Hans Heuser (Architekt)

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Hans Heuser (* 22. August 1904 in Düsseldorf; † 3. September 1953 ebenda[1][2]) war ein deutscher Architekt.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heuser war Autodidakt[3] und absolvierte seine Ausbildung bei den Architekten Tietmann & Haake in Düsseldorf. Er besuchte außerdem die Kunstgewerbeschule Düsseldorf. Studienreisen führten ihn nach Holland, Belgien, Schweden, Frankreich, Spanien, Italien, England und Irland.

Ab 1933[3] arbeitete Heuser in Düsseldorf als freier Architekt und es begannen eine Zusammenarbeit mit Helmut Hentrich. 1935[4] bildete er mit Hentrich die Architektengemeinschaft Hentrich & Heuser, die sich an bedeutenden Wettbewerben im Deutschen Reich beteiligte. 1938 erhielt Heuser einen Ruf an die Akademie für Städtebau und Landesplanung.[3] 1943 wurden Hentrich & Heuser von Albert Speer mit Planung und Bauleitung von massiven Unterkünften für Rüstungsarbeiter im Ruhrgebiet beauftragt.[5] 1944 beauftragte der Arbeitsstab für den Wiederaufbau bombenzerstörter Städte Hentrich & Heuser mit dem Wiederaufbau Krefelds,[6][7] das durch einen schweren Luftangriff der Royal Air Force in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1943 in Schutt und Asche gelegt worden war. Hans Heuser stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[8]

Als gut eingeführtes Architekturbüro gelang es Hentrich & Heuser nach dem Zweiten Weltkrieg nahtlos, bedeutende Planungs- und Bauaufträge in Düsseldorf und Umgebung zu übernehmen. Dabei halfen gute, seit Langem bestehende Beziehungen zu Friedrich Tamms und Hanns Dustmann. Im Rahmen des Düsseldorfer Architektenstreits gehörten Hentrich & Heuser zu den Büros und Planern, deren Zusammenarbeit mit Friedrich Tamms vom oppositionellen „Architektenring Düsseldorf“ kritisiert wurde.[9]

Hans Heuster starb 1953 im Alter von 49 Jahren. Sein Partner Helmut Hentrich führte das Architekturbüro fortan mit Hubert Petschnigg fort, als Nachfolgeinstitution HPP Architekten besteht es bis heute.[4]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1948 heiratete Hans Heuser Maria Magdalena Feldmann.[10]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Größtentreils zusammen mit Helmut Hentrich)

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Georg Winter [Vorw., Mitarb.]: Düsseldorfer Architekten. Ausstellung Düsseldorfer Architekten: Dr. Beucker, Dr. Hentrich & Hans Heuser, Hans Junghanns, Hanns Leisten & Hans Rouette, Ph. W. Stang, Heinz Thoma, Roland Weber, F. G. Winter. Kunsthalle Düsseldorf 9. Mai – 10. Juni 1948. Schwann (Druck), Düsseldorf 1948, S. 12–15.
  • Guido Harbers: Neue Wohnhäuser aus dem Rheinland. Architekten Dr. Helmut Hentrich und Hanns [sic] Heuser. In: Der Baumeister. Jg. 37, Heft 6, 1939, S. 173–183 (Digitalisat auf delibra.bg.polsl.pl [PDF; abgerufen am 14. April 2023]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hans Heuser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Standesamt Düsseldorf-Mitte 1829/1953
  2. Die Kunst und das schöne Heim. Thiemig Verlag, München 1954, Band 54, S. 26
  3. a b c Architekten (Heuser, Hans). In: Die Ausstellung Schaffendes Volk, Düsseldorf 1937 (schaffendesvolk1937.de). Abgerufen am 14. April 2023.
  4. a b Unsere Geschichte. In: hpp.com. HPP Architekten GmbH, Düsseldorf, abgerufen am 14. April 2023.
  5. Baubevollmächtigter des Reichsministeriums Speer an Helmut Hentrich und Hans Heuser. In: deutsche-digitale-bibliothek.de. Abgerufen am 15. April 2023 (Konvolut im Archiv der Akademie der Künste, Korrespondenz 3. Juni - 18. Oktober 1943).
  6. Werner Durth: Deutsche Architekten. Biographische Verflechtungen 1900–1970. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1992, ISBN 3-528-28705-5, S. 274, 277 ff., 316
  7. Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion, Arbeitsstab Wiederaufbauplanung zerstörter Städte, an Helmut Hentrich und Hans Heuser. In: deutsche-digitale-bibliothek.de. Abgerufen am 15. April 2023 (Konvolut im Archiv der Akademie der Künste, betrifft Korrespondenz 14. September 1944 - 24. Januar 1945).
  8. Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten. Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Arndt, Kiel 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 161.
  9. Werner Durth, S. 369
  10. Standesamt Drolshagen 29/1948
  11. Guido Harbers: Neue Wohnhäuser aus dem Rheinland. Architekten Dr. Helmut Hentrich und Hanns [sic] Heuser. In: Der Baumeister, Jg. 37, 1939, Heft 6, S. 173-183, hier S. 174 ff. (mit Plänen und Fotos).
  12. Haus Schmitz-Egelhoff. In: bildindex.de. Abgerufen am 15. April 2023.
  13. Guido Harbers: Neue Wohnhäuser aus dem Rheinland. Architekten Dr. Helmut Hentrich und Hanns [sic] Heuser. In: Der Baumeister, Jg. 37, 1939, Heft 6, S. 173-183, hier S. 176 f. (mit Plänen und Fotos).
  14. Eigenheime am Gallberg. Bergische Landstrasse Düsseldorf. In: deutsche-digitale-bibliothek.de. Abgerufen am 15. April 2023.
  15. Guido Harbers: Neue Wohnhäuser aus dem Rheinland. Architekten Dr. Helmut Hentrich und Hanns [sic] Heuser. In: Der Baumeister, Jg. 37, 1939, Heft 6, S. 173-183, hier S. 178 f. (mit Plänen und Fotos).
  16. Guido Harbers: Neue Wohnhäuser aus dem Rheinland. Architekten Dr. Helmut Hentrich und Hanns [sic] Heuser. In: Der Baumeister, Jg. 37, 1939, Heft 6, S. 173-183, hier S. 180 f. (mit Plänen und Fotos).
  17. Guido Harbers: Neue Wohnhäuser aus dem Rheinland. Architekten Dr. Helmut Hentrich und Hanns [sic] Heuser. In: Der Baumeister, Jg. 37, 1939, Heft 6, S. 173–183, hier S. 173, 182 f. (mit Plänen und Fotos).
  18. Ehemaliges Heim der Hitlerjugend. In: bildindex.de. Abgerufen am 15. April 2023.