Staatsmann

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Der Begriff Staatsmann steht für eine Person des Staates (wörtlich: „Mann des Staates“), einen Politiker in hohen staatlichen Ämtern, in der Regel Staats- oder Regierungschefs, die nach Auffassung der öffentlichen Meinung etwas geleistet haben, das über alltägliche Politik hinausgeht. Für ehemalige Staats- und Regierungschefs, die ein solches Ansehen genießen, hat sich die englische Bezeichnung elder statesman eingebürgert.[1]

Im Englischen und noch stärker im Deutschen ist es eine respektvolle Bezeichnung, die die große Befähigung kennzeichnet. Das schließt nicht aus, dass es im Einzelnen sehr umstritten sein kann, wer diese Bezeichnung verdient. Staatsführer autoritärer oder totalitärer Regimes wie Franco, Pinochet, Hitler, Mussolini oder Stalin werden in der Regel nicht mit der positiv gewerteten Bezeichnung Staatsmann benannt.

Der amerikanische Prediger und Schriftsteller James Freeman Clarke schrieb 1870: „Ein Politiker zum Beispiel denkt an die nächsten Wahlen; wohingegen der Staatsmann an die nächste Generation denkt. Ein Politiker denkt an den Erfolg seiner Partei, der Staatsmann an das Wohl seines Landes.“[2]

Da Frauen früher eher selten in hohen staatlichen Positionen anzutreffen waren, existierte als weibliche Form das Wort Staatsmännin.[3] Mittlerweile ist auch Staatsfrau gebräuchlich.[4]

Als bedeutende Staatsmänner werden mitunter der griechische Lyriker Solon, der römische Feldherr Gaius Iulius Caesar, der amerikanische Revolutionär Benjamin Franklin, der österreichische Diplomat Klemens Wenzel Lothar von Metternich, der preußisch-deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck, der ehemalige französische Ministerpräsident Georges Clemenceau und der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill bezeichnet.

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Duden online: Elder Statesman.
  2. J. F. Clarke: Wanted, a statesman. In: Edward Everett Hale (Hrsg.): Old an new, Bd. 2. Lee & Shepard, 1870, S. 677, englisch (Digitalisat auf books.google.de, abgerufen am 1. Dezember 2023)
  3. Duden online: Staatsmännin.
  4. Duden online: Staatsfrau. Das Adjektiv „staatsfraulich“ statt des geschlechtsneutralen staatsmännisch ist selten und umgangssprachlich; vgl. „staatsfrauliche Führung“ in: Joschka Fischer, Finanzmisere in Griechenland – Durchwursteln verboten (Memento vom 25. Februar 2010 im Internet Archive), sueddeutsche.de, 22. Februar 2010.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Staatsmann – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen