Lisa Mazzone

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Lisa Mazzone (2019)

Lisa Marie Mazzone (* 25. Januar 1988 in Genf; heimatberechtigt in Versoix) ist eine Schweizer Politikerin und Parteipräsidentin der Grünen Schweiz. Sie war von 2015 bis 2019 Nationalrätin und von 2019 bis 2023 Ständerätin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lisa Mazzone ist italienisch-schweizerische Doppelbürgerin,[1] ihre Grosseltern mütterlicherseits, die Physikerin Maria und der Physiker Giuseppe Fidecaro,[2] kamen von Italien nach Genf, um am CERN zu forschen. Mazzone wuchs in Versoix als Tochter einer Medizinerin sowie eines Biochemikers und Solarinstallateurs auf.[3] Sie studierte französische Literaturwissenschaft sowie Latein und schloss mit einem Bachelor ab.[4] Heute wohnt sie in Genf, sie hat mit ihrem Partner, dem früheren Bundeshausjournalisten Christoph Lenz (seit Februar 2024 Co-Chef der Kommunikation des EDI[5]), zwei Söhne.[6][7]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2008 trat Mazzone der Grünen Partei des Kantons Genf bei, der sie von April 2014 bis März 2016 vorstand.[8] Von Juni 2011 bis Juli 2013 war sie im Gemeinderat von Le Grand-Saconnex. Von November 2013 bis November 2015 war sie Mitglied des Grossen Rates des Kantons Genf.

Bei den Eidgenössischen Wahlen 2015 wurde sie in den Nationalrat gewählt.[9][10] Sie war zu diesem Zeitpunkt die jüngste Frau im Parlament.[11] Als jüngstes neu gewähltes Nationalratsmitglied[12] durfte Lisa Mazzone bei der Eröffnung der 50. Legislatur am 30. November 2015 nach dem Alterspräsidenten eine Rede halten.[13]

Mazzone war Mitglied der Kommission für Rechtsfragen (RK-N) sowie der Sicherheitspolitischen Kommission (SPK-N) des Nationalrates.

Bei den Wahlen 2019 wurde sie als Vertreterin des Kantons Genf in den Ständerat gewählt. In den Wahlen 2023 wurde sie nicht wiedergewählt, sie verlor ihren Sitz im zweiten Wahlgang.[14] Im Ständerat war sie Mitglied in der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen, in der Kommission für Rechtsfragen, in der Staatspolitischen Kommission, in der Begnadigungskommission (Vizepräsidentin), in der Redaktionskommission für die französische Sprache (Stellvertreterin), in der Delegation für die Beziehungen zum Französischen Parlament, in der Verwaltungsdelegation und in der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. Ihre Schwerpunktthemen im Ständerat lagen bei der Revision des Schweizer Sexualstrafrechts[15] und der Revision des Energie- und Stromgesetzes[16].

Mazzone war von 2016 bis 2018 Vizepräsidentin des Hausvereins Schweiz (französisch HabitatDurable Suisse). Von 2016 bis 2020 war sie Vizepräsidentin der Grünen Partei der Schweiz. Von 2017 bis 2022 war sie Co-Präsidentin des Schweizerischen Zivildienstverbandes CIVIVA. Lisa Mazzone ist zudem im Initiativkomitee der Demokratie-Initiative, die ein Recht auf Einbürgerung mit objektiven Kriterien fordert.[17] Sie gilt im politischen Bern als gut vernetzt. So werden im Dezember 2022 auf der Plattform Lobbywatch 38 bezahlte und unbezahlte Mandate und Mitgliedschaften aufgelistet.[18]

An der Delegiertenversammlung der Grünen vom 6. April 2024 wurde Mazzone einstimmig als Nachfolgerin von Balthasar Glättli zur Parteipräsidentin gewählt.[19]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lisa Mazzone – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Olivier Francey: Lisa Mazzone, l’effrontée du parlement genevois. In: letemps.ch. 16. November 2014, abgerufen am 6. April 2024 (französisch).
  2. Anja Conzett: Lisa Mazzone im Porträt – Führt diese Frau die Grünen aus der Krise? In: Das Magazin. 27. April 2024, abgerufen am 27. April 2024.
  3. Daniele Mariani, Daniele Mariani: Lisa Mazzone und der starke Wunsch, die Welt zu verändern – SWI. In: swissinfo.ch. 29. Dezember 2015, abgerufen am 6. April 2024.
  4. Portrait In: lisamazzone.ch. Abgerufen am 28. März 2024
  5. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider ernennt persönlichen Mitarbeiter und vervollständigt ihren Stab. In: admin.ch. 2. Februar 2024, abgerufen am 28. März 2024.
  6. Welsche Überfliegerin: Lisa Mazzone, die gelassene grüne Genferin. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
  7. Lea Hartmann: Lisa Mazzone (31) hängt in Bern alle ab. In: Blick.ch. 26. Dezember 2019, abgerufen am 27. Dezember 2019.
  8. Présidence et bureau (Memento vom 20. März 2016 im Internet Archive). Website der Grünen Partei Genf, 2016.
  9. Curriculum Vitae (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive), Website des Kantons Genf (PDF; 66 kB), abgerufen am 19. Oktober 2015.
  10. Lisa Mazzone, nouvelle Conseillère nationale. Website der Grünen Partei Genf, 19. Oktober 2015 (Medienmitteilung).
  11. Frauen-Rekord im Nationalrat. In: Tages-Anzeiger. 19. Oktober 2015, abgerufen am 2. November 2015.
  12. Jüngstes neu gewähltes Nationalratsmitglied. In: Parlamentswörterbuch. Bundesversammlung, abgerufen am 29. Juni 2016.
  13. Eröffnung der 50. Legislatur. In: Amtliches Bulletin. Bundesversammlung, 30. November 2015, abgerufen am 29. Juni 2016 (Rede von Lisa Mazzone; Video; 8:50 min).
  14. MCG-Politiker Mauro Poggia erobert Sitz der Grünen. In: SRF. 12. November 2023, abgerufen am 12. November 2023.
  15. «Wir hätten lieber die ‹Ja heisst Ja›-Lösung». In: blick.ch. 7. März 2023, abgerufen am 28. März 2024.
  16. Benjamin Rosch: Der Erfolg der stillen Schaffer: Wie ein Dreigespann im Hintergrund die Fäden für ein neues Monstergesetz zog. In: Aargauer Zeitung. 19. September 2023, abgerufen am 28. März 2024.
  17. Initiative. In: demokratie-volksinitiative.ch. Aktion Vierviertel, abgerufen am 28. März 2024.
  18. Lisa Mazzone. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
  19. Grünen-Präsidium – Lisa Mazzone: «Ich will Einfluss nehmen». In: srf.ch. 24. Januar 2024, abgerufen am 24. Januar 2024.