International Political Science Association

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Die International Political Science Association (IPSA, frz.: Association Internationale de Science Politique, AISP) ist eine internationale politikwissenschaftliche Fachvereinigung mit derzeit rund 3600 individuellen Mitgliedern. Ihr Zweck ist die weltweite Vernetzung und Förderung der Politikwissenschaft. Die Geschäftsstelle der Organisation hat ihren Sitz in Montreal, Kanada. Präsident ist seit 2023 der Spanier Pablo Oñate.[1]

Geschichte und Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die IPSA wurde 1949 unter Federführung der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) in Paris mit dem Ziel gegründet, die Politikwissenschaft weltweit als akademische Disziplin aufzubauen, die Kooperation zwischen Politikwissenschaftlern zu fördern und dabei eine internationale politikwissenschaftliche Forschungscommunity zu etablieren. Insbesondere in jungen Demokratien und Entwicklungsländern leistet die IPSA durch Beratungsdienste und die Anbahnung von Kooperationen Hilfe beim Aufbau politikwissenschaftlicher Forschung und Lehre.[2] Neben den individuellen Mitgliedern hat die IPSA derzeit 52 nationale politikwissenschaftliche Fachvereinigungen als kollektive Mitglieder, darunter die Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW), die Schweizerische Vereinigung für politische Wissenschaft (SVPW) und die Österreichische Gesellschaft für Politikwissenschaft (ÖGPW). Darüber hinaus sind rund 100 Forschungseinrichtungen institutionelle Mitglieder der IPSA.[3] Die Organisation hat ihrerseits Konsultativstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC), bei der UNESCO und ist Mitglied des Internationalen Wissenschaftsrats.[4]

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltkongresse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die IPSA veranstaltet im Zweijahresrhythmus Weltkongresse mit bis zu 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, zuletzt 2021 als virtueller Kongress und 2018 in Brisbane.[5] Der 27. Weltkongress findet im Sommer 2023 in Buenos Aires statt.[6]

Research Committees[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Dach der IPSA haben sich 52 thematische Research Committees gegründet, die zu Teildisziplinen der Politikwissenschaft arbeiten und ihrerseits zahlreiche kleinere Konferenzen, Kongresse und Tagungen ausrichten.[7] Zudem organisiert die IPSA Summer Schools zur sozialwissenschaftlichen Methodenausbildung.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die IPSA zeichnet sich zudem durch eine umfängliche Publikationstätigkeit aus. Die Organisation ist unter anderem Herausgeberin der Fachzeitschriften International Political Science Review, International Political Science Abstracts und Participation.[8] Ferner gibt IPSA die International Encyclopedia of Political Science heraus und informiert mit einem monatlichen Newsletter über Entwicklungen und Stellenausschreibungen in der internationalen Politikwissenschaft.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darüber hinaus verleiht die IPSA eine Reihe von Preisen und Auszeichnungen, darunter im Gedenken an den tschechoslowakischen/US-amerikanischen Politikwissenschaftler Karl W. Deutsch den Karl Deutsch Award für herausragende politikwissenschaftliche Lebensleistungen. Bisherige Preisträger waren Gabriel Almond (1997), Jean Laponce (2000), Juan Linz (2003), Charles Tilly (2006), Giovanni Sartori (2009), Alfred Stepan (2012), Pippa Norris (2014), Rein Taagepera (2016), Robert Putnam (2018) und Jane Mansbridge (2021).[9]

IPSA-Präsidentschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Personen amtierten seit 1949 als IPSA-Präsidenten[1]:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thibaud Boncourt: A History of the International Political Science Association. International Political Science Association, Quebec 2009, ISBN 978-2-9811086-1-6.
  • International Political Science Review. SAGE Publications, Thousand Oaks, ISSN 0192-5121.
  • International Political Science Abstracts. SAGE Publications, Thousand Oaks, ISSN 0020-8345.
  • Participation. Bulletin of the International Political Science Association. IPSA, Montreal, ISSN 0709-6941.
  • Bertrand Badie, Dirk Berg-Schlosser, Leonardo Morlino (Hrsg.): International Encyclopedia of Political Science. SAGE Publications, Thousand Oaks 2011, ISBN 978-1-4129-5963-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b IPSA Presidents
  2. Mission Statement auf ipsa.org, abgerufen am 25. Juni 2013.
  3. Membership auf ipsa.org, abgerufen am 13. August 2014.
  4. Relations with other Organisations auf ipsa.org, abgerufen am 25. Juni 2013.
  5. https://wc2018.ipsa.org/events/congress/wc2018/home auf ipsa.org, abgerufen am 31. Juli 2018.
  6. [1] In: IPSA / AISP: 27th World Congress of Political Science. 2021. International Political Science Association. Auf IPSA.org (englisch), abgerufen am 24. November 2021.
  7. Research Committees der IPSA auf ipsa.org, abgerufen am 25. Juni 2013.
  8. Publications auf ipsa.org, abgerufen am 25. Juni 2013.
  9. Awards auf ipsa.org, abgerufen am 30. Dezember 2022.