Verschönerungsverein

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Park des Verschönerungsvereins Cossebaudes (1904)

Ein Verschönerungsverein ist ein Verein, der sich der Förderung der Attraktivität des Ortsbildes und der Landschaftsgestaltung in einer Gemeinde oder einer Region verschrieben hat. Diese Attraktivierung wird sowohl im immateriellen Interesse der Bewohner des betreffenden Gebietes angestrebt als auch im wirtschaftlichen Interesse des Tourismus.

Typische Maßnahmen sind dabei die Verschönerung des entsprechenden Gebietes durch die Anlage von Parks, durch Blumenwettbewerbe, Aussichtswarten, Sitzbänke für Spaziergänger sowie den Bau von Aussichtstürmen etc.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschönerungsvereine sind vielfach in der Zeit des in größeren Umfang aufkommenden Tourismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden. Neben Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Ortsbildes übernahmen sie die Werbung, Vermittlung und Betreuung von Gästen und den Unterhalt touristischer Einrichtungen. Später wurden die meisten Vereine in Verkehrsverein oder Fremdenverkehrsverein umbenannt. Heute heißen sie zumeist Tourismusvereine. In Prädikatskurorten wird ein Teil der Aufgaben der ehemaligen Verschönerungsvereine heute von den Gemeinden oder Zweckverbänden übernommen.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschönerungsverein Ehlscheid
Aussichtsturm Frankenwarte auf dem Grundstück des Verschönerungsvereins Würzburg e. V.

Verschönerungsvereine gibt es auch in nicht-deutschsprachigen Ländern, so beispielsweise in Tschechien, wo sie „Okrašlovací spolek“ heißen und zum Teil neue Aufgaben übernahmen (wie Aktionen anlässlich der Verlegung von Stolpersteinen usw.).[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Am Anfang war der Verschönerungsverein. In: Neue Zürcher Zeitung. 22. September 2006, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 25. Dezember 2023]).
  2. Verschönerungsverein Würzburg e. V.: Website.
  3. Universität Würzburg: zu Julius von Sachs als Vater der Pflanzenphysiologie (Memento vom 3. Oktober 2017 im Internet Archive).
  4. Sybille Grübel: Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814–2006. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Band 2, 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 1225–1247; hier: S. 1231.
  5. Winfried Schenk, Rüdiger Glaser, Moritz Nestle: Würzburgs Umwelt in der Transformation von der vorindustriellen Zeit in die Dienstleistungsgesellschaft. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2 (I: Von den Anfängen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs. 2001, ISBN 3-8062-1465-4; II: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. 2004, ISBN 3-8062-1477-8; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9), Theiss, Stuttgart 2001–2007, Band III (2007), S. 351–368 und 1295 f., hier: S. 366.
  6. Wer sind wir? Göttinger Verschönerungsverein (GVV) e. V., abgerufen am 2. April 2021.
  7. Torhaus-Galerie. Göttinger Verschönerungsverein (GVV), abgerufen am 10. April 2021.
  8. Stefan Gröschler: Wodansburg Beilngries.
  9. Vgl. z. B. den Bericht über die Verlegung von fünf Stolpersteinen in Lomnice u Tišnova 2011 durch den Verschönerungsverein „Okrašlovací spolek pro Lomnici a okolí“, Stolpersteine v Lomnici, online auf: oslomnice.cz/... (Memento des Originals vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oslomnice.cz