Bronikowo (Mirosławiec)

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Bronikowo (deutsch Brunk) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Mirosławiec (Märkisch Friedland) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, etwa 21 Kilometer westnordwestlich von Deutsch Krone (Wałcz), acht Kilometer südöstlich von Märkisch Friedland (Mirosławiec) und vier Kilometer nördlich von Marzdorf (Marcinkowice).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche, bis 1945 Gotteshaus der katholischen Gemeinde Brunk
Häuser beim Dorfzentrum (September 2017)

Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens kam das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone zurück an Preußen.

Das Dorf gehörte einst zur Herrschaft Tütz. Ältere Ortsbezeichnungen sind Brunkowo (1337) und Bronikowo (1736), neupolnisch Brynki. 1337 hatte das Dorf 64 Hufen und lag verödet. 1736 war hier ein Vorwerk, auf dem ein Blockhaus und ein wüstes Malzhaus standen. Daneben wohnten ein Schulze, ein Erbzinsbauer, zehn Dienstbauern, vier Eigenkätner, ein Erbzinsschankwirt, ein Schmied, ein Schäfer und ein Hirte.[1]

Um 1930 hatte die Gemeinde Brunk eine 8,8 km² große Gemarkungsfläche, und auf dem Gemeindegebiet, in dem Brunk der einzige Wohnplatz war, standen 54 bewohnte Wohnhäuser.[2]

Im Jahr 1945 gehörte das Dorf Brunk zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Brunk war dem Amtsbezirk Marzdorf zugeordnet.

Im Februar 1945 wurde Brunk von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Brunk wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Bronikowo“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Brunk vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Dorf und Vorwerk mit einer katholischen Kirche, zur Gutsherrschaft Marzdorf gehörig, 22 Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt, Kreis Krone[3]
1818 126 adliges Dorf, zu Marzdorf gehörig[4]
1864 332 davon 37 Evangelische und 295 Katholiken[5]
1910 308 am 1. Dezember, darunter sieben Evangelische und 301 Katholiken[6]
1925 321 darunter 23 Evangelische und 298 Katholiken[2]
1933 294 [7]
1939 281 [7]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum evangelischen Kirchspiel Märkisch Friedland und besuchten die evangelische Filialkirche in Henkendorf.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brunk, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Brunk (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 235 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 466–467 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bronikowo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 235 (Google Books).
  2. a b Die Gemeinde Brunk im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 27 (Google Books).
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 189, Ziffer 5297 (Google Books).
  5. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 54–55, Ziffer 23 (Google Books).
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 16 (Google Books).
  7. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 466 (Google Books).

Koordinaten: 53° 18′ N, 16° 11′ O