Staatliche Erfassungsgesellschaft

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Die STEG – Staatliche Erfassungsgesellschaft für öffentliches Gut m. b. H. (München) war nach dem Zweiten Weltkrieg Treuhänderin von öffentlichem Gut und unterlag nicht nur der Aufsicht des Länderrates und der Landesregierungen, sondern auch der Kontrolle von Militärregierung und Armee.

Im Sommer 1946 wurde in Deutschland von den Ländern der US-Zone die „Gesellschaft zur Erfassung von Rüstungsgut m.b.H.“ (GER) gegründet. Im Spätsommer 1947 wurde diese in „Staatliche Erfassungsgesellschaft für öffentliches Gut m.b.H. (STEG)“ umbenannt. Durch die Umbenennung sollte der Charakter als staatliche Einrichtung stärker hervorgehoben werden.

Eine der Aufgaben dieser Gesellschaft war die Erfassung und zivile Verwertung von Gütern der ehemaligen Wehrmacht, später auch die der alliierten Streitkräfte. Dazu gehörten etwa Textilien, Kleidung und Schuhe. Diese sollten umgearbeitet und zu günstigen Preisen abgegeben werden. Ziel war es so Versorgungsmängel auszugleichen und Preissteigerungen entgegenzuwirken. Später wurden auch Güter in den USA erworben, die allerdings zu einem möglichst hohen Preis weiterveräußert werden sollten. Dennoch bezahlte die Wirtschaftsverwaltung für die Waren mehr Geld, als sie einnahm.

Die Waren wurden nur in den ersten Jahren nachgefragt. Spätestens nach der Währungsreform verloren sie an Bedeutung. Die STEG bestand allerdings noch bis mindestens 1953.

Kurt Magnus war Aufsichtsratsmitglied und später -vorsitzender der Gesellschaft.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Etwas blieb hängen. Kostspielige Rechenfehler. In: Der Spiegel. Nr. 16, 13. April 1955 (spiegel.de [abgerufen am 13. November 2016]).
  • Douglas Bell: STEG and the occupation of Germany: Demilitarization as reconstruction 1945–1953. In: War in History. Jg. 25 (2018), Nr. 1 (Januar), S. 103–125. doi:10.1177/0968344516650475
  • Kurt Magnus: One million tons of war material for peace. The history of Steg. Pflaum, München 1954
  • Kurt Magnus: Eine Million Tonnen Kriegsmaterial für den Frieden. Die Geschichte der StEG . Pflaum, München 1954. 312 S.
  • Wolfgang Thamm: 55 Jahre Kampfmittelbeseitigung in der Bundesrepublik Deutschland, 1945–2000. Kampfmittel und -stoffe, Rüstungsaltlasten: eine Dokumentation über die Arbeit der Kampfmittelräum- und -beseitigungsdienste. Biblio, Bissendorf 2002, ISBN 978-3-7648-2327-6 (440 S.).
  • Irmgard Zündorf: Der Preis der Marktwirtschaft. staatliche Preispolitik und Lebensstandard in Westdeutschland 1948 bis 1963. Franz Steiner Verlag, 2006, ISBN 978-3-515-08861-9, S. 69 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).