Sparda-Bank Hamburg

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Logo der Genossenschaftsbanken  Sparda-Bank Hamburg eG
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Zentrale der Sparda-Bank Hamburg
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Hamburg
Rechtsform eingetragene Genossenschaft
Bankleitzahl 206 905 00[1]
BIC GENO DEF1 S11[1]
Gründung 23. November 1903
Verband Verband der Sparda-Banken
Website sparda-bank-hamburg.de
Geschäftsdaten 2022[2]
Bilanzsumme 4425,3 Mio. EUR
Einlagen 4033,3 Mio. EUR
Kundenkredite 2386,5 Mio. EUR
Mitarbeiter 336
Geschäftsstellen 19
Mitglieder 214.460
Leitung
Vorstand Stephan Liesegang (Vorsitzender)
Niels Pirck
Aufsichtsrat Ralph Borkowski (Vorsitzender)
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland

Die Sparda-Bank Hamburg eG ist eine deutsche Genossenschaftsbank mit Sitz in Hamburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der heutigen Sparda-Bank Hamburg eG[3] beginnt im Jahr 1903 am damaligen Bahnhof Hamburg-Altona. Am 8. Juli 1903 fand in Altona eine Versammlung von Eisenbahnern statt, in der ein Ausschuss für die Ausarbeitung eines Satzungsentwurfes für eine Spar- und Darlehnskasse gewählt wurde. Am 23. November 1903[4] fand dann die endgültige Gründungsversammlung am Altonaer Bahnhof statt. An dieser Versammlung, die von dem damaligen Regierungsassessor Vogt, dem späteren Staatssekretär im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, geleitet wurde, nahmen 70 Eisenbahner der damaligen Kgl. Eisenbahndirektion Altona teil, von denen 62 nach Verlesung des Satzungsentwurfs der Genossenschaft sofort als Mitglieder beitraten. In der gleichen Versammlung wurde auch bereits der erste Aufsichtsrat gewählt, der nach der damaligen Satzung aus 12 Mitgliedern bestehen musste und dieser wählte anschließend den aus 9 Personen bestehenden ersten Vorstand. Die damalige Preußisch-Hessische Staatseisenbahnverwaltung, die von jeher für ihr Personal durch Schaffung und Förderung von Sozialeinrichtungen gesorgt hatte, stand von vornherein auch der Gründung der Spar- und Darlehnskassen wohlwollend gegenüber.

Am 5. Januar 1904 erfolgte die Eintragung in das Genossenschaftsregister des königlichen Amtsgerichts in Altona unter der Nummer 13 mit dem Namen Spar- und Darlehnskasse von Eisenbahnbediensteten im Eisenbahndirektionsbezirk Altona, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht.[5]

1904–1929[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 1908 erfolgte die erste Änderung der Firmenbezeichnung in Eisenbahn-Spar- und Darlehnskasse G.m.b.H. Altona. Bis Ende 1913 waren bereits 3119 Eisenbahner in die Genossenschaft eingetreten. Selbst während der Jahre des Ersten Weltkriegs konnte nichts das Vertrauen der Eisenbahner in ihre sogenannte Kasse erschüttern. Die Mitgliederzahl stieg weiter auf 3376 Eisenbahner an, und auch die Guthaben in Höhe von 67.962 Mark waren trotz der Kriegsjahre kaum geschrumpft.

Während der Hyperinflation im Jahr 1923 führte die Sparda-Bank Hamburg am 9. Januar 1923 das gebührenfreie Girokonto ein, um der Eisenbahnverwaltung die Gehaltszahlungen zu erleichtern.

1930–1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl in den folgenden Jahren den Eisenbahnern der Spar- und Darlehnskasse mit dem Börsencrash am 25. Oktober 1929 an der Wall Street und der anschließenden Weltwirtschaftskrise schwere Bürden auf gelastet wurden, gelang es der Genossenschaft gemeinsam, diese schweren Zeiten zu meistern. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 blieb auch für die 1932 in Reichsbahn-Spar- und Darlehnskasse umbenannte Bank nicht ohne Folgen. Doch die erzwungene Gleichschaltung während der Diktatur der Nationalsozialisten konnte an den bewährten Geschäftsprinzipien einer Genossenschaft nichts ändern. Mit einer Bilanzsumme von mehr als vier Millionen Reichsmark und mehr als 10.000 Mitgliedern Ende 1933 stand die Kasse sehr gut dar. Nach dem Ende des Krieges hatte die Reichsmark 1945 als Zahlungsmittel ausgedient, und Zigaretten waren das einzig werthaltige Ersatzmittel. Es regierten die Schwarzmarkthändler, und die Alliierten machten normale Bankgeschäfte fast unmöglich. Die britische Militärregierung entließ Vorstandsmitglieder, Konten wurden beschlagnahmt und die Zahlung von Zinsen wurden verboten. Doch hier zahlten sich erneut die Stärken der Genossenschaft aus: So hielt die Eisenbahnverwaltung durch Liquiditätshilfen den Geschäftsbetrieb am Laufen, sodass alle notwendigen Geldzahlungen an die Mitglieder geleistet werden konnten.

Währungsreform 1948[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die große Veränderung brachte dann am 20. Juni 1948 in der West-Zone die Währungsreform mit der Einführung der Deutschen Mark (D-Mark). Die Währungsreform, die aufgrund der von den westalliierten Militärregierungen erlassenen Gesetze wirksam wurde, sah vor, dass das gesamte umlaufende Geld in Reichsmark ungültig wurde und dass an diese Stelle eine neue Währung, die D-Mark, trat. Im Zuge der Währungsreform wurden fast 25.000 Konten bei der Sparda-Bank umgestellt und bis zur Aufstellung der Umstellungsrechnung vom 31. Mai 1949 wurden rund 22,6 Millionen Reichsmark in etwa 1,5 Millionen DM an Sichteinlagen und rund 9,5 Millionen Reichsmark in etwa 620.000 DM an Spareinlagen umgestellt. Die viele Arbeit, die die Währungsumstellung mitbrachte, musste neben dem laufenden Geschäftsbetrieb bewältigt werden.

In den Jahren nach der Währungsreform hat sich die stetige Aufwärtsentwicklung der Genossenschaftsbank fortgesetzt. Bereits sechs Jahre nach Einführung der D-Mark erreichte die Bilanzsumme Ende 1953 rund 13,5 Millionen D-Mark, und mehr als 31.000 Mitglieder vertrauten der Eisenbahn-Spar- und Darlehnskasse Hamburg e.G.m.b.H. Das Wirtschaftswachstum und die technologische Entwicklung veränderte auch die Arbeit der in der Bank.

Beginn der EDV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anstieg in der Mitgliederzahl und der damit massive Anstieg von Buchungsvorgängen ließ sich auf Dauer nicht mehr manuell bewältigen. Der Übergang zu einer modernen Datenverarbeitung wurde daher bereits 1960 mit dem Übergang auf die halbelektronische Buchungsweise eingeleitet. Im September 1967 erfolgte die Umstellung auf eine IBM Lochkartenanlage 1001/1005, der 1970 eine UNlVAC-9300-Bandanlage folgte. Im September 1967 erfolgt schließlich die Umstellung der letzten Konten auf die elektronische Datenverarbeitung.

Zentrale in Altona 1978[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz des Einsatzes moderner Buchungstechnik und qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war ein Problem nicht gelöst, das sich bisher wie ein roter Faden durch die Geschichte der Bank zog: die Raumnot. Ein eigenes Geschäftsgebäude mit einem kundenfreundlichen Erscheinungsbild gab es immer noch nicht. Die Bank war über viele Etagen des Direktionsgebäudes der Bundesbahn in Altona verteilt. Im Jahr 1975 wurde eine Zentrale gefunden, die alle gestellten Anforderungen erfüllte. Sehr wichtig war die Nähe des Gebäudes zu den Eisenbahnern in Altona, dem Ort der Gründung und der Verbundenheit. Mit dem Kauf des ehemaligen Stammsitzes des Körper- und Haarpflegemittelherstellers Dralle gegenüber dem Altonaer Bahnhof blieb die Bank so ihren Eisenbahnwurzeln treu. 1978 wurde der Umbau des Gebäudes vollendet und der Geschäftsbetrieb wurde in der neuen Zentrale am 13. März 1978 in der Präsident-Krahn-Straße (benannt nach dem ersten Präsidenten der Eisenbahndirection Altona Carl Krahn), aufgenommen. Damit war die Eisenbahn-Spar- und Darlehnskasse Hamburg eG auch äußerlich eine richtige Bank geworden. Besonders wichtig: Der Service und die Dienstleistungen des Bankinstituts waren nicht mehr nur den Eisenbahnern zugänglich, denn die Eisenbahn - Spar- und Darlehnskasse Hamburg begann, sich neue Kundenkreise zu erschließen.

Umbenennung in Sparda-Bank Hamburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weichen für einen neuen erfolgreichen Weg in die Zukunft waren gestellt. Die Umbenennung in Sparda-Bank Hamburg eG im Januar 1979 markierte zugleich einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer der beliebtesten und kundenfreundlichsten Banken Deutschlands.[6] Für den Weg zur Universalbank war die Übernahme von drei Filialen der Allgemeinen Beamtenbank im Jahr 1980 entscheidend. Mit der Filialisierung und der Eröffnung großer, moderner Filialen in ganz Norddeutschland stellte sich die Bank damit ganz in den Dienst ihrer Kunden und Mitglieder – und bei allem Wandel blieb die Grundidee immer dieselbe: Gleiche Rechte, gleiche Pflichten. Fürsorge für alle.

Seit 2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit einer Bilanzsumme von rund 4,2 Mrd. Euro, etwa 215.000 Mitgliedern und rund 270.000 Kundinnen und Kunden ist die Sparda-Bank Hamburg die mitgliederstärkste Genossenschaftsbank im norddeutschen Geschäftsgebiet.[7] Seit 2013 arbeitet die Sparda-Bank als eines der ersten Unternehmen der Branche klimaneutral.[8]

Geschäftsausrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sparda-Bank Hamburg betreibt das Universalbankgeschäft und bietet für Privatkunden Finanzdienstleistungen auf den Gebieten Baufinanzierung, Ratenkredite, Anlageprodukte und Giro. Im Verbundgeschäft arbeitet sie mit der DZ Bank, R+V Versicherung, Bausparkasse Schwäbisch Hall und der Union Investment zusammen.

Die Sparda-Bank Hamburg gehört dem Verband der Sparda-Banken an. Als eine der elf selbstständigen Sparda-Banken ist sie Mitglied im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und gehört dem Cashpool an.

Die Sparda-Bank Hamburg ist seit ihrer Gründung gemäß ihrer Satzung eine genossenschaftlich organisierte Bank. Gemäß dem Leitsatz „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele!“ (Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888), deutscher Sozialreformer und Begründer der Genossenschaftsidee) sieht es die Sparda-Bank als ihre Aufgabe, das Wohl sowohl des Einzelnen, als auch der Gemeinschaft zu mehren. Das Ziel ihres Handels gilt daher dem langfristigen und nachhaltigen Wirtschaften und nicht einer kurzfristigen Gewinnmaximierung. Es ist dieser nachhaltige Umgang mit dem Geld der Mitglieder, der in Verbindung mit einer konsequenten Ausrichtung auf deren Wohl den Unterschied einer Genossenschaftsbank zu anderen Finanzdienstleistern auszeichnet. In einer Genossenschaftsbank sind die Kundinnen und Kunden der Bank mit dem Zeichnen von mindestens einem Geschäftsanteil auch Mitglieder der Genossenschaft (früher Genossen).

Geschäftsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschäftsgebiet

Der Geschäftsbereich erstreckt sich über Hamburg, Schleswig-Holstein und das nördliche Niedersachsen. Dort werden insgesamt 19 Geschäftsstellen und 12 SB-Center betrieben.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sparda-Bank Hamburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Geschäftsbericht 2022 (PDF)
  3. Eva-Christiane Wetterer (Autorin), Sven Gröning (Autor): Von der Eisenbahn auf die Daten-Autobahn – 110 Jahre Sparda-Bank Hamburg. Hrsg.: Sparda-Bank Hamburg eG. 1. Auflage. 2013, ISBN 978-3-11-027802-6.
  4. Marvin Brendel: Zeitreise 2006 bis 2016: 110 Jahre Verband der Sparda-Banken e. V. In: sparda-verband.de. Verband der Sparda-Banken e. V., 2018, abgerufen am 5. März 2023.
  5. Rainer Horn: Die Bank der Eisenbahner. In: Hamburger Abendblatt. Hamburger Abendblatt | FUNKE Medien Hamburg GmbH, 19. November 2003, abgerufen am 25. April 2023.
  6. GnR 835 des Amtsgerichts Hamburg
  7. Sparda-Bank Hamburg aktuelle Nachrichten / Daten und Fakten zur Sparda-Bank Hamburg eG
  8. „Diesem Grundsatz folgt die Sparda-Bank Hamburg bereits seit 2013, seitdem wurden die Klimaneutralität der Bank und des Horizont Girokontos jährlich vom TÜV SÜD bestätigt“

Koordinaten: 53° 33′ 14,7″ N, 9° 56′ 10,4″ O