Richard Holtze

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Richard Holtze
Richard Holtze, Gedenktafel in Kattowitz ul. Mickiewicza 5

Richard Holtze (* 9. Februar 1824 in Belk, Kreis Rybnik; † 27. Januar 1891 in Kattowitz) war ein Arzt, Abgeordneter des Preußischen Abgeordnetenhauses und der erste und langjährige Stadtratsvorsitzender von Kattowitz.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Holtze war der älteste Sohn einer kinderreichen Familie eines Gutsverwalters. Er besuchte das Gymnasium in Gleiwitz und studierte anschließend Medizin in Breslau.

1851 kam Holtze ins Dorf Kattowitz, wo er sich als Arzt niederließ. Zusammen mit dem Industriellen und Reichstagsabgeordneten Friedrich Wilhelm Grundmann, dessen Tochter Bertha er 1857 heiratete, hatte er entscheidenden Anteil an der Entwicklung des Dorfes Kattowitz zum Industrieort, der schließlich 1865 das Stadtrecht erlangte.

1866 fanden die ersten Stadtratswahlen in Kattowitz statt. Am 3. März wählten die Bürger aus 342 Kandidaten die 18 Stadtverordneten und an deren Spitze Holtze. Dass er sowohl polnisch als auch deutsch fließend sprach, wirkte sich dabei vorteilhaft für seine Wahl zum Vorsitzenden des Stadtrats aus. Am 4. April wählten die Stadtverordneten das Magistratskollegium, d. h. den ersten Bürgermeister Louis Diebel aus Krappitz, seinen Vertreter Herrn Rossel und vier Stadträte.

Neben seiner politischen Aktivitäten wurde Holtze zum Stadtarzt, der täglich etwa 100 überwiegend mittellose Patienten pro bono behandelte. Er war Mitbegründer der Kattowitzer Freimaurerloge "Johannis-Loge zum Licht im Osten zu Kattowitz" und deren erster Meister vom Stuhl.

Holtze war auch außerhalb von Kattowitz politisch aktiv. In Jahren den 1877 bis 1883 war er Abgeordneter der Nationalliberalen Partei im Preußischen Abgeordnetenhaus.[1]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Stadt Kattowitz – Eine kulturhistorische Studie. 1871

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867-1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 189 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 354–358.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Richard Holtze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien