Niklas Schrader

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Niklas Schrader (2017)

Niklas Schrader (* 25. Oktober 1981 in Berlin) ist ein deutscher Politiker (Die Linke) und seit 2016 Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niklas Schrader absolvierte sein Abitur in Berlin-Steglitz und leistete seinen Zivildienst beim Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige. Im Anschluss studierte er Sozialwissenschaften in Berlin und London. Nach seinem Studium war er für die Fraktion Die Linke im Abgeordnetenhaus als Referent für Innen- und Rechtspolitik, Verfassungsschutz und Datenschutz sowie auch für Flüchtlingspolitik tätig. Schrader ist in der Basisorganisation 44 im Bezirksverband Neukölln der Partei Die Linke aktiv.[1]

Er ist Mitglied bei der Humanistischen Union, der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di,[2] der Law Enforcement Against Prohibition, sowie Fördermitglied des Antifaschistischen Pressearchivs und Bildungszentrums.

Abgeordneter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2016 wurde er über die Landesliste seiner Partei in das Abgeordnetenhaus gewählt.[3] Er ist Mitglied des Fraktionsvorstands und ist Sprecher für die Fraktion zu den Themenfeldern Innenpolitik und Drogenpolitik. Am 22. Januar 2019 wurde Schrader, zum Nachfolger von Hakan Taş, als innenpolitischer Sprecher der Fraktion bestätigt[4] und die neue Funktion mit seiner vorangegangenen Sprechertätigkeit für Verfassungsschutz zusammengefasst. Wiederum übernahm Sebastian Schlüsselburg, im Auftrag der Berliner Linksfraktion, am 21. Mai 2019 die Funktion als datenschutzpolitischer Sprecher von Schrader.[5] Bei der Abgeordnetenhauswahl 2021 und der Wiederholungswahl 2023 konnte er seinen Sitz im Abgeordnetenhaus verteidigen.[6]

Schrader sitzt für seine Fraktion in den Ausschüssen für Inneres, Sicherheit, Ordnung und für Verfassungsschutz. Mit der konstituierenden Sitzung am 14. Juli 2017 ist er ebenso Mitglied im 1. Untersuchungsausschuss „Terroranschlag Breitscheidplatz“.

Politische Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niklas Schrader vertritt mit der Forderung nach Abkehr von Null-Toleranz-Zonen für den Verkauf und Konsum von Cannabis eine Liberalisierung der Drogenpolitik, die neben dem staatlich kontrollierten Verkauf von Cannabis wie in Kalifornien, die Entstehung von Cannabis Social Clubs und den Ausbau von Suchtprävention, sowie den Abbau von Repressionen gegen Suchtkranke bevorzugt.[7] In diesem Zusammenhang ist er auch Mitglied beim LEAP (Law Enforcement Against Prohibition) Deutschland e. V., welcher sich für die Legalisierung von Drogen einsetzt.[8]

Im Rahmen der bundesweiten Aufklärung der NSU-Terrorserie plädiert Schrader für eine bessere Aufarbeitung des extrem rechten Netzwerkes und die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses in Berlin.[9]

Ebenso plädiert er im Zusammenhang mit der Debatte um die Verschärfung von Polizeigesetzen für eine Überprüfung der Wirksamkeit von neu geschaffenen Eingriffsbefugnissen in die Bürgerrechte oder für eine Verhältnismäßigkeitskontrolle der Eingriffe unter Berücksichtigung deren Risiken,[10] wie z. B. durch flächendeckende Videoüberwachung beim Recht auf informationelle Selbstbestimmung.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Niklas Schrader – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Basisorganisation 44. DIE LINKE. Bezirksverband Neukölln von Berlin – Bezirksvorstand, abgerufen am 22. November 2021.
  2. Kandidatur für die Landesliste zur Abgeordnetenhauswahl 2016@1@2Vorlage:Toter Link/www.die-linke-berlin.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2019. Suche in Webarchiven) vom 12. März 2016.
  3. Wahlen zum Abgeordnetenhaus 2016, Ergebnisse
  4. Berliner Zeitung: Niklas Schrader wird neuer innenpolitischer Sprecher bei den Linken vom 22. Januar 2019.
  5. Linksfraktion Berlin: Sebastian Schlüsselburg als Sprecher für Datenschutz gewählt vom 21. Mai. 2019.
  6. Gewählte Wiederholungswahl zum 19. Abgeordnetenhaus von Berlin am Sonntag, dem 12. Februar 2023 (Hauptwahl vom 26.09.2021) in Berlin. In: wahlen-berlin.de. 12. Februar 2023, abgerufen am 3. März 2023.
  7. Zitty: Eine neue Drogenpolitik? Die Projekte vom 9. März 2017.
  8. LEAP (Law Enforcement Against Prohibition) Deutschland e.V.: Vorstand, Mitglieder: Sprecher*innen, Mitglieder: Unterstützer*innen. Law Enforcement Against Prohibition, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Dezember 2019; abgerufen am 4. Dezember 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/leap-deutschland.de
  9. taz: NSU-Aufklärung in Berlin. Debatte um Untersuchungsausschuss vom 11. Juli 2018.
  10. Bokor, Joachim; Schrader, Niklas; Taş, Hakan: Sicherheit und Bürgerrechte – wie geht das zusammen? (PDF) vom 2./3. März 2018.
  11. Bokor, Joachim; Schrader, Niklas; Taş, Hakan: Grundrechte sind zu wertvoll für Symbolpolitik! Positionen zur Videoüberwachung und zum Umgang mit dem Volksbegehren (PDF) vom 2./3. März 2018.