Jasper Engelhardt

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Jasper Engelhardt (* 1994 in Arlesheim, Kanton Basel-Landschaft[1][2]) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jasper Engelhardt wurde in der Schweiz geboren und wuchs in Deutschland zunächst in Lörrach, später dann in Kassel auf.[3][4] Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Elektroniker. Erste Theatererfahrungen machte Engelhardt als Jugendlicher im Alter von 14 Jahren im Schultheater an der Waldorfschule Schopfheim. 2012 trat er mit der Theater-AG der Jacob-Grimm-Schule im Kulturhaus «Dock 4» in Kassel auf.[5] Weitere Schultheaterproduktionen (u. a. an der Waldorfschule Berlin-Dahlem) folgten.

Nach seinem Abitur 2014 an der Freien Waldorfschule in Kassel[6] kehrte er in die Schweiz zurück und begann im selben Jahr sein Bachelor-Schauspielstudium an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), welches er 2017 abschloss.[7] In Zürich lebte Engelhardt anfangs am Rande der Armutsgrenze.[3] Um seine Existenz zu sichern, containerte er, holte in Restaurants übriggebliebene Mahlzeiten ab und betrieb Foodsharing.[3] Von seinen Dozenten bekam er im Studium anfangs viel Kritik, was ihn jedoch zum Weitermachen anspornte.[7] Zwischen 2018 und 2020 studierte er im Masterstudiengang Schauspiel an der ZHdK in Zürich und am Stella Adler Studio of Acting in New York.[2][7]

Während des Studiums wurde er für die männliche Hauptrolle im Münchner «Polizeiruf» «Das Gespenst der Freiheit» (Erstausstrahlung: August 2018) besetzt. Unter der Regie von Jan Bonny und an der Seite von Matthias Brandt und Joachim Król verkörperte er den rechtsradikalen Deutsch-Iraner Farim Kuban. In der Rollenvorbereitung studierte er zahlreiche Neonazi-Dokumentationen und nahm 14 Kilo zu. Seine darstellerische Leistung wurde in der Fernsehkritik u. a. als „eindrucksvoll“ beschrieben, TV-Zuschauer hoben das „intensive Spiel“ Engelhardts hervor.[8][9] Für diese Arbeit wurde er für den Deutschen Schauspielpreis 2019 nominiert.

Er wirkte in mehreren Theaterproduktionen der Zürcher Hochschule der Künste mit. Außerdem spielte er während seines Studiums im «Cabaret Voltaire», am «Schlachthaus Theater» in Bern und im «Kulturhaus Helferei» in Zürich. 2017 debütierte er am Schauspielhaus Zürich im Stück «Peter Pan» (Regie: Ingo Berk).[2] 2018 trat er bei der Veranstaltungsreihe «Musique Bewegt» in der Uraufführung des Melodrams „Nr. 467“ für einen Schauspieler und Kammerensemble im Rahmen des „Portraitkonzerts – Eric Domenech“ in Kassel und Weimar auf.[2] In der Spielzeit 2020/21 gastierte er am Staatstheater Darmstadt in der Titelrolle des Weihnachtsmärchens «Aladdin und die Wunderlampe» in einer Inszenierung von Annette Raffalt.[10] Seit 2021 gehört er zum Ensemble des Theaters der Jugend in Wien.[11]

In der 4. Staffel der TV-Serie «WaPo Bodensee» (2020) übernahm er eine der Episodenhauptrollen als psychotischer Sohn eines Schweizer Unternehmers, der für den Tod eines Abiturienten auf dem Bodensee verantwortlich ist.[12] In der 19. Staffel der TV-Serie «SOKO Köln» (2022) war er in einer weiteren Episodenhauptrolle als tatverdächtiger Medizinstudent, der eine Affäre mit seiner Dozentin hatte, zu sehen.[13]

Engelhardt lebt nach mehreren Jahren in Zürich mittlerweile in Berlin.[1][7]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jasper Engelhardt. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 19. August 2018.
  2. a b c d Jasper Engelhardt. Vita. Offizielle Internetpräsenz der Veranstaltungsreihe «Musique Bewegt». Abgerufen am 20. August 2018.
  3. a b c „Polizeiruf“-Star Jasper Engelhardt: Er musste aus Müllcontainern essen. In: BUNTE vom 18. August 2018. Abgerufen am 20. August 2018.
  4. Jasper Engelhardt. Vita. Offizielle Internetpräsenz. Staatstheater Darmstadt. Abgerufen am 28. September 2022.
  5. THEATER-AG DER JACOB-GRIMM-SCHULE: WÖRTER UND KÖRPER. Produktionsdetails. Abgerufen am 17. Juni 2020.
  6. MUSIQUE – BEWEGT. Veranstaltungshinweis. Abgerufen am 20. August 2018.
  7. a b c d Die Schauspielschüler: Jasper Engelhardt – der Kämpfer. Text zur Sendung des Schweizer Radio und Fernsehen. Abgerufen am 20. August 2018.
  8. Hanns von Meuffels vorletzter Fall: Kritik zum "Polizeiruf 110": Ein mulmiges Gefühl. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine vom 19. August 2018. Abgerufen am 20. August 2018.
  9. Polizeiruf 110: Das Gespenst der Freiheit. tatort-fans.de. Abgerufen am 20. August 2018.
  10. Freiheit ist der größte Schatz. Aufführungskritik. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1. Dezember 2020. Abgerufen am 28. September 2022.
  11. Jasper Engelhardt. Vita. Offizielle Internetpräsenz. Theater der Jugend (Wien). Abgerufen am 28. September 2022.
  12. Geraubte Zukunft. Handlung, Besetzung und Bildergalerie. Das Erste. Abgerufen am 6. Mai 2020.
  13. Party bis zum bitteren Ende. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 28. September 2022.