Owen Davidson

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Owen Davidson Tennisspieler
Owen Davidson
Owen Davidson 1988 in Wimbledon
Spitzname: Davo
Nation: Australien Australien
Geburtstag: 4. Oktober 1943
Todestag: 12. Mai 2023[1]
Größe: 185 cm
Gewicht: 82 kg
1. Profisaison: 1962
Rücktritt: 1991
Spielhand: Links
Einzel
Karrierebilanz: 55:88
Höchste Platzierung: 73 (2. März 1974)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 127:66
Karrieretitel: 10
Höchste Platzierung: 749 (18. Februar 1985)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Owen Davidson (* 4. Oktober 1943 in Melbourne; † 12. Mai 2023) war ein australischer Tennisspieler und -trainer, der zuletzt in der ATP Senior Tour antrat. Er konnte sich als einer von bisher wenigen Spielern den Grand Slam im Mixed sichern. Seine 29-jährige Karriere begann 1962.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der zweiten Hälfte der 1960er und der ersten Hälfte der 1970er Jahre galt Davidson als einer der weltbesten Doppel- und Mixed-Spieler. Zusammen mit seinen Spielpartnern gelang es ihm, zehn Turniere im Doppel zu gewinnen. Zwei von ihnen waren in den Jahren 1972 und 1973 die Titel bei den wichtigen Grand-Slam-Wettbewerben der Australian Championships (die heutigen Australian Open) und U.S. Championships (die heutigen US Open). Zusätzlich erreichte Davidson vier Grand-Slam-Finalspiele, die allerdings verloren wurden. Insgesamt stehen seinen zehn Doppelsiegen 13 sieglose Finalteilnahmen gegenüber.

Wesentlich erfolgreicher gestaltete sich seine Karriere im Mixed. Insgesamt erlangte er bei zwölf Grand-Slam-Finalteilnahmen innerhalb von neun Jahren elf Titel. 1967 – Davidson war als einer der wenigen Spieler neben Lew Hoad und Luis Ayala unabhängig, während die meisten anderen vertragliche Bindungen hatten – schaffte er das seltene Kunststück eines Grand Slam, indem er in jenem Jahr alle vier entsprechen Turniere gewann. Dies gelang ihm allerdings nicht durchgehend mit der gleichen Partnerin. Bei den Australian Championships zu Jahresbeginn spielte er noch an der Seite von Lesley Turner, während ihn bei den restlichen drei Grand-Slam-Turnieren des Jahres sowie auch den fünf siegreichen Auftritten bei Grand-Slam-Turnieren in den folgenden Jahren stets Billie Jean King begleitete.

Auch in der Einzelkonkurrenz war Davidson aktiv. Hier weist er zwar eine negative Karrierebilanz auf, doch in der Pre-Open-Ära, also den Jahren bis einschließlich 1967, gelang es ihm innerhalb von sechs Jahren acht Viertel- und ein Halbfinale bei Grand-Slam-Turnieren zu erreichen. In Letzteres zog er bei den Wimbledon Championships 1966 ein.

Davidson war bei den Wimbledon Championships mehrere Male offizieller Sprecher der Athleten. Von 1971 bis 1980 leitete er als Direktor die John Newcombe Tennis Ranch im texanischen New Braunfels. Bemerkenswert bei Davidson ist die Tatsache, dass er bereits während seiner aktiven Spielerlaufbahn als Trainer arbeitete. So betreute er von 1967 bis 1970 das britische Team im Davis Cup. Ab 1974 spielte Davidson in der US-amerikanischen Liga World TeamTennis. Dort trat er 1974 zusammen mit Bob Hewitt für die Minnesota Buckskins an. Anschließend wechselte er zu den Hawaii Leis und hatte dort 1975 John Newcombe und 1976 Ken Rosewall sowie Ilie Năstase als Spielpartner. Er avancierte schnell zum Publikumsliebling[2] in dieser Liga. Insbesondere die Partien mit seinem guten Freund Newcombe[2] erfreuten sich großer Popularität und die Zuschauer bejubelten den großen Kameradschaftsgeist der beiden Landsleute und amüsierten sich über ihre jeweils abgepasst übereinstimmenden Schnurrbärte. 1982 wurde Davidson in der World TeamTennis Trainer der Houston Astro-Knots und kehrte vier Jahre darauf als Spieler und Trainer der Boston Bays kurzzeitig zurück.

Seinen endgültigen Rücktritt vom aktiven Profisport erklärte er 1991. Im Juli 2009 verpflichtete ihn der Giammalva Racquet Club in der texanischen Kleinstadt Spring in der Nähe von Houston als einen seiner Übungsleiter. Wenige Monate später, im September, erfolgte die Nominierung Davidsons für die Aufnahme in die International Tennis Hall of Fame. Zuteil wurde ihm diese Ehre im folgenden Jahr.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 1969 Monaco Monte Carlo Masters Sand Australien John Newcombe Vereinigte Staaten Pancho Gonzales
Vereinigte Staaten Dennis Ralston
7:5, 11:13, 6:2, 6:1
2. 1969 Vereinigtes Konigreich ATP Queen’s Club Rasen Vereinigte Staaten Dennis Ralston Brasilien 1968 Thomaz Koch
Schweden Ove Bengtson
8:6, 6:3
3. 1970 Niederlande Dutch Open Hartplatz Australien Bill Bowrey Australien John Alexander
Australien Phil Dent
6:3, 6:4, 6:2
4. 1971 Vereinigtes Konigreich Bournemouth Sand Australien Bill Bowrey Chile Patricio Cornejo
Chile Jaime Fillol
8:6, 6:2, 3:6, 4:6, 6:3
5. 1972 Australien Australian Open Hartplatz Australien Ken Rosewall Australien Ross Case
Australien Geoff Masters
3:6, 7:6, 6:2
6. 1973 Vereinigte Staaten US Open Hartplatz Australien John Newcombe Australien Rod Laver
Australien Ken Rosewall
7:5, 2:6, 7:5, 7:5
7. 1973 Vereinigte Staaten Chicago Teppich Australien John Newcombe Vereinigtes Konigreich Gerald Battrick
Vereinigtes Konigreich Graham Stilwell
6:7, 7:6, 7:6
8. 1973 Vereinigtes Konigreich London Teppich Vereinigtes Konigreich Mark Cox Vereinigtes Konigreich Gerald Battrick
Vereinigtes Konigreich Graham Stilwell
6:4, 8:6
9. 1974 Vereinigte Staaten St. Petersburg WCT Hartplatz Australien John Newcombe Vereinigte Staaten Clark Graebner
Vereinigte Staaten Charlie Pasarell
4:6, 6:3, 6:4
10. 1974 Vereinigte Staaten Orlando WCT Hartplatz Australien John Newcombe Vereinigte Staaten Brian Gottfried
Vereinigte Staaten Dick Stockton
7:6, 6:3

Mixed[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Partnerin Finalgegner Ergebnis
1. 1965 Australien Australian Championships Hartplatz Australien Robyn Ebbern Australien Margaret Court
Australien John Newcombe
Finale wurde nicht ausgespielt. Geteilter Sieg.
2. 1966 Vereinigte Staaten U.S. Championships Hartplatz Vereinigte Staaten Donna Floyd Vereinigte Staaten Carol Hanks Aucamp
Vereinigte Staaten Ed Rubinoff
6:1, 6:3
3. 1967 Australien Australian Championships Hartplatz Australien Lesley Turner Australien Judy Tegart
Australien Tony Roche
9:7, 6:4
4. 1967 Frankreich French Open Sand Vereinigte Staaten Billie Jean King Vereinigtes Konigreich Ann Haydon-Jones
Rumänien 1965 Ion Țiriac
6:3, 6:1
5. 1967 Vereinigtes Konigreich Wimbledon Championships Rasen Vereinigte Staaten Billie Jean King Brasilien 1960 Maria Bueno
Australien Ken Fletcher
7:5, 6:2
6. 1967 Vereinigte Staaten U.S. Championships Hartplatz Vereinigte Staaten Billie Jean King Vereinigte Staaten Rosemary Casals
Vereinigte Staaten Stan Smith
6:3, 6:2
7. 1971 Vereinigtes Konigreich Wimbledon Championships Rasen Vereinigte Staaten Billie Jean King Australien Margaret Court
Vereinigte Staaten Marty Riessen
3:6, 6:2, 15:13
8. 1971 Vereinigte Staaten US Open Hartplatz Vereinigte Staaten Billie Jean King Sudafrika 1928 Bob Maud
Niederlande Betty Stöve
6:3, 7:5
9. 1973 Vereinigtes Konigreich Wimbledon Championships Rasen Vereinigte Staaten Billie Jean King Vereinigte Staaten Janet Newberry
Mexiko Raúl Ramírez
6:3, 6:2
10. 1973 Vereinigte Staaten US Open Hartplatz Vereinigte Staaten Billie Jean King Australien Margaret Court
Vereinigte Staaten Marty Riessen
6:3, 3:6, 7:6
11. 1974 Vereinigtes Konigreich Wimbledon Championships Rasen Vereinigte Staaten Billie Jean King Vereinigtes Konigreich Lesley Charles
Vereinigtes Konigreich Mark Farrell
6:3, 9:7

Bilanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel-Bilanz bei Grand-Slam-Turnieren
Turnier 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 gesamt
Australian Open VF VF VF VF 3R VF 2R 2R 0
French Open 2R AF 2R 1R VF 0
Wimbledon 3R 3R 1R HF 2R 1R 3R 3R AF 1R 0
US Open 3R 2R VF VF 2R 1R 2R 2R 2R 2R 0
Doppel-Bilanz bei Grand-Slam-Turnieren
Turnier 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 gesamt
Australian Open F S 1
French Open 0
Wimbledon F 0
US Open F F S 1
Mixed-Bilanz bei Grand-Slam-Turnieren
Turnier 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 gesamt
Australian Open S S 2
French Open S F 1
Wimbledon S S S S 4
US Open S S S S 4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Owen Davidson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aussie Doubles Legend Owen Davidson Passes Away
  2. a b Vorstellung Owen Davidsons (Memento vom 19. August 2014 im Internet Archive) auf wtt.com (World TeamTennis). Abgerufen am 7. Juli 2010 (englisch)