U 27 (U-Boot, 1914)

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U 27 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Bauwerft Kaiserliche Werft, Danzig
Baunummer 17
Baukosten 2.636.000 Mark
Stapellauf 14. Juli 1913
Indienststellung 8. Mai 1914
Verbleib Am 19. August 1915 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 64,70 m (Lüa)
Breite 6,32 m
Tiefgang (max.) 3,48 m
Verdrängung aufgetaucht: 675 t
getaucht: 867 t
 
Besatzung 34 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × MAN-6-Zyl.-Diesel
2 × AEG-Elektromotor
Maschinen­leistung 2.000 PS (1.471 kW)
Propeller 2 × dreiflügelig ⌀ 1,60 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius über Wasser bei 8 kn: 9770 sm
unter Wasser bei 5 kn: 85 sm
Tauchzeit 80 s
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,8 kn (18 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
16,7 kn (31 km/h)
Bewaffnung
Sonstiges
Erfolge 9–10 versenkte Handelsschiffe
2 versenkte Kriegsschiffe

U 27 war ein diesel-elektrisches U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg.

Einsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 27 wurde am 19. Februar 1912 in Auftrag gegeben. Das Boot lief am 14. Juli 1913 auf der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel und wurde am 8. Mai 1914 in Dienst gestellt. Sein erster und einziger Kommandant war Kapitänleutnant Bernd Wegener.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs konnte Wegener drei Erfolge gegen Kriegsschiffe der Royal Navy erzielen. Am 18. Oktober 1914 versenkte U 27 das britische U-Boot E3 und am 31. Oktober 1914 das britische Flugzeugmutterschiff Hermes. Zudem gelang am 11. März 1915 die Versenkung des britischen Hilfskreuzers Bayano. Außerdem wurden von März bis August 1915 insgesamt neun[1] (nach anderen Quellen zehn[2]) Handelsschiffe mit zusammen 29.402 bzw. 31.120 BRT versenkt.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 19. August 1915 hatte U 27 den Maultiertransporter Nicosian 70 Seemeilen südlich von Queenstown angehalten, als das Boot von der unter US-amerikanischer Flagge fahrenden britischen U-Boot-Falle Baralong überrascht wurde. Die Baralong feuerte aus nur wenigen hundert Metern Entfernung 34 Schüsse auf das U-Boot, das auf Position 50° 25′ N, 8° 15′ W sank.[3] Auch auf etwa ein Dutzend im Wasser treibende Schiffbrüchige wurde auf Befehl des britischen Kommandanten, Godfrey Herbert, weiter geschossen. Dabei kam auch Kapitänleutnant Wegener ums Leben. Vier U-Boot-Fahrer konnten schwimmend die Nicosian erreichen, wurden aber kurz darauf von einem britischen Kommando im Maschinenraum aufgespürt und ebenfalls erschossen.

Deutschland und die Vereinigten Staaten erhoben Vorwürfe gegen dieses mutmaßliche Kriegsverbrechen bzw. das kriegsrechtswidrige Führen des Sternenbanners. Trotz US-amerikanischer Zeugen von der Nicosian wurde der Vorfall jedoch nach 1918 nicht als Kriegsverbrechen bewertet, obwohl er alle Merkmale dafür erfüllte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, S. 67.
  2. U 27 auf uboat.net
  3. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Gräfelfing vor München: Urbes, 1998, S. 15.