Liste der savoyischen und sardinischen Regimenter der Frühen Neuzeit

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Die Liste der savoyischen und sardinischen Regimenter der Frühen Neuzeit steht in direktem Zusammenhang mit etlichen Regimentern des italienischen Heeres. Zu den beiderseits der Westalpen gelegenen Stammlanden des Hauses Savoyen, Piemont und Savoyen, kam 1720 das Königreich Sardinien und damit die Königswürde für die in Turin residierenden Savoyer. Ab 1848 standen sie an der Spitze der italienischen Einigungsbewegung. 1861 wurden die alten italienischen Staaten und ihre Armeen eingegliedert, das Königreich Sardinien in Königreich Italien und das Heer der Savoyer in Italienisches Heer umbenannt. Die napoleonische Herrschaft über die kontinentalen Besitzungen der Savoyer, die Einigung Italiens und auch die spätere Abschaffung der Monarchie stellen in diesem Zusammenhang zwar Zäsuren dar, die der zeitlichen Abgrenzung dienen können, jedoch keine historischen Brüche.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bezeichnung savoyische und sardinische Regimenter ist in der militärhistorischen Fachliteratur üblich. Alternativ können auch die Termini savoyardisch und sardisch verwendet werden. Weit verbreitet waren und sind die Bezeichnungen Piemontesisches Heer und Sardinische Armee.

Emanuel Philibert von Savoyen stellte das Heer in den 1560er Jahren als Milizheer auf und verzichtete im Gegensatz zu seinen Nachfolgern fast völlig auf Söldner. Wie auch in anderen Armeen wurden vor der Etablierung von stehenden Heeren viele Regimenter nur für kurze Feldzüge aufgestellt und danach wieder aufgelöst. In nachstehender Liste werden bei Infanterie und Kavallerie zunächst die „nationalen Regimenter“ des Feldheeres aufgenommen, dann die Regimenter der Miliz, und schließlich die aus den Nachbarstaaten angeworbenen Fremdenregimenter.

Infanterieregimenter der Frühen Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationale Regimenter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen der genannten historischen Kontinuität wird die Definition des Begriffs Frühe Neuzeit hier etwas flexibler ausgelegt, um die weitere Entwicklung etlicher Regimenter bis zur Einigung Italiens nachvollziehbarer zu machen. Die bis 1799 fast vollständig aufgelösten (oft von Napoleon unter anderen Bezeichnungen übernommenen) Regimenter entstanden 1814 wieder. Die Entscheidung, aus den alten Infanterieregimentern jeweils ein weiteres, neues Infanterieregiment und einen Brigadestab zu bilden, wurde erst ab 1831 mit der Heeresreform Karl Alberts vollständig umgesetzt. Damit hatte jede der zehn neuen Brigaden jeweils ein altes und ein neues Infanterieregiment. Dies ist von Bedeutung, weil die Namen und Traditionen der alten Regimenter auf die Brigaden als neue Traditionsträger übergingen. Die jeweiligen Regimenter erhielten 1831 die Nummern 1 und 2, ab 1839 dann eine durchgehende Nummerierung. Die neun ungeraden Nummern zwischen 1 und 17 weisen auf alte Infanterieregimenter hin, die neun geraden Nummern zwischen 2 und 18 auf die genannten neuen Regimenter. Hinzu kommen zwei Grenadierregimenter. Diese Verbände wurden 1861 italienisch, die beschriebene Systematik blieb bis 1926 erhalten.

Bei den nationalen Infanterieregimentern erfolgt eine Unterscheidung nach ihren jeweiligen Rekrutierungsgebieten: Piemont, Savoyen, Nizza, Sardinien und (ab 1814) Ligurien. Die Regimenter waren ursprünglich nach ihrem jeweiligen Regimentschef benannt, dann nach Städten oder Provinzen.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
Regimentsbezeichnungen Region Auflösung/Verbleib
1618 (1.) Duca Carlo Emanuele Piemont 1630
1618 (2.) 1618 Principe di Piemonte
1630 di Sua Altezza Serenissima
1637 Carlo Umberto
Piemont 1638
1618 (3.) 1618 Principe Tommaso
1630 Carlo Emanuele
Piemont 1648
1619 1619 Du Cheynez
1630 Boydanid
1645 Pianezza
1649 Livorno
1664 Monferrato
1821 Casale
1831 1. InfRgt, Brig. Casale
1839 11. InfRgt, Brig. Casale
1619 Savoyen
1664 Piemont
1999 (italienisch)
1622 1622 Châteaumorand
1628 Lanzo
Savoyen 1629
1623 du Flechiet Savoyen 1624
1624 1624 Fleury (französisch)
1640 Francese
1664 Savoia (national)
1831, 1839 1. InfRgt, Brig. Savoia (Ré)
Savoyen 2008 (italienisch)
1625 Cavoretto Piemont, Savoyen 1626
1628 1628 Ressano
1637 Scaglia
1639 Carlo Umberto
Piemont 1639
1629 (1.) Massetto Piemont 1630
1629 (2.) Principe Tommaso (II) Savoyen 1630
1629 (3.) Monthoux (I) Savoyen 1630
1630 (1.) Capris Piemont 1630
1630 (2.) 1630 Vivalda
1635 Mazzetti
Piemont 1640
1632 1632 Ratto
1639 Brunacel
Piemont 1646
1633 Val d’Isère Savoyen 1646
1636 (1.) 1636 Catalano Alfieri
1641 Piemontese
1664 Magliano, Piemonte
1831 1. InfRgt, Brig. Piemonte
1839 3. InfRgt, Brig. Piemonte
Piemont 1943 (italienisch)
1636 (2.) Monthoux (II) Piemont 1645
1636 (3.) 1636 Senantes (bis 1649 französisch)
1651 Challant
1664 Aosta di Sua Altezza Reale (I)
Savoyen 1705
1637 (1.) Rovero Piemont 1638
1637 (2.) Raynero Savoyen 1667
1638 (1.) Felice di Savoia Piemont 1638
1638 (2.) Lullin (I) Savoyen 1660
1640 (1.) Roero Piemont 1640
1640 (2.) Buschetti Piemont 1640
1643 (1.) Cordero Piemont 1655
1643 (2.) Malabayla Piemont 1667
1643 (3.) 1643 Filippo di Savoia
1664 San Damiano
1664 Nizza di Sua Altezza Reale (I)
Savoyen 1690
1644 (1.) Monasterolo (I) Piemont 1645
1644 (2.) Carlo Aurelio Piemont 1652
1649 (1.) Fantone Piemont 1655
1649 (2.) 1649 Dogliani
1655 Masino
Piemont 1660
1649 (3.) Gabaleone Piemont 1652
1649 (4.) Berzetti di Buronzo Piemont 1652
1649 (5.) 1649 La Loubière
1661 de Coudray
Savoyen 1664
1650 Sibilia Piemont 1652
1652 Filippa Piemont 1655
1653 Bellino Piemont 1660
1653 Monasterolo (II) Piemont 1655
1655 Boccardo Piemont 1655
1659 1659 Guardie
1816 Granatieri Guardie
1852 1. GrenRgt
Piemont aktiv (italienisch)
1660 (1.) Ayazza Piemont 1670
1660 (2.) Merzerac Piemont 1670
1667 (1.) d’Este Piemont 1668
1667 (2.) Serenissimo Principe Piemont 1668
1667 (3.) Crocebianca Piemont 1710
1672 (1.) San Severino Piemont 1674
1672 (2.) San Michele Piemont 1674
1672 (3.) 1672 Lullin
1676 Bagnasco
1678 Masino
1680 Saluzzo
1821 Pinerolo
1831 1. InfRgt, Brig. Pinerolo
1839 13. InfRgt, Brig. Pinerolo
Savoyen 1990 (italienisch)
1672 (4.) Chablais (I) Savoyen 1674
1672 (5.) Val d’Isère (II) Savoyen 1674
1672 (6.) 1672 La Marina (I) (bis 1674)
1683 La Marina II
Nizza 1690
1687 Chablais (II) Savoyen 1703
1690 1690 Fucilieri di Sua Altezza Reale
1774 Aosta (II)
1831 1. InfRgt, Brig. Aosta
1839 5. InfRgt, Brig. Aosta
Piemont aktiv (italienisch)
1691 Mondovì Piemont 1694
1701 1701 Nizza (II)
1713 La Marina (III)
1814 Cuneo
1831 1. InfRgt, Brig. Cuneo
1839 7. InfRgt, Brig. Cuneo
Nizza 2001 (italienisch)
1703 1703 Desportes (gemischt)
1739 Audibert
1748 Montfort
1769 de Sury
1774 Chablais
1796 Alessandria (national)
1821 Acqui
1831 1. InfRgt, Brig. Acqui
1839 17. InfRgt, Brig. Acqui
Piemont aktiv (italienisch)
1734 Città di Torino Piemont 1737
1734 1734 La Regina
1831 1. InfRgt, Brig. Regina
1839 9. InfRgt, Brig. Regina (Bari)
Piemont aktiv (italienisch)
1744 1744 Sardegna
1816 Cacciatori Guardie
1850 Cacciatori di Sardegna
Sardinien 1852 (in Granatieri di Sardegna aufgegangen)
1786 Lombardia (II) Piemont 1798
1793 1793 Nuova Marina
1794 Oneglia
Nizza 1796
1815 1815 Sarzana, Genova
1821 Savona
1831 1. InfRgt, Brig. Savona
1839 15. InfRgt., Brig. Savona
Ligurien 1942 (italienisch)

Die Anciennität der Regimenter wurde erstmals mit der Einrichtung des stehenden Heeres im Jahr 1664 zum Teil von der Seniorität abweichend festgelegt. Gegen Ende der Frühen Neuzeit bestanden unter Berücksichtigung der noch heute gültigen Reihenfolge von 1821 nachstehende Regimenter dauerhaft (in Klammern kurze Informationen zu den 1831/1839 – im Fall der Garde 1848 – aus ihnen hervorgegangenen Brigaden und Regimentern):

  • Garderegiment von 1659 (1./2. Grenadierregiment der Brigade Granatieri di Sardegna)
  • Infanterieregiment Savoia von 1624 (1./2. Infanterieregiment, Brigade Savoia/Rè)
  • Infanterieregiment Piemonte von 1636 (3./4. Infanterieregiment, Brigade Piemonte)
  • Infanterieregiment Aosta von 1690 (5./6. Infanterieregiment, Brigade Aosta)
  • Infanterieregiment Cuneo von 1701 (7./8. Infanterieregiment, Brigade Cuneo)
  • Infanterieregiment Regina von 1741 (9./10. Infanterieregiment, Brigade Regina)
  • Infanterieregiment Casale von 1619 (11./12. Infanterieregiment, Brigade Casale)
  • Infanterieregiment Saluzzo von 1672 (13./14. Infanterieregiment, Brigade Pinerolo)
  • Infanterieregiment Genova von 1815 (15./16. Infanterieregiment, Brigade Savona)
  • Infanterieregiment Alessandria von 1703 (17./18. Infanterieregiment, Brigade Acqui)

Milizregimenter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1568 bis 1594 bestand das Heer aus acht Milizverbänden in Regimentsstärke. Es folgte eine Teilung der Miliz in eine allgemeine Verteidigungsmiliz und in eine stärkere Sondermiliz. Letztere ging im 17. Jahrhundert größtenteils in den nationalen Regimentern des Feldheeres auf. Als Nachfolger der Sondermiliz entstand zwischen 1669 und 1714 die Provinzmiliz, deren Verbände im Krieg mit Wehrdienstpflichtigen aufgefüllt wurden und die anderen Regimenter verstärkten.

  • 1669: Aufstellung von zwölf Miliz-Regimentern.
  • 1703: Die zwölf Regimenter werden zu Bataillonen verkleinert und tragen die Namen ihrer jeweiligen Provinz: Cuneo, Alba, Fossano, Pinerolo, Saluzzo, Ivrea, Biella, Vercelli, Torino, Asti, Nizza, Tarantasia.
  • 1704: Aus den Bataillonen entstehen acht Regimenter, welche zwischen 1705 und 1713 wieder aufgelöst werden: Maffei, Trinità (Senantes), Sannazar (Pastoris), San Damiano, d’Este, Trivier, Cortanze (Chamousset), Duvillar. Zusätzlich kommt von 1706 bis 1710 das Regiment Santa Giulia dazu.
  • 1714: Aufstellung von zehn Provinzregimentern, die bis Ende des Jahrhunderts bestehen bleiben. 1751 und 1786 kommen jeweils zwei weitere hinzu. Diese Regimenter haben im Frieden nur ein Bataillon und eine große Garnisonskompanie, im Krieg kommt unter Umständen ein zweites Bataillon hinzu.
Regiment von
(Aufstellungsjahr)
Regimentsbezeichnungen Auflösung/Verbleib
1714 1714 Chablais (Ciablese)
1774 Genevois (Genevese)
1796
1714 1714 Tarentaise (Tarantasia)
1780 Maurienne (Moriana)
1796
1714 Torino 1801
1714 Mondovì 1799
1714 Pinerolo 1798
1714 Asti 1797
1714 1714 Aosta
1774 Ivrea
1800
1714 1714 Nizza
1796 Cuneo
1799
1714 Casale 1800
1715 Vercelli 1800
1752 Novara 1796
1752 Tortona 1796
1786 Susa 1801
1786 Acqui 1798
  • Während der napoleonischen Besetzung der kontinentalen Gebiete zogen sich die Savoyer nach Sardinien zurück. 1807 entstand dort die Provinzmiliz wieder mit 16 Regimentern Infanterie (Iglesias, Cagliari, Mandas, Oristano, Ales, Tempio, Sorgono, Laconi, Tortolì, Bosa, Ozieri, Bono, Nuoro, Sassari, Alghero, Carloforte) und acht Regimentern Kavallerie (Sulcis, Arborea, Mandrolisai, Trescenta, Gallura, Goceano, Cagliari, Logudoro). Sie wurden nie mobilgemacht und 1815 wieder aufgelöst.
  • Zwölf alte, kontinentale Regimenter der Provinzmiliz lebten zwischen 1814 und 1816 nochmals kurz auf und verschwanden dann in der bisherigen Form ganz. Die Provinzmiliz diente in der Folge nur noch als Personalreserve.
  • Die allgemeine Verteidigungsmiliz hatte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts keine Regimenter, sondern nur kleinere Einheiten (rund 400 Kompanien) zur territorialen Verteidigung. Die Einheiten wurden von 1794 bis 1796 zu 16 Regimentern zusammengefasst.

Fremdenregimenter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fremdenregimenter der Infanterie werden nach ihren Herkunftsländern, der Schweiz, Deutschland und Frankreich, gelistet. Das Personal aus verschiedenen italienischen und anderen Staaten wurde in italienischen und sogenannten „gemischten Regimentern“ zusammengefasst. In sogenannten „Religionsregimentern“ dienten Soldaten, die ihre Heimat aus religiösen Gründen verlassen hatten. Es handelte sich vorwiegend um Hugenotten. Zu beachten ist, dass in Kriegszeiten viele Regimenter in ihrem Personalbestand nicht mehr so homogen waren. So dienten beispielsweise im Schweizer Regiment Roguin (Bern, 1733) zeitweise mehr Deutsche als Schweizer.

Die Fremdenregimenter wurden in der Regel nach dem jeweiligen Regimentsinhaber benannt und wechselten daher relativ oft ihre Bezeichnungen.

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anwerbung von schweizerischen Regimentern hatte auch in der piemontesischen Armee Tradition. Emanuel Philibert stand Söldnern anfangs noch ablehnend gegenüber, schloss jedoch im Jahr 1577 mit einigen Schweizer Kantonen Verträge, die es ihm erlaubten, dort Truppen rekrutieren zu lassen (siehe Reisläufer). Er machte davon jedoch keinen Gebrauch. Nur für seine Haustruppen stellte er 1579 eine Kompanie Schweizergarden auf, die wie in anderen Staaten auch „Hundertschweizer“ genannt wurde. Zwischen 1609 und 1652 wurde die Kompanie mehrfach zu einem kleinen Regiment (Amrhyn) mit vier bis fünf Kompanien ausgebaut. Die Schweizergarde bestand (mit einer Unterbrechung während der napoleonischen Zeit) bis 1831. An ihrer Spitze stand seit 1599 stets ein Oberst.

Sind in nachstehender Liste unter „Anmerkungen“ Schweizer Kantone angegeben, verweist dies auf die Herkunft der Regimenter. Drei Regimenter wurden 1774 nach Kantonen benannt: Vallesano, Bernese, Grisone (aus dem Wallis, Bern und Graubünden). Die jeweiligen Regimentsinhaber sind dann in Klammern angegeben.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
Regimentsbezeichnungen Auflösung Anmerkungen
1582 Lussi 1597 mit Unterbrechungen, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug
1609 Stocker 1610 Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug
1609 Amrhyn 1652 Unterbrechungen: 18–30, 37–44, 50–51
1616 Kalbermatten (I) (Kalbermatter) 1618 Wallis
1617 d’Erlach 1618 Bern
1625 Socin 1625 Basel, Bern
1627 Mageran 1655 Wallis (Unterbrechung von 37–49)
1694 Sacconay 1696 Waadt und andere, danach in niederländischen Diensten
1694 Andorno 1699 nicht vertragskonform; in Reding (I) aufgegangen
1699 1699 Reding (I)
1706 Ghidt (Kyd) (I)
1709 Hackbrett
1731 Belmont
1731 Rietmann
1743 Kalbermatten (II)
1762 Sutter (Soutter)
1768 Kalbermatten (III)
1774 Vallesano (Kalbermatten)
1782 (de Courten)
1795 (de Streng)
1798 (Belmont)
1799 Wallis und andere
1703 Alt (d’Alt de Tieffenthal, Halt) 1704 Aufstellung kriegsbedingt abgebrochen; Freiburg
1703 Therner (Thernes) 1704 Aufstellung kriegsbedingt abgebrochen; Freiburg
1703 Zemith 1704 Aufstellung kriegsbedingt abgebrochen; Freiburg
1703 Lombach 1704 Aufstellung kriegsbedingt abgebrochen; Freiburg
1703 Schmid (Schmidt) 1704 Aufstellung kriegsbedingt abgebrochen; Uri
1703 Reding (II) 1704 gab Bard auf, wechselte zu Frankreich
1733 Dupasquier (Du Pâquier) 1737 Neuenburg
1733 Ghidt (Kyd) (II) 1737 Zentralschweiz
1733 Tonatz (Donats) 1737 Graubünden
1733 1733 Roguin
1737 Diesbach
1744 Roguin (II)
1744 Roi (Roy)
1760 Tscharner
1774 Bernese (Tscharner)
1786 (Tschiffeli)
1787 (Rochmondet)
1794 (Stettler)
1798 (von Ernst)
1798 Ursprünglich nicht vertragskonform;
Bern
1733 1733 Guibert
1746 Uttinger (Uttiger, Outiger)
1753 Fatio
1774 ging im Fremdenregiment Chablais (Ciablese) auf;
verschiedene Kantone
1742 1742 Reydt
1746 Salis
1750 Sprecher
1771 Schwartz
1774 ging im Regiment Grisone und (1792) im Schmid auf;
Graubünden
1742 Keller 1749 Luzern
1744 Meyer 1774 de facto Bataillon, ging im Regiment Grisone auf;
Glarus, Appenzell
1774 1774 Grisone (Luigi di Savoia-Carignano)
1782 (Niederer)
1788 (Christ)
1799 (Belly)
1799 aus Regimentern Schwartz und Meyer entstanden
1792 Schmid (Schmidt) 1797 nur auf Sardinien; Glarus, Appenzell
1793 Peyer-Imhoff (Peyer-im-Hoff, Peyer im Hof) 1798 von Frankreich übernommen
1793 Bachmann 1798 von Frankreich übernommen; St. Gallen
1793 Zimmermann 1798 von Frankreich übernommen; Luzern
1814 Christ 1816 nur ansatzweise, letztes Schweizer Regiment der Savoyer;
Wallis, Bern, Graubünden

Um 1794 standen sieben Schweizer Regimenter im Sold der Savoyer:

  • Walliser Regiment de Streng (Vallesano) von 1699
  • Berner Regiment Stettler (Bernese) von 1733
  • Graubündner Regiment Christ (Grisone) von 1774
  • Regiment Schmid von 1792 (auf Sardinien)
  • Regiment Peyer-Imhoff von 1793
  • Regiment Bachmann von 1793
  • Regiment Zimmermann von 1793

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachstehende Regimenter wurden „alemannische Regimenter“ genannt.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
Regimentsbezeichnungen Auflösung/Verbleib
1594 Lodrone 1594
1630 Schemburg 1631
1630 Schultze 1631
1630 Galasso 1632
1640 de Prangins 1642
1653 Planta 1654
1654 Badant 1659
1672 Baltim 1672
1691 Corneaud (Brandenburgisch) 1692 (1695)
1693 Steynaud (Bairisch) 1695
1693 Heydelac (Westfälisch) 1695
1694 Varenne, Prinz Karl, Hutten (Brandenburgische Bataillone) 1695
1695 Desprez (Bairisch) 1695
1695 Haxmann (Bataillon aus anderen Rgt.) 1698
1698 1698 Schulenburg (Schoulembourg; aus Haxmann)
1757 Leuthen
1763 Zieten
1774
1704 d’Aygoin 1705
1704 Friedt 1705
1711 1711 Rehbinder
1743 Burgsdorff (Bourgsdorff)
1749 Leutrum
1755 Wangenheim
1763 Brempt
1774
1742 Baden d’Urlach (Baaden Douriac) 1749
1774 Real Alemanno (aus Zieten und Brempt) 1797

Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Französische Regimenter standen nur im 17. Jahrhundert im Sold der Savoyer. Ein Regiment wurde vom piemontesischen und italienischen Heer übernommen (mit italienischem Personal) und erst 2008 aufgelöst.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
Regimentsbezeichnungen Auflösung/Verbleib
1615 Châtillard 1627
1616 de Chiverny 1627
1616 Marcelin du Gant 1627
1616 Cavales d’Abries 1627
1616 d’Articolier 1627
1618 Chievron 1626
1618 Gonfreville 1619
1619 Saint-Cassin 1627
1619 Mésères 1627
1624 1624 Fleury
1631 Marolles
1640 Francese
1664 Savoia (national)
2008 (1. InfRgt San Giusto)
1625 Saint Réran 1627
1625 Cavoretto 1627
1625 Valençay 1627
1625 Lod 1627
1625 de Savines 1627
1625 de Flectat 1627
1625 Rochefort 1627
1626 Saint Martin 1627
1626 Mombasin 1627
1626 La Bloquerie 1627
1626 1626 Loreno del Principe Tomaso
1636 Loreno del Principe di Piemonte
1640
1636 La Tour 1642
1636 La Ferté 1639
1636 Sacconay 1637
1637 Allod 1638
1638 du Flechiet 1639
1636 1636 Senantes
1649 Senantes (national)
1664 Aosta di Sua Altezza Reale (I) (national)
1705
1640 L’Église 1644
1640 La Faya 1660
1647 Megianes 1652
1649 1649 Pisa
1652 Ghimittier
1660

Andere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachstehende Regimenter wurden als italienische oder „gemischte Regimenter“ bezeichnet. Der Großteil des Personals stammte aus anderen italienischen Staaten. Zwei Regimenter waren Anfang des 21. Jahrhunderts noch aktiv.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
Regimentsbezeichnungen Auflösung/Verbleib
1595 Bindi 1599
1595 Giusto 1599
1595 Martinengo (I) 1599
1600 Sanizar 1601
1600 d’Este 1601
1600 Scalenghe 1601
1600 Botta 1603
1624 di Boy 1626
1624 Sartorio 1626
1626 Martinengo (II) 1627
1626 Elia 1627
1627 Lecca 1629
1627 Casabianca 1629
1627 Orsini 1629
1628 Vittani 1629
1628 Montegrande 1629
1628 Cattaneo 1629
1629 Rangone 1638
1630 Frugone 1638
1636 Carafa 1638
1639 Bertoldo 1641
1649 Tassoni Estense 1650
1672 della Marina 1672
1672 Fossati 1673
1703 1703 Desportes
1739 Audibert
1748 Monfort
1769 de Sury
1774 Chablais (Ciablese)
1796 Alessandria (national)
aktiv (17. InfRgt Acqui)
1714 1714 Valguarnera (Sizilianisch)
1723 Sicilia
1751
1714 Gioeni (Sizilianisch) 1719
1734 Lombardia (I) 1751
1744 1744 Corsica
1748 Vella
1749 Matra
1751
1744 Sardegna 1751 (dann national)

Konfessionelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesen Regimentern dienten religiös Verfolgte, vor allem Hugenotten, aber auch Iren und Niederländer.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
Regimentsbezeichnungen Auflösung/Verbleib
1690 1690 Schomberg (Julien)
1694 Galloway
1695
1690 de Bigorre 1691
1690 de Quersy 1691
1690 de Flandre 1691
1690 di Piemonte 1691
1690 di Svizzeri 1691
1691 1691 Monbrun
1694 L’Islemarais
1695
1691 Mallet 1692
1692 Montauban 1695
1692 Miremont 1695
1692 Sacconay 1695
1704 Dumeyrol 1704
1704 Cavalier 1704
1704 d’Albenar 1705

Kavallerieregimenter der Frühen Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationale Kavallerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kavallerieregimenter werden ab 1593 ohne Berücksichtigung der Untergattungen und der Rekrutierungsgebiete gelistet.

Regiment von
(Aufstellungsjahr)
Regimentsbezeichnungen Auflösung/Verbleib
1593 Ponte 1594
1611 Asinari 1612
1627 Rangone 1628
1639 Valperga 1639
1640 Monti 1650
1640 Archibugieri di Sua Altezza Reale 1640
1643 Marazzani 1645
1643 Ferraris (I) 1645
1643 Chambeau 1645
1643 Monasterolo 1645
1645 Catalano Alfieri 1645
1645 Senantes 1645
1646 Villa 1659
1646 Souvré 1646
1646 Camerano 1646
1646 Pianezza 1646
1650 1650 Don Gabriel (I)
1657 Brichanteau
1659
1653 Livorno (I) 1659
1653 1653 d’Arrencourt
1657 Don Gabriel (II)
1659
1653 Todesco 1659
1653 Olgiati 1659
1653 Verrua 1659
1653 Ferraris (II) 1659
1664 Livorno (II) 1668
1671 Principe di Piemonte 1671 (als Royal Piémont von Frankreich übernommen)
1683 1683 Dragons Bleus (Dragons Rouges, Dragoni di Verrua)
1685 Dragoni di Sua Altezza Reale
1713 Dragoni di Sua Maestà
1814 Dragoni del Rè
1821 Dragoni del Genevese
1831 Genova Cavalleria
aktiv (Kavalleriebrigade "Pozzuolo del Friuli")
1683 1683 Dragoni di Bernezzo
1683 Dragoni di Madama Reale
1685
1683 1683 Corazze Don Gabriel (III)
1685 Corazzieri di Piemonte
1685
1689 1689 Dragons Verts
1690 Dragoni del Genevese
1774 Cavalleggeri di Sua Maestà
1814 Cavalleggeri del Rè
1821
1689 1689 Dragons Jaunes
1691 Dragoni di Piemonte (I)
1814 Cavalleggeri di Piemonte
1832 Nizza Cavalleria
aktiv (Alpini-Brigade "Taurinense")
1692 1692 Gendarmi di Cavaglià
1692 Piemonte Reale Cavalleria
aktiv (Alpini-Brigade "Julia")
1692 1692 Gendarmi di None, Gendarmi di Montbrison
1692 Savoia Cavalleria
1819 Cavalleggeri di Savoia
1832 Savoia Cavalleria
aktiv (Fallschirmjägerbrigade "Folgore")
1714 Lucchese 1715
1726 1726 Dragoni di Sardegna
1808 Cavalleggeri di Sardegna (I)
1819 Cacciatori di Sardegna
1822 (von den Carabinieri übernommen)
1736 Dragoni della Regina 1821
1774 Dragoni del Ciablese 1796
1774 Aosta Cavalleria aktiv (Mechanisierte Brigade "Aosta" – von 1796 bis 1831 inaktiv)
1828 1828 Dragoni di Piemonte (II)
1832 Novara Cavalleria
aktiv (Panzerbrigade "Ariete")
1832 Cavalleggeri di Sardegna (II) 1853 (von den Carabinieri übernommen)

Um 1794 waren folgende nationale Kavallerieregimenter aktiv:

  • Dragoni di Sua Maestà von 1683 (heute 4. Kavallerieregiment Genova Cavalleria)
  • Cavalleggeri di Sua Maestà von 1689 (1821 definitiv aufgelöst)
  • Dragoni di Piemonte von 1689 (heute 1. Kavallerieregiment Nizza Cavalleria)
  • Piemonte Reale Cavalleria von 1692 (heute 2. Kavallerieregiment Piemonte Cavalleria)
  • Savoia Cavalleria von 1692 (heute 3. Kavallerieregiment Savoia Cavalleria)
  • Dragoni di Sardegna von 1726 (1822 von Carabinieri übernommen)
  • Dragoni della Regina von 1736 (1821 definitiv aufgelöst)
  • Aosta Cavalleria von 1774 (heute 6. Kavallerieregiment Lancieri di Aosta)
  • Dragoni del Ciablese von 1774 (1796 aufgelöst)

Milizregimenter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende der 1560er Jahre entstanden mit Lehensleuten in Savoyen und im Piemont zwei Kavallerieverbände, denen in den folgenden Jahrzehnten jeweils 13 bis 16 Kompanien unterstanden. Diese Einheiten gingen bis 1692 in oben genannten Kavallerieregimentern auf. Die Kavallerie der Miliz bestand ansonsten aus selbständigen Kompanien zu Pferde, von denen es im 17. Jahrhundert in der Regel 16 gab.

Während der napoleonischen Zeit entstanden auf Sardinien zwischen 1808 und 1814 acht Miliz-Kavallerieregimenter: Sulcis, Arborea, Mandrolisai, Trescenta, Gallura, Goceano, Cagliari und Logudoro. Sie wurden nie mobilgemacht und 1815 wieder aufgelöst.

Fremdenregimenter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wenigen, kurzlebigen Fremdenregimenter der Kavallerie kamen vorwiegend aus Frankreich. Es handelte sich entweder um rein französische Regimenter oder um „Religionsregimenter“. Letztere bestanden wiederum vorwiegend aus Hugenotten. In nachstehender Liste wird unter der Spalte „Herkunft“ entweder „Frankreich“ angegeben oder der Einfachheit halber „Religion“.

Herkunft Regiment von
(Aufstellungsjahr)
Regimentsbezeichnungen Auflösung/Verbleib
Frankreich 1626 de Longueville 1627
Frankreich 1626 de Saint Paul 1627
Frankreich 1632 Souvré 1635
Frankreich 1632 Castelan 1635
Religion 1690 Dragons de Gand 1691
Religion 1692 1692 Dragons Balthazar
1695 Dragons Aubussargues
1695 (von den Niederlanden übernommen)
Religion 1703 Dragons de Marcel, Maix, Saint Brest 1706 (Teile in nationale Rgt. übernommen)

Artillerie und Pioniere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Artillerie war ursprünglich vorwiegend ziviles Fachpersonal zuständig. 1603 und 1625 wurde es in die Miliz übernommen. 1692 entstand ein Artilleriebataillon (Kanonierbataillon), aus diesem 1743 ein Artillerieregiment. Dieses Regiment bildete ab 1774 mit separaten Artillerie-Einheiten zur Unterstützung der Infanterie das Corpo Reale di Artiglieria.

Im Bereich des Ingenieurkorps und der Genietruppe gab es zunächst keine Regimenter. Die Miliz unterhielt von 1774 die bis 1793 eine Legione Accampamenti und dann bis 1798 ein ebenfalls regimentsstarkes Pionierkorps, die für Festungsarbeiten, den Bau von Feldlagern und andere Pionieraufgaben zuständig waren. Mineure und andere Spezialisten gehörten noch zur Artillerie.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefano Ales: L’armata sarda e le riforme albertine (1831–1842). (Hg. Ufficio Storico Stato Maggiore Esercito-USSME) USSME, Rom 1987.
  • Nicola Brancaccio: L’esercito del vecchio Piemonte (1560–1859). Stabilimento poligrafico per l’amministrazione della guerra, Rom 1922.
  • Vittorio Cogno: 400 anni di vita degli eserciti sabaudo e italiano – repertorio generale 1593–1993. Edizioni Fachin, Triest 1995.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]