Katharina Komatz

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Katharina Komatz
Katharina Komatz bei den Europameisterschaften 2017
Verband Osterreich Österreich
Geburtstag 17. Jänner 1991 (33 Jahre)
Geburtsort Zell am See, Österreich
Größe 166[1] cm
Gewicht 56 kg
Karriere
Verein SC Maria Alm
Trainer Markus Fischer,
Bernhard Pollerus
Debüt im Europacup 2010
Debüt im Weltcup 2011
Weltcupsiege 1
Status aktiv
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 26. (2019/20)
Einzelweltcup 24. (2013/14)
Sprintweltcup 24. (2019/20)
Verfolgungsweltcup 43. (2013/14)
Massenstartweltcup 22. (2019/20)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Sprint 1 0 0
letzte Änderung: 6. Juli 2022

Katharina Komatz (* 17. Jänner 1991 in Zell am See als Katharina Innerhofer) ist eine österreichische Biathletin. Im März 2014 gewann sie als erste Österreicherin ein Rennen im Biathlon-Weltcup.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge und Weltcupdebüt (bis 2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katharina Komatz stammt aus Maria Alm im Land Salzburg und startet für den SC Maria Alm. Sie begann in ihrer Schulzeit mit dem Biathlonsport.[2] Als 13-Jährige kam sie am Schigymnasium Saalfelden in die Trainingsgruppe von Sandra Flunger,[3] der ein Großteil der späteren Frauennationalmannschaft entstammte.[4] Neben mehreren Erfolgen bei österreichischen Jugendmeisterschaften[5] nahm Komatz ab 2010 auch an internationalen Nachwuchsmeisterschaften teil. Als bestes Einzelergebnis erreichte sie dabei einen 15. Rang im Sprint bei den Juniorenweltmeisterschaften 2011.

Die österreichischen Frauen spielten – anders als das Männerteam – Anfang der 2010er-Jahre nur eine untergeordnete Rolle im internationalen Biathlon. In der Nationenwertung des Weltcups war die Mannschaft nicht unter den ersten zwanzig vertreten.[6] Der Österreichische Skiverband (ÖSV) durfte daher zu den Einzel-Wettkämpfen der obersten Rennserie lediglich ein oder zwei Athletinnen nominieren, hatte aber die Möglichkeit, Staffeln aufzustellen. Komatz, die bereits ab 2010 im zweitklassigen IBU-Cup eingesetzt worden war und dort in mehreren Rennen Punkte gesammelt hatte, fand ab Jänner 2011 regelmäßig Berücksichtigung in diesen Weltcupstaffeln. In Oberhof debütierte sie als Startläuferin und kam an der Seite von Ramona Düringer, Kerstin Muschet und Romana Schrempf auf den 14. Platz. Wenige Wochen später belegte die österreichische Staffel in ähnliche Besetzung (mit Iris Waldhuber an Muschets Stelle) den fünften Platz bei den Europameisterschaften. 2012 startete Komatz erstmals bei den Weltmeisterschaften im Erwachsenenbereich und erhielt sowohl im Staffelrennen (Platz 16) als auch im Sprint und 15-Kilometer-Einzel Einsätze, wobei sie als 78. und 96. jeweils im hinteren Feld platziert war. In der Folge wurde sie sporadisch für das Weltcupteam nominiert, ging aber im Winter 2012/13 überwiegend im IBU-Cup an den Start, wo sie unter anderem einen zehnten Rang im Sprint von Ostrov belegte und im späteren Saisonverlauf Sprintsiebte bei den Europameisterschaften wurde.

Weltcupsieg, Krankheitspause und Rückkehr (seit 2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katharina Komatz beim Weltcup in Oberhof im Jänner 2020

Der ÖSV beförderte Komatz für die Saison 2013/14 in den A-Kader,[7] sie erhielt damit erstmals dauerhaft einen der zwei österreichischen Weltcupstartplätze und war neben Lisa Hauser die erste Österreicherin, die das Land bei olympischen Biathlonwettkämpfen vertrat.[8] Bei den Winterspielen in Sotschi erreichte Komatz im Einzel den 28. Rang, mit der Mixed-Staffel zudem Platz neun. Ihr zunächst bestes Weltcupergebnis war ein 22. Rang, bis sie am 6. März 2014 beim Sprint auf der Pokljuka, dem ersten nacholympischen Rennen, ihren Premierensieg feiern konnte. Sie traf als eine von acht Sportlerinnen mit allen zehn Schüssen – zum ersten Mal in einem Weltcuprennen[9] – und gewann mit 9,2 Sekunden Vorsprung auf die ebenfalls ohne Fehler gebliebene Weltcupdebütantin Darja Wirolainen aus Russland. Der erste Weltcuperfolg einer österreichischen Biathletin wurde als große Überraschung gewertet, Komatz sei eine „krasse Außenseiterin“ gewesen, die „das Rennen ihres Lebens“ gelaufen sei.[10] In der anschließenden Verfolgung hielt sich Komatz mit vier Fehlern unter den ersten Zehn und beendete den Wettkampf als Siebte.

Mit 23 Jahren war Komatz zu Beginn des Winters 2014/15 die erfahrenste Athletin im jungen österreichischen Team,[10] der Frauentrainer Walter Hörl sah in ihr aufgrund ihres Weltcupsieges einen „Leitwolf“.[11] Während sich die drei Jahre jüngere Lisa Hauser aber in den folgenden Jahren mit mehreren Top-Ten-Ergebnissen in der erweiterten Weltspitze etablierte, knüpfte die an zunächst unerkanntem Pfeiffer-Drüsenfieber erkrankte Komatz nicht an ihre Leistungen vom Vorwinter an und legte nach der Diagnose ab Dezember 2015 eine Trainings- und Wettkampfpause ein.[12] Bei ihrer Rückkehr in der Weltcupsaison 2016/17 erreichte sie in keinem Einzelrennen die Punkteränge der besten 40, bei der Heim-WM in Hochfilzen fand sie nach den Plätzen 60 und 56 in Sprint und Verfolgung keine Berücksichtigung in der Staffel. Im Dezember 2017 sammelte Komatz als 33. der Verfolgung von Annecy nach mehr als zweieinhalb Jahren wieder Punkte in einem Weltcup-Einzelrennen. Neben Hauser und Dunja Zdouc reiste sie als eine von drei österreichischen Biathletinnen zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang, wo sie sich als bestes Einzelergebnis im Sprint auf Rang 29 positionierte und mit der Mixed-Staffel Zehnte wurde.

Nach mehreren Jahren ohne vorderes Ergebnis im Weltcup erreichte Komatz in der Saison 2019/20 drei Top-Ten-Resultate: Bereits beim Saisonauftakt in Östersund stellte sie als Siebte des Sprints ihr zweitbestes Karriereergebnis ein, später beendete sie in Oberhof sowohl den Sprint als auch den Massenstart als Zehnte. Als 26. des Gesamtweltcups – und damit zweitbeste Österreicherin hinter Lisa Hauser – schnitt sie in dieser Wertung besser ab als im Winter ihres Weltcupsiegs. Bei den Weltmeisterschaften 2020 führte Komatz im Massenstart das Feld nach zwei fehlerfreien Liegendschießen an, schoss aber stehend sechs Strafrunden und fiel auf Rang 19 zurück.[13] Auch über die gesamte Saison betrachtet blieb Komatz’ Trefferquote im stehenden Anschlag mit 55 % weit hinter der im Liegendschießen mit 84 % zurück. Bereits in einem Interview von 2014 hatte sie mangelnde Konzentration beim Stehendschießen als Schwäche angegeben.[2] Läuferisch übertraf Komatz hingegen die im Weltcup durchschnittlichen Zeiten während der Saison 2019/20 im Mittel um drei Prozent, womit sie die beste Läuferin ihres Teams war.[14] Zwischen 2020 und 2023 erreichte Komatz im Weltcup kein weiteres Top-Ten-Ergebnis. Im Winter 2022/23 wurde sie in den IBU-Cup zurückgestuft. Auf Einladung der Langlauf-Verantwortlichen vom Österreichischen Skiverband startete sie im Februar 2023 für zwei Rennen im Skilanglauf-Weltcup[15] und belegte bei ihren Einsätzen die Ränge 49 und 44.[16]

Komatz ist aktive Sportlerin des Heeressportzentrums des Österreichischen Bundesheers. Als Heeressportlerin trug sie im Mai 2021 den Dienstgrad Zugsführer.[17]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2022 ist Katharina Innerhofer mit dem österreichischen Biathleten David Komatz verheiratet und trägt seinen Nachnamen.[18] 2023 wurden die beiden Eltern eines Sohnes.[19]

Statistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 6. März 2014 Slowenien Pokljuka Sprint

Weltcupplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz 1 1
2. Platz  
3. Platz  
Top 10 3 1 1 22 27
Punkteränge 7 21 18 6 51 103
Starts 18 66 30 6 52 172
Stand: Saisonende 2022/23

Olympische Winterspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:

Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Sprint Verfolgung Einzel Massenstart Damenstaffel Mixedstaffel
Olympische Winterspiele 2014 Olympische Winterspiele | Russland Sotschi 76. 28. 9.
Olympische Winterspiele 2018 Olympische Winterspiele | Korea Sud Pyeongchang 29. 40. 60. 10.
Olympische Winterspiele 2022 Olympische Winterspiele | China Volksrepublik Peking 21. 22. 26. 14. 9.

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse bei Biathlon-Weltmeisterschaften

Weltmeisterschaft Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Mixedstaffel Single-Mixedstaffel
Jahr Ort
2012 Deutschland Ruhpolding 86. 75. 16.
2013 Tschechien Nové Město 64. 97. 19.
2015 Finnland Kontiolahti 63. 26. 31. 10.1 5.
2017 Osterreich Hochfilzen 60. 56.
2019 Schweden Östersund 49. 40. 16. 17.
2020 Italien Antholz 20. 19. 28. 19. 12. 8.
2021 Slowenien Pokljuka 46. 39. 37. 7.
1 
Die österreichische Staffel beendete das Rennen als Elfte, rückte aber durch die Disqualifikation der russischen Staffel um einen Rang auf.[20]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Katharina Innerhofer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Katharina Innerhofer. Eurosport, abgerufen am 23. Februar 2020.
  2. a b Katharina Innerhofer: Jeder Schuss ein Treffer für die Österreicherin! (Memento vom 21. September 2020 im Internet Archive) auf biathlon-news.de. 18. November 2014, abgerufen am 17. Mai 2020.
  3. Gerhard Öhlinger: „Irgendwann macht es dann klick“. In: Salzburger Nachrichten. 26. März 2014, S. 46. Abgerufen via PressReader.
  4. Gerhard Öhlinger: Das Leben ist wie ein Bumerang. In: Salzburger Nachrichten. 17. Februar 2017, S. 19. Abgerufen via PressReader. „Flunger hat einst am Skigymnasium Saalfelden alle vier aus dem heutigen Staffelquartett in die Geheimnisse des Biathlons eingeführt und sie später als ÖSV-Trainerin weiterbegleitet.“
  5. Die Siegertafel des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) nennt 16 Jugendmeistertitel für Komatz von 2007 bis 2012, vgl. ÖSV-Siegertafel: alle Medaillengewinner des ÖSV seit 1931 auf oesv.at, abgerufen am 17. Mai 2020.
  6. vgl. etwa Nationenwertung für die Saison 2010/11. Mit 1481 Punkten stand Österreich hinter Südkorea auf dem 25. Platz.
  7. ÖSV Nationalkader Biathlon: Saison 2013/14 auf oesv.at. Archivierte Version im Internet Archive vom 3. Januar 2014, abgerufen am 17. Mai 2020. Sowie: Kadereinteilung von 2012/13, archiviert am 18. November 2012, abgerufen am 17. Mai 2020.
  8. Olympia-Premiere für ÖSV-Biathletinnen. In: Kleine Zeitung. 7. Februar 2014.
  9. APA/red, derStandard.at: Katharina Innerhofer gewinnt Biathlon-Sprint. In: Der Standard. 6. März 2014. „"Ich habe im letzten Jahr beim Alpencup in Pokljuka erstmals in meiner Karriere Null-Null geschossen", sagte die 23-Jährige im Siegerinterview. "Heute ist mir dies zum zweiten Mal gelungen."“
  10. a b Christoph Gastinger: Katharina Innerhofer: Aus dem Nichts ins Rampenlicht. In: Die Presse. 2. Dezember 2014.
  11. Innerhofer „Leitwölfin“ der Biathlon-Damen auf salzburg.orf.at. 13. Dezember 2014, abgerufen am 17. Mai 2020.
  12. Christoph Nister: Von Virus lahmgelegt: Wenn der Körper streikt auf laola1.at. 13. Januar 2016, abgerufen am 17. Mai 2020.
  13. Röiseland mit fünftem WM-Gold in Antholz auf sport.orf.at. 23. Februar 2020, abgerufen am 17. Mai 2020.
  14. Katharina Komatz in der Datenbank der IBU (englisch) und Datenbankeinträge anderer Athletinnen
  15. Gerhard Öhlinger: Biathletin Katharina Komatz gibt Langlauf-Gastspiel im Weltcup auf sn.at. 2. Februar 2023. Abgerufen am 10. April 2023.
  16. Katharina Komatz in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
  17. Bundesheer-Leistungssportler/-innen. In: Website Bundesheer. Österreichisches Bundesheer, 1. Dezember 2020, abgerufen am 11. Februar 2021.
  18. Innerhofer und Komatz: Österreichs Biathlon-Asse gaben sich das Ja-Wort. 13. April 2022, abgerufen am 13. April 2022.
  19. ÖSV-Paar bringt erstmals Nachwuchs auf die Welt. 4. Oktober 2023, abgerufen am 4. Oktober 2023.
  20. Kontiolahti – Women 4 × 6km Relay in der Datenbank der IBU (englisch)