Titanocendichlorid

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Strukturformel
Strukturformel von Titanocen
Allgemeines
Name Titanocendichlorid
Andere Namen
  • Dichloridobis(cyclopentadienyl)titan(IV)
  • Bis(η5-cyclopentadienyl)-titandichlorid
Summenformel C10H10Cl2Ti
Kurzbeschreibung

roter, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1271-19-8
EG-Nummer 215-035-9
ECHA-InfoCard 100.013.669
PubChem 5284468
ChemSpider 34981141
Wikidata Q412805
Eigenschaften
Molare Masse 248,98 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,6 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

289–290°C[1]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​335
P: 261[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Titanocendichlorid (Dichlorobis(cyclopentadienyl)titan(IV)), mit der Halbstrukturformel [Ti(Cp)2Cl2] oder auch [Ti(C5H5)2Cl2], ist eine metallocenähnliche Verbindung, das heißt eine metallorganische Verbindung mit aromatischen Ringsystemen. Das zentrale Titan(IV)-ion ist hierbei tetraedrisch von zwei Cyclopentadienylringen und zwei Chlorliganden umgeben. Aufgrund seiner Reaktivität mit Wasser und Oxidationsempfindlichkeit muss es unter Argon oder noch besser in einem erst evakuierten und anschließend mit Argon beschickten Gefäß (beispielsweise einem Schlenkrohr) gelagert werden.

Festes Titanocendichlorid

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titanocendichlorid kann als homogener Katalysator in einer Ziegler-Natta-ähnlichen Polymerisation verwendet werden. Gebräuchliche Monomere sind z. B. Styrol oder Propen. Das zur Methylenierung verwendete Tebbe-Reagenz kann aus Titanocendichlorid hergestellt werden.

Bildung der Tebbe-Reagenz aus Titanocendichlorid und Weiterreaktion zum Carben

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Synthese von Ernst Otto Fischer und Geoffrey Wilkinson. Diese erhielten 1973 den Nobelpreis für Chemie für ihre Arbeiten über metallorganische Verbindungen, die auch die Bindungsverhältnisse in sog. Metallocenen erklärten.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Datenblatt Titanocendichlorid bei Alfa Aesar, abgerufen am 5. Februar 2010 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. a b Datenblatt Bis(cyclopentadienyl)titanium(IV) dichloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. April 2011 (PDF).