Liste der Wüstungen in Frankfurt am Main

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Diese Liste führt die Wüstungen in Frankfurt am Main sowie im engeren Umkreis auf.[1]

Vorbemerkungen: Die Existenz von Wüstungen ist typischerweise durch Nennung in Urkunden oder auf Karten belegt. Das Datum der Ersterwähnung ist daher typischerweise kein Gründungsdatum; die Gründung erfolgte früher. Noch ungenauer ist die Datierung der Aufgabe von Siedlungen. Sofern sich keine Kartenangaben mit dem Hinweis Wüstung finden, ist der Zeitpunkt nur dadurch abzuschätzen, dass der Ortsname ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr in Urkunden vorkommt. Auch die Lokalisierung ist meist ungenau. Quellen hierzu sind Flurnamen oder historische Karten. Die angegebenen Geokoordinaten sind daher nicht als exakte Angaben zu verstehen. Ebenfalls typisch ist die Vielfalt an Schreibweisen. Teilweise ist es dadurch nicht möglich, zu beurteilen, ob zwei Namen auch zwei Orte bezeichneten oder ob dies nur Schreibweisen waren.

Liste der Wüstungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name(n) Lage Position auf Karte Ersterwähnung Letzte Erwähnung Anmerkung
Mittelursel
medio Ursele[2]
Frankfurt-Niederursel, nordwestlich des Stadtteils[3] 781 im Dreißigjährigen Krieg
Breitenloch
Breidenloch
Breitlach
Frankfurt-Rödelheim, BAB 5, Unterquerung Westerbach (Nidda)[4] 1218 1619[5] Im Dreißigjährigen Krieg wurde bei der Schlacht bei Höchst, die eigentlich nicht auf dem Gebiet von Höchst, sondern in und um Sossenheim stattfand, am 19. Juni 1622 das katholische Sossenheim völlig zerstört und verwüstet. Christian von Braunschweig hatte sich mit seinen Truppen westlich von Sossenheim verschanzt, wo heute noch der Straßenname ,,Auf der Schanz” erinnert. Graf Tilly, als Kriegsgegner Christians, rückte mit seinen Truppen von Frankfurt an, ließ Sossenheim und die feindlichen Truppen mit Kanonen beschießen und entschied schlussendlich die Schlacht für sich.
Heddingheim
Hittinkam
Hedenkeym
Heddekeym
Hedenkommen
Hedekam
Heydeckhem
Hedekhan
Hedikheim
an der Stelle der heutigen Gemeinde Kriftel im Main-Taunus-Kreis 1277 1578 Gemarkungsbezeichnungen, von 1755 bis 1958 eine kleine Bonifatiuskapelle am Platz der ehemaligen Heddingheimer Kirche
Biegen
Bygen
Bigin
Biga
Beyghen
Byghen
zwischen den Frankfurter Stadtteilen Bockenheim, Rödelheim, Griesheim und Nied 1151 1295 Nach dem Aufgeben der Siedlung wurde das Flurstück aufgeteilt. Der Biegwald ist heute ein 18,4 Hektar großer, unbewirtschafteter Waldpark in der Stadt Frankfurt am Main
Gunderatehausen
Gunderatehusen
zwischen Sindlingen, Hattersheim, Kriftel und Zeilsheim 8./9. Jahrhundert mindestens zweite Hälfte des 12. Jh. Flurname Kudert
Hausen
Huser Weg
Husen
Frankfurt-Schwanheim, 12 km südwestlich der Innenstadt Anfang des 15. Jh.
Hohenrad
Hohenrade
Alte Rote
Hohenrath
Hohenrade
Hohinrade
Zum hohen Rade
Frankfurt-Oberrad, 1,5 km westlich von Oberrad auf dem Mühlberg 1290 1417 Flurname Hohenroder Born; an der Stelle der Wüstung entstand zu Beginn des 14. Jahrhunderts die nach ihr benannte Hohenradmühle.
Krutzen
Crucen
Crutzen
Cruze
Cruzen
Frankfurt-Kalbach, 7 km nordwestl. der Frankfurter Innenstadt spätes 8. Jahrhundert erste Hälfte des 16. Jh.
Wiesenhof Frankfurt-Goldstein, 7 km südwestlich d. Innenstadt um 1700 1787

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wüstungen in Frankfurt am Main. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Mittelursel, Stadt Frankfurt am Main. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Mittelursel. Kartografische Darstellung In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Breitenloch. Kartografische Darstellung In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Breitenloch, Stadt Frankfurt am Main. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).