Viktor Staudt

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Viktor Staudt (* 7. März 1969 in Delft[1], Niederlande; † 8. September 2019 in Pianoro, Italien[2][3]) war ein niederländischer Jurist und Schriftsteller. Er war besonders aktiv in der Prävention von Suiziden, nachdem er 1999 durch einen versuchten Schienensuizid beide Beine verloren hatte.[4][5][6]

Staudt litt schon als Kind an Depressionen; nach dem Suizidversuch wurde eine Borderline-Störung diagnostiziert. Er studierte Jura und arbeitete bis zu seinem Suizidversuch zehn Jahre lang für eine Fluggesellschaft. Nach seiner Rehabilitation lebte er zunächst in Deutschland und in der Schweiz. Seit 2011 lebte er in Pianoro in der Nähe von Bologna in Italien.[3][5]

In seinem Buch Die Geschichte meines Selbstmords schrieb er über die Situation, die zu seinem Suizidversuch führte, wie auch über den Weg zurück ins Leben. Er referierte in zahlreichen Veranstaltungen und versuchte damit, suizidgefährdeten Menschen einen Ausweg aufzuzeigen.[7] Insbesondere wollte er den Papageno-Effekt nutzen, um weitere Suizide zu verhindern.[8] Er starb Anfang September 2019 im Alter von 50 Jahren durch Suizid.[3]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Geschichte meines Selbstmords und wie ich das Leben wiederfand. Übersetzt aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf. Droemer Knaur Verlag, München 2014, Taschenbuchausgabe 2015. ISBN 978-3-426-78784-7
  • Een leven op rolletjes. Met een lach en een traan onderweg in de rolstoel, Uitgeverij Meander, Rijswijk (NL) 2014. ISBN 978 90 5019 109 8

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DPG Media Privacy Gate. Abgerufen am 12. Januar 2021.
  2. Nachruf Viktor Staudt. 19. September 2019, abgerufen am 5. Oktober 2019.
  3. a b c Motivationstrainer nimmt sich das Leben: Mutmacher Viktor Staudt hat seinen Mut verloren. In: Aachener Zeitung. 12. September 2019, abgerufen am 12. September 2019.
  4. Claudia Becker: Viktor Staudt: Buch über gescheiterten Selbstmordversuch. In: DIE WELT. 10. September 2014 (welt.de).
  5. a b Waltraud Schwab: Folgen eines Suizid-Versuchs: In zu kleinen Schuhen stecken. In: taz.de. Abgerufen am 6. Mai 2020.
  6. Simone Höhn: Die Alternative zum Tod. Stuttgarter Zeitung, 25. Oktober 2014. Abgerufen am 12. Dezember 2018
  7. Anna Palm: Keine Beine, aber glücklich: Viktor Staudt: Sein Leben nach dem Selbstmord-Versuch. 22. September 2014, abgerufen am 12. Dezember 2018.
  8. Laura Höflinger: An einem Nachmittag im Herbst. In: Der Spiegel. 24. Februar 2015 (spiegel.de [abgerufen am 12. Dezember 2018]).