Liste komponierender Herrscher

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In dieser Liste komponierender Herrscher bzw. anderer komponierender Aristokraten sind jene Personen aufgenommen, welche neben ihrer eigentlichen Stellung als Monarch, Landesherr oder Mitglied eines Herrscherhauses bzw. der Hocharistokratie Leistungen auf dem Gebiet der Musikkomposition erbrachten.

Die Liste ist nach Jahrhunderten (gegebenenfalls dem, in welchem die Person überwiegend kompositorisch tätig war) gegliedert.

Bis ins 15. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gilt als letzter Vertreter des deutschen Minnesangs.

16. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

v. a. geistliche Werke, darunter die Responsorien zur Liturgie der Kartage und Motetten, sowie sechs Bücher mit Madrigalen (ein siebentes ist verschollen). Am Übergang der Renaissance zum Barock, wobei der Stil stets der Vokalpolyphonie des 16. Jahrhunderts verpflichtet bleibt. Kennzeichnend ist der häufige Einsatz von Chromatik und unerwarteten Tonartenwechseln zum Zwecke der eindringlichen Ausdeutung der Textvorlagen.
Unter seinen Kompositionen befanden sich v. a. Messen (verschollen), Balladen, Instrumentalmusik (Hörbeispiel: Consort IV[1])

17. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

v. a. geistliche Vokalmusik.
  • Leopold I., Römisch-Deutscher Kaiser (Sohn des vorigen):

Wohl der musikbegeistertste unter den Habsburger-Herrschern. Er hinterließ über 230 Werke in handwerklich hochstehendem Barockstil (z. T. auch nur Entwürfe, die durch seine Hofkomponisten ausgeführt wurden) – Regina Coeli (Hörbeispiel)[2]

Wiewohl selbst ein talentierter Komponist (u. a. Psalmen- und Magnificat-Vertonungen sowie eine Sammlung von „Padovanen und Gagliarden für allerlei Instrumente“), liegt sein musikalischer Ruhm sicherlich v. a. in seiner Förderung von Heinrich Schütz.
Einer der berühmtesten Lautenisten seiner Zeit, der v. a. Kompositionen für sein Instrument verfasste. (Hörbeispiel: Suite III a-moll[3])

18. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schüler bei Johann Gottfried Walther. Schrieb Concerti im italienischen Stil. Einzelne davon wurden von Johann Sebastian Bach für Orgel bearbeitet (als BWV 592, 592a, 595).
Unter seinen zahlreichen Kompositionen finden sich: 4 Konzerte für Flöte, Streicher und B.C., 121 Sonaten für Flöte und B.C., 4 Sinfonien und verschiedene Märsche, u. a.: Marche de S.M. le Roy de Prusse („Mollwitzer-Marsch“), Hohenfriedberger Marsch, Air des Houlans ou Marche du roi de Prusse.
  • Wilhelmine von Bayreuth (1709–1758), Prinzessin von Preußen, Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth (Schwester Friedrichs II.):
talentierte Lautenspielerin, komponierte u. a. die Oper „Argenore“ (UA 1740)
Kompositions- und Kontrapunktunterricht bei Johann Philipp Kirnberger. Zu ihren Kompositionen gehörten neben Kantaten und Chorälen auch Märsche.
Komponierte die schier unvorstellbare Zahl von ca. 92.000 (sic!) Militärmärschen. Ludwig IX. wurde daher von seinen Spöttern als des „Heiligen Römischen Reiches Erz-Tambour“ bezeichnet.

19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Komponierte über 100 Lieder, darunter auch „Aloha ʻOe“.
Komponierte v. a. Kammermusik. Schüler und bedeutender Förderer von Ludwig van Beethoven.
Komponierte Klavier- und Kammermusik
Seine bedeutendste Komposition ist die Vertonung von Goethes Faust, daneben schuf er v. a. Vokalkompositionen.
Sein Werk umfasst geistliche und weltliche Kompositionen für 4 Singstimmen und Orchester, Sololieder mit Klavierbegleitung, Orchesterarien, Klavierwerke.
Schüler Heinrich von Herzogenbergs, schrieb u. a. 6 Sinfonien und Kammermusik.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Consort IV. (midi) tudors.crispen.org, archiviert vom Original am 12. August 2007; abgerufen am 18. August 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tudors.crispen.org
  2. Regina Coeli. (WAV) Abgerufen am 20. August 2019.
  3. Suite. classtab.org, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 18. August 2019.