Neustadt-Magdeburg

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Siegelmarke des Magistrats von Neustadt-Magdeburg

Neustadt-Magdeburg war bis 1886 eine Stadt in der preußischen Provinz Sachsen.[1] Sie setzte sich aus dem Gebiet der heutigen Magdeburger Stadtteile Alte Neustadt sowie Neue Neustadt zusammen und wurde 1886 in die Stadt Magdeburg eingemeindet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt wurde erstmals 1209 als „nova civitas“ (neue Stadt) im Bericht über die Auseinandersetzung zwischen Kaiser Otto IV. und Erzbischof Albrecht I. erwähnt. Sie erhielt 1230 durch Albrecht I. das Stadtrecht als eigenständige Stadt.

Seit 1680 gehörte die Neustadt zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg und lag im damaligen Holzkreis II. Auf Befehl Napoleons I. wurde 1812 der überwiegende Teil der Alten Neustadt abgerissen, um Festungsanlagen und deren strategisches Umfeld zu errichten. Als Ersatz erfolgte die Gründung der Neuen Neustadt an der Straße nach Barleben.

Seit der Einteilung des Regierungsbezirks Magdeburg in Kreise im Jahr 1816 gehörte die Stadt Neustadt-Magdeburg zum Stadtkreis Magdeburg. Im Kreistag des Stadtkreises Magdeburg stellte sie drei der insgesamt elf Abgeordneten.[2] Am 12. März 1864 wurde in der Neustädter Bierhalle, der späteren Wilhelma an der Lübecker Straße, die Association zur Anschaffung nötiger Lebensbedürfnisse zur Neustadt-Magdeburg gegründet. Aus der Gesellschaft ging die später regional bedeutende Konsumgenossenschaft Magdeburg hervor.[3] Am 1. April 1886 wurde die Stadt durch einen Einigungsvertrag in die Stadt Magdeburg eingemeindet.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Quelle
1780 3.814 [5]
1798 5.755 [5]
1812 3.065 [5]
1818 3.644 [5]
1831 5.667 [5]
1837 6.709 [5]
1843 7.478 [6]
1861 13.120 [7]
1867 17.288 [1]
1871 20.412 [1]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtverordnetenvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein bekanntes Mitglied der Stadtverordnetenversammlung war der Genossenschaftler Friedrich Wilhelm Schulze (von 1877 bis 1884).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band VI, 1873, ZDB-ID 1467440-3, S. 46 (Digitalisat).
  2. Preußisches Herrenhaus (Hrsg.): Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 1872, § 171 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
  3. Ernst Wittmaack, Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen des Konsumvereins für Magdeburg und Umgegend e.G.m.b.H. Konsumverein für Magdeburg und Umgegend, Magdeburg 1914, Seite 7
  4. Private Webseite zur Magdeburger Neustadt
  5. a b c d e f J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt (Hrsg.): Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. topographischer Theil, Band 2. W. Heinrichshofen, Magdeburg 1842, Kap. I.2 Neustadt-Magdeburg, S. 32 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
  6. Handbuch der Provinz Sachsen. Rubachsche Buchhandlung, Magdeburg 1843, Neustadt-Magdeburg, S. 137 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
  7. A. Bühling: Geographisch-statistisch-topographisches Handbuch des Regierungsbezirks Magdeburg. Königliche Hofbuchhandlung, Magdeburg 1864 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).