Ola Vigen Hattestad

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Ola Vigen Hattestad
Ola Vigen Hattestad (2011)

Ola Vigen Hattestad (2011)

Nation Norwegen Norwegen
Geburtstag 19. April 1982 (42 Jahre)
Geburtsort Askim, Norwegen
Größe 188 cm
Gewicht 83 kg
Karriere
Verein Ørje IL
Trainer Ulf Morten Aune[1]
Status zurückgetreten
Karriereende 2018
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 2 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 2014 Sotschi Sprint Freistil
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Gold 2009 Liberec Sprint Freistil
Gold 2009 Liberec Teamsprint klassisch
Silber 2011 Oslo Teamsprint klassisch
Bronze 2015 Falun Sprint klassisch
Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup 3. März 2003
 Weltcupsiege im Einzel 13  (Details)
 Weltcupsiege im Team 4  (Details)
 Gesamtweltcup 3. (2008/09)
 Sprintweltcup 1. (2007/08, 2008/09, 2013/14)
 Distanzweltcup 86. (2013/14)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Sprintrennnen 13 12 6
 Teamsprint 4 0 2
Platzierungen im Continental Cup (COC)
 Debüt im Continental Cup 6. Dezember 2002
 Continental-Cup-Siege 2  (Details)
 SCAN-Gesamtwertung 17. (2006/07)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 SCAN-Einzelrennen 2 0 0
 

Ola Vigen Hattestad (* 19. April 1982 in Askim) ist ein ehemaliger norwegischer Skilangläufer.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ola Vigen Hattestad lebt in Ørje und startet für den örtlichen Verein Ørje IL. Er lief erstmals im Dezember 2001 in internationalen Rennen. Zunächst startete er bei FIS-Rennen und im Continental-Cup. Der Sprint-Spezialist debütierte gegen Ende der Saison 2002/03 im Skilanglauf-Weltcup, konnte sich jedoch als 34. der Qualifikation noch nicht für die Finalläufe qualifizieren. Bis 2005 blieben Weltcupeinsätze nur sporadisch. Bei den norwegischen Meisterschaften des Jahres wurde er Sprintfünfter. Nur wenig später gewann Hattestad in Reit im Winkl ebenfalls als Fünftplatzierter erste Punkte im Weltcup. Kurze Zeit später erreichte er in Göteborg als Dritter einen ersten Podestplatz. Die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin wurden das erste Großereignis des Norwegers. Bei den Wettkämpfen in Pragelato Plan erreichte er Rang neun. Im Jahr 2007 musste er sich bei den norwegischen Meisterschaften nur noch Trond Iversen geschlagen geben. Der Aufwärtstrend setzte sich mit dem erstmaligen Gewinn eines Weltcupsprints in Changchun fort. 2008 folgte ein zweiter Weltcupsieg und der erstmalige Titelgewinn bei den norwegischen Meisterschaften im Sprint. Nachdem Hattestad schon 2005 und 2007 Neunter in der Gesamtwertung des Sprintweltcups war, konnte er sie 2008 gewinnen. Außerdem erreichte er in der Saison 2007/08 neben seinem zweiten Weltcupsieg vier weitere Podiumsplatzierungen.

Die Saison 2008/09 wurde zu der erfolgreichsten Saison seiner Karriere. Hattestad konnte gleich den ersten Sprintweltcup der Saison in Kuusamo, welcher in der klassischen Technik ausgetragen wurde, für sich entscheiden. Zwei Wochen später gewann er auch den zweiten Sprintweltcup der Saison in Davos. Diesmal triumphierte er in der freien Technik. Am 20. Dezember 2008 gewann er auch den dritten Sprintweltcup der Saison in Düsseldorf und übernahm mit diesem Sieg auch die Führung im Gesamtweltcup. Nachdem er auf eine Teilnahme an der Tour de Ski verzichtet hatte, belegte er beim Weltcup in Vancouver den zweiten Platz hinter dem Schweden Emil Jönsson. Zwei Wochen später triumphierte Hattestad beim Weltcup in Otepää und baute somit seine Führung im Sprintweltcup weiter aus. Beim darauffolgenden Sprint in Rybinsk zählte Hattestad ebenfalls zu den Favoriten. Doch bei Temperaturen von −17 °C verzichtete das gesamte norwegische Team auf einen Start. Der letzte Weltcup vor den Nordischen Skiweltmeisterschaften fand im italienischen Valdidentro statt. Hattestad konnte auch diesen Wettkampf für sich entscheiden. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2009 in Liberec gewann er die Goldmedaille im Sprintwettbewerb, welcher in der freien Technik ausgetragen wurde sowie gemeinsam mit Johan Kjølstad den Weltmeistertitel im Teamsprint in der klassischen Technik. Nach der Weltmeisterschaft standen die letzten Weltcups der Saison auf dem Programm. In Lahti platzierte sich Hattestad als Zweiter wieder auf dem Podium. Mit diesem Resultat sicherte er sich wie im Jahr davor den Sieg im Sprintweltcup. Beim Sprint in Trondheim sicherte sich Hattestad den sechsten Saisonsieg. Damit wahrte er die Chance, den Gesamtweltcup auf dem dritten Platz abzuschließen. Beim Weltcup in Stockholm erreichte er den 7. Platz, was das schlechteste Saisonresultat in einem Sprint für ihn bedeutete.

Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver verpasste Hattestad als Vierter im Sprint nur knapp seine erste Olympiamedaille. Zu Beginn der Saison 2010/11 gelang ihm im Teamsprint von Düsseldorf gemeinsam mit Anders Gløersen sein zweiter Weltcup-Sieg in dieser Disziplin. Im Januar feierte er zudem in Liberec einen erneuten Sieg im Sprint. Auch im Teamsprint dominierte er deutlich und feierte mit Johan Kjølstad seinen dritten Teamsprint-Weltcup-Sieg.

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2011 in Oslo gewann er im Teamsprint die Silbermedaille. Auch in die Saison 2011/12 startete Hattestad mit einem Sprint-Sieg in Düsseldorf. Es blieb im Weltcup für einige Zeit sein letzter Einzelsieg. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2013 im Val di Fiemme verpasste er als Neunter im Sprint eine erneute Weltmeisterschaftsmedaille.

Zur Saison 2013/14 gelang es Hattestad in Toblach wieder die Konkurrenz zu beherrschen. Nachdem er bereits die Qualifikation gewinnen konnte, erreichte er auch beim Sprintweltcup selbst erneut einen Sieg. Bei den folgenden Olympischen Winterspielen 2014 überzeugte Hattestad im Sprint erneut und sicherte sich seinen ersten Olympiaerfolg.[2] Eine weitere Medaille verpasste er als Vierter im Teamsprint nur knapp. Auch das letzte Sprintrennen der Saison in Drammen gewann er. In der Saison 2014/15 errang er im Sprint in Otepää den zweiten Platz und in Drammen den dritten Rang. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015 in Falun holte er Bronze im Sprint. Die Saison beendete er auf dem neunten Rang im Sprintweltcup. In der Saison 2015/16 kam er bei neun Teilnahmen im Sprintweltcup, dreimal unter die ersten Zehn, darunter zweite Plätze in Drammen und in Stockholm und erreichte damit den siebten Platz im Sprintweltcup.

Sein letztes Weltcuprennen bestritt er am 11. Dezember 2016 in Davos, wo er den achten Platz im Sprint in der freien Technik belegte. In der Folge musste Hattestad aufgrund gesundheitlicher Probleme seine Starts bei einem FIS-Rennen, einem Continental-Cup-Rennen und auch beim Weltcuprennen in Toblach absagen. Im Mai 2018 gab er schlussendlich sein Karriereende bekannt.[3]

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hattestad gehört zu der Generation der norwegischen Skilangläufer, die ihr Training seit der Aufnahme in den Kader systematisch erfasst haben (Puls- und Belastungswerte sowie Streckenlänge etc. jedes Trainings). Hierbei stellte es sich heraus, dass er bedeutend mehr und mit wesentlich niedrigerer Intensität trainiert hat, als die Konkurrenz in Deutschland oder anderen nicht-skandinavischen Ländern.[4] Während in Deutschland ca. ein Drittel des Lauftrainings oberhalb der anaeroben Schwelle stattfindet, war es bei diesen Norwegern nur 9 %.[5] Während in Deutschland die Ermüdungswiderstandsfähigkeit trainiert wird, trainieren die Norweger die aerobe Ausdauer, was sich im Sprint vor allem im 3. und 4. Rennen siegbringend bemerkbar macht.[6]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siege bei Weltcuprennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 15. Februar 2007 China Volksrepublik Changchun 1,2 km Sprint klassisch
2. 5. März 2008 Norwegen Drammen 1,2 km Sprint klassisch
3. 29. November 2008 Finnland Kuusamo 1,2 km Sprint klassisch
4. 14. Dezember 2008 Schweiz Davos 1,7 km Sprint Freistil
5. 20. Dezember 2008 Deutschland Düsseldorf 1,5 km Sprint Freistil
6. 25. Januar 2009 Estland Otepää 1,4 km Sprint klassisch
7. 13. Februar 2009 Italien Valdidentro 1,7 km Sprint Freistil
8. 12. März 2009 Norwegen Trondheim 1,6 km Sprint klassisch
9. 28. November 2009 Finnland Kuusamo 1,4 km Sprint klassisch
10. 15. Januar 2011 Tschechien Liberec 1,6 km Sprint Freistil
11. 3. Dezember 2011 Deutschland Düsseldorf 1,7 km Sprint Freistil
12. 2. Februar 2014 Italien Toblach 1,3 km Sprint Freistil
13. 5. März 2014 Norwegen Drammen 1,3 km Sprint klassisch

Weltcupsiege im Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 21. Dezember 2008 Deutschland Düsseldorf 6 × 1,5 km Teamsprint Freistil1
2. 5. Dezember 2010 Deutschland Düsseldorf 6 × 1,6 km Teamsprint Freistil2
3. 16. Januar 2011 Tschechien Liberec 6 × 1,6 km Teamsprint klassisch3
4. 22. Dezember 2013 Italien Asiago 6 × 1,7 km Teamsprint klassisch4

Siege bei Continental-Cup-Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin Serie
1. 16. Dezember 2006 Finnland Vuokatti Sprint klassisch Scandinavian Cup
2. 10. Januar 2015 Schweden Falun Sprint Freistil Scandinavian Cup

Medaillen bei nationalen Meisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2007: Gold im Sprint
  • 2008: Gold im Sprint
  • 2010: Silber im Sprint
  • 2014: Gold im Sprint

Platzierungen im Weltcup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcup-Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Hinweis: Bei den Distanzrennen erfolgt die Einordnung gemäß FIS.
Platzierung Distanzrennena Skiathlon
Verfolgung
Sprint Etappen-
rennenb
Gesamt Team c
≤ 5 km ≤ 10 km ≤ 15 km ≤ 30 km > 30 km Sprint Staffel
1. Platz 13 13 4
2. Platz 10 10
3. Platz 6 6 2
Top 10 46 46 8
Punkteränge 65 65 9
Starts 1 2 75 4 82 9
Stand: Saisonende 2014/15
a 
inkl. Individualstarts und Massenstarts gemäß FIS-Einordnung
b 
Gesamtes Rennen, nicht Einzeletappen, z. B. Tour de Ski, Nordic Opening, Saison-Finale
c 
Mangels geeigneter Quellen vor 2001 eventuell unvollständig

Weltcup-Gesamtplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Gesamt Distanz Sprint
Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz
2004/05 182 28. - - 182 9.
2005/06 129 42. - - 129 16.
2006/07 177 30. - - 178 9.
2007/08 450 14. - - 450 1.
2008/09 792 3. - - 792 1.
2009/10 312 20. - - 312 5.
2010/11 407 18. - - 407 2.
2011/12 426 21. - - 426 5.
2012/13 122 51. - - 122 16.
2013/14 374 15. 11 86. 363 1.
2014/15 204 33. - - 204 9.
2015/16 302 26. 11 72. 291 7.
2016/17 32 98. - - 32 46.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ola Vigen Hattestad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ola Vigen Hattestad. Fischer Sports, 11. Februar 2014, archiviert vom Original am 3. März 2014; abgerufen am 27. Februar 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fischersports.com
  2. Den mest dramatiske finalen vi har hatt i et mesterskap. NRK.no, 11. Februar 2014, abgerufen am 27. Februar 2014 (norwegisch).
  3. Kershaw, Jaks und Hattestad beenden Karriere, Duvillard und Dyrhaug verletzt - xc-ski.de Langlauf. In: xc-ski.de. 4. Mai 2018, abgerufen am 4. Januar 2019 (deutsch).
  4. Tønnessen, Espen; Haugen, Thomas A.; Hem, Erlend; Leirstein, Svein; Seiler, Stephen (2015): Maximal Aerobic Capacity in the Winter-Olympics Endurance Disciplines: Olympic-Medal Benchmarks for the Time Period 1990–2013. Int J Sports Physiol Perform. 10(7): 835-839.
  5. Arnd Krüger: Wie viel Grundlagentraining muss sein? Die Bedeutung der aeroben Ausdauer für den Skilanglauf. FdSnow. Fachzeitschrift für den Skisport 33(2015), 2, 22–33.
  6. Sandbakk, Oyvind; Skålvik, Tommy Fredriksen; Spencer, Matt; van Beekvelt, Mireille; Welde, Boye; Hegge, Ann Magdalen; Gjøvaag, Terje; Ettema, Gertjan (2015): The physiological responses to repeated upper-body sprint exercise in highly trained athletes. European Journal of Applied Physiology 115(6): 1381-1391.