Julia Dujmovits

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Julia Dujmovits
Julia Dujmovits
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 12. Juni 1987 (36 Jahre)
Geburtsort GüssingÖsterreich
Beruf Snowboarderin
Karriere
Disziplin Parallel-Slalom, Parallel-GS
Verein Schiclub Guessing
Trainer Brigitte Köck, Bernd Krug,
Manuel Kruselburger, Peter Eichberger (Kondition)
Status zurückgetreten
Karriereende 31. August 2022
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Universiade 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Junioren-WM 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold Sotschi 2014 Parallel-Slalom
 Snowboard-Weltmeisterschaften
Silber 2013 Stoneham Parallel-GS
Silber 2015 Kreischberg Parallel-Slalom
Bronze 2021 Rogla Parallel-GS
 Universiade
Gold 2013 Trentino Parallel-GS
 Snowboard-Juniorenweltmeisterschaften
Bronze 2006 Vivaldi Park Parallel-GS
Bronze 2006 Vivaldi Park Snowboardcross
Gold 2007 Bad Gastein Parallel-Slalom
Platzierungen
FIS-Logo Weltcup
 Debüt im Weltcup 18. Oktober 2003
 Weltcupsiege 4
 Weltcupsiege im Team 1
 Parallel-Weltcup 3. (2011/12, 2013/14)
 PGS-Weltcup 4. (2013/14)
 PSL-Weltcup 5. (2013/14)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Parallel 4 10 9
 Teamwettbewerb 1 0 0
letzte Änderung: 18. Januar 2022

Julia Dujmovits (* 12. Juni 1987 in Güssing, Burgenland) ist eine ehemalige österreichische Snowboarderin. Ihre größten Erfolge sind der Olympiasieg im Parallel-Slalom 2014 in Sotschi und der zweifache Gewinn einer Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2013 und 2015. Beim ORF-Interview im Rahmen des olympischen Parallel-Riesenslaloms am 24. Februar 2018 gab Dujmovits bekannt, ihre Karriere nach der Saison 2017/18 beenden zu wollen. Am 17. März 2018 bestritt sie nach 136 Wettbewerben auf Weltcupniveau ihr vorerst letztes Einzelrennen. Am 28. September 2020 kündigte sie auf Servus TV ihr Comeback an.[1] Am 31. August 2022 gab sie aufgrund ihrer Schwangerschaft das endgültige Karriereende bekannt.[2]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Erste" Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die aus Sulz im Bezirk Güssing stammende Julia Dujmovits entdeckte den Snowboardsport mit fünf Jahren im Winterurlaub. Mit neun Jahren bekam sie ihr erstes eigenes Snowboard geschenkt, mit elf Jahren fuhr sie ihr erstes Rennen und mit 15 Jahren sammelte sie erste Weltcup-Eindrücke.
Im Alter von zwölf Jahren entging sie der Brandkatastrophe in der Gletscherbahn Kaprun, bei der alle anderen Mitglieder ihres Teams ihr Leben verloren; Dujmovits hatte zusammen mit ihrem Bruder statt der Standseilbahn die Gondel als Transportmittel gewählt.[3]

Dujmovits ist Junioren-Weltmeisterin (Bad Gastein 2007), Europacup-Gesamtsiegerin (2005) und Vizeweltmeisterin im Parallel-GS (Stoneham 2013). 2006 erfolgte die Aufnahme in das Heeressportzentrum des Österreichischen Bundesheers.[4] Bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver 2010 fiel sie verletzungsbedingt aus. In ihrer Karriere hatte die Burgenländerin bereits mit zwei Kreuzbandrissen, einer Schulterluxation, einem Knöchelbruch und einer Gehirnerschütterung zu kämpfen.

Seit Mai 2012 arbeitet Dujmovits mit dem Konditionstrainer Peter Eichberger zusammen. Unter seiner Anleitung absolvierte sie 2012 und 2013 ihr Aufbauprogramm auf Maui/Hawaii. Dujmovits ist dabei auch im Triathlon aktiv und so startete sie im Mai 2014 beim Ironman 70.3 Hawaii (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen).[5]

Bei den Olympischen Winterspielen 2014 gewann sie die Goldmedaille im Parallelslalom. Diese Medaille widmete sie ihren Kollegen, die im Jahr 2000 bei der Brandkatastrophe der Gletscherbahn Kaprun gestorben sind.[6]

Beim im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2018 ausgetragenen Parallel-Riesenslalom wurde sie am 24. Februar in Pyeongchang Zwölfte. Dujmovits gab beim ORF-Interview im Rahmen des olympischen Parallel-Riesenslaloms bekannt, ihre Karriere mit Ende der Saison 2017/18 beenden zu wollen.[7]

Comeback und Karriereende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Herbst 2020 kündigte Dujmovits ihr Comeback in der Saison 2020/21 an. Nach nur drei Weltcup-Rennen und ohne Podestplatz wurde sie für die Weltmeisterschaften 2021, welche aufgrund der COVID-19-Pandemie für die Parallelsnowboarder an einem eigenen Ort stattfinden, nominiert. In ihrem ersten WM-Rennen seit dem Comeback erreichte sie das Halbfinale, dieses verlor sie jedoch gegen die Russin Sofija Nadyrschina, im folgenden kleinen Finale konnte sie sich gegen ihre Landsfrau Claudia Riegler durchsetzen und die Bronze-Medaille gewinnen.[8] Am 31. August 2022 beendete sie ihre aktive Karriere.[9]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julia Dujmovits hat drei Brüder. Sie hat burgenlandkroatische Wurzeln.[10]

Seit 2013 war sie mit dem Ruderer Bernhard Sieber (* 1990) liiert, die beiden verlobten sich im April 2015[11] und gaben im Jänner 2018 ihre Trennung bekannt.[12]

Seit September 2017 betreibt Dujmovits einen eigenen YouTube-Kanal, auf denen sie Yoga-Kurse gibt.[13] Zudem wird seit 1. Oktober 2017 auf Sixx Austria täglich zweimal eine Folge der Serie «Yoga mit Julia» ausgestrahlt.[13]

Anfang 2023 wurde ihr erstes Kind geboren, Vater ist das Männer-Model Geoffrey Camus.[14]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julia Dujmovits 2011

Olympische Winterspiele [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ort Land Disziplin Platz
08-02-2022 Peking CHN Parallel-GS 6
24-02-2018 Pyeongchang KOR Parallel-GS 12
22-02-2014 Sotschi RUS Parallel-Slalom 1
19-02-2014 Sotschi RUS Parallel-GS 29

Snowboard-Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ort Land Disziplin Platz
01-03-2021 Rogla SLO Parallel-GS 3
22-01-2015 Kreischberg AUT Parallel-Slalom 2
26-01-2013 Stoneham CAN Parallel-GS 2
22-01-2011 La Molina ESP Parallel-Slalom 10
19-01-2011 La Molina ESP Parallel-GS 10

Weltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 16. Dezember 2007 Schweiz Nendaz Parallelslalom
2. 15. Dezember 2011 Vereinigte Staaten Telluride Parallel-Riesenslalom
3. 28. Februar 2015 Japan Asahikawa Parallel-Riesenslalom
4. 28. Januar 2018 Bulgarien Bansko Parallel-Riesenslalom

Weltcupsiege im Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 12. Januar 2022 Osterreich Bad Gastein Parallelslalom Team1

Europacupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 15. Januar 2005 Osterreich Sankt Johann im Pongau Parallelslalom
2. 26. Februar 2005 Nordmazedonien Mavrovo Parallel-Riesenslalom
3. 15. März 2005 Bulgarien Borovets Parallel-Riesenslalom
4. 16. März 2005 Bulgarien Borovets Parallel-Riesenslalom
5. 28. Januar 2006 Slowakei Vratna-Terchova Parallel-Riesenslalom
6. 29. Januar 2006 Slowakei Vratna-Terchova Parallel-Riesenslalom
7. 31. Januar 2010 Slowenien Maribor Parallel-Riesenslalom
8. 22. Dezember 2013 Osterreich Lachtal Parallelslalom

Snowboard-Juniorenweltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ort Land Disziplin Platz
13-04-2007 Bad Gastein AUT Parallel-Slalom 1
12-04-2007 Bad Gastein AUT Parallel-GS 5
11-04-2007 Bad Gastein AUT Snowboardcross 21
06-02-2006 Vivaldi Park KOR Parallel-GS 3
05-02-2006 Vivaldi Park KOR Big Air 14
03-02-2006 Vivaldi Park KOR Snowboardcross 3
22-04-2005 Zermatt SUI Parallel-GS 9
21-04-2005 Zermatt SUI Snowboardcross 48
14-02-2004 Oberwiesenthal GER Snowboardcross 9
11-02-2004 Klinovec CZE Parallel-GS 13

Staatsmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ort Land Disziplin Platz
21-03-2015 Hochficht AUT Parallel-Slalom 1
02-03-2013 Gerlitzen AUT Parallel-Slalom 2
09-12-2012 Lachtal AUT Parallel-GS 6
01-04-2012 St. Gallenkirch AUT Parallel-Slalom 3
02-03-2012 St. Gallenkirch AUT Parallel-GS 1
13-03-2011 Radstadt AUT Parallel-Slalom 5
12-03-2011 Radstadt AUT Parallel-GS 1
28-03-2010 Gerlitzen AUT Parallel-GS 1
27-03-2010 Gerlitzen AUT Parallel-Slalom 4
28-11-2009 Hochfügen AUT Parallel-GS 10
28-03-2009 Kasberg AUT Parallel-GS 2
30-03-2008 Radstadt AUT Parallel-GS 3
21-04-2007 Kaunertal AUT Snowboardcross 5
01-04-2006 Bad Gastein AUT Parallel-GS 3
19-03-2004 Bad Gastein AUT Snowboardcross 6
28-03-2003 Kühtai AUT Snowboardcross 7

Auszeichnungen (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Julia Dujmovits-Weg in Güssing
  • Die Gemeinde Güssing benannte einen Weg entlang der Strem nach der Olympiasiegerin.[16]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Julia Dujmovits – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Snowboard: Dujmovits will es noch einmal wissen. In: sport.orf.at. 28. September 2020;.
  2. Snowboard: Olympiasiegerin Dujmovits hört auf. In: sport.orf.at. 31. August 2022;.
  3. Dujmovits: "Ohne ÖSV wäre ich heute nicht da" (22. Februar 2014)
  4. 100. Sportlerin im Dienste des Bundesheeres. Österreichisches Bundesheer, 3. August 2007, abgerufen am 7. Januar 2022.
  5. Dujmovits finisht IRONMAN 70.3 Hawaii (11. Juli 2014)
  6. Julia Dujmovits - Gold für die verstorbenen Freunde im Standard vom 23. Februar 2014, abgerufen am 27. Februar 2014.
  7. Snowboard: Julia Dujmovits kündigt Karriereende an
  8. ORF at/Agenturen red: Snowboard-WM: Dujmovits krönt Comeback mit Bronze. 1. März 2021, abgerufen am 2. März 2021.
  9. Snowboard Olympiasiegerin Dujmovits hört auf. In: sport.ORF.at. 31. August 2022, abgerufen am 10. September 2022.
  10. Identität ist nicht festgeschrieben. In: DiePresse.com. 8. Juli 2016, abgerufen am 23. November 2017.
  11. Sexy Boarderin Julia Dujmovits hat sich verlobt! In: krone.at. 29. April 2015, abgerufen am 23. November 2017.
  12. Alte Challenges und neue Chancen (Memento vom 23. Februar 2018 im Internet Archive) (17. Jänner 2018)
  13. a b Olympiasiegerin Julia Dujmovits startet Yoga-Youtube-Kanal. In: derstandard.de. 22. September 2017, abgerufen am 23. November 2017.
  14. Erstes Baby für Julia Dujmovits (11. Februar 2023)
  15. Empfang für Julia Dujmovits live im ORF@1@2Vorlage:Toter Link/burgenland.orf.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) abgerufen am 24. Februar 2014
  16. Ein Fest für Julia Dujmovits, Webseite burgenland.orf.at, abgerufen am 21. Mai 2022
  17. Alaba und Fenninger Österreichs "Sportler des Jahres", Webseite kurier.at, abgerufen am 5. August 2016
  18. „Nacht des Sports“ mit neuen Siegern. In: ORF.at. 12. Mai 2023, abgerufen am 12. Mai 2023.
  19. „Nacht des Sports“ im Zeichen des Erfolgsjahres 2022. In: burgenland.at. 12. Mai 2023, abgerufen am 12. Mai 2023.