Sophia Kleinherne

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Sophia Kleinherne
Sophia Kleinherne (2023)
Personalia
Geburtstag 12. April 2000 (24 Jahre)
Geburtsort TelgteDeutschland
Größe 169 cm
Position Abwehr
Juniorinnen
Jahre Station
SG Telgte
BSV Ostbevern
2014–2017 FSV Gütersloh 2009
Frauen
Jahre Station Spiele (Tore)1
2016–2017 FSV Gütersloh 2009 8 (1)
2017 1. FFC Frankfurt II 8 (1)
2018– 1. FFC/Eintracht Frankfurt 131 (1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2014–2015 Deutschland U15 5 (0)
2015 Deutschland U16 2 (0)
2016 Deutschland U17 14 (0)
2017–2019 Deutschland U19 22 (0)
2017–2018 Deutschland U20 6 (0)
2019– Deutschland 27 (1)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 20. April 2024

2 Stand: 24. Juni 2023

Sophia Kleinherne (* 12. April 2000 in Telgte) ist eine deutsche Fußballspielerin. Die Abwehrspielerin steht beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt unter Vertrag und ist A-Nationalspielerin.

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinherne hat zwei ältere Brüder, durch die sie mit dem Fußball in Berührung kam.[1] Als sie 12 Jahre alt war, trennten sich ihre Eltern, woraufhin Kleinherne bei ihrer Mutter aufwuchs.[1] Mit 14 ging sie auf ein Sport-Internat,[1] mit 17 wechselte sie an die Carl-von-Weinberg-Schule in Frankfurt am Main, einer Eliteschule des Sports, wo sie ihr Abitur machte.[1] Niko Arnautis, ihr späterer Trainer bei Eintracht Frankfurt, war dabei ihr Lehrertrainer für Fußball.[2] Neben ihrer Fußballkarriere studiert Kleinherne an einer Fernuniversität Sportmanagement[1][3] und ist Soldatin bei der Bundeswehr,[1] derzeit im Rang eines Hauptgefreiten.[3]

Fußball-Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinherne spielte zunächst für die SG Telgte und den BSV Ostbevern,[4] ehe sie 2014 in die Jugendabteilung des FSV Gütersloh 2009 wechselte.[5] Dort trat sie mit den B-Juniorinnen in der Bundesliga West/Südwest an und erreichte mit ihrer Mannschaft sowohl 2015 als auch 2016 die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. 2015 gewann sie mit der Westfalen-Auswahl den in Duisburg ausgetragenen U18-Länderpokal. In der Saison 2016/17 kam sie zudem zu ihren ersten beiden Einsätzen für die Frauenmannschaft des FSV in der 2. Bundesliga Nord und erzielte dabei ein Tor.

Zur Saison 2017/18 wechselte sie von Gütersloh zum 1. FFC Frankfurt II in die 2. Bundesliga Süd, wurde jedoch in der Winterpause in den Kader des Bundesligateams befördert.[4] Nach diesem Wechsel des Vereins und auch des Verbandes gewann Sophia Kleinherne 2017 ein weiteres Mal den U18-Länderpokal, diesmal mit der U18-Hessenauswahl. Ihr Debüt in der Bundesliga feierte sie am 11. Februar 2018 (10. Spieltag), als sie bei der 0:1-Heimniederlage gegen die SGS Essen über die volle Spielzeit auf dem Platz stand. Im Juli 2020 wurde der 1. FFC Frankfurt in den Verein Eintracht Frankfurt integriert und bildet somit die Frauenfußballabteilung des Vereins.

Am 29. Oktober 2022 erzielte Kleinherne im Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim in ihrem 100. Bundesligaspiel ihr erstes Bundesligator.[6]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinherne feierte am 28. Oktober 2014 ihr Debüt im Nationaltrikot beim 13:0-Sieg der U15-Nationalmannschaft gegen Schottland. Nach zwei Einsätzen für die U16-Nationalmannschaft im Jahr 2015 gehörte sie 2016 bereits zum Kader der U17-Nationalmannschaft und nahm mit dieser an der Europameisterschaft teil. Sie kam in Belarus in sämtlichen fünf Turnierspielen zum Einsatz und wurde mit einem Finalerfolg (3:2 n. E.) gegen Spanien Europameisterin. Bei der U17-Weltmeisterschaft im selben Jahr gehörte sie ebenfalls zum deutschen Aufgebot, war wie schon bei der Europameisterschaft Stammspielerin und erreichte mit dem Team das Viertelfinale. Im Frühjahr 2017 folgte das Debüt in der U19-Nationalmannschaft, mit der sie sich im selben Jahr für die Jahrgangseuropameisterschaft in Nordirland qualifizierte und dort in zwei Gruppenspielen sowie dem mit 1:2 gegen Frankreich verlorenen Halbfinale zum Einsatz kam. Am 18. Oktober 2017 kam Kleinherne erstmals für die U20-Nationalmannschaft zum Einsatz. Bei der U19-Europameisterschaft 2019 in Schottland führte sie Deutschland als Kapitänin ins Finale, das knapp gegen Frankreich verloren wurde. Kleinherne wurde in das Team des Turniers berufen.[7]

Am 9. November 2019 kam sie zu ihrem ersten Einsatz für die A-Nationalmannschaft im Freundschaftsspiel gegen England im Londoner Wembley-Stadion vor über 77.000 Zuschauern.[8] Kleinherne spielte das komplette Spiel, das Deutschland mit 2:1 gewann, als Linksverteidigerin durch.

Für die EM 2022 in England wurde sie von der Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in den Kader berufen. Das deutsche Team erreichte das Finale, scheiterte dort an England und wurde Vize-Europameister. Kleinherne kam bei drei Spielen zum Einsatz und erzielte dabei ihr erstes Länderspieltor. 2023 wurde sie in den Kader für die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland berufen, blieb jedoch als einzige Feldspielerin ohne Einsatz und schied mit Deutschland nach der Gruppenphase aus.[9]

Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sophia Kleinherne, Trainingseinheit der Nationalmannschaft im Stadion am Brentanobad, Frankfurt am Main, 19. September 2023.

In einem Interview mit dem Hessischen Rundfunk vom Mai 2023 sprach sich Kleinherne, auf die Frage, ob sie sich gleiche Bezahlung von Frauen und Männern in der Bundesliga wünsche, dafür aus, zunächst einmal gleiche Bedingungen für den Frauenfußball wie bei den Männern zu schaffen. Wichtiger als gleiche Bezahlung seien zunächst einmal gute Sportplätze, eigene Kabinen und Strukturen, in denen sich die Spielerinnen maximal entwickeln können. So entstehe auch fairer Wettbewerb zwischen finanziell gut ausgestatteten und weniger gut ausgestatteten Vereinen. Die gleiche Bezahlung wie bei den Männern sei dem erstmal unterzuordnen.[10] Kleinherne tritt für ein Grundgehalt für Bundesliga-Spielerinnen ein, damit diese neben dem Fußball nicht einer hauptberuflichen Arbeit nachgehen müssen, um den grundlegenden Lebensunterhalt bestreiten zu können.[11]

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sophia Kleinherne – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Meine Geschichte - das Leben von Sophia Kleinherne | Fußball News | Sky Sport, 20. Oktober 2023, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  2. Das perfekte Paket, Frankfurter Rundschau, 11. November 2019, abgerufen am 13. Juli 2023.
  3. a b Kleinherne: „Fühlt sich gut an, noch für etwas anderes zu stehen“, SGE4EVER.de, abgerufen am 3. Juni 2023.
  4. a b Hrubesch ehrt Sophia Kleinherne. Westfälische Nachrichten, 10. März 2018, abgerufen am 1. Mai 2018.
  5. Sophia Kleinherne wechselt zum 1. FFC Frankfurt. fupa.net, 18. Mai 2017, abgerufen am 1. Mai 2018.
  6. Naschenwengs Traumtore: Eintracht verspielt 3:1 und verpasst Platz 1. Abgerufen am 30. Oktober 2022 (deutsch).
  7. Team des Turniers der U19-EM der Frauen. UEFA, abgerufen am 1. August 2019.
  8. England - Deutschland, 1:2, Länderspiel 2019/20 Saison. DFB, abgerufen am 11. November 2019.
  9. Wenig Weltklasse, keine Kadertiefe, falsche Entscheidungen: Die Gründe für das WM-Aus, Kicker.de, 3. August 2023, abgerufen am 3. August 2023.
  10. Sophia Kleinherne, Fußball Nationalspielerin: "Uns sind in erster Linie gleiche Bedingungen wichtig" - Podcast: hr-iNFO Aktuell | hr-iNFO (hr-inforadio.de), abgerufen am 3. Juni 2023.
  11. Kleinherne wirbt für bessere Bedingungen im Frauenfußball, FAZ, 12. Juli 2023, abgerufen am 13. Juli 2023.