ebenda ermordet
Egon Jacks
(1923–1942)
Otto-Braun-Straße 87
früher Neue Königstraße 4
Welt-Icon 27. Apr. 2012 geboren am 5. Oktober 1923 in Hohen Neuendorf, Sohn von Adolf und Rahel Jacks, von Beruf Arbeiter; nach der Festnahme wegen Verstoßes gegen den § 175 am 28. Juli 1942 bekam Jacks als Jude kein Gerichtsurteil[303] und wurde am 15. August 1942 von Berlin nach Riga deportiert und ebenda am 18. August 1942 ermordet
Rahel Editha Jacks
(1898–?)
Otto-Braun-Straße 87
früher Neue Königstraße 4
Welt-Icon 27. Apr. 2012 geborene Seelig; geboren am 14. Oktober 1898 in Glowitz (polnisch Główczyce), verheiratet mit Adolf Jacks, zwei gemeinsame Kinder (Egon und Wilhelm); Deportation am 2. März 1943 von Berlin nach Auschwitz
Wilhelm Jacks
(* 1925)
Otto-Braun-Straße 87
früher Neue Königstraße 4
Welt-Icon 27. Apr. 2012 geboren am 22. März 1925 in Hohen Neuendorf,[304] Sohn von Adolf und Rahel Jacks; wurde am 1. März 1943 mit dem 31. Osttransport von Berlin nach Auschwitz deportiert[305] und überlebte
Hildegard Jacob
(1913–1943)
Bernhard-Lichtenberg-Straße 2
früher Rastenburger Straße 2
Welt-Icon 16. Okt. 2014 Hildegard Kohls, geboren am 20. Mai 1913 in Berlin; verheiratet mit Paul Jacob; Deportation am 1. März 1943 mit dem 31. Osttransport[306] von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[307]
In der Deportationsliste wird als letzte Adresse Jostystraße 10 (heute u. a. Teil der Mollstraße) angegeben. 1937 ist im Berliner Adressbuch der Vertreter Max Kohls in der Rastenburger Straße 2 eingetragen.[308] Möglicherweise sind beide miteinander verwandt.
Paul Jacob
(1909–1943)
Bernhard-Lichtenberg-Straße 2
früher Rastenburger Straße 2
Welt-Icon 16. Okt. 2014 Paul Jacob, geboren am 25. Juni 1909 in Leipzig; verheiratet mit Hildegard Kohls; Deportation am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport[309] von Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz[310]
In der Deportationsliste wird als letzte Adresse Jostystraße 10 (heute u. a. Teil Mollstraße) angegeben. Zusätzlich vermerkt wurde, dass er bei dem Landwirt Selmar Neumann wohnte.[311]
Erich Jacobi
(1902–1943)
Marienburger Straße 48 Welt-Icon 8. oder 9. Juni 2009 geboren am 26. Dezember 1902 in Hannover, verheiratet mit Meta Plonski, gemeinsame Tochter Ruth; Deportation am 2. März 1943 von Berlin ins Vernichtungslager Auschwitz[312]
Meta Jacobi
(1907–1943)
Marienburger Straße 48 Welt-Icon 8. oder 9. Juni 2009 geborene Plonski; geboren am 24. Januar 1907 in Gollub (polnisch Golub-Dobrzyń), verheiratet mit Erich Jacobi, gemeinsame Tochter Ruth; Deportation am 1. März 1943 von Berlin ins Vernichtungslager Auschwitz zusammen mit der Tochter[313]

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