Marc-Kevin Goellner

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Marc-Kevin Goellner Tennisspieler
Marc-Kevin Goellner
Goellner 1994 bei den French Open
Nation: Deutschland Deutschland
Geburtstag: 22. September 1970
Größe: 196 cm
1. Profisaison: 1991
Rücktritt: Vermutlich 2004
Spielhand: Rechts
Preisgeld: 2.700.795 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 160:194
Karrieretitel: 2
Höchste Platzierung: 26 (4. April 1994)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 188:173
Karrieretitel: 4
Höchste Platzierung: 25 (20. Juli 1998)
Grand-Slam-Bilanz
Olympische Spiele
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Marc-Kevin Goellner (* 22. September 1970 in Rio de Janeiro, Brasilien) ist ein ehemaliger deutscher Tennisspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goellner wuchs in Brasilien als Sohn eines Diplomaten auf und wurde erst mit 16 Jahren in Deutschland wohnhaft. Der Familienname seiner Eltern ist Göllner. Da den brasilianischen Behörden Umlaute unbekannt sind, wurde sein Nachname mit oe statt mit ö in die Geburtsurkunde eingetragen. Marc-Kevin Goellner ist verheiratet und hat zwei Kinder. 1995 sagte er sich öffentlich von seinen Eltern los und warf ihnen vor, ihm schaden zu wollen. Goellners Eltern, die zu diesem Zeitpunkt keinen Kontakt mehr zu ihrem Sohn besaßen,[1] hatten dessen Verhältnis zu seinem Trainer, Berater und Manager Andreas Maurer[2] mit einer sektenähnliche Abhängigkeit verglichen.[3] Goellner hatte im August 1993 geäußert, Maurer sei „der beste Trainer der Welt für mich“.[2] Beim Deutschen Tennis-Bund stieß Goellner auf Unverständnis, als er 1993 forderte, Trainer Maurer sowie seine beiden Physiotherapeutinnen zu einem Spiel im Davis Cup mitbringen zu dürfen.[2]

Tenniskarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1993 gewann er in Nizza sein erstes Turnier im Einzel, mit David Prinosil erreichte er das Finale der French Open im Doppel. Im gleichen Jahr gewann er mit der deutschen Mannschaft den Davis Cup und kletterte um über 400 Plätze in der Weltrangliste. 1996 gewann er zusammen mit seinem Doppelpartner Prinosil die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Atlanta.

Insgesamt gewann Goellner zwei Einzel- und vier Doppeltitel. Seine höchste Position in der Tennis-Weltrangliste war Platz 26 im Einzel und Platz 25 im Doppel. Sein Markenzeichen war die verkehrt herum aufgesetzte Baseball-Kappe.

Ab dem Jahr 2004 betrieb Goellner zusammen mit seinem Trainer Andreas Maurer in Köln eine eigene Tennisakademie, die New Tennis Generation (NTG). Dort bot er professionelles Training und Unterstützung auf dem Weg zum Tennisprofi an. Seit 2009 betreibt er seine eigene Tennisakademie, die MKG Tennis-Akademie in Köln.[4]

Seit Anfang 2015 spielt Goellner bei den Herren 40 (1. Verbandsliga) im Verein TTC Brauweiler.[5]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
Tennis Masters Cup
ATP Masters Series
ATP Championship Series
ATP International Series Gold
ATP World Series
ATP International Series (6)
ATP Challenger Series (6)
ATP-Titel nach Belag
Hartplatz (2)
Sand (3)
Rasen
Teppich (1)

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ATP Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 12. April 1993 Frankreich Nizza Sand Vereinigte Staaten Ivan Lendl 1:6, 6:4, 6:2
2. 30. September 1996 Spanien Marbella Sand Spanien Àlex Corretja 7:64, 7:62
Challenger Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 17. Mai 1992 Belgien Antwerpen Sand Italien Massimo Ardinghi 4:6, 6:3, 7:5
2. 21. Juni 1992 Deutschland Halle Sand Schweden Thomas Enqvist 6:3, 2:6, 7:6
3. 17. August 2003 Usbekistan Buxoro Hartplatz Zypern 1960 Marcos Baghdatis 7:5, 6:72, 7:64

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 12. April 1993 Vereinigtes Konigreich Bournemouth Sand Spanien Albert Costa 7:65, 2:6, 2:6

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ATP Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 24. Februar 1992 Niederlande Rotterdam Teppich Deutschland David Prinosil Niederlande Paul Haarhuis
Niederlande Mark Koevermans
6:2, 6:7, 7:6
2. 23. August 1993 Vereinigte Staaten Long Island Hartplatz Deutschland David Prinosil Frankreich Arnaud Boetsch
Frankreich Olivier Delaître
6:7, 7:5, 6:2
3. 9. September 1996 Vereinigtes Konigreich Bournemouth Sand Vereinigtes Konigreich Greg Rusedski Frankreich Rodolphe Gilbert
Portugal Nuno Marques
6:3, 7:6
4. 3. November 1997 Schweden Stockholm Hartplatz Vereinigte Staaten Richey Reneberg Sudafrika Ellis Ferreira
Vereinigte Staaten Patrick Galbraith
6:3, 3:6, 7:6
Challenger Tour[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 13. Oktober 1991 Marokko Casablanca Sand Haiti Bertrand Madsen Frankreich Tarik Benhabiles
Argentinien Gustavo Garetto
6:0, 6:2
2. 14. Juni 1992 Deutschland Köln Sand Deutschland Bernd Karbacher Vereinigte Staaten Brian Devening
Vereinigte Staaten Murphy Jensen
6:4, 6:7, 6:1
3. 4. Juli 2004 Frankreich Montauban Sand Spanien Álex López Morón Argentinien Brian Dabul
Argentinien Ignacio González King
6:3, 5:7, 7:63

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 6. Juni 1993 Frankreich French Open Sand Deutschland David Prinosil Vereinigte Staaten Luke Jensen
Vereinigte Staaten Murphy Jensen
4:6, 7:6, 4:6
2. 20. Juni 1993 Deutschland Halle (1) Rasen Vereinigte Staaten Mike Bauer Tschechien Petr Korda
Tschechien Cyril Suk
6:7, 7:5, 3:6
3. 5. März 1995 Mexiko Mexiko-Stadt Sand Italien Diego Nargiso Argentinien Javier Frana
Mexiko Leonardo Lavalle
5:7, 3:6
4. 9. April 1995 Portugal Estoril Sand Italien Diego Nargiso Russland Jewgeni Kafelnikow
Russland Andrei Olchowski
7:5, 5:7, 2:6
5. 12. Oktober 1997 Osterreich Wien Teppich (i) Deutschland David Prinosil Sudafrika Ellis Ferreira
Vereinigte Staaten Patrick Galbraith
3:6, 4:6
6. 14. Juni 1998 Deutschland Halle (2) Rasen Sudafrika John-Laffnie de Jager Sudafrika Ellis Ferreira
Vereinigte Staaten Rick Leach
6:4, 4:6, 6:7
7. 7. März 1999 Danemark Kopenhagen Hartplatz (i) Deutschland David Prinosil RusslandRussland Andrei Olchowski
Belarus 1995 Maks Mirny
7:6, 6:7, 1:6
8. 13. Juni 1999 Italien Meran Sand Philippinen Eric Taino Argentinien Lucas Arnold Ker
Brasilien Jaime Oncins
4:6, 6:7
9. 3. Oktober 1999 Rumänien Bukarest (1) Sand Vereinigte Staaten Francisco Montana Argentinien Lucas Arnold Ker
Argentinien Martín Alberto García
3:6, 6:2, 3:6
10. 1. Oktober 2000 Rumänien Palermo Sand Argentinien Pablo Albano Spanien Tomás Carbonell
Argentinien Martín Alberto García
kampflos
11. 16. September 2001 Rumänien Bukarest (2) Sand Argentinien Pablo Albano Mazedonien 1995 Aleksandar Kitinov
Schweden Johan Landsberg
4:6, 7:65, 6:10

Grand-Slam-Resultate Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angegeben ist immer die erreichte Runde

Turnier 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991 Karriere
Australian Open - - - - - - 1 2 1 1 - 2 - - 2
French Open - - - 1 - - 2 1 1 2 1 AF - - AF
Wimbledon - - - - - - 2 1 1 2 1 1 - - 2
US Open - - - - - - 1 1 - 2 3 3 2 - 3

Grand-Slam-Resultate Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angegeben ist immer die erreichte Runde

Turnier 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991 Karriere
Australian Open - - - - - 2 3 2 3 2 - 1 - - 3
French Open - - - 1 1 - 3 - 1 1 2 F 1 - F
Wimbledon - - 1 2 2 1 2 1 3 HF HF - - - HF
US Open - - - 1 1 3 1 - - - - 2 - - 3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Marc-Kevin Goellner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Goellners Rückkehr zur Geduld. In: Hamburger Abendblatt. 9. Mai 1995, abgerufen am 29. August 2023.
  2. a b c Goellner schlägt zurück. In: Hamburger Abendblatt. 27. August 1993, abgerufen am 31. August 2023.
  3. „Das lässt sich nur noch mit der Abhängigkeit in einer Sekte vergleichen“. In: Hamburger Abendblatt. 26. August 1993, abgerufen am 31. August 2023.
  4. Archivierte Kopie (Memento vom 8. September 2012 im Internet Archive)
  5. Meldeliste Herren 40 auf der Website des Tennisverbandes Mittelrhein, abgerufen am 20. Mai 2015