Kuria-Inseln

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Kuria
Satellitenbild von Kuria, nachbearbeitet
Satellitenbild von Kuria, nachbearbeitet
Satellitenbild von Kuria, nachbearbeitet
Gewässer Pazifischer Ozean
Geographische Lage 0° 14′ N, 173° 25′ OKoordinaten: 0° 14′ N, 173° 25′ O
Kuria-Inseln (Gilbertinseln)
Kuria-Inseln (Gilbertinseln)
Anzahl der Inseln 2
Hauptinsel Buariki
Länge 8,94 km
Breite 4,26 km
Landfläche 15,48 km²
Lagunenfläche 0 ha
Einwohner 1190 (2020[1])
Kuria gehört zu den zentralen Gilbertinseln, knapp oberhalb des Äquators
Kuria gehört zu den zentralen Gilbertinseln, knapp oberhalb des Äquators
Kuria gehört zu den zentralen Gilbertinseln, knapp oberhalb des Äquators
Ansicht aus dem Flugzeug
Ansicht aus dem Flugzeug
Ansicht aus dem Flugzeug

Kuria (früher auch: Woodle’s Island)[2] ist ein Atoll mit zwei Inseln im nördlich des Äquators gelegenen Teil der zentralen Gilbertinseln, die Bestandteil des heutigen Staates Kiribati im Pazifik sind. Es liegt nordwestlich des Aranuka-Atolls.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen den beiden Inseln des Atolls, Buariki und Oneeke, verläuft ein lediglich 20 Meter breiter Kanal (Niedrigwassergebiet Te breeti). Die beiden Inseln waren früher durch einen Damm, den Itintoa Causeway, verbunden, der inzwischen durch eine Brücke ersetzt wurde. Durch diese mehrmaligen Eingriffe in die Umwelt wurde der Lebensraum der Halbschnäbler (Euleptorhanphys viridis) und Hornhechte (Rynchorhamphus georgi) beeinträchtigt, die somit für den landnahen Fischfang nicht mehr verfügbar sind.[3]

Umgeben sind die Inseln von einem Korallenriff, das auf der Ostseite breiter ist als auf der Westseite. Das Atoll hat aufgrund seiner Form, ähnlich zweier Dreiecke, die sich mit den Spitzen berühren, keine Lagune. Das Riff umfasst 13,02 km² auf einem Sockel von 12,7 km². Beide Inseln besitzen kleinere Bootskanäle durch das Riff.

Die Landfläche beträgt 15,48 km².[4] Hauptinsel ist Buariki mit dem gleichnamigen Hauptort. Das benachbarte Aranuka hat ebenfalls eine Insel mit dem häufigen Namen Buariki. Im Norden von Oneeke und im Süden von Buariki befinden sich jeweils Brackwasser-Fischzuchtteiche, die King's Fish Ponds.[3][5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Volkszählung von 2020 leben auf Kuria 1190 Menschen,[1] ungefähr 1 % der kiribatischen Bevölkerung, in sechs Siedlungen.

Bevölkerungsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siedlungen und Einwohnerzahlen
Zensus 1978[6] 2005[7] 2010[8] 2015[9]
Oneeke (früher: Oneaka) 104 188 154  189 
Manenaua (früher: Marenaua) 148 246 191  209 
Tabontebike 55 119 91  103 
Buariki (Hauptort) 496 199 169  129 
Norauea 219 247  276 
Bouatoa 111 128  140 
Gesamt 803 1082 980  1046 

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung für die Jahre 1947–2020[1]
Zensus 1947 1963 1968 1973 1978 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Gesamt 315 729 958 821 803 1052 990 971 961 1082 980 1046 1190

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstsichtung wird den Kapitänen der First Fleet Thomas Gilbert mit dem Schiff Charlotte und John Marshall auf der Scarborough 1788 auf der Fahrt von Port Jackson zugeschrieben, die die Inseln jedoch nicht erkundeten.

Zur Zeit des „Königreichs Abemama“ in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Kuria von dem Häuptling Tem Karotu aus Abemama annektiert, das mit dem ebenfalls eroberten Aranuka ein gemeinsames Herrschaftsgebiet bildete. Die Herrschaft ging an den Neffen Tem Karotus, den König Tem Binoka, auch Tembinok' genannt, über.

Kuria war der Sitz des ersten britischen Kolonialverwalters für die zentralen und südlichen Gilbertinseln, George Mac Ghie Murdoch, dessen Grab heute noch zu besichtigen ist.

Tanzgruppe auf Kuria

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Kolonialzeit bildete Kuria mit Maiana, Abemama, Aranuka und Nonouti den Verwaltungsdistrikt „Zentrale Gilbertinseln.“

Die lokalen Belange werden durch einen Inselrat (Kuria Island Council) mit Sitz Bouatoa geregelt.

Kuria entsendet ein Parlamentsmitglied in das kiribatische Parlament Maneaba ni Maungatabu in South Tarawa; für das 10. Parlament 2011–2015 wurde Tom Murdoch gewählt.[10]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der in der Nähe der Ortschaft Buariki liegende Kuria Airport wird von der staatlichen Fluggesellschaft Air Kiribati im Linienverkehr angeflogen. Schiffsverbindungen bestehen zum kiribatischen Haupthafen Betio in South Tarawa.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Gilbert: Voyage from New South Wales to Canton in the year 1788. With views of the islands discovered. Israel u. a., Amsterdam 1968. Nachdruck der Ausgabe: London 1789. (Bibliotheca Australiana. 44, Thomas Gilbert).
  • Thomas Gilbert: Gilbert's Tagebuch seiner Reise von Neu-Süd-Wales nach Canton. In: Arthur Philipp's neueste Reise nach der Botany-Bay, Port-Jackson und der Norfolks-Insel in den Jahren 1787 und 1788 ... als e. Forts. d. Cookischen Reisen um die Welt. Weigel und Schneider, Leipzig 1791.
  • Charles Wilkes: Narrative of the United States' exploring expedition during the years 1838, 1839, 1840, 1841, 1842. Condensed and abridged. Whittaker and Co., London 1845. (Abgerufen 23. April 2010, books.google.com)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kuria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kuria Island Report 2012. Office of the Beretitenti, Republic of Kiribati Island Report Series: 9. Kuria. Abgerufen am 13. Januar 2014 (englisch)
  • Kuria (Memento vom 23. Dezember 2010 im Internet Archive) in oceandots.com. Abgerufen am 23. April 2010 (englisch)
  • Kuria in janeresture.com, Rev. 13th February 2004. Abgerufen am 23. April 2010 (englisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Aritita Tekaieti (Hrsg.): 2020 Population and Housing General Report and Results. Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance, Juli 2021, Table G-1: History Table for Kiribati Population by island for Census year 1947 to 2020, S. 17 (englisch, Downloadlink [PDF; 48,2 MB; abgerufen am 5. März 2023]).
  2. Charles Wilkes, Narrative, 1845, S. 298.
  3. a b Republic of Kiribati Island Report Series: 9. Kuria. In: climate.gov.ki. Office of Te Beretitenti, 2012, S. 2, archiviert vom Original am 16. Januar 2014; abgerufen am 5. März 2023 (englisch).
  4. Aritita Tekaieti, Tekena Tiroa (Hrsg.): Report on the Kiribati 2010 Census of Population and Housing – Vol 1: Basic Information and Tables. Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance and Economic Planning, August 2012, Appendix 5: Land Area of islands in Kiribati, S. 221–227, hier: S. 224 f. (englisch, mfed.gov.ki [PDF; 6,7 MB; abgerufen am 5. März 2023]).
  5. Messtischblatt: Gilbert Islands 1:25000: Kuria. Series X042 (D.O.S. 367P) Sheet Kuria ed. 2-D.O.S. 1977.
  6. Report of the 1978 Census of population and housing. Republic of Kiribati 1980, Volume 1, S. 9–10 (Zeitpunkt der Unabhängigkeit).
  7. Aritita Tekaieti (Hrsg.): 2005 Census of Population – Volume 1: Basic information and tables (Revised version). Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance, 17. Januar 2007, Table 3: Population by island, sex, village and broad age group – 2005, S. 20–31, hier: S. 26 (englisch, Downloadlink [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 5. März 2023]).
  8. Aritita Tekaieti, Tekena Tiroa (Hrsg.): Report on the Kiribati 2010 Census of Population and Housing – Vol 1: Basic Information and Tables. Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance and Economic Planning, August 2012, Table 3: Population by village, sex and age group – 2010, S. 34–50, hier: S. 43 (englisch, mfed.gov.ki [PDF; 6,7 MB; abgerufen am 5. März 2023]).
  9. Orebwa Morate (Hrsg.): 2015 Population and Housing Census – Volume 1: Management Report and Basic Tables. Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance, 1. September 2016, Table 3: Population by Village, Sex, And Age Group: 2015, S. 35–51, hier: S. 43 f. (englisch, mfed.gov.ki [PDF; 3,0 MB; abgerufen am 5. März 2023]).
  10. Mitglieder des 10. Parlaments 2011–2015 (Memento des Originals vom 27. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.parliament.gov.ki. Abgerufen am 13. Januar 2014 (englisch).