Przyłęg (Trzcianka)

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Przyłęg (deutsch Dolfusbruch) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) in der Landgemeinde (Gmina) Trzcianka (Schönlanke) im Powiat Czarnkowsko-Trzcianecki (Czarnikau-Schönlanker Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, etwa 32 Kilometer südsüdwestlich von Deutsch Krone (Wałcz), 15 Kilometer ostsüdöstlich von Schloppe (Człopa) und neun Kilometer ostsüdöstlich von Drahnow (Drzonowo Wałeckie).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Dolfusbruch wurde nach 1783 angelegt und ist deshalb noch nicht in dem topographischen Nachschlagewerk von Goldbeck verzeichnet. Die Kolonie erhielt ihren Namen zu Ehren des Grundherrn, eines von Dolfus.[1] Sie grenzte im Süden an die Siedlung Karolina.[2] George Sebastian von der Goltz, Erbherr auf Zützer, Drahnow und Trebbin bei Schloppe, verkaufte 1783 die Güter Drahnow und Trebbin.[3] Vielleicht stammte die Gemarkung, auf der die Siedlung Dolfusbruch entstand, aus diesem Verkauf.

Um 1930 hatte die Gemeinde Dolfusbruch eine 2,3 km² große Gemarkungsfläche, und im Gemeindegebiet befanden sich zwei Wohnplätze, auf denen insgesamt 16 bewohnte Wohnhäuser standen:[4]

  • Dolfusbruch
  • Forsthaus Dolfusbruch

Im Jahr 1945 gehörte Dolfusbruch zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Dolfusbruch war Sitz des Amtsbezirks Dolfusbruch.

Im Februar 1945 wurde Dolfusbruch von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Dolfusbruch wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Dolfusbruch vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1818 70 königliches Dorf, Amt Schloppe[5]
1864 138 darunter 131 Evangelische und sieben Katholiken[6]
1910 84 am 1. Dezember, sämtlich Evangelische[7]
1925 72 sämtlich Evangelische[4]
1933 67 [8]
1939 62 am 17. Mai[9][8]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten ursprünglich zum evangelischen Kirchspiel Schloppe[10] und wurden zum 1. April 1896 in die evangelische Kirchengemeinde Schönlanke eingepfarrt.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dolfusbruch, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Dolfusbruch (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 470–472 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 231 (Google Books).
  2. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Bromberg, Nr. 7, vom 18. Februar, Bromberg 1853, S. 57 (Google Books).
  3. Friedrich von der Goltz: Nachrichten über die Familie der Grafen und Freiherrn von der Goltz. R. Schultz & Comp., Straßburg 1885, S. 228 (Google Books).
  4. a b Die Gemeinde Dolfusbruch im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 283, Ziffer 1532 (Google Books).
  6. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 56–57, Ziffer 35–36 (Google Books).
  7. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 20 (Google Books).
  8. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs, Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939, Verlag Paul Schmidt, Berlin 1940, S. 70 (Google Books).
  10. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 470–472 (Google Books).
  11. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Bromberg, Nr. 18, vom 30. April, Bromberg 1896, S. 208, linke Spalte (Google Books).

Koordinaten: 53° 3′ N, 16° 20′ O