Otto Franke (Sinologe)

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Otto Franke, um 1912

Alwin Wilhelm Otto Franke (chinesisch 奧托·福蘭閣 / 奥托·福兰阁, Pinyin Àotuō Fúlángé; * 27. September 1863 in Gernrode; † 5. August 1946 in Berlin[1])[2] war ein deutscher Sinologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franke war im Dienst des Deutschen Kaiserreiches zwischen 1888 und 1901 als Dolmetscher in Peking, Tianjin, Shanghai und Amoy tätig, bevor er nach Deutschland zurückkehrte. Seit dem 1. Januar 1910 hatte er am Kolonialinstitut der Freien und Hansestadt Hamburg den ersten deutschen Lehrstuhl für „Sprachen und Geschichte Ostasiens“ inne. Von 1923 bis 1931 lehrte er als Professor für Sinologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. Er machte sich vor allem durch sein fünfbändiges Werk über die chinesische Geschichte einen Namen. Dies war der erste groß angelegte Versuch einer deutschsprachigen Geschichte Chinas. 1923 wurde er als ordentliches Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[3] 1935 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[4]

Sein Sohn war der Sinologe Wolfgang Franke. Ein weiterer Sohn, Ernst Otto (* 1899), fiel am 2. August 1916 bei Martinpuich (Nordfrankreich).

Im Quedlinburger Stadtteil Gernrode und Adlershof in Berlin ist eine Straße nach Otto Franke benannt.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Studien zur Geschichte des konfuzianischen Dogmas und der chinesischen Staatsreligion. Verlag Friedrichsen, Hamburg 1920.
  • Geschichte des chinesischen Reiches, 5 Bände. Berlin 1932–1952 (Nachdruck: ISBN 3-11-017034-5)
  • Erinnerungen aus zwei Welten: Randglossen zur eigenen Lebensgeschichte. De Gruyter, Berlin 1954.
  • „Sagt an, ihr fremden Lande …“ Ostasienreisen. Tagebücher und Fotografien (1888-1901). Herausgegeben von Renata Fu-Sheng Franke und Wolfgang Franke. Institut Monumenta Serica, Sankt Augustin 2009, ISBN 978-3-8050-0562-3.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1. Renata Fu-Sheng Franke, Wolfgang Franke (Hrsg.): Sagt an, ihr fremden Lande - Ostasienreisen. Tagebücher und Fotografien (1888-1901). Seite 12 ff.
  2. Der Sinologe Alwin Wilhelm Otto Franke wird in der chinesischen Literatur auch gern vereinfacht als „Fulange“ – 福蘭閣 / 福兰阁 – „Franke“ – bezeichnet.
  3. Mitglieder der Vorgängerakademien: Otto Franke. In: bbaw.de. Abgerufen am 24. März 2015.
  4. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 84.