Rjabinino (Kaliningrad)

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Siedlung
Rjabinino/Korwlack
Рябинино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Korwlack (bis 1947)
Bevölkerung 49 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238404
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 088
Geographische Lage
Koordinaten 54° 22′ N, 21° 0′ OKoordinaten: 54° 22′ 0″ N, 21° 0′ 0″ O
Rjabinino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Rjabinino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Rjabinino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Rjabinino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Rjabinino (russisch Рябинино, deutsch Korwlack) ist ein kleiner Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland (Ostpr.))) im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rjabinino liegt 19 Kilometer nordöstlich der früheren Kreisstadt Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) und 9 Kilometer südlich der jetzigen Rajonshauptstadt Prawdinsk (Friedland) nur 1 Kilometer von der russisch-polnischen Staatsgrenze entfernt. In den Ort führt eine unwegsame Nebenstraße von Prawdinsk über Tjomkino (Mertensdorf), die vor 1945 weiter bis in das heute in Polen gelegene Ostre Bardo (Klingenberg) verlief. Eine Bahnanbindung besteht nicht. Östlich des Dorfes befindet sich der Reihersee an der Lawa (Alle).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 11. Juni 1874 gehörte der damals etwa 100 Einwohner zählende Ort Korwlack zu den zwei Landgemeinden und zwei Gutsbezirken, die den neu errichteten Amtsbezirks Klingenberg[2] (heute polnisch: Ostre Bardo) bildeten, der zum Landkreis Friedland (ab 1927 Landkreis Bartenstein (Ostpr.)) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Bis zum 30. September 1928 wahrte Korwlack seine Selbständigkeit als eigenständige Gemeinde, als sie sich dann mit dem Gutsbezirk Korwlack und dem Gutsbezirk Pohiebels (heute nicht mehr existent) zur neuen Landgemeinde Pohiebels zusammenschloss. Am 1. Oktober 1939 schließlich wurde die so entstandene Gemeinde Pohiebels in die Gemeinde Klingenberg eingemeindet.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Korwlack mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 die russische Ortsbezeichnung „Rjabinino“.[3] Bis zum Jahre 2009 war der Ort innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Domnowski sowjet (Dorfsowjet Domnowo (Domnau)) eingegliedert und kam dann – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] – als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft zur Prawdinskoje gorordskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)) im Rajon Prawdinsk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung war Korwlack vor 1945 in die Kirche Klingenberg[5] (heute polnisch: Ostre Bardo) eingepfarrt. Klingenberg bildete mit Deutsch Wilten (heute russisch: Jermakowo) und Georgenau (Roschtschino) ein gemeinsames Kirchspiel, das zum Kirchenkreis Friedland (ab 1927 Kirchenkreis Bartenstein; heute polnisch: Bartoszyce) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte.

Heute liegt Rjabinino im Einzugsbereich der evangelischen Kirchengemeinde in Prawdinsk (Friedland), die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist und der Propstei Kaliningrad[6] in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zugeordnet ist.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Klingenberg
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Ortsverzeichnis/Kirchspiele Kreis Bartenstein (Memento des Originals vom 27. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hkg-bartenstein.de
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info