Japaner in Mikronesien

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Japaner in Mikronesien existieren heute als Minderheit.

Die Besiedlung Mikronesiens durch Japaner begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts und endete 1945 nach der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg, in deren Folge alle Japaner Mikronesien verlassen mussten. Jedoch durften die bleiben, die aus Mischehen mit Einheimischen kamen. Bis heute gibt es eine japanische Minderheit in Mikronesien.

Die japanische Flagge

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts eröffneten mehrere japanische Handelshäuser in Mikronesien. Im Deutsch-Spanischen Vertrag von 1899 erwarb das Deutsche Reich die Karolinen- und Palau-Inseln sowie die Nördlichen Marianen zum Preis von 25 Millionen Pesetas (knapp 17 Millionen Mark) von Spanien. Das Japanische Kaiserreich erklärte 1914 auf Seiten der Entente dem Deutschen Reich den Krieg. Nach der Kapitulation Deutsch-Neuguineas am 17. September 1914 gegenüber der Australian Naval and Military Expeditionary Force besetzten Japaner zwischen dem 29. September und dem 21. Oktober 1914, bis auf Nauru, die deutschen Kolonien in Mikronesien.[1] Infolgedessen siedelten sich japanische Händler, Militärs und andere Personen an. Die meisten dieser Siedler kamen von den Okinawa-Inseln. 1922 wurde die militärische Regierung durch eine zivile ersetzt. Die japanischen Siedler vermischten sich schnell mit der einheimischen Bevölkerung. Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 traten am Folgetag die USA in den Zweiten Weltkrieg ein. Der Pazifikkrieg begann, in dem die USA und ihre Verbündeten Mikronesien einnahmen. Kaiser Hirohito verkündete am 15. August 1945 die bedingungslose Kapitulation Japans. Nach 1945 wurden die meisten der japanischen Siedlern nach Japan ausgewiesen, nur die Nachkommen aus Mischehen von Siedlern und Mikronesiern durften zurückbleiben.

Der ehemalige Präsident der Marshallinseln Kessai Note hat japanische Vorfahren

Heutige Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nachkommen aus Mischehen von Japanern und Mikronesiern identifizierten sich in der Regel als Mikronesier und nicht als Japaner. Sie stellen jedoch eine nennenswerte Minderheit in Mikronesien.[2]

Staat Anzahl Anteil der Japanischstämmigen an der Gesamtbevölkerung
Mikronesien Foderierte Staaten Föderierte Staaten von Mikronesien 114[3][4] 20 %[5]
Palau Palau 300[6] 25 %[7]
Marshallinseln Marshallinseln 70[8] 10 %[9][10]

Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der japanischen Kolonialzeit war Japanisch die lingua franca für die Kommunikation zwischen Japanern und den Einheimischen. Kinder von Japanern und Einheimischen konnten meist eher Japanisch als die einheimischen Sprachen.[11] Nach dem Zweiten Weltkrieg lösten Englisch und die einheimischen Sprachen das Japanische ab. Heute ist Japanisch faktisch nicht mehr als Kommunikationssprache in Gebrauch.[12] Jedoch hat das Japanische immer noch eine wichtige Stellung in Mikronesien. So ist Japanisch nach Englisch eine beliebte Sprache in Schulen. Auf dem palauanischen Teilstaat Angaur ist neben Palauisch und Englisch auch Japanisch eine Amtssprache.[13] Dies ist der einzige offizielle Status des Japanischen außerhalb Japans.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hermann Joseph Hiery: Der Erste Weltkrieg und das Ende des deutschen Einflusses in der Südsee (Seite II) (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  2. Foundation for Advanced Studies in International Development (Japan) (Memento des Originals vom 22. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fasid.or.jp Aufgerufen am 28. April 2012.
  3. Dies sind nur die, welche angaben, sich dem japanischen Volk zugehörig zu fühlen. In Wirklichkeit ist die Zahl der Japanischstämmigen höher
  4. 第5回 太平洋・島サミット開催!@1@2Vorlage:Toter Link/www.apic.or.jp (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  5. Letter to Steven K. Baker, Micronesian Registration Advisors Inc. (Memento des Originals vom 12. April 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mra.fm (PDF; 23 kB) Brief der Botschaft der Republik Mikronesien. Aufgerufen am 28 April
  6. Dies sind nur die, welche angaben, sich dem japanischen Volk zugehörig zu fühlen. In Wirklichkeit ist Zahl der Japanischstämmigen höher
  7. Archivlink (Memento des Originals vom 22. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fasid.or.jpStudie aus Japan, aufgerufen am 28. April 2012.
  8. Dies sind nur die, welche angaben, sich dem japanischen Volk zugehörig zu fühlen. In Wirklichkeit ist Zahl der Japanischstämmigen höher
  9. 第5回 太平洋・島サミット開催!@1@2Vorlage:Toter Link/www.apic.or.jp (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.Aufgerufen am 28. April 2012.
  10. [1] (PDF; 343 kB) Volkszählung der Marshallinseln. Aufgerufen am 28 April
  11. Nelson u. a. (2003), S. 324.
  12. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 16. Februar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spc.int Statistisches Amt von Palau. Aufgerufen am 28. April 2012.
  13. Constitution of Angaur State (engl.)