Kristīne Opolais

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Kristīne Opolais, 2009

Kristīne Opolais (* 12. November 1979 in Rēzekne, Lettische SSR, Sowjetunion) ist eine lettische Sopranistin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kristīne Opolais wurde in eine musikbegeisterte Familie geboren: Ihre Mutter sang, ihr Vater spielte klassische und Jazztrompete. Ihre musikalische Ausbildung begann mit 7 Jahren.[1] In ihrer Heimatstadt besuchte sie die Jāņa Ivanova Rēzeknes mūzikas vidusskola, ein Fachgymnasium der musikalischen Ausbildung.[2] Anschließend studierte sie Gesang bei Regīna Frīnberga und an der Lettischen Musikakademie Jāzeps Vītols in Riga, bei Margarita Gruzdeva und Lilija Greidāne[3] und später bei Margreet Honig in Amsterdam.

Künstlerische Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 2001 sang Kristīne Opolais im Chor der Lettischen Nationaloper und schon zwei Jahre darauf als Solistin (bis 2007),[4] gefördert von Intendant Andrejs Žagars und von Chefdirigent Andris Nelsons.

2006 gab sie ihr Debüt an der Staatsoper Unter den Linden (in der Titelpartie in Tosca von Giacomo Puccini), 2008 an der Mailänder Scala und an der Wiener Staatsoper (als Mimì in La Bohème von Giacomo Puccini), 2010 an der Bayerischen Staatsoper (in der Titelpartie in Rusalka von Antonín Dvořák) und beim Festival d’Aix-en-Provence, 2011 am Royal Opera House Covent Garden, 2012 am Opernhaus Zürich (in der Titelpartie in Jenůfa von Leoš Janáček) und 2013 an der Metropolitan Opera in New York.[5][6] Im April 2014 schrieb Kristīne Opolais, wie Peter Gelb, General Manager der Metropolitan Opera, es ausdrückte, „Met-Geschichte“, als sie – nach ihrem Debüt in der Titelrolle in Madama Butterfly am Vortag[7] – tags darauf bei der Premiere von La Bohème innerhalb weniger Stunden anstelle der erkrankten Sopranistin Anita Hartig einsprang und die Rolle der Mimì sang.[8] Die Titelpartie in Manon Lescaut von Giacomo Puccini sang sie im Juni 2014 an der Londoner Royal Opera[9] und im November 2014, als sie Anna Netrebko vertrat, an der Bayerischen Staatsoper.[10][11]

Neben der Oper gab Kristīne Opolais Konzerte u. a. in der Tonhalle Zürich, im Burgtheater, beim „Nobelkonsert“ 2014, dem Festkonzert anlässlich der Verleihung der Nobelpreise in Stockholm,[12] bei den Salzburger Festspielen (14. Sinfonie von Schostakowitsch), mit dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem Gewandhausorchester Leipzig und dem BBC Philharmonic.

In der Saison 2016/2017 übernahm sie an der Metropolitan Opera erneut die Titelpartie in Dvořáks Rusalka.[13] 2022 sang sie im Theater an der Wien die Tosca in einer Inszenierung von Martin Kušej.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011 heiratete Kristīne Opolais den Dirigenten Andris Nelsons.[14] 2011 wurde ihre gemeinsame Tochter geboren.[15] Nur gelegentlich traten Kristīne Opolais und Andris Nelsons gemeinsam auf.[16] Sie wurden 2018 geschieden.[17]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Jahre 2004 wurde Kristīne Opolais der Pauls-Sakss-Preis verliehen, benannt nach dem lettischen Tenor Pauls Sakss (1878–1966).
  • 2005 gewann sie den Lettischen Theaterpreis in der Kategorie „Beste Opernkünstlerin“ sowie den Preis der Lettischen Kulturstiftung.
  • 2006 und noch einmal 2007 wurde sie mit dem Großen Lettischen Musikpreis geehrt.
  • 2016 wurde sie mit dem Drei-Sterne-Orden (Triju Zvaigžņu ordenis) geehrt, der höchsten Auszeichnung ihres Heimatlandes.[18]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Internationaler Gesangswettbewerb Neue Stimmen, 2007@1@2Vorlage:Toter Link/www.neue-stimmen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 9. Mai 2016.
  2. Anda Burve, Inese Lūsiņa: Laimīga? Apmierināta! In: Diena, 21. Januar 2006 (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive).
  3. Kristine Opolais. Biography of the soprano, concert reviews, photos.@1@2Vorlage:Toter Link/www.cosmopolis.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Cosmopolis, 8. Januar 2007.
  4. Latvijas Nacionālā Opera: Kristīne Opolais (Memento vom 14. Mai 2012 im Internet Archive).
  5. Konzertdirektion Schmid: Sopran Kristīne Opolais (Memento vom 29. November 2014 im Internet Archive).
  6. Metropolitan Opera: New Girl in Town. Latvian Soprano Kristine Opolais talks about making her Met debut. (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive).
  7. The Metropolitan Opera: Madama Butterfly (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive).
  8. WDR 3: WDR 3 Bühne: Radio live, 5. April 2014 (Einführung in die Sendung).
  9. Royal Opera House: Manon Lescaut., 24. Juni 2014, abgerufen am 6. Juli 2014.
  10. Eleonore Büning: Hans Neuenfels inszeniert „Manon Lescaut“ von Giacomo Puccini in München. Und es wird ein Abend voller Glück. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. November 2014, S. 9.
  11. Mirko Weber: Karg, aber schön depressiv. Hans Neuenfels inszeniert mit einer grandiosen Kristīne Opolais Puccinis „Manon Lescaut“ an der Bayerischen Staatsoper. In: Die Zeit, 20. November 2014, S. 65.
  12. Konserthuset Stockholm, Historiskt arkiv: Nobelkonsert. abgerufen am 19. Juli 2018.
  13. The Metropolitan Opera: Antonín Dvořák, Rusalka (Memento vom 20. Februar 2016 im Internet Archive).
  14. Kristīne Opolais un Andris Nelsons kļūs par vecākiem, tvnet.lv, 28. August 2011 (lettisch), abgerufen am 1. Januar 2020.
  15. Mirko Weber: Singen als Leben. In: Die Zeit. Nr. 40, 27. September 2012, ISSN 0044-2070, S. 71–72 (zeit.de [abgerufen am 27. März 2018]).
  16. Laurent Bury: Cinq questions à Kristine Opolais. In: Forum Opéra, 20. April 2015, abgerufen am 14. Januar 2021.
  17. Kristine Opolais: Personal Statement vom 27. März 2018 (Memento vom 27. März 2018 im Internet Archive).
  18. Par Triju Zvaigžņu ordeņa piešķiršanu. In: Latvijas Vēstnesis (Amtsblatt der Republik Lettland), Jg. 2016, Nr. 73 (5645) vom 15. April 2016, abgerufen am 2. Mai 2016 (lettisch).