Jamienko

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Jamienko (deutsch Königsgnade) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Tuczno (Tütz) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, etwa 19 Kilometer westlich von Deutsch Krone (Wałcz), zehn Kilometer südöstlich von Märkisch Friedland (Mirosławiec) und 2½ Kilometer nordöstlich von Marzdorf (Marcinkowice).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens, mit der die Wiedervereinigung Preußens einherging, kam die Region 1772 an Preußen zurück.

Im Jahr 1818 war Königsgnade noch ein abgelegener Ortsteil des Dorfs Brunk und keine selbständige Landgemeinde.

Um 1930 hatte die Gemeinde Königsgnade eine 8,5 km² große Gemarkungsfläche, und auf dem Gemeindegebiet, auf dem Königsgnade der einzige Wohnplatz war, standen 58 bewohnte Wohnhäuser.[1]

Im Jahr 1945 gehörte das Dorf Königsgnade zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Königsgnade war dem Amtsbezirk Marzdorf zugeordnet.

Im Februar 1945 wurde Königsgnade von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Königsgnade wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Jamienko“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Königsgnade vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1818 Abbau von Brunk[2]
1840 207 Dorf mit 30 Häusern[3]
1852 275 [4]
1864 356 darunter 19 Evangelische und 337 Katholiken[5]
1910 344 am 1. Dezember, sämtlich Katholische[6]
1925 327 darunter eine evangelische Person und 326 Katholiken[1]
1933 332 [7]
1939 304 [7]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Tütz.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Königsgnade, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Königsgnade (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Die Gemeinde Königsgnade im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  2. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 367, Ziffer 3471 (Google Books).
  3. Eugen Hugo Theodor Huhn: Topographisch-statistisch-historisches Lexikon von Deutschland, Band 3, Bibliographisches Institut, Hildburghausen 1846, S. 728, rechte Spalte (Google Books).
  4. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 301 (Google Books).
  5. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 60–61, Ziffer 128 (Google Books).
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 47 (Google Books).
  7. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472 (Google Books).

Koordinaten: 53° 17′ N, 16° 12′ O