Paul Rahl

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Paul Rahl

Paul Johann Rahl (* 30. Oktober 1877 in Dachau; † 11. Juni 1926 in Ergoldsbach) war ein deutscher Ingenieur und Reichstagsabgeordneter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch der Realschule des Kreises begann er ein Studium der Tiefbautechnik an der Industrieschule in München. Eine Beschäftigung bei der Königlichen Bayerischen Staatseisenbahn nahm er im Jahre 1896 auf. In Landshut war er als Eisenbahnoberingenieur in der Bauinspektion bei den Bayerischen Staatseisenbahnen tätig.

Als Einjährig-Freiwilliger leistete er in den Jahren 1899 bis 1900 seinen Militärdienst in der Bayerischen Armee ab und wurde 1905 zum Leutnant der Reserve befördert. Im Ersten Weltkrieg diente er bis November 1918. Er gilt als der Organisator der deutschen Seilbahntruppen. So wurden unter seinem Kommando in den Jahren 1915 bis 1916 die Kriegsseilbahnen an der Tiroler Front aufgebaut. Zuletzt war Rahl Major der Reserve. Für seine Kriegstätigkeiten wurden ihm neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes, der Militärverdienstorden, das Österreichische Militärverdienstkreuz III. Klasse sowie der Bulgarische Militärorden für Tapferkeit IV. Klasse verliehen.

Von 1919 bis 1923 betätigte er sich als Führer in der völkischen Jugendbewegung.[1] Auch für die Belange der Beamtenschaft war er aktiv. Zwischen Mai und Dezember 1924 war er für den Wahlkreis Niederbayern Reichstagsabgeordneter der Nationalsozialistischen Freiheitspartei, einem Bündnis aus der seinerzeit verbotenen NSDAP und der Deutschvölkischen Freiheitspartei. Ob Rahl als Vertreter der NSDAP in den Reichstag einzog, ist nicht sicher bekannt.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cuno Horkenbach: Das Deutsche Reich von 1918 bis Heute. Berlin 1930.
  • Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1, S. 380.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Rahl in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4, S. 488.
  2. Martin Döring: »Parlamentarischer Arm der Bewegung.« Die Nationalsozialisten im Reichstag der Weimarer Republik. (=Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 130) Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5237-4, S. 66.