Patrizia Kummer

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Patrizia Kummer
Patrizia Kummer (2012)
Voller Name Patrizia Kummer
Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 16. Oktober 1987
Geburtsort BrigSchweiz
Grösse 172 cm
Gewicht 69 kg
Karriere
Disziplin Parallel-Riesenslalom und Parallelslalom
Verein Skiclub Eggishorn-Fiesch
Nationalkader seit 2011 Nationalteam
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 2014 Sotschi Parallel-Riesenslalom
 Universiade
Gold 2015 Granada Parallel-Riesenslalom
 Snowboard-Weltmeisterschaften
Bronze 2009 Gangwon Parallel-Riesenslalom
Silber 2013 Stoneham Parallelslalom
Silber 2017 Sierra Nevada Parallel-Riesenslalom
Platzierungen
FIS-Logo Weltcup
 Debüt im Weltcup 14. März 2003
 Weltcupsiege 15
 Parallel-Weltcup 1. (2011/12, 2012/13, 2013/14)
 PGS-Weltcup 1. (2013/14)
 PSL-Weltcup 1. (2012/13, 2013/14, 2015/16)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Parallel 15 5 3
letzte Änderung: 22. Januar 2023

Patrizia Kummer (* 16. Oktober 1987 in Brig[1]) ist eine Schweizer Snowboarderin.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sportliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Saison 1999/2000 fährt Kummer Rennen. 2003 wurde sie im Alter von 15 Jahren bei ihrer ersten Elite-Schweizer-Meisterschaft Vizemeisterin im Parallelslalom. Sie holte sich bis heute insgesamt 3 Vize-Schweizer-Meistertitel, und einmal wurde sie als Dritte rangiert. Sie konnte sich bei den Juniorinnen fünf Schweizer Meistertitel sichern. Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2009 gewann sie überraschend die Bronzemedaille im Parallel-Riesenslalom.[2][3] Den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere konnte Kummer in Limone Piemonte am 11. Dezember 2010 in einem Parallelslalom gewinnen.

In der Saison 2011/12 gewann sie den Gesamtweltcup sowie die Disziplinenwertung im Parallelslalom und feierte damit den bis dato grössten Erfolg ihrer Karriere. Dies kam zustande, indem Kummer fünf der elf Weltcuprennen gewinnen und zusätzlich noch einen 2. Rang herausfahren konnte.

Im Folgejahr (Saison 2012/13) gelang es Kummer, den Parallel-Gesamtweltcup zu verteidigen. Sie gewann auch die Wertung in der Disziplin Parallelslalom. In der Disziplinen-Wertung Parallel-Riesenslalom wurde Kummer 2.

In der Saison 2013/14 konnte Kummer wiederum den Gesamtweltcup bereits zum 3. Mal in Folge gewinnen. Sie schaffte es auch als erste Alpin-Snowboarderin überhaupt, alle drei Kugeln der Parallelwertungen (Gesamtwertung und die beiden Disziplinenwertungen im Parallelslalom und im Parallel-Riesenslalom) in einer einzigen Saison zu gewinnen. Dies hat vor ihr noch kein Snowboarder, weder bei den Männern noch bei den Frauen, geschafft. Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi gewann sie die Goldmedaille im Parallel-Riesenslalom.

In der Saison 2016/17 kam sie bei neun Weltcupteilnahmen fünfmal unter die ersten zehn. Dabei siegte sie im Parallel-Riesenslalom in Bansko und belegte zudem zweimal den zweiten Platz. Sie erreichte damit den dritten Platz im Parallel-Weltcup und den zweiten Rang im Parallel-Riesenslalomweltcup. Beim Saisonhöhepunkt, den Snowboard-Weltmeisterschaften 2017 in Sierra Nevada, holte sie die Silbermedaille im Parallel-Riesenslalom und belegte im Parallelslalom den siebten Rang.

Da sich Kummer gegen die Corona-Impfung entschied, musste sie sich als einzige Teilnehmerin der Olympischen Winterspiele 2022 in eine dreiwöchige Hotelquarantäne nördlich von Peking begeben.[4]

Im März 2023 kündigte sie ihren Rücktritt auf Ende Saison an, ihr letztes Rennen wird sie Mitte März 2023 in Berchtesgaden bestreiten.[5]

Aussersportliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem Sport absolvierte Patrizia Kummer von 2003 bis 2008 die Sportmittelschule HSK-M in Brig am Kollegium Spiritus Sanctus und schloss mit einem Handelsdiplom und der eidgenössischen Matura ab. Sie schloss den Bachelor in Psychologie im Jahr 2013 an der Fernuni Schweiz ab, den Master in Neuro- und Entwicklungspsychologie an der Universität Bern im Jahr 2017.[6]

Sie wohnt in Mühlebach VS.

Weltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 11. Dezember 2010 Italien Limone Piemonte Parallelslalom
2. 22. Dezember 2011 Italien Carezza Parallelslalom
3. 13. Januar 2012 Osterreich Jauerling Parallelslalom
4. 15. Januar 2012 Osterreich Bad Gastein Parallelslalom
5. 3. März 2012 Russland Moskau Parallelslalom
6. 10. März 2012 Spanien La Molina Parallel-Riesenslalom
7. 12. Januar 2013 Osterreich Bad Gastein Parallelslalom
8. 13. Dezember 2013 Italien Carezza Parallel-Riesenslalom
9. 10. Januar 2014 Osterreich Bad Gastein Parallelslalom
10. 12. Januar 2014 Osterreich Bad Gastein Parallelslalom
11. 1. Februar 2015 Deutschland Sudelfeld Parallel-Riesenslalom
12. 19. Dezember 2015 Italien Cortina d’Ampezzo Parallelslalom
13. 30. Januar 2016 Russland Moskau Parallelslalom
14. 3. Februar 2017 Bulgarien Bansko Parallel-Riesenslalom
15. 24. März 2019 Deutschland Winterberg Parallelslalom

Teilnahmen an Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympische Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2007 Arosa: 13. Platz Parallel-Riesenslalom, 17. Platz Parallelslalom
  • 2009 Gangwon: 3. Platz Parallel-Riesenslalom, 24. Platz Parallelslalom
  • 2011 La Molina: 8. Platz Parallelslalom, 12. Platz Parallel-Riesenslalom
  • 2013 Stoneham: 2. Platz Parallelslalom, 8. Platz Parallel-Riesenslalom
  • 2015 Kreischberg: 7. Platz Parallel-Riesenslalom, 9. Platz Parallelslalom
  • 2017 Sierra Nevada: 2. Platz Parallel-Riesenslalom, 7. Platz Parallelslalom
  • 2019 Park City: 9. Platz Parallel-Riesenslalom, 6. Platz Parallelslalom
  • 2021 Rogla: 14. Platz Parallelslalom, 28. Platz Parallel-Riesenslalom
  • 2023 Bakuriani: 10. Platz Parallelslalom, 16. Platz Parallel-Riesenslalom

Weltcup-Gesamtplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Gesamt Parallel Parallel-Riesenslalom Parallelslalom
Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz
2004/05 70 56.
2005/06 412 103. 413 39.
2006/07 2580 19. 2580 12.
2007/08 477 98. 477 39.
2008/09 1390 46. 1390 20.
2009/10 1175 49. 1175 23.
2010/11 2080 13.
2011/12 6840 1.
2012/13 3750 1. 2480 2. 1690 1.
2013/14 4800 1. 2400 1. 2400 1.
2014/15 2900 8. 860 13. 2040 4.
2015/16 3530 3. 760 10. 2770 1.
2016/17 4060 3. 3460 2. 600 15.
2017/18 1678 18. 1198 19. 480 16.
2018/19 3400 9. 1220 15. 2180 3.
2019/20 1870 15. 960 18. 910 6.
2020/21 207 12. 69 18. 138 7.
2021/22 91 24. 55 23. 36 20.
2022/23 266 13. 122 15. 144 9.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walliser Sportlerin: 2012, 2013 und 2014
  • Oberwalliser Sportlerin: 2012, 2013 und 2014
  • Preis des Divisionärs F. K. Rünzi: 2014

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Patrizia Kummer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Patrizia Kummer auf der Website von roland.ch (Archiv)
  2. Patrizia Kummer überrascht mit Bronze. In: Neue Zürcher Zeitung. 20. Januar 2009, abgerufen am 12. Dezember 2018.
  3. Franco Furger: Patrizia Kummer überrascht mit Bronze. Swiss-Ski, 20. Januar 2009, archiviert vom Original am 22. Januar 2009; abgerufen am 12. Dezember 2018.
  4. Johannes Kopp: Ungeimpfte Snowboarderin in Quarantäne. Abenteuer im Hotelzimmer. In: taz.de. 22. Januar 2022, abgerufen am 22. Januar 2022.
  5. Snowboard-Olympiasiegerin Kummer beendet ihre Karriere. In: Blick.ch, 6. März 2023.
  6. Biografie auf eigener Website, abgerufen am 7. März 2023.