Nowy Dwór (Szydłowo)

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Nowy Dwór (deutsch Neuhof, früher Neuhoff[1]) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Szydłowo (Groß Wittenberg) im Powiat Pilski (Schneidemühler Kreis) der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, etwa zwölf Kilometer südsüdöstlich von Wałcz (Deutsch Krone), 15 Kilometer westnordwestlich von Schneidemühl und sechs Kilometer westlich von Szydłowo (Groß Wittenberg).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ältere Ortsbezeichnungen sind Nowydwór, Nowodwór, auch Neodwór (alle 1560) sowie Neuheft (1641).[2] Die Ortschaft wurde 1560 als Vorwerk gegründet. Im Jahr 1586 hatte hier die Teilungskommission ihren Sitz, die mit der Parzellierung der Starostei Neuhof befasst war.[3]

Um 1930 hatte die Gemeinde Neuhof eine 7,2 km² große Gemarkungsfläche, und es gab hier nur den einzigen Wohnplatz Neuhof, auf dem 27 bewohnte Wohnhäuser standen.[4]

Im Jahr 1945 gehörte Neuhof zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Neuhof war dem Amtsbezirk Rosenfelde zugeordnet.

Im Februar 1945 wurde Neuhof von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Neuhof wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Nowy Dwór“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Neuhof vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 königliches Dorf und Vorwerk, im Netzedistrikt, Kreis Krone, 18 Feuerstellen (Haushaltungen)[1]
1818 104 königliches Dorf, Amt Schrotz[5]
1910 227 am 1. Dezember, davon 137 im Dorf (38 Protestanten, 99 Katholiken) und 90 im Gutsbezirk (darunter sieben Evangelische, 80 Katholiken und drei Juden; 15 Personen mit polnischer Muttersprache)[6]
1925 287 darunter 101 Evangelische und 186 Katholiken[4]
1933 252 [7]
1939 232 [7]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der bis Kriegsende 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum Kirchspiel Groß Wittenberg.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Neuhof, Dorf und Gut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Neuhof (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 220 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472–473 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 153 (Google Books).
  2. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 220 (Google Books).
  3. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt, 1867, ebenda, S. 217 ff. (Google Books).
  4. a b Die Gemeinde Neuhof im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 277, Ziffer 1093 (Google Books).
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 60 (Google Books), und S. 16–17, Ziffer 128 (Google Books).
  7. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 472–473 (Google Books).

Koordinaten: 53° 10′ N, 16° 31′ O