Strategisches Konzept der NATO 2010

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Flagge der NATO

Das Strategische Konzept der NATO 2010 wurde von Anders Fogh Rasmussen, dem Generalsekretär der NATO, nach Rücksprache mit den Alliierten selbständig erstellt, beim Gipfeltreffen der NATO in Lissabon 2010 am 19. und 20. November 2010 der Öffentlichkeit vorgestellt und von den Repräsentanten der Mitgliedsstaaten gebilligt.[1]

Es löst das Strategische Konzept der Allianz von 1999 ab und galt bis zum Jahr 2020.[2]

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bündnisfall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bündnis sieht den Inhalt des Artikels 5 zur Landesverteidigung (Bündnisfall) immer noch als seine Hauptaufgabe.[1]

Atomwaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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  • Atommächte im Atomwaffensperrvertrag (China, Frankreich, Russland, UK, USA)
  • Atommächte außerhalb des Atomwaffensperrvertrags (Indien, Nordkorea, Pakistan)
  • unerklärte Atommächte außerhalb des Atomwaffensperrvertrags (Israel)
  • Mitgliedsstaaten der Nuklearen Teilhabe
  • Ehemalige Atommächte
  • Die NATO bekennt sich grundsätzlich zu dem Konzept Abrüstung, will aber die Nukleare Abschreckung praktizieren, solange Atomwaffen existieren.[1]

    Kooperation mit Russland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Kooperation mit Russland soll intensiviert werden.[3]

    Raketenabwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Überblick über das Ballistic Missile Defense System (BMDS) der USA (Darstellung der Missile Defense Agency (MDA), 2010)

    Es soll ein gemeinsamer Raketenabwehrschild aufgebaut werden.[3] Der Schild soll das gesamte europäische Nato-Gebiet vor Angriffen durch Lenkraketen schützen. Russland soll in die Planungen und die Durchführung eingebunden werden.[4]

    Cyber-Angriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Auf die Möglichkeiten von Angriffen auf und über die elektronische Infrastruktur für Kommunikation wurde explizit eingegangen.[3] Nach dem Dokument soll bei einem solchen Angriff nicht der Bündnisfall ausgerufen werden, sondern nur Konsultationen nach Artikel 4 folgen.[5]

    Krisenmanagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Durch eine engere Zusammenarbeit mit der EU, den VN sowie Nichtregierungsorganisationen will die NATO einen vernetzten Sicherheitsansatz (comprehensive approach) fördern, der für die Bewältigung neuer Herausforderungen als unabdingbar betrachtet wird.

    Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. a b c Nikolas Busse: Der neue Partner droht mit Aufrüstung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 21. November 2010, abgerufen am 22. November 2010.
    2. Felix F. Seidler: As the EU Crumbles, Only NATO Can Keep Europe Together. Royal United Services Institute, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juli 2013; abgerufen am 23. April 2013.
    3. a b c Nikolas Busse: Auf Augenhöhe. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 20. November 2010, abgerufen am 22. November 2010.
    4. Dieser Gipfel wird in die Geschichte eingehen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 20. November 2010, abgerufen am 22. November 2010.
    5. Nikolas Busse: Respekt vor Rasmussens Gesellenstück. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 19. November 2010, abgerufen am 22. November 2010.