Walek Neumann

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Walek Neumann

Walek Neumann[1], (* 23. April 1940 in Friedland im Isergebirge, Reichsgau Sudetenland) ist ein deutscher Freilichtmaler und Holzschneider.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walek Neumann legte 1958 in Halle an der Saale das Abitur ab und besuchte den Malzirkel des Halleschen Malers Werner Rataiczyk. Danach leistete er freiwillig Dienst bei der Nationalen Volksarmee, was üblich war, um einen Studienplatz zu erhalten. Von 1960 bis 1965 studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Harry Blume, Gerhard Kurt Müller, Wolfgang Mattheuer und Karl Krug. Nach Abschluss des Studiums 1965 arbeitete er freiberuflich einige Jahre als Porträtmaler, später ausschließlich als Freilichtmaler. Von 1971 bis 1989 entstanden Holzschnitte.

Neumann war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR.

1992 zog er nach Isny im Allgäu. Im Jahr 2007 löste Walek Neumann sein Atelier auf und zog nach Leipzig. Seither ist er schriftstellerisch tätig und belegte in ausgeschriebenen Wettbewerben 2012[2], 2014[3] und 2018[4] jeweils den 1. Preis.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walek Neumann an der weißen Wittig

Von 1962 bis 2007 arbeitete er als Freilichtmaler. Alle Landschaften entstanden vor der Natur. Er malte mit Öl auf Leinwand oder Hartfaser. 1989 kamen Aquarell und Gouachenfarben in Mischtechnik hinzu. Seine bevorzugten Motive sind Garten-, Moor- und Uferlandschaften. Mit dem Bild Frühling am Posthornsee nahm er 1977 an der 8. Kunstausstellung der DDR teil.

Von 1972 bis 1990 entstanden etwa 50 Holzschnitte. Charakteristisch für seine filigrane Riss- und Schneidarbeit ist die Einbeziehung der Maserung. Nach dem Tod des Vaters führte ein Ostseeurlaub mit Malerfreund Michael Morgner 1971 zur Entstehung der Holzschnittmappe Strand 71. Walek Neumann arbeitete vorrangig zu lyrischen Texten, wie Gedichten von Johann Wolfgang von Goethe, Gotthold Ephraim Lessing, Sergej Jessenin, Heinz Czechowski, Joachim Rähmer (* 1933) und Jörg Kowalski (* 1952). In Einzelblättern und Blattfolgen reflektiert er auch Eindrücke auf Malreisen und existenzielle Erlebnisse. Seine Blätter befinden sich in überregionalen Mappenwerken wie Für Johannes R. Becher (1980), Prometheus 82 (1982), Nachdenken über Carl von Ossietzky (1989) und Aspekte II (1987), sowie in mehreren regionalen Grafikmappen. Sie sind im Besitz von Artotheken und Museen, z. B. Artothek Halle Saale, Museum Schloss Moritzburg Zeitz und Museum Schloss Bernburg.

Ausstellungen (unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungsbeteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roland Rittig et al.: Prometheus 1982 – unbeliebte Kunst aus der DDR, Stekovics, Halle, Zürich 1995, ISBN 978-3-929330-48-9
  • Hans-Georg Sehrt, Walek Neumann: Uferlandschaften – Malerei, Aquarellgouachen, Grafik. Halle/Saale, 2005, 48 S., 25 Abb. hrsg. vom Hallescher Kunstverein: Katalog 81 zur Ausstellung vom 19. März–17. April 2005 im Opernhaus Halle
  • Neumann, Walter (Walek). In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 664
  • Schmidt-Rottluff: Kunstpreis 2018, Michael Morgner, Festschrift, ISBN 978-3-9810-0408-3
  • Matthias Flügge (Hrsg.) Mit meinen Freunden – Peter Schnürpel zum 75. Geburtstag Katalog, ISBN 978-3-86104-131-3
  • Galerie Berlin des Staatlichen Kunsthandels der DDR: 100 ausgewählte Grafiken Kataloge 1986, 1987, 1989, 1990

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter (Walek) Neumann, Bildatlas DDR Kunst, abgerufen am 18. Dezember 2021
  2. Urkunde des Schreibwettbewerbes Ü70 im Jahr 2012. Stiftung Kreatives Alter, abgerufen am 16. Januar 2022.
  3. Urkunde des Schreibwettbewerbes Ü70 von 2014. Stiftung Kreatives Alter, abgerufen am 16. Januar 2022.
  4. Urkunde des Schreibwettbewerbes Ü70 im Jahr 2018. Stiftung Kreatives Alter, abgerufen am 16. Januar 2022.
  5. Zeitungsartikel. Mitteldeutsche Zeitung vom 30. Januar 1992 von Fred Reinke, abgerufen am 16. Januar 2022.
  6. Zeitungsartikel. I. Brunk Foto: Andi Ellinger, abgerufen am 16. Januar 2022.
  7. Zeitungsartikel. Schwäbische Zeitung vom 04.10.2004 von Helmut Voith, abgerufen am 16. Januar 2022.
  8. Einladung Kunstausstellung "Holzschnitte und Freilichtmalerei". Bundesverband der Sudetendeutschen Landsmannschaft e.V., abgerufen am 16. Januar 2022.
  9. Zeitungsartikel. Oderland Echo von Ines Rath Foto: Johann Müller, abgerufen am 16. Januar 2022.
  10. Ausstellungen bis 2020 – Rathausgalerie Grimma. Abgerufen am 16. Dezember 2021 (deutsch).
  11. 100 Ausgewählte Grafiken 1986; Seite 52 "Kapitulation: Der Großadmiral (Friedeburg)" Holzschnitt 1885 * 33 x 23 cm. Staatlicher Kunsthandel der DDR; Druckkombinat Berlin (204) Ag 119/193/86 3307, abgerufen am 16. Januar 2022.
  12. 100 Ausgewählte Grafiken 1987; Seite 58; Walek Neumann "Saalewehr" Holzschnitt 1987 34 x 38,5 cm. Staatlicher Kunsthandel der DDR; Druckkombinat Berlin, abgerufen am 16. Januar 2022.
  13. 100 Ausgewählte Grafiken 1989; Seite 58 "Carl von Ossietzky lebt!" Holzschnitt 1988 27,5 x 37,5 cm. Staatlicher Kunsthandel der DDR; Druckkombinat Berlin A327/89 3 5811, abgerufen am 16. Januar 2021.
  14. 100 Ausgewählte Grafiken1990; Seite 59 "Begegnung mit Sergej Jessenin" Holzschnitt 1989 20,3 x 21,3 cm. ART-UNION GmbH; Druckhaus Mitte GmbH 2155/90, abgerufen am 16. Januar 2022.
  15. 2. Preis - Künstlerischer Wettbewerb Grafik, Karikatur, Plakat 1986. Verband Bildender Künstler der DDR, abgerufen am 16. Januar 2022.
  16. Stadt Pfronten: Pfrontener Kunstpreis 1997 1. Platz. Abgerufen am 14. Februar 2022.
  17. Stadt Pfronten: Pfrontener Kunstpreis 1997. Abgerufen am 14. Februar 2022.
  18. Walek Neumann: Einladung zur Vernissage in der Akanthus Galerie. 8. August 2022, abgerufen am 8. August 2023 (deutsch).
  19. Walek Neumann: Einladung zur Vernissage im Morgner Archiv. 8. August 2023, abgerufen am 8. August 2023 (deutsch).