Paul MacLean (Eishockeyspieler)

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Kanada  Paul MacLean

Geburtsdatum 9. März 1958
Geburtsort Grostenquin, Frankreich
Größe 183 cm
Gewicht 93 kg

Position Stürmer
Schusshand Rechts

Draft

NHL Amateur Draft 1978, 7. Runde, 109. Position
St. Louis Blues

Karrierestationen

1977–1978 Hull Olympiques
1978–1979 Dalhousie University
1979–1980 Team Kanada
1980–1981 Salt Lake Golden Eagles
1981–1988 Winnipeg Jets
1988–1989 Detroit Red Wings
1989–1991 St. Louis Blues

Paul Andrew MacLean (* 9. März 1958 in Grostenquin, Frankreich) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeystürmer und derzeitiger -trainer, der den Großteil seiner aktiven Karriere bei den Winnipeg Jets verbracht hat. Von 2011 bis 2014 war er als Cheftrainer der Ottawa Senators aktiv und gewann 2013 den Jack Adams Award. Zuletzt war er bis Sommer 2022 als Assistenztrainer der Toronto Maple Leafs tätig.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul MacLean wurde auf der kanadischen Militärbasis RCAF Station Grostenquin geboren. Er begann seine Karriere in unterklassigen kanadischen Nachwuchsligen, ehe er 1977 zu den Hull Olympiques in die LHJMQ, eine der drei höchstklassigsten Juniorenligen Kanadas, wechselte. Dort konnte er die Mannschaften der NHL auf sich aufmerksam machen und wurde im NHL Amateur Draft 1978 von den St. Louis Blues in der siebten Runde an Position 109 ausgewählt.

In den folgenden zwei Jahren spielte er erst für die Dalhousie University, danach für das kanadische Nationalteam und nahm unter anderem an den Olympischen Winterspielen 1980 teil. Die Saison 1980/81 absolvierte er in der CPHL bei den Salt Lake Golden Eagles, kam aber auch zu einem Einsatz in der NHL für die St. Louis Blues. Im Sommer 1981 wurde er gemeinsam mit Bryan Maxwell und Ed Staniowski im Tausch für Scott Campbell und John Markell zu den Winnipeg Jets transferiert, wo er sich gleich im NHL-Kader durchsetzen konnte. Mit 61 Punkten in 74 Spielen stellte er gleich seine Qualitäten als Scorer unter Beweis, zeigte aber auch, dass er ein körperlich hartes Spiel beherrscht, weshalb er 106 Strafminuten erhalten hatte.

1982/83 war er hinter Dale Hawerchuk zweitbester Scorer der Jets und erreichte 1984/85 die höchste Punkteausbeute in seiner Karriere, als er mit 40 Toren und 61 Torvorlagen auf 101 Punkte kam und für das NHL All-Star Game berufen wurde. Er und Hawerchuk bildeten in der Zeit die wichtigsten Säulen im Angriff der Jets.

1988 transferierten ihn die Jets zu den Detroit Red Wings und zeigte mit 71 Punkten in 76 Spielen weiterhin gute Leistungen. Doch bereits nach einem Jahr wurde er zu den St. Louis Blues geschickt, wo er 1991 nach einer Verletzung seine Karriere beendete.

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Karriereende verblieb MacLean aber in der Organisation der Blues als Scout. Nach zwei Jahren auf dieser Position wurde er 1993 Cheftrainer der Peoria Rivermen in der IHL. In seiner ersten Saison gewann die Mannschaft 51 Spiele und MacLean von The Hockey News zum Minor League Coach of the Year (Trainer des Jahres) gewählt. Auch in seinem zweiten Jahr gewannen die Rivermen unter seiner Leitung 51 Spiele und zogen in den Playoffs in die zweite Runde ein. 1995/96 präsentierte sich die Mannschaft deutlich schwächer und gewann weniger als die Hälfte der 82 Saisonspiele.

MacLean wechselte daraufhin zu den Phoenix Coyotes in die NHL, wo er ein Jahr als Assistenztrainer arbeitete. 1997 erhielt er wieder einen Job als Cheftrainer in der IHL und übernahm die Kansas City Blades, das Farmteam der San Jose Sharks. Nach zwei guten Saisons mit Playoff-Teilnahmen, verpassten die Baldes 1999/2000 die Qualifikation zur Endrunde und MacLean verließ die Mannschaft. Er übernahm daraufhin den Posten als Trainer der Quad City Mallards aus der United Hockey League und führte sie sofort zum Gewinn des Colonial Cup. In der Saison darauf scheiterte er mit den Mallards in der zweiten Playoff-Runde.

2002 verpflichteten ihn die Mighty Ducks of Anaheim aus der NHL als Assistenztrainer von Mike Babcock. In ihrer ersten Saison zogen sie direkt ins Finale um den Stanley Cup ein, scheiterten jedoch an den New Jersey Devils. Die Saison 2003/04 war hingegen eine Ernüchterung, da sie die Playoffs verpassten. Im Sommer 2005 wechselte Mike Babcock zu den Detroit Red Wings und nahm MacLean aus Anaheim mit. 2005/06 schlossen die Red Wings die reguläre Saison als bestes Team ab, unterlagen jedoch in der ersten Runde gegen die Edmonton Oilers. Im Jahr darauf erreichten sie das Finale der Western Conference. Die Aufgaben von MacLean konzentrierten sich hauptsächlich auf die Defensive der Mannschaft sowie das Unterzahlspiel.

Im Juni 2011 wurde er von den Ottawa Senators als Cheftrainer verpflichtet, bei denen er einen Kontrakt für drei Jahre erhielt. Nachdem er in der Saison 2012/13 mit der Mannschaft die Play-offs erreichte, obwohl zahlreiche Schlüsselspieler wie Jason Spezza, Erik Karlsson und Craig Anderson verletzt ausfielen, wurde MacLean mit dem Jack Adams Award als bester Trainer der Spielzeit ausgezeichnet.[1] Bereits 2012 war er für die Auszeichnung nominiert worden, unterlag in der Abstimmung aber Ken Hitchcock. Im Dezember 2014 wurde MacLean bei den Senators entlassen, seine Nachfolge übernahm der bisherige Assistenztrainer Dave Cameron.[2]

Im Juni 2015 kehrte er als Assistenztrainer unter Bruce Boudreau zu den Anaheim Ducks zurück, für die er bereits von 2002 bis 2004 in gleicher Funktion aktiv war. Am Ende der Saison 2016/17 wurde sein auslaufender Vertrag nicht verlängert. Anschließend wurde er im November 2019 als Assistent von John Tortorella bei den Columbus Blue Jackets angestellt und soll dort vorrangig für die Special Team (Über- und Unterzahlsituationen) verantwortlich sein. Sein Vertrag dort wurde nach der Spielzeit 2019/20 nicht verlängert, sodass er sich im September 2020 in gleicher Funktion den Toronto Maple Leafs anschloss. Dort war er bis zum Ende der Saison 2021/22 tätig.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1975–1976 Brockville Braves OHA-B 44 35 25 60 70
1976–1977 Brockville Braves OHA-B 52 37 29 66 63
1977–1978 Hull Olympiques QMJHL 66 38 33 71 125
1978–1979 Dalhousie University AUAA 18 12 17 29 71
1979–1980 Kanada Ntl-Team 50 21 11 32 90
1980–1981 Salt Lake Golden Eagles CHL 80 36 42 78 160 17 11 5 16 47
St. Louis Blues NHL 1 0 0 0 0 1 0 0 0 0
1981–1982 Winnipeg Jets NHL 74 36 25 61 106 4 3 2 5 20
1982–1983 Winnipeg Jets NHL 80 32 44 76 121 3 1 2 3 6
1983–1984 Winnipeg Jets NHL 76 40 31 71 155 3 1 0 1 0
1984–1985 Winnipeg Jets NHL 79 41 60 101 119 8 3 4 7 4
1985–1986 Winnipeg Jets NHL 69 27 29 56 74 2 1 0 1 7
1986–1987 Winnipeg Jets NHL 72 32 42 74 75 10 5 2 7 16
1987–1988 Winnipeg Jets NHL 77 40 39 79 76 5 2 0 2 23
1988–1989 Detroit Red Wings NHL 76 36 35 71 118 5 1 1 2 8
1989–1990 St. Louis Blues NHL 78 34 33 67 100 12 4 3 7 20
1990–1991 St. Louis Blues NHL 37 6 11 17 24
OHA-B gesamt 96 72 54 126 133 0 0 0 0 0
QMJHL gesamt 66 38 33 71 125 0 0 0 0 0
AUAA gesamt 18 12 17 29 71
Ntl-Team gesamt 50 21 11 32 90
CHL gesamt 80 36 42 78 160 17 11 5 16 47
NHL gesamt 719 324 349 673 968 53 21 14 35 110

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung   GP G A Pts PIM
1980 Kanada Olympia 6 2 3 5 6
Herren gesamt 6 2 3 5 6

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga GC W L T OTL Pts Win % GC W L Resultat
1993–1994 Peoria Rivermen IHL 81 51 24 6 108 .667 6 2 4 1. Runde
1994–1995 Peoria Rivermen IHL 81 51 19 11 113 .698 9 4 5 2. Runde
1995–1996 Peoria Rivermen IHL 82 39 38 5 83 .506 12 6 6 2. Runde
1996–1997 Phoenix Coyotes NHL Assistenztrainer unter Don Hay
1997–1998 Kansas City Blades IHL 82 41 29 12 94 .573 11 6 5 2. Runde
1998–1999 Kansas City Blades IHL 82 44 31 7 95 0.579 3 1 2 1. Runde
1999–00 Kansas City Blades IHL 82 36 37 9 81 0.494
2000–2001 Quad City Mallards UHL 74 55 12 7 117 0.791 12 10 2 Colonial-Cup-Sieger
2001–2002 Quad City Mallards UHL 74 57 15 2 116 0.784 12 6 6 2. Runde
2002–2003 Mighty Ducks of Anaheim NHL Assistenztrainer unter Mike Babcock
2003–2004 Mighty Ducks of Anaheim NHL Assistenztrainer unter Mike Babcock
2004–2005 ohne Team wegen Lockout
2005–2006 Detroit Red Wings NHL Assistenztrainer unter Mike Babcock
2006–2007 Detroit Red Wings NHL Assistenztrainer unter Mike Babcock
2007–2008 Detroit Red Wings NHL Assistenztrainer unter Mike Babcock
2008–2009 Detroit Red Wings NHL Assistenztrainer unter Mike Babcock
2009–2010 Detroit Red Wings NHL Assistenztrainer unter Mike Babcock
2010–2011 Detroit Red Wings NHL Assistenztrainer unter Mike Babcock
2011–2012 Ottawa Senators NHL 82 41 31 10 92 0.561 7 3 4 1. Runde
2012–2013 Ottawa Senators NHL 48 25 17 6 56 0.583 10 5 5 2. Runde
IHL gesamt 490 262 178 50 574 .586 41 19 22 5 Teilnahmen
UHL gesamt 148 112 27 9 233 .787 24 16 8 2 Teilnahmen
NHL gesamt 130 66 48 16 148 .569 17 8 9 2 Teilnahmen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. MacLean wins 2013 Jack Adams, Ottawa Senators, 14. Juni 2013
  2. Senators fire Paul MacLean as coach, National Hockey League, 8. Dezember 2014