Kanał Bydgoski

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Kanał Bydgoski
(Bromberger Kanal)
Karte zur Lage des Kanals
Karte zur Lage des Kanals

Karte zur Lage des Kanals

Lage Polen:
Kujawsko-pomorskie
Länge 26 km
Erbaut 1773–1774
Ausgebaut 1914–1917
Beginn Brda bei Bydgoszcz
Ende Noteć bei Nakło nad Notecią
Abstiegsbauwerke Okole, Czyżkówko, Prądy, Osowa Góra, Józefinki, Nakło Wschód
Plan von 1894

Der Kanał Bydgoski (deutsch Bromberger Kanal) verbindet die Brda (Brahe) bei Bydgoszcz (Bromberg) mit der Noteć (Netze) bei Nakło nad Notecią (Nakel) und bildet so eine schiffbare Verbindung zwischen der Weichsel und der Oder.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Annexion Westpreußens und des Netzedistrikts infolge der ersten Teilung Polens gewann Preußen die Landverbindung der Provinzen Pommern und Brandenburg mit Ostpreußen. Als erste Infrastrukturmaßnahme ließ Friedrich der Große von 1773 bis 1774 durch Franz Balthasar Schönberg von Brenkenhoff im annektierten Gebiet den Bromberger Kanal zur Verbindung von der Weichsel zur Brahe im Osten über Netze und Warthe mit der Oder im Westen errichten. Preußen bekam damit Anschluss an den zentralen Raum Berlin-Brandenburg.[1] Für den Bau des Kanals wurden etwa 6000 Arbeiter u. a. aus Sachsen, Thüringen, Anhalt, Schwaben und Böhmen geholt. Sie ließen sich entlang des Kanals in den sogenannten Kanal-Kolonien A, B und C nieder. Die Kosten beliefen sich auf 687.806 Taler. Die Überbleibsel der Kolonie A liegen heute im Stadtteil Osowa Góra (Hoheneiche) der Stadt Bydgoszcz.

Mit dem Finowkanal und dem Plauer Kanal (siehe Elbe-Havel-Kanal) war dies das dritte große Kanalbauprojekt der Regierung Friedrichs des Großen, um das Stromgebiet der Weichsel über das der Havel mit dem der Elbe zu verbinden.

Ein Gesetz des Deutschen Reiches vom 1. April 1905 verfügte den Ausbau des 26 km langen Kanals. Der Ausbau, der erst 1917 fertiggestellt wurde, machte den Kanal für Finowmaß-Kähne befahrbar. Die Kosten beliefen sich auf über zwei Millionen Mark. 1920 wurde der Kanal an Polen übergeben.

Der Teil des Kanals zwischen Bromberg und Nakel wurde im 18. und 19. Jh. auch langer Trödel genannt.

Schleusen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Name Standort Höhenunterschied Bauzeit Letzter Umbau
1 Schleuse Okole Bydgoszcz-Okole 7,58 m 1913–1915
2 Schleuse Czyżkówko Bydgoszcz-Flisy 7,52 m 1913–1915
3 Schleuse Prądy Bydgoszcz-Prądy 3,82 m 1774 1914
4 Schleuse Osowa Góra Bydgoszcz-Osowa Góra 3,55 m 1774 1914
5 Schleuse Józefinki Nakło nad Notecią 1,83 m 1774 1914
6 Schleuse Nakło Wschód Nakło nad Notecią 1,91 m 1774 1914

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bromberger Kanal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerd Heinrich: Friedrich der Große und die preußische Wasserstraßenpolitik. In: Helmut Neuhaus (Hrsg.): Verfassung und Verwaltung. Festschrift für Kurt G. A. Jeserich zum 90. Geburtstag. Böhlau, Köln 1994, ISBN 978-3-412-09993-0, S. 103–123, hier S. 119–122.