Hans Tauchert

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Hans Tauchert
Personalia
Geburtstag 5. März 1904
Geburtsort Boizenburg/ElbeDeutsches Kaiserreich
Sterbedatum 24. Juni 1958
Sterbeort DortmundDeutschland
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
SV 01 Gotha
Union 92 Berlin
Tennis Borussia Berlin
Stationen als Trainer
Jahre Station
1928–1930 1. FC Nürnberg
1930–1933 SV Waldhof Mannheim
1933–1934 FC Bayern München
1934–1937 SV Waldhof Mannheim
1937 (...) Gau Mitte
1944 LSV Berlin
1945–1949 Hamburger SV
1948 Holstein Kiel
1949–1952 VfB Mühlburg
1952–1954 Holstein Kiel
1954–1956 1. FC Saarbrücken
1956–1957 Viktoria Aschaffenburg
1957–1958 Borussia Dortmund
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Hans Tauchert (* 5. März 1904 in Boizenburg/Elbe; † 24. Juni 1958 in Dortmund) war ein deutscher Fußballspieler und -trainer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler war er beim SV 01 Gotha, bei Union 92 Berlin und Tennis Borussia Berlin aktiv. Schon in jungen Jahren war er Trainer beim 1. FC Nürnberg.

Von 1930 bis 1937 trainierte Tauchert den SV Waldhof Mannheim, unterbrochen von der Saison 1933/34, als er für den FC Bayern München tätig war. Bei den Waldhöfern war er für alle Mannschaften zuständig, einschließlich der Jugend und sogar der Handballmannschaft, mit der er 1933 Deutscher Meister wurde. Mit den Fußballern gelangen ihm im Rheinbezirk bzw. in der Gauliga Baden sechs Meisterschaften, die zu den anschließenden Spielen um die deutsche Meisterschaft führten und einmal wurde im Tschammerpokal das Halbfinale erreicht.

An der Deutschen Hochschule für Leibesübungen in Berlin war Tauchert der erste Absolvent im Sonderfach Fußball unter Otto Nerz. In den Jahren nach Waldhof war er als Gausportlehrer in Thüringen und Sachsen-Anhalt tätig und trainierte interimsweise auch den 1. SV Jena. 1944 trainierte er bis zu dessen Auflösung den LSV Berlin.[1]

1948 übernahm Hans Tauchert zusätzlich zu seinem Traineramt beim Hamburger SV für elf Spieltage das des Ligakonkurrenten Holstein Kiel in der Oberliga Nord, so dass es zu dem Kuriosum kam, dass im April 1948 Tauchert bei einem Spiel Trainer beider gegnerischer Mannschaften war.

In der Saison 1954/55 erreichte die Mannschaft des 1. FC Saarbrücken von Trainer Hans Tauchert in der Oberliga Südwest den dritten Platz. Damit wurde zwar die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft um eine Platzierung verpasst, allerdings durften die Saarbrücker als bester Saarverein am neu geschaffenen Europapokal der Landesmeister teilnehmen. Als Vertreter des seinerzeit noch eigenständigen Saarländischen Fußball-Verbandes bekam man in der ersten Runde gleich einen der renommiertesten europäischen Vereine zugelost, den AC Mailand. So lief man also am 1. November als klarer Außenseiter ins San Siro Stadion ein, doch dem FC gelang die Sensation und gewann mit 4:3. Das Rückspiel am 23. November 1955 in Saarbrücken gewann Mailand dann mit 4:1 und Saarbrücken schied aus dem Wettbewerb aus.

In der Saison 1957/58, Tauchert hatte als Nachfolger von Helmut Schneider den Deutschen Meister der Jahre 1956 und 1957, Borussia Dortmund, übernommen, trat er wiederum im Europapokal der Landesmeister an. Für den Einzug in das Viertelfinale war gegen den rumänischen Vertreter CCA Bukarest am 29. Dezember 1957 in Bologna ein Entscheidungsspiel notwendig, das die Dortmunder mit 3:1 für sich entschieden. Anschließend scheiterte er wieder am AC Mailand. In Dortmund wurde gegen Cesare Maldini und Nils Liedholm ein 1:1-Remis erzielt, doch das Rückspiel am 26. März 1958 in Mailand wurde mit 1:4 verloren.

Hans Tauchert verstarb völlig unerwartet am 24. Juni 1958 im Alter von 54 Jahren an einem Herzinfarkt. Sein Nachfolger wurde der Österreicher Max Merkel, der zuletzt Rapid Wien trainiert hatte.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball. Das Lexikon, S. 638.
  • Gerhard Zeilinger: Mannheim, die etwas andere Bundesliga-Stadt: 1970 bis 1997. Mannheim 1997, ISBN 3-929295-29-6, S. 174.

Einzelverweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kicker vom 26. September 1944, S. 7, und vorher