St.-Lukas-Klinik Solingen-Ohligs

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St.-Lukas-Klinik Solingen
Rechtsform GmbH
Auflösung 01.12.2023
Auflösungsgrund Insolvenz des Trägers
Sitz Solingen
Leitung Kai Siekkötter, Geschäftsführer
Mitarbeiterzahl ca. 550 (2020)
Branche Krankenhaus
Website www.kplusgruppe.de
St.-Lukas-Klinik

Die St.-Lukas-Klinik war ein Krankenhaus im Solinger Stadtteil Ohligs, das sich in Trägerschaft der Kplus-Gruppe befand. Die Klinik hatte etwa 550 Mitarbeiter. Jährlich wurden etwa 12.000 stationäre und 17.000 ambulante Patienten behandelt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wurzeln der St.-Lukas-Klinik liegen in der Ohligser Privatklinik von Carl Fervers. Dieser war bis zur Schließung des Ohligser Krankenhauses im Jahr 1934 als Arzt beschäftigt und wollte der Ohligser Bevölkerung auch weiterhin eine wohnortnahe ärztliche Versorgung bieten. Daher gründete er an der Merscheider Straße 2 gegenüber dem ehemaligen Rathaus eine Privatklinik,[1] die schnell an Bedeutung gewann. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt das Krankenhaus einen Operationssaal, später auch eine Kapelle, die dem Heiligen Lukas, dem Schutzpatron der Ärzte, geweiht wurde. Inzwischen wurden nicht nur Privatpatienten medizinisch versorgt, sondern auch Krankenkassenpatienten und Menschen, die auf Unterstützung angewiesen waren. Fervers wurde 1950 in Bonn zum außerplanmäßigen Professor ernannt und zum Leiter der Abteilung für klinische Psychologie berufen.

Auf Anraten und mit Unterstützung des Kölner Erzbischofs Joseph Kardinal Frings fassten die Kirchengemeinden von Ohligs, Merscheid und Wald den Entschluss, das von Fervers gegründete Werk weiterzuführen. Am 29. Juni 1952 wurde der Verein „St.-Lukas-Klinik“ gegründet, benannt nach dem Schutzpatron der Kapelle. Längst waren die Räume an der Merscheider Straße zu klein geworden, so dass 1961 die Grundsteinlegung für ein modernes Klinikgebäude an der Schwanenstraße stattfand. Eröffnet wurde es mit 382 Betten am 1. Juli 1963.[2]

Im Jahre 1983 erfolgte die Gründung der St.-Lukas-Klinik GmbH, bis heute Träger des Krankenhauses. Die St.-Lukas-Klinik gehörte 1997 neben dem St.-Lukas-Pflegeheim und dem St.-Josefs-Krankenhaus Hilden zu den Gründern des Verbundes Kplus – Katholische Kliniken und Senioreneinrichtungen, aus dem sich die heutige Kplus-Gruppe mit ihren 30 Einrichtungen entwickelt hat.

1985 entstand der Anbau Ost, zehn Jahre später zog in einen weiteren Anbau die geriatrische Tagesklinik ein. 2002 wurde der OP-Trakt mit vier OP-Sälen eröffnet, der über der Geriatrischen Tagesklinik entstand. Auch die neue, deutlich vergrößerte Funktionsdiagnostik fand im Neubau ihren neuen Platz.

Um auch zukünftig den pflegerischen Nachwuchs ausbilden zu können, schloss sich die Krankenpflegeschule der St.-Lukas-Klinik mit den Schulen aus Langenfeld und Haan zum Katholischen Bildungszentrum Haan zusammen. Das theoretische Wissen der 90 Auszubildenden der St.-Lukas-Klinik wird ihnen nun in Haan vermittelt, die praktische Ausbildung erfolgt weiterhin in Ohligs.

Die katholische Kplus Gruppe hatte zunächst verkündet, dass die Klinik 2024 geschlossen und nach Hilden verlagert werden soll.[3] Nach dem Verlust der Stroke Unit durch die zeitgleiche Kündigung der gesamten Belegschaft[4], konnten diese Pläne nicht aufrechterhalten werden, weshalb die Klinik bereits im Dezember schließen werde, sowie die Standorte in Hilden und Haan im Januar. Durch diesen Schritt verliert die Region gleich drei Krankenhäuser auf einmal.[5]

Am 30. November 2023 wurden die letzten Patienten entlassen und am 1. Dezember 2023 wurde die Klinik für immer geschlossen.[6]

Nachnutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nachnutzung war im Februar 2024 noch offen, diskutiert wurde die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft.[6][7][8][9]

Fachbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haus verfügte über folgende Fachbereiche:

  • Innere Medizin – Gastroenterologie und Kardiologie
  • Innere Medizin – Onkologie und Hämatologie
  • Neurologie mit Stroke Unit
  • Geriatrie
  • Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie
  • Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

Darüber hinaus gab es zertifizierte Zentren, deren Einzugsgebiet teils weit über das Stadtgebiet hinausreichte:

  • Überregionales Schlaganfallzentrum
  • Onkologisches Zentrum
  • Darmzentrum
  • Pankreaszentrum
  • MDS Exzellenszentrum
  • lokales Traumazentrum

Koordinaten: 51° 9′ 16,2″ N, 6° 59′ 3,6″ O

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marina Alice Mutz: Dr. Fervers Klinik / Lukas-Klinik. In: Zeitspurensuche. Abgerufen am 24. Dezember 2020.
  2. Rheinischer Städteatlas Ohligs; Lfg. XII Nr. 66, 1996; Bearbeiterin: Elisabeth Reuß; Rheinland-Verlag Köln, S. 6 und 7
  3. Kplus-Gruppe gibt Krankenhaus-Standort in Solingen auf
  4. https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/klinikstreit-solingen-100.amp
  5. [1]
  6. a b Bastian Glumm: Solingen: St. Lukas Klinik hat für immer ihre Pforten geschlossen. In: Das SolingenMagazin. 1. Dezember 2023, abgerufen am 29. Februar 2024 (deutsch).
  7. Solingen: Wird die St. Lukas Klinik zur Flüchtlingsunterkunft? Das ist der Stand. In: Solinger Tageblatt. 19. Januar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.
  8. Wird Lukas-Klinik in Solingen zur Flüchtlingsunterkunft? In: Radio RSG. 22. Januar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024.
  9. Manuel Böhnke: Solingen: Ziehen Geflüchtete in die St. Lukas Klinik? In: Solinger Tageblatt. 29. November 2023, abgerufen am 29. Februar 2024.