Egon Coordes

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Egon Coordes
Personalia
Geburtstag 13. Juli 1944
Geburtsort WesermündeDeutschland
Position Abwehr
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
Leher Turnerschaft
1967–1969 TuS Bremerhaven 93 58 (11)
1969–1971 Werder Bremen 50 0(1)
1971–1976 VfB Stuttgart 107 0(8)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1976–1977 TuS Bremerhaven 93
1977–1982 OSC Bremerhaven
1984–1986 FC Bayern München (Co-Trainer)
1986–1987 VfB Stuttgart
1988–1991 FC Bayern München (Co-Trainer)
1992 Hamburger SV
1993–1994 Al-Ahli
1994–1995 FK Austria Wien
1995–1996 Hannover 96
1998–1999 FC Luzern
1999 Iran U23
2001–2002 Al-Khaleej
2002–2003 FC Gatt
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Egon Coordes (* 13. Juli 1944 in Wesermünde, heute Bremerhaven) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer.

Spielerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Egon Coordes begann seine Karriere als Spieler bei der Leher Turnerschaft. 1969 wechselte der damalige Polizeischüler, dessen Vater Alfred Einsatzleiter bei der Polizei in Bremerhaven war und 1967 wenige Tage vor seinem ersten Einsatz in der 1. Mannschaft des TuS Bremerhaven 93 plötzlich verstarb,[1] aus der zweitklassigen Regionalliga zum SV Werder Bremen.

Bei dem Bundesligisten gelangte er nach einer Verletzung des rechten Verteidigers Josef Piontek in die erste Mannschaft und spielte dort auf der linken Abwehrseite, nachdem Horst-Dieter Höttges als Piontek-Vertreter von seiner dortigen Position auf die rechte Seite gewechselt war. In Bremen absolvierte er 50 Pflichtspiele und erzielte dabei ein Tor. 1971 unterschrieb er einen Vertrag beim VfB Stuttgart. Als Stuttgart am Ende der Saison 1975/76 in die 2. Bundesliga abstieg, erklärte Coordes mit 31 Jahren seinen Rücktritt als Fußballspieler. Insgesamt absolvierte er 157 Bundesligaspiele.

Trainerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Trainerkarriere begann Coordes bei seinem früheren Klub TuS Bremerhaven 93, mit dem er 1976/77 Meister der Oberliga Nord wurde, in die 2. Bundesliga aufstieg und den er fortan als Fusionsverein OSC Bremerhaven coachte. In Bremerhaven betrieb Coordes nach seiner Spielerlaufbahn auch ein Sportgeschäft und eine Bowlingbahn. Nach seinem Engagement dort war er Assistenztrainer an der Seite Udo Latteks bei Bayern München und trainierte in der Saison 1986/87 den VfB Stuttgart. Dort lieferte er sich eine Fehde mit der Lokalpresse, die dazu beitrug, dass er den Verein nach nur einer Saison wieder verließ.[2] 1988 kehrte er als Assistenztrainer in der ersten Amtszeit von Jupp Heynckes zum FC Bayern zurück. Diese Position hatte er bis Oktober 1991 inne, als er infolge der für ihn nicht nachvollziehbaren Entlassung von Heynckes seine Anstellung selbst kündigte. Am 12. März 1992 übernahm er den Hamburger SV als Cheftrainer. Nach nur einem halben Jahr, in dem drei Siege, acht Remis und acht Niederlagen für seine Mannschaft zu Buche standen, wurde er am 21. September 1992 entlassen. Der Entlassung ging Coordes’ Forderung an den HSV-Manager Heribert Bruchhagen voraus, die fünf Spieler Thomas von Heesen, Harald Spörl, Frank Rohde, Jörg Bode und Carsten Kober nach einem Disco-Besuch zu suspendieren. Eine anschließend von der Vereinsführung veranlasste Abstimmung der Mannschaft über ihren Trainer fiel jedoch mit 14:3 gegen Coordes aus, was das Ende seiner Hamburger Zeit zur Folge hatte.[3]

In den folgenden Jahren trainierte er mehrere Vereine, u. a. FK Austria Wien und die Olympiaauswahl des Iran. Sein späterer Arbeitgeber Hannover 96 stieg mit Coordes das erste Mal in der Vereinsgeschichte in die Drittklassigkeit ab.

Später wirkte Coordes als Chefanalytiker des FC Bayern München, war aber für die Saison 2011/12 im Trainerstab von Jupp Heynckes als Spielbeobachter vorgesehen.[4] Ende 2012 wurde Coordes in den Trainerstab der Basketballabteilung des FCB berufen und war dort vor allem für die Fitness der Spieler zuständig.[5]

Der passionierte Tennisspieler lebt seit den 2000er Jahren mit seiner Familie in Memmingen, dem Geburtsort seiner Frau.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dominik Prähofer: Der Unterschätzte. In: kicker Sportmagazin. 9. Februar 2017, S. 52 (Regionalausgabe Bayern).
  2. „Blanker Haß“. In: Der Spiegel. 15. Juni 1987, abgerufen am 4. Mai 2022.
  3. Alex Raack: Die fünf kuriosesten Trainerentlassungen beim HSV: Schachmatt. In: 11 Freunde. 20. September 2011, archiviert vom Original am 15. Juni 2013; abgerufen am 4. Mai 2022.
  4. Coordes soll Spielebeobachter werden. In: tz.de. 26. April 2011, abgerufen am 4. Mai 2022.
  5. Coordes soll die Roten Riesen fit machen. In: tz.de. 4. Dezember 2012, abgerufen am 4. Mai 2022.