Johnny Herbert

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Johnny Herbert
Johnny Herbert 2014
Nation: Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Brasilien 1989
Letzter Start: Großer Preis von Malaysia 2000
Konstrukteure
1989 Benetton • 1989 Tyrrell • 1990–1994 Lotus • 1994 Ligier • 1994–1995 Benetton • 1996–1998 Sauber • 1999 Stewart • 2000 Jaguar
Statistik
WM-Bilanz: WM-Vierter (1995)
Starts Siege Poles SR
161 3
WM-Punkte: 98
Podestplätze: 7
Führungsrunden: 44 über 226,9 km

John Paul „Johnny“ Herbert (* 25. Juni 1964 in Romford) ist ein ehemaliger britischer Automobilrennfahrer. Er startete zwischen 1989 und 2000 in der Formel 1 und gewann drei Grand-Prix-Rennen. Außerdem gewann er das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1991 und das 12-Stunden-Rennen von Sebring 2002.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herbert auf dem Weg zu seinem ersten GP-Sieg am 14. Juli 1995 in Silverstone im Benetton B195
Herbert im Audi R8, Le Mans 2004

Herbert begann seine Motorsportkarriere 1983 in der Formel Ford, wo er 1985 das traditionsreiche Formel-Ford-Festival in Brands Hatch für sich entschied. 1987 gewann er die Britische Formel-3-Meisterschaft, 1988 trat er in der Formel 3000 an. Dort brach er sich bei einem schweren Unfall in Brands Hatch die Füße mehrfach und konnte die Meisterschaft nicht zu Ende fahren. Für 1989 hatte er bereits vor dem Unfall einen Formel-1-Vertrag bei Benetton unterzeichnet.

Trotz schwieriger Genesung trat Herbert 1989 in Rio de Janeiro zu seinem Debüt in der Formel 1 an und wurde als Vierter abgewunken. Aufgrund seiner Verletzungen vermochte Herbert jedoch nicht hart genug zu bremsen, wodurch seine Leistungen auf manchen Rennstrecken zurückfielen. So wurde er nach dem sechsten Saisonrennen bei Benetton durch den Italiener Emanuele Pirro ersetzt.

1990 musste Herbert für ein Jahr in die Formel 3000 zurückkehren, weil er sich noch nicht gänzlich von dem schweren Unfall in Brands Hatch 1988 erholt hatte. 1991 ersetzte er zunächst für einige Rennen Julian Bailey bei Lotus, wurde jedoch zwischenzeitlich gegen den Deutschen Michael Bartels ausgetauscht. Als dieser sich jedoch für kein einziges Rennen qualifizieren konnte, kehrte Herbert ins Team zurück und wurde vom englischen Traditionsrennstall von 1992 bis 1994 neben Mika Häkkinen als Stammfahrer verpflichtet. Zwischenzeitlich nahm Herbert auch am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil (1991 auf Mazda) und konnte dieses zusammen mit dem Belgier Bertrand Gachot und dem Deutschen Volker Weidler gewinnen.

Herbert nahm in der Formel 1 an 161 Rennen teil, von denen er drei gewinnen konnte. 1995 wurde er mit Benetton-Renault nach Siegen in Silverstone und Monza WM-Vierter. Seinen dritten Sieg fuhr Herbert 1999 für das Stewart-Team beim Chaos-Rennen auf dem Nürburgring ein. Zum Saisonende 2000 beendete der Brite seine aktive Formel-1-Karriere vorübergehend, kehrte aber 2001 nochmal als Testfahrer für Arrows zurück.

Während der Saison 2005 wurde er vom Team Jordan als Teammanager mit Schwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit verpflichtet. Diese Funktion behielt Herbert auch nach dem Verkauf des Teams und der Umbenennung in Midland F1 bzw. Spyker F1. Nach dem abermaligen Verkauf an den indischen Investor Vijay Mallya (das Team trat fortan unter dem Namen Force India an) wurde Herberts Vertrag nicht verlängert.

Im Jahre 2007 war er an der Gründung einer neuen Rennserie im nahen Osten, der Speedcar Series, beteiligt, und nahm auch an der ersten Saison, der Speedcar-Series-Saison 2007/08, als Fahrer teil. 2009 startete Herbert in der britischen Tourenwagenserie BTCC. 2010 startete er in der italienischen Superstars-Serie. 2011 nahm er am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit einem VW Golf24 teil.[1]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grand-Prix-Siege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtübersicht Formel 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Runden
Punkte WM-Pos.
1989 Benetton Benetton B188 Ford Cosworth DFR 3.5 V8 5 5 14.
Tyrrell Tyrrell 018 Ford Cosworth DFR 3.5 V8 1
1990 Lotus Lotus 102 Lamborghini 3.5 V12 2
1991 Lotus Lotus 102B Judd 3.5 V8 7 27.
1992 Lotus Lotus 102D / Lotus 107 Ford HB 3.5 V8 16 2 15.
1993 Lotus Lotus 107B Ford 3.5 V8 16 11 9.
1994 Lotus Lotus 107C / Lotus 109 Mugen-Honda 3.5 V10 13 26.
Ligier Ligier JS39B Renault 3.5 V10 1
Benetton Benetton B194 Ford Zetec-R 3.5 V8 2
1995 Benetton Benetton B195 Renault 3.0 V10 17 2 1 1 45 4.
1996 Sauber Sauber C15 Ford Zetec-R 3.0 V10 16 1 4 14.
1997 Sauber Sauber C16 Petronas 3.0 V10 17 1 15 10.
1998 Sauber Sauber C17 Petronas 3.0 V10 16 1 15.
1999 Stewart Stewart SF3 Ford Cosworth 3.0 V10 15 1 15 8.
2000 Jaguar Jaguar R1 Ford Cosworth 3.0 V10 17 17.
Gesamt 161 3 1 3 98

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1990 JapanJapan Mazdaspeed Co. Ltd. Mazda 787 Belgien Bertrand Gachot Deutschland Volker Weidler Ausfall Motorschaden
1991 JapanJapan Mazdaspeed Co. Ltd. Mazda 787B Belgien Bertrand Gachot Deutschland Volker Weidler Gesamtsieg
1992 JapanJapan Mazdaspeed Co. Ltd. Mazda MXR-01 Belgien Bertrand Gachot Deutschland Volker Weidler Brasilien Maurizio Sandro Sala Rang 4
2001 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Champion Racing Audi R8 Belgien Didier Theys Deutschland Ralf Kelleners Ausfall Motorschaden
2002 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Audi Sport North America Audi R8 ItalienItalien Rinaldo Capello ItalienItalien Christian Pescatori Rang 2
2003 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Bentley Bentley Speed 8 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mark Blundell AustralienAustralien David Brabham Rang 2
2004 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Audi Sport UK Team Veloqx Audi R8 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jamie Davies Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Guy Smith Rang 2
2007 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin Racing Aston Martin DBR9 NiederlandeNiederlande Peter Kox Tschechien Tomáš Enge Rang 9

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2002 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Audi Sport North America Audi R8 ItalienItalien Rinaldo Capello ItalienItalien Christian Pescatori Gesamtsieg
2003 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Bentley Bentley Speed 8 AustralienAustralien David Brabham Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mark Blundell Rang 3
2004 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Audi Sport UK Team Veloqx Audi R8 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Guy Smith Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jamie Davies Rang 3

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
1988 ADA Engineering ADA03 Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
DNF
1991 Mazdaspeed Mazda 787B Japan SUZ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Frankreich MAG Mexiko MEX Japan AUT
1
1992 Mazdaspeed Mazda MXR-01 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich DON Japan SUZ Frankreich MAG
2 4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johnny Herbert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 39. ADAC Zurich 24h-Rennen 23. – 26. Juni 2011. Vorläufige Teilnehmerliste. Stand: 24. Mai 2011. (Memento vom 2. September 2011 im Internet Archive)