Ventura Boulevard

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Der Ventura Boulevard an der Kreuzung von Laurel Canyon Avenue und Ventura Boulevard in Studio City.

Der Ventura Boulevard ist eine etwa 23 km lange Straße im Süden des San Fernando Valleys in Los Angeles. Die von Woodland Hills im Westen nach Studio City im Osten führende Straße gilt als eine der Schlagadern des Valley.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ventura Boulevard beginnt im Westen in Woodland Hills nahe der Grenze zu Calabasas und zweigt hier vom Valley Circle Boulevard ab. Der Boulevard führt am Fuße der Santa Monica Mountains in östlicher Richtung durch die Stadtteile Woodland Hills, Tarzana, Encino, Sherman Oaks und schließlich Studio City.[1] Ab der Einmündung des Lankershim Boulevard nahe der Universal Studios heißt die Straße Cahuenga Boulevard und führt über den Cahuenga Pass nach Hollywood.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke des heutigen Ventura Boulevard war ursprünglich ein Abschnitt des El Camino Real in den kolonialen Zeiten Kaliforniens.[1] Es war die damalige Hauptstraße zur Pazifikküste im heutigen Ventura County und zur Misson San Buenaventura (heute Ventura).[2]

Gewerbe und Gaststätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnete den Ventura Boulevard als „längste Ladenzeile der Welt“.[3] Der Boulevard gilt als ein wirtschaftliches Zentrum des San Fernando Valleys.[4] Die Geschäfte sind zum Teil eher kleiner und sehr spezialisiert und einzigartig.[5]

Entlang der Straße laden hunderte von unterschiedlichsten Gaststätten zum Verweilen ein.[6] Besonders der Abschnitt in Studio City gilt als Standort hervorragender Restaurants.[7]

Entlang des Boulevards finden sich einige architektonisch interessante Gewerbe-Bauten, vor allem aus der Zeit des 20. Jahrhunderts, die der Moderne zuzurechnen sind.[1] In Woodland Hills ist das 1967 errichtete Geschäftsgebäude der Woodland Casual Patio and Rattan mit seinen futuristisch-organischen achteckigen Fenstern bemerkenswert.[8] Weiter östlich in Tarzana ist die als Kühlerhaube eines Cadillacs gestaltete Fassade der Ladenzeile Fleetwood Center zu nennen. Das 1987 errichtete Gebäude beherbergte nie ein auf diese Automarke bezogenes Geschäft.[9] In Encino findet sich eine der letzten im Googie-Stil errichteten und im Stil erhaltenen Autowaschanlagen in Los Angeles.[10] Ebenfalls in Encino steht die von Millard Sheets für Home Savings and Loan 1959 errichtete Filiale von Chase Manhattan.[11] In Sherman Oaks liegt das von Louis Armet und Eldon Davis 1953 im frühen Googie-Stil errichtete Mel's Diner.[12] Ein wenig die Straße hinunter nach Osten steht seit 1949 die Casa de Cadillac. Ein im Stile der Klassischen Moderne errichtetes Gebäude eines Autohandels.[13] In Studio City steht eine der wenigen Geschäftsensembles, die von R. M. Schindler geplant wurden. Die 1942 errichteten und 1946 durch Schindler erweiterten Lingenbrink Shops griffen das Prinzip modernerer "Strip Malls" voraus.[14]

Ventura Boulevard in der Populärkultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seinem 1949 erschienenen Roman The Little Sister (dtsch.: Die kleine Schwester, 1953[15]) beschrieb Raymond Chandler den bereits damals geschäftigen Ventura Boulevard.

1973 veröffentlichten die Everly Brothers ein Lied mit dem Titel Ventura Boulevard.[16] Das Lied Free Fallin’ von Tom Petty erwähnt nicht nur den Boulevard, Petty schrieb das Lied mit dem im Kopf, was er täglich auf dem Weg zum Studio auf dem Ventura Boulevard sah.[17] Wegen der Zeilen

„All the vampires, walkin' through the valley Move west down Ventura Boulevard“

marschierten Fans des Sängers nach seinem Tod auf der Straße in Richtung Westen zur Galleria an der Kreuzung von Ventura Boulevard und Sepulveda Boulevard.[18] Auch Frank Zappas Lied Valley Girl von seinem Album Ship Arriving Too Late to Save a Drowning Witch erwähnt den Ventura Boulevard.[19]

Das Musikvideo zu Tom Pettys Free Fallin’ zeigt die Kreuzung von Beverly Glenn und Ventura Boulevard.[20] Auch Musikvideos der Band Haim zeigen die Straße,[19] an der die Bandmitglieder aufwuchsen.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ventura Boulevard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Cruising the Boulevard, Los Angeles Conservancy.
  2. Street Stories: Ventura Boulevard, Southern California Public Radio vom 14. Dezember 2008.
  3. a b Anna Gyapjas, Kein Donut für Haim, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14. Juli 2017.
  4. Katherine Spiers, The San Fernando Valley: A Dining Destination, KCET vom 3. Juni 2015.
  5. A Shoppers Guide to Ventura Blvd., CBS Los Angeles vom 25. März 2014.
  6. Ventura Boulevard Dining Guide: Studio City to Woodland Hills, Discover Los Angeles vom 13. März 2019.
  7. Jenn Harris, The ultimate Ventura Boulevard food and drink crawl (Memento des Originals vom 26. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.latimes.com, Los Angeles Times vom 15. Januar 2016.
  8. Woodland Casual Patio and Rattan, Beschreibung bei der Los Angeles Conservancy.
  9. Das Fleetwood Center auf den Seiten der L.A. Conservancy.
  10. Die Waschanlage (Car Wash) auf LA Conservancy.
  11. Chase Bank Encino auf LA Conservancy.
  12. Mel's Diner auf LA Conservancy.
  13. Casa de Cadillac bei der LA Conservancy.
  14. Lingenbrink Shops auf LA Conservancy.
  15. Die kleine Schwester im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
  16. Ventura Boulevard auf Allmusic.
  17. Cathy Applefeld Olson, Tom Petty Originally Wrote 'Free Fallin' Just to Make Jeff Lynne Laugh, Billboard vom 7. Juni 2016.
  18. Denise Quan, Vampires ‘move west down Ventura Boulevard’ in Tom Petty tribute, Los Angeles Daily News vom 19. Oktober 2017.
  19. a b Kayla Fernandez, Sounds from the Valley: A Sundial Curated Playlist, The Sundial vom 4. September 2019.
  20. THE 20 BEST MUSIC VIDEOS EVER SHOT IN LOS ANGELES, LA Weekly vom 18. Oktober 2016.