Lucia Puttrich

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Lucia Puttrich (2016)

Lucia Puttrich (* 11. April 1961 in Gießen) ist eine deutsche Politikerin (CDU) und war von 2014 bis 2024 Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund. Sie war von 2010 bis 2014 Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Von 1995 bis 2009 war sie Bürgermeisterin der Stadt Nidda und von September 2009 bis September 2010 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Lebenslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lucia Puttrich ist eine Tochter des CDU-Politikers Arnold Spruck. Sie studierte nach ihrem Abitur am Gymnasium Nidda zunächst Rechtswissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, bevor sie in Gießen ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Gießen-Friedberg begann. Nach dem Abschluss 1986 als Diplom-Betriebswirtin arbeitete sie im elterlichen Handwerksbetrieb, bevor sie 1988 in die Geschäftsleitung eines mittelständischen papierverarbeitenden Unternehmens wechselte.

Sie ist römisch-katholisch, verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Töchtern.[1]

Politische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1977 trat Puttrich in die CDU ein. 1985 wurde sie in die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Nidda gewählt und gehörte ihr zehn Jahre an. In dieser Zeit war Puttrich mehrere Jahre im Ortsbeirat aktiv. Am 22. Januar 1995 wurde sie in einer Direktwahl als Nachfolgerin von Helmut Jung (SPD) zur Bürgermeisterin der Stadt Nidda gewählt. In zwei weiteren Direktwahlen konnte sie ihr Amt verteidigen.

Puttrich ist seit 1999 Mitglied im Bundesvorstand der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU Deutschlands und stellvertretende Landesvorsitzende in Hessen. 2006 wurde sie zur Kreisvorsitzende der CDU Wetterau und zur Kreistagsabgeordneten gewählt. Seit 2002 gehört sie dem Präsidium der CDU Hessen an, 2010 wurde sie deren stellvertretende Landesvorsitzende.

Lucia Puttrich war von 2001 bis 2009 im turnusmäßigen Wechsel Präsidentin bzw. Vizepräsidentin des Hessischen Städte- und Gemeindebundes.[2]

Von 2010 bis 2014 war sie hessische Umweltministerin im Kabinett Bouffier I.

Bei der Landtagswahl in Hessen 2013 erhielt sie ein Mandat über einen Listenplatz der Partei. Im Kabinett Bouffier II wurde sie am 18. Januar 2014 zur Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten ernannt.

Bei der Landtagswahl in Hessen 2018 errang sie mit 29,4 Prozent der abgegebenen Stimmen das Direktmandat im Wahlkreis 26 (Wahlkreis Wetterau II). Im Kabinett Bouffier III wurde sie am 18. Januar 2019 erneut zur Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten ernannt. Dieses Amt hatte sie ab dem 31. Mai 2022 auch im Kabinett Rhein I inne. Im Zuge der Bildung des Kabinetts Rhein II schied sie am 18. Januar 2024 aus dem Ministeramt aus.

Bei der Landtagswahl in Hessen 2023 kandidierte sie nicht erneut[3] und schied somit mit der konstituierenden Sitzung des 21. Hessischen Landtags am 18. Januar 2024 aus dem Landtag aus. Ihr Nachfolger als Wahlkreisabgeordneter wurde Patrick Appel (CDU).

Deutscher Bundestag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. November 2008 wurde sie zur Bundestagskandidatin der CDU für den Wahlkreis Wetterau nominiert. Am 27. September 2009 wurde sie mit 41,0 % für den Wahlkreis Wetterau in den 17. Deutschen Bundestag gewählt.[4]

Im Deutschen Bundestag war Lucia Puttrich ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie sowie im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Zudem war sie stellvertretendes Mitglied im Rechtsausschuss.[5] Nach ihrem Amtsantritt als hessische Umweltministerin verzichtete sie als direkt gewählte Abgeordnete am 3. September 2010 auf ihr Mandat.[6]

Politische Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lucia Puttrich unterstützt das Transatlantische Freihandelsabkommen und bezieht öffentlich Stellung gegen dessen Kritiker.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lucia Puttrich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lebenslauf Lucia Puttrich (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  2. Gremien des Hessischen Städte- und Gemeindebundes (Memento des Originals vom 29. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hsgb.de
  3. Lucia Puttrich zieht sich aus der großen Politik zurück. 20. Dezember 2022, abgerufen am 12. April 2023.
  4. Puttrich siegt, Aus für Nina Hauer Frankfurter Rundschau online vom 27. September 2009
  5. www.bundestag.de Abgerufen am 16. Januar 2010
  6. Lucia Puttrich Biografie unter www.bundestag.de
  7. Frankfurter Rundschau: Lucia Puttrich weist Kritik am geplanten Transatlantischen Freihandelsabkommen zurück (Memento vom 18. April 2014 im Internet Archive)