Plestiodon elegans

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Plestiodon elegans

Plestiodon elegans

Systematik
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Familie: Skinke (Scincidae)
Unterfamilie: Scincinae
Gattung: Plestiodon
Art: Plestiodon elegans
Wissenschaftlicher Name
Plestiodon elegans
(Boulenger, 1887)

Plestiodon elegans ist eine Skinkart aus der Gattung Plestiodon, die in Ostasien verbreitet ist.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesamtlänge erreicht 17 cm und die Kopf-Rumpf-Länge 6–10 cm.[1] Die Jungtiere sind schwarz, mit drei gelb-orangen Linien am Rücken und am Kopf. Die Mittellinie spaltet sich am Kopf auf. Richtung Schwanz gehen die gelb-orangefarbenen Streifen in ein auffälliges Blau über. Der Schwanz selbst wirkt insgesamt leuchtend blau. Ausgewachsene Weibchen behalten ihre jugendliche Färbung, sodass ein Sexualdimorphismus entsteht.[2][3] Die Männchen werden im Grundton braun und breite schwarzbraune vertikale Streifen verlaufen an ihren Körperseiten. Regional bestehen Unterschiede in der Färbung.

Zu den ähnlich aussehenden Arten gehören P. takarai, P. marginatus, P. fasciatus, P. barbouri und P. kishinouyei.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Skinkart ist tagaktiv und lebt am Boden.[4] Die Ernährungsweise wurde kaum je beschrieben, die Hauptbeute sind kleine Gliederfüßer. Vermutet wurden Insekten,[5] wissenschaftlich beobachtet und beschrieben wurde auf Taiwan die Erbeutung einer Grille, einer asiatischen Kellerassel und von sechs Spinnentieren.[6] Auf den japanischen Senkaku-Inseln, die größtenteils felsig sind und nur wenige Gliederfüßer aufweisen, fressen die Skinke auch Fischfleisch, das von Vögeln wie dem Weißbauchtölpel fallen gelassen wird. Von Juni bis Juli legen Weibchen 4–9 Eier.

Verbreitung und Bedrohung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hauptverbreitungsgebiet der Art erstreckt sich über Südostchina, Nordvietnam, Taiwan und die japanischen Senkaku-Inseln (auf Uotsuri-shima, Minami-Kojima, Kita-Kojima und Kuba-shima). Die Skinke leben in Graslandschaften und Wäldern auf Höhen von bis zu 2500 m.[4] Auf der Roten Liste der IUCN wird die Art als nicht gefährdet („least concern“) eingestuft, da sie besonders im Süden Chinas weit verbreitet ist. Dort wird die Skinkart jedoch auch für traditionelle chinesische Medizin und aufgrund der auffälligen Färbung für den Heimtierhandel gesammelt.[7] In Japan befindet sich die Art seit 2006 auf der nationalen Roten Liste gefährdeter Reptilien Japans. Sie wird dabei als stark gefährdet eingestuft aufgrund des dort auf die Senkaku-Inseln begrenzten und zurückgehenden Verbreitungsgebiets (unter 7 km²).[8] So verändern beispielsweise auf der größten Insel Uotsuri-shima wilde Ziegen den Lebensraum der Skinkart.[8]

Die Verbreitung über die marine Inselwelt ist auf eine gewisse Salzwassertoleranz der Skinke zurückzuführen.[9][10]

Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art wurde 1887 von dem belgisch-britischen Zoologen George Albert Boulenger als Eumeces elegans erstbeschrieben.[11]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Plestiodon elegans – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 改訂・沖縄県の絶滅のおそれのある野生生物(レッドデータおきなわ)第3版 動物編 3.5 爬虫類 (Rote Liste Okinawa – Reptilien: Beschreibung der Arten). (PDF, 851 KB) Präfektur Okinawa, S. 216–217, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2021; abgerufen am 19. Dezember 2020 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pref.okinawa.jp
  2. C. Yang, S. Chen, J. Wang: Sexual dichromatism on the tail colour change of Blue-tailed Skink (Plestiodon elegans). In: Europe PMC, Oktober 2022, doi:10.22541/au.166659663.38234854/v1.
  3. Chen Yang, Jinming Zhao, Raul E. Diaz, Nan Lyu: Development of sexual dimorphism in two sympatric skinks with different growth rates. In: Ecology and Evolution, Band 9, Nr. 13, 2019, S. 7752—7760, doi:10.1002/ece3.5358.
  4. a b Das, I. 2010. A Field Guide to the Reptiles of South-east Asia. New Holland, London.
  5. Plestiodon elegans in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN.
  6. Gerrut Norval, Shao-Chang Huang, Jean-Jay Mao, Stephen R. Goldberg: Notes on some dietary items of Eutropis longicaudata (Hallowell, 1857), Japalura polygonata xanthostoma Ota, 1991, Plestiodon elegans (Boulenger, 1887), and Sphenomorphus indicus (Gray, 1853) from Taiwan. In: Herpetology Notes, Band 5, 2012, S. 453—456.
  7. Zhao, E-M., Zhao, K-T. and Zhou, K-Y. 1999. Fauna Sinica, Reptilia Vol 2, Squamata, Lacertilia. Science Press, Beijing.
  8. a b アオスジトカゲ (Plestiodon elegans). (PDF, 1,0 MB) Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 18. Dezember 2020 (japanisch).
  9. Min-Hao Hsu, Jhan-Wei Lin, Chen-Pan Liao, Jung-Ya Hsu, Wen-San Huang: Trans-marine dispersal inferred from the saltwater tolerance of lizards from Taiwan. In: PloS one, Band 16, Nr. 2, 2021, Artikel e0247009, doi:10.1371/journal.pone.0247009.
  10. Min-Hao Hsu, Jhan-Wei Lin, Chen-Pan Liao, Jung-Ya Hsu, Wen-san Huang: Over-ocean dispersal inferred from the saltwater tolerance of lizards from Taiwan. In: Research Square, 2020, doi:10.21203/rs.3.rs-20111/v1.
  11. Plestiodon elegans In: The Reptile Database; abgerufen am 10. Dezember 2021.